FC Bayern München - Bayer 04 Leverkusen. Bundesliga.
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Kann Leverkusen überraschen?
18.08.2017 | 19:31 Uhr
Das lange Warten hat ein Ende! Die Bundesliga öffnet wieder die Pforten und das Auftaktspiel der Saison 2017/2018 hat es in sich. Der FC Bayern München empfängt Bayer Leverkusen (ab 19 Uhr im Liveblog auf skysport.de). Der Titelverteidiger geht als klarer Favorit in sein 300. Pflichtspiel in der Allianz Arena. Sky Sport macht den Check, was für Bayern und was für Leverkusen spricht.
Die Münchner wollen die sechste Meisterschaft in Folge. Den ersten Titel der laufenden Spielzeit haben die Bayern durch den Sieg im DFL-Supercup beim BVB schon in der Tasche.
Auch im Pokal setzte sich die Elf von Carlo Ancelotti souverän durch. Nun soll auch in der Liga der perfekte Start her.
Die Statistik ist klar auf Seiten des Titelverteidigers. In den letzten 27 Jahren konnte Leverkusen nur ein einziges Mal in München gewinnen. Im Oktober 2012 traf Sidney Sam kurz vor Schluss per Kopf zum 2:1-Auswärtserfolg. Sonst gab es für Bayer wenig zu Lachen: Nur noch fünf Remis konnte die Werkself erringen - bei 23 Niederlagen.
Letztes Jahr verlor Bayer mit mit 1:2. Im Jahr davor gingen die Rheinländer deutlich mit 0:3 unter.
Doch nicht nur die miserable Auswärtsbilanz der Werkself in der bayrischen Landