Live-Kommentar

Das wars an dieser Stelle, die 2. Bundesliga wird um 20:30 Uhr mit dem Topspiel Lautern vs. HSV fortgesetzt. Vielen Dank für das Interesse und bis dahin! 

Düsseldorf bleibt mit dem Punktgewinn aus dem Nichts an der Tabellenspitze, kann aber noch von Karlsruhe überholt werden. Köln bringt alle spielerische Klasse und Überzeugung nichts, wenn weiter so viele Hochkaräter verballert werden: Rang 9 mit Drang nach unten im weiteren Verlauf des Wochenendes. Nächste Woche spielt der FC sonntags zu Hause gegen den starken KSC. Und die Fortuna muss freitags zu Greuther Fürth.

Düsseldorf ein Tollhaus, Köln am Boden. Das ist nicht in Worte zu fassen, was da gerade passiert ist. Dem FC wird ein hochverdienter, niemals in Frage gestellter Sieg entrissen, weil Niemiec eine Flanke schlägt, die unerreichbar für Freund und Feind in den langen Winkel fliegt. So rächt sich Kölns Chancenwucher in der zweiten Woche in Folge doch noch und Düsseldorf bleibt ungeschlagen und hält den Rivalen vom Rhein doch noch auf Distanz. Was für ein denkwürdiges und dramatisches Derby. 

Nach dem Tor - oder sogar nach dem Abpfiff? - hat sich Linton Maina noch eine Gelbe Karte eingehandelt. Wofür war bislang nicht ersichtlich.

Schluss! 

Niemiec zieht im Jubel sein Trikot aus und wird dafür verwarnt. 

Toooor! FORTUNA DÜSSELDORF - 1. FC Köln 2:2. Hach, Fußball. Hach, Köln. Hach, Drama, Emotionen, Absurditäten. Appelkamp spielt aus dem Zentrum nach rechts zu Niemiec. Der dribbelt gegen Heintz ein bisschen und flankt. Verrutscht. Und der Ball segelt einfach so hinten in den langen Winkel. Keine Chance für Urbig. 

Vorlage Shinta Karl Appelkamp

Köln nimmt schnell die Luft wieder aus. Der angeschlagene Paqarada setzt sich auf den Hosenboden und lässt sich auswechseln. Heintz kommt für die letzten Momente.  

Boah. Haag an die Latte, unglaublich. Appelkamp gibt den Ball von rechts rein, ein Düsseldorfer köpft zurück ins Zentrum, Haag schießt aus der Drehung. Und schickt die Kugel aus sechs Metern an die Unterkante der Latte. Im Nachgang wird noch gestochert, dann hat Urbig den Ball. Was für eine Szene. 

Vier Minuten Nachspielzeit. Die beginnt mit einem Eckball für Düsseldorf, die Urbig trotz großem Einsatz nicht verhindern kann. Kastenmeier rückt schon mit nach vorne. 

Das muss eigentlich reichen für Köln. Alles andere wäre zynisch. Ist es ausgerechnet der größte Rivale, der Düsseldorfs Serie an ungeschlagenen Zweitligaspielen nach 19 Partien bricht? 

Ein Wechsel der Marke Ergebnissicherung: Der spielstarke Mittelfeldmann Olesen kommt für den Stürmer Lemperle.  

Bis jetzt spielt Köln das erfolgreich runter. Und lang ist ja nicht mehr. Weiterhin kaum Abschlüsse für die Fortuna, auch wenn Thioune sein Team jetzt nochmal mit rudernden Armen vom Seitenrand pusht. 

Schlägt das Schicksal jetzt zu? Düsseldorf ruft nach einem Handelfmeter. Vermeij köpft eine Flanke von links an den mit dem Rücken zu ihm stehenden Pauli an den hinteren Oberarm. Hat sich dabei noch aufgestützt. Und, bei aller Neutralität, zum Glück gibt es dafür keinen Strafstoß und das bleibt auch so.

Außerdem kommt Vermeij für Klaus. 

Es war Rossmanns letzte Aktion. Er wird jetzt von Appelkamp ersetzt. 

Hübers und Thielmann foulen in gemeinsamer Arbeit Rossmann auf der linken Seite. Gelb sieht nur Thielmann dafür. 

Nummer 23 folgt sogleich. Martel zentral vor dem Strafraumrand nach rechts zu Thielmann, der steckt kurz durch zu Tigges, der eingelaufen kommt, sich um den Ball dreht und schießt. Kastenmeier stürzt raus und pariert. Und wenn wir schon bei Zahlen sind: Das war Kastenmeiers zehnte Parade. Ein überragender Wert, der aber keineswegs fürs Spiel von F95 spricht. 

Und Kölns Pressing greift. Erst Fridriksson mit dem Ballverlust auf seiner linken Abwehrseite, im Anschluss ist Thielmanns Flanke aber selbst für Tigges, Kölns Längster im Kader, zu hoch. Die FC-Spieler attackieren aber direkt wieder, sodass Oberdorf ins Seitenaus klären muss. Und aus dem folgenden Einwurf erspielt sich Köln immerhin den nächsten Abschluss: Thielmann schießt zum 22. Mal in diesem Spiel aufs Düsseldorfer Tor. Und verfehlt es seitlich um einen Meter.

Kopfschütteln bei Fortunas Sportvorstand Allofs auf der Tribüne. Ist natürlich noch nichts verloren, die unmittelbare Reaktion bleibt diesmal aber aus. Und Düsseldorf macht nicht den Eindruck, als könnte es jetzt aus dem Nichts ein Offensivfeuerwerk entfachen. Köln kontrolliert das Geschehen weiterhin. Und hätte ja sogar längst schon wieder nachlegen können. Wäre jetzt Schluss, Kölns Derbysieg wäre hochverdient. 

Zudem wird Iyoha von Fridriksson ersetzt. 

Doppelwechsel bei der Fortuna: Niemiec kommt für Gavory. 

Führung ja, bis auf Maina werden aber weiter Fahrkarten geschossen. Jetzt lassen Waldschmidt und Lemperle wieder liegen. Erst Waldschmidt von links im Sechzehner, Tigges hatte sich zuvor gut im Kopfballduell durchgesetzt und weitergeleitet, Kastenmeier pariert stark. Vor die Füße von Lemperle, der direkt flach aus 15 Metern schießt. Doch auch den wischt Düsseldorfs starker Keeper weg.

FC-Trainer Struber sieht die Gelbe Karte, weil er die Coachingzone zum wiederholten Male verlässt. Er zeigt sich einsichtig und macht den Schritt zurück hinter die Begrenzung. 

Freude über den zweiten Treffer der Partie, schon Mainas sechste Torbeteiligung in dieser Saison, gleichzeitig aber auch Sorgen bei FC-Coach Struber: Downs, der im zweiten Durchgang mächtig zugelegt hat, muss verletzt ausgewechselt werden, sein Oberschenkel wird direkt eingefroren und dick bandagiert. Tigges kommt aufs Feld. 

Toooor! Fortuna Düsseldorf - 1. FC KÖLN 1:2. Die Domstadt atmet auf, Kölns überfällige Führung ist zurück. Und das war großartig gespielt. Pauli mit dem Ballgewinn auf der linken Abwehrseite, dann geht es über Huseinbasic und Lemperle schnell. Huseinbasic dann auf Maina an die Mittellinie, der an die Seitenlinie zu Lemperle klatschen lässt, der schickt Maina mit dem verzögerten Doppelpass zum Strafraum. Maina läuft isoliert auf Hoffmann zu, der kann gegen den kurzen Haken nach innen nicht viel ausrichten und Maina schiebt präzise ins lange Eck ein.

Vorlage Tim Lemperle

Das tut langsam weh aus FC-Sicht. Downs macht einen Ball gut fest, lässt klatschen zu Maina, der spielt steil nach vorne, so wird ein ausnahmsweise aufgerücktes Düsseldorf überrumpelt und überspielt. Huseinbasic dribbelt von der Mittellinie los, Lemperle und Waldschmidt flankieren ihn, nur ein Verteidiger ist noch vor ihnen. Doch das kriegen sie nicht ausgespielt. Huseinbasic nimmt den Abschluss selbst, will den ins lange Eck legen. Kastenmeier pariert locker. 

Seit langer, langer Zeit nochmal was von der Fortuna. Nach einem schicken Doppelpass hat Klaus das rechte Halbfeld für sich. Der Pass kommt vom seitlichen Strafraumeingang nach hinten in den Rückraum des Sechzehners. Rossmann schießt direkt mit der Innenseite, steht dabei ganz schön frei. Bleibt aber an Thielmann hängen. 

Und direkt nochmal Downs. Haag schießt bei seinem Klärungsversuch aufs Hinterteil von Maina, der Ball liegt kurz frei, Downs übernimmt, trifft aus halblinker Position aus zehn Metern aber das Tor nicht. 

Kurz danach wird es wieder konkreter: Hübers von der Mittellinie links zu Downs, der geht bei seinem Volley volles Risiko und trifft den gut. Der Winkel ist spitze, Kastenmeier pariert, diesmal im langen Eck. 

Und weiter der FC, nächster guter Vortrag. Ballgewinn in der eigenen Hälfte, Huseinbasic mit dem langen Flugball rechts an den Strafraum zu Lemperle. Der legt ins Zentrum, Waldschmidt verpasst am Elfmeterpunkt knapp. 

Gute Aktion von Downs, der sich rechts allein, aber mit viel Kraft in den Strafraum tankt und sich aus spitzem Winkel den eigentlich unmöglichen Abschluss nimmt. Kastenmeier steht stabil im kurzen Eck und macht zu, der Torschuss war ob dieser schwierigen Position aber aller Ehren wert. 

Spielerisch ist das echt wieder ordentlich, was Köln auf den Rasen bringt. Huseinbasic treibt nach Ballgewinn an, Lemperle stolpert etwas, bekommt den Ball aber weitergeleitet, Waldschmidt verlagert nach links, dort kombinieren sich Huseinbasic und Paqarada frei, dann die weite Flanke. Düsseldorf bekommt keinen Zugriff. Und Lemperle die weite Flanke hinten am zweiten Pfosten nicht aufs Tor gedrückt.

Das ist fahrlässig, was der FC wieder alles liegen lässt. Es droht ein Magdeburg 2.0, wenn das so weiter geht. Köln hatte jetzt schon Chancen für mindestens drei Tore. Fortuna für eins. Nur so, mit der unterschiedlichen Effizient, kommt dieser Zwischenstand zustande. 

Haareraufen im FC-Block, Kölns Chancenwucher geht nahtlos weiter. Hoffmann segelt im Tiefflug unter einer Hereingabe von Thielmann von der rechten Seite hindurch. Das öffnet Waldschmidt unmittelbar dahinter die Tür, der die Kugel mit der Brust kontrolliert, sich einmal dreht und dann seitlich aus zwölf Metern mit der Innenseite schießt. Doch er trifft das Tor nicht. 

Köln unverändert. Weiter gehts! 

Ein Wechsel, bevor die Fahrt wieder aufgenommen wird: Der mit Gelb vorbelastete Schmidt kommt nicht zurück aufs Feld, das dafür Haag betritt.  

In einem starken und spannenden Derby geht Düsseldorf mit einem glücklichen Remis in die Pause. Köln zog das Spiel auf und erspielte sich aus dem festen Positionsspiel sowie nach Standards gute Chancen, scheiterte aber wie schon vor einer Woche gegen Magdeburg an der fehlenden Effizienz. Zwei Mal parierte Kastenmeier gut, ein Mal konnte Hoffmann vor der Linie klären. So war es nur Martel, der eine Düsseldorfer Unordnung zur Führung nutzte, die die Fortuna schnell begradigte. Abgesehen vom Tor, blieb Düsseldorf ohne weitere große Tormöglichkeit. Und ist trotzdem voll drin im Spiel. Völlig unvorhersehbar, in welche Richtung das im zweiten Durchgang gehen wird.

Rossmann hat noch einen Fernschuss in den Beinen, genau auf Urbig. Und kurz nach Düsseldorfs fünften Torabschluss geht es in die Kabinen. 

Bei dem lässt sich Köln viel Zeit, wird da wieder was ausgeheckt? Nicht wirklich, Paqarada lang hinter den zweiten Pfosten, wo Hübers keine Chance hat, den Ball sauber zurück vors Tor zu köpfen. 

Oberdorf klärt eine halbhohe, auftickende Thielmann-Hereingabe von rechts, das zieht nochmal einen Eckstoß nach sich.  

Downs wird deutlich ins Abseits geschickt, das nimmt nochmal Wind aus den Segeln, dann wird die Nachspielzeit angezeigt: drei Minuten. Die haben wir vor allem den zwei Tor-Überprüfungen vom VAR zu verdanken, da fiel die Entscheidung jeweils durchaus knapp aus, da wurden die Belege für die Gültigkeit der Treffer mittlerweile nachgereicht. 

Die Phase jetzt, unmittelbar vor der Halbzeit, ist in einem insgesamt ereignisreichen Spiel bislang die, in der am wenigsten passiert. Köln kommt nicht mehr durch, lässt den Ball zwar ordentlich laufen, muss aber immer wieder von hinten über Hübers und/oder Pauli neu aufziehen. Düsseldorf freut sich auf die Pause. 

Johannesson schlägt den rein, die Hereingabe wird zur Kerze geköpft. Klaus sichert sich den zweiten Ball, es kommt nochmal zur Flanke von links. Doch zum Abschluss kommen die Gastgeber letztlich nicht. 

Köln macht das Spiel und schiebt sich gegen eine tief stehende Fortuna immer wieder gut vor den Sechzehner. Düsseldorf ist mit den wenigen Umschaltsituationen zufrieden. Auch mit dem Freistoß, den Rossmann gegen Martel auf der linken Seite zieht. Das sorgt mal für Entschleunigung. Und einen weiten Ball in den FC-Strafraum. 

9:3 Torschüsse für den FC, neben dem Tor waren mindestens drei davon Topchancen für die Geißböcke. Düsseldorfs Ausgleich ist durchaus auf die Qualität der Fortuna zurückzuführen, muss in Gesamtbetrachtung aber als glücklich eingeordnet werden. Eine Kölner Führung würde den Spielverlauf besser wiedergeben.

Fast der zweite verhängnisvolle Bock von Kastenmeier. Düsseldorfs Keeper eilt da viel zu überstürzt aus seinem Kasten, ist bei weitem nicht vor Lemperle am Ball, der links im Strafraum Mainas starken Flugball empfängt. Während Kastenmeier im Rückwärtsgang zum Tor zurückschreitet, legt Lemperle an die Strafraumgrenze, wo Waldschmidt direkt schießt. Am deplatzierten Kastenmeier vorbei. Doch Hoffmann klärt für seinen Keeper drei Meter vor der Linie. 

Ein Derby, wie man es sich wünscht. Es ist eine äußerst unterhaltsame, kurzweilige Partie vor beeindruckender Kulisse. In der Köln Vorteile hat, Düsseldorfs Blitzausgleich bewies aber eindrucksvoll, dass das überhaupt nichts heißen muss. Beide Teams haben die Qualität, jederzeit zu treffen.

Lange Bälle kann Köln auch. Und den von Huseinbasic pflückt Waldschmidt im Sechzehner richtig stark und technisch anspruchsvoll runter. Der Abschluss ist dann aber schwach, der geht zentral auf Kastenmeier, der die Kugel in der Magengrube fängt. Das ging so schnell und war so unscheinbar, da geht fast unter, welch große Torchance das war. Oder stand Waldschmidt da im Abseits? Wird nicht ganz deutlich, geht längst weiter. 

Ein einfacher langer Ball reicht, um Kownacki in Position zu bringen. Der läuft Hübers da weg. Der Abschluss von rechts im Strafraum aus spitzem Winkel und recht großer Entfernung ist aber schwer. Und geht zwei Meter über den kurzen Pfosten hinaus. 

Auch die Fortuna muss noch kurz warten, dann die Bestätigung vom VAR: Ein strafbares Handspiel lag in der Entstehung des Ausgleichs nicht vor. Und so starten wir offiziell von vorn. 

Toooor! FORTUNA DÜSSELDORF - 1. FC Köln 1:1. Damit war jetzt nicht wirklich zu rechnen. Mit der ersten Chance gleicht Düsseldorf direkt aus. Gavory treibt im linken Halbfeld an und spielt Rossmann an. Der setzt sich gegen Thielmann durch und gibt von der Grundlinie nah am Tor quer ins Zentrum. Pauli fälscht unmittelbar vor seinem Keeper unglücklich ab, genau vor die Füße von Iyoha, der am langen Pfosten gegen die Laufrichtung von Urbig einschiebt.

Ein, zwei bange Momente müssen die FC-Fans noch überstehen, dann ist der Treffer offiziell: Hübers hatte aus abseitsverdächtiger Position noch in den missratenen Klärungsversuch von Kownacki eingewirkt. Dann aber zählt die verdiente Führung für Köln, bei der auch Kastenmeier diesmal gar nicht gut aussah. Martel dafür schon: Wie er seinen Kopfball da unters Tordach legte, war gar nicht so leicht. 

Toooor! Fortuna Düsseldorf - 1. FC KÖLN 0:1. Standards, wir sprachen davon. Paqarada mit der Ecke von rechts, abgewehrt, zurück zu Paqarada, der auf Maina. Der flankt aus dem Halbfeld. Kownacki kommt vor seinem rauseilenden Keeper an den Ball, klärt aber nur unzureichend. Und so kann Martel an der Fünferlinie per Kopf ins leere Tor abstauben. 

Kastenmeier hält sein Team im Spiel. Iyoha und Johannesson kriegen die rechte Seite nicht gestopft. Schöner Pass von Maina in den Strafraum. Lemperle will den aus spitzem Winkel über den Keeper heben. Doch scheitert an der Fußabwehr von Kastenmeier, der seine zweite Topparade zu Recht bejubelt.

Weiter nur Köln in dieser Phase. Thielmann tankt sich rechts durch, findet Paqarada, dessen Schuss wird geblockt, noch im Sechzehner gewinnt Waldschmidt den Ball im Gegenpressing zurück. So spielt sich der FC am gegnerischen Strafraum fest. Bis Paqarada es links zur Grundlinie schafft, seine Hereingabe findet aber keinen Abnehmer. 

Standards könnten eine Rolle spielen heute, beide Teams zeigten sich dabei in dieser Saison bislang gut eingespielt. Und auch dieser Freistoß von Maina ist gut getreten. Scharf, mit Zug zum Tor, an Freund und Feind vorbei. Und so tropft die Kugel unberührt nur einen Meter am langen Pfosten vorbei.

15 Minuten rum, zweite Gelbe, hallo Derby: Paqarada und Martel im Zusammenspiel, wieder erweist sich Düsseldorfs rechte Abwehrseite äußerst luftig. Paqarada könnte durchbrechen, wird aber ziemlich grob von Schmidt umgegrätscht. 

Köln erarbeitet sich das Chancenplus. Maina hat links Platz und holt den nächsten Eckball raus, der verpufft nach erneut kurzer Ausführung erstmal. Doch im Nachgang flankt Maina ein zweites Mal von links. Und diesmal kommt Hübers im Zentrum zum Kopfball. Den kann Kastenmeier aber ohne größere Umstände entschärfen.  

Die zweite Ecke folgt und fliegt Köln beinahe um die Ohren. Rossmann ist auf und davon, Thielmann und Waldschmidt können ihn mit vereinten Kräften nicht halten, Waldschmidt muss foulen. Und sieht früh die erste Gelbe Karte des Spiels. 

Und bei dem wird es erstmals so richtig brenzlig! Das ist eine tolle Variante, die der FC da spielt: Kurz ausgeführt, über drei Stationen, dann wird der Ball auf den freien Waldschmidt am Strafraumeingang abgelegt. Der hat sogar Zeit für die Ballannahme, schießt, schafft es durch den vielbeinigen Verkehr. Doch Kastenmeier behält die Übersicht und pariert klasse. 

Auf der anderen Seite fehlt Iyoha auf seiner linken Abwehrseite dann, weil Urbig den Torwartabschlag nach dem missratenen Fernschuss ziemlich schnell ausführt. So hat Waldschmidt Platz, Lemperle kann seinen Querpass aber nicht erreichen. Ein Eckball springt aber dabei heraus. 

Der erste Abschluss ist den Statistikern bahnbrechende 0,01 xGoals wert. Daran lässt sich ganz gut ablesen, wie gefährlich der Fernschuss von Iyoha aus 25 Metern halbrechter Position war. Gar nicht. Nehmen wir trotzdem mal so auf. 

Düsseldorf meldet sich erstmals zaghaft im gegnerischen Sechzehner an, weil ein weiter Freistoß in den Sechzehner geschlagen wird, wo Downs zur Ecke klärt. Die kann Martel im Zentrum klären. Und die Umschaltsituation bereinigt Gavory in der Rückwärtsbewegung ziemlich souverän. Und so baut Düsseldorf das Spiel wieder von hinten auf.

Die ersten Eindrücke: vernebelt. Gar nicht so leicht zu erkennen, wer da wo und wann den Ball führt und wohin. Es ist ein Abtasten mit guter Intensität, aber noch ohne viel Risiko. 

Auf der einen Seite eine riesige, beeindruckende Choreo, auf der anderen brennt und qualmt der Auswärtsblock. Mit massig Atmosphäre und wunderbarem Herbstwetter beginnt das Rheinderby! 

Eine wichtige Rolle kommt bei jedem Derby natürlich auch dem Schiedsrichter zuteil. Christian Dingert ist heute verantwortlich für einen reibungslosen Ablauf und führt die Teams in diesem Moment auf den Rasen der natürlich restlos ausverkauften Düsseldorfer Arena. Er wird gleich zum 146. Mal in seiner langen Schiedsrichterkarriere ein Zweitligaspiel anpfeifen.

Auch Düsseldorf hat ein Trauma zu verarbeiten und hat an den ersten sechs Spieltagen deutlich gemacht, dass der Verein alles daran setzen wird, das unfassbare Scheitern in der Bundesligarelegation gegen Bochum zu korrigieren. Trotz der Abgänge zweier Schlüsselspieler mit Tzolis und Tanaka geht die Fortuna bislang so stabil durch die Spieltage wie im gesamten Kalenderjahr schon. Nur gegen den KSC punktete man nicht dreifach, ansonsten wurden ambitionierte Gegner wie Bundesliga-Absteiger Darmstadt und Aufstiegsaspirant Hertha BSC in beeindruckender Manier geschlagen. 

Beim FC wird es spannend sein, wie das junge, zuletzt so spielstarke Team das Trauma gegen Magdeburg aufgearbeitet hat. Weit über 30 Torschüsse, mehr als zehn hochkarätige Torchancen, Aluminiumtreffer und im Grunde eine hervorragende Leistung im eigenen Tollhaus - doch keine Punkte. Ganz Köln fragte sich am späten Samstagabend, wie man 1:2 verlieren konnte. Das war schon ein absurdes Spiel, das auch tabellarisch teuer wurde: Trotz guter und steigender Performance ist Köln vor dem Spieltag nur auf Rang 8 platziert. Es gilt ganz dringend, den Kontakt zur Spitzengruppe zu halten.

Und natürlich bringt das 51. Rheinderby auf Meisterschaftsebene, wobei es erst das fünfte auf Zweitliganiveau ist, wie es sich für ein gutes Derby gehört ordentlich Brisanz mit. Alleine sportlich: Düsseldorf hat nach einem formidablen Saisonstart die Chance, dem ungeliebten Nachbarn auf neun Punkte zu enteilen. Das wäre schon eine Hypothek, die es erstmal aufzuholen gilt. Düsseldorf ist dazu seit 19 Zweitligaspielen ungeschlagen, das ist die längste Serie der Liga. Und auch gegen Köln hat man zuletzt 19/20 nicht verloren (2:0 zu Hause, 2:2 in Müngersdorf). 

Erstmals seit vier Jahren heißt wieder: Rhein ins Derby! Düsseldorf und Köln gingen sich aufgrund der verhältnismäßig langen Bundesligazugehörigkeit des FC vier Jahre lang aus dem Weg, nun erbarmten sich beide Teams, in dem das eine abstieg und das andere die Aufstiegsrelegation aus der Hand gab, um den Fans das größtmögliche Spiel auf nationaler Ebene zu bieten. Und es heißt wieder: Ganz egal, wo wir landen. Hauptsache wir gewinnen die zwei wichtigsten Spiele des Jahres. 

FC-Trainer Struber hätte wahrscheinlich am liebsten auch alles belassen wie vor einer Woche, auch wenn das Ergebnis beim 1:2 im Heimspiel gegen Magdeburg furchtbar war. Dazu später mehr. Doch er muss den zuletzt formstarken, seit ein paar Tagen aber erkrankten Ljubicic ersetzen. Für ihn rückt Waldschmidt in die erste Elf. 

So spielt der 1. FC Köln: Urbig - Thielmann, Hübers, Pauli, Paqarada - Martel - Huseinbasic, Waldschmidt, Maina - Lemperle, Downs. 

Fortuna-Trainer Thioune, der heute erstmals ins einer Trainerkarriere auf den 1. FC Köln trifft, machte schon vor dem Spiel auf der Pressekonferenz keinen Hehl um seine Aufstellung: Alles bleibt so, wie es ist. Grund für Änderungen an seiner Startelf sieht der 50-jährige Übungsleiter nach dem überaus erfolgreichen 2:0 gegen Hertha BSC nicht. 

So spielt Fortuna Düsseldorf: Kastenmeier - Iyoha, Hoffmann, Oberdorf, Gavory - Zimmermann, Johannesson - Klaus, Schmidt, Rossmann - Kownacki. 

Herzlich willkommen in der 2. Bundesliga zur Begegnung des 6. Spieltages zwischen Fortuna Düsseldorf und 1. FC Köln.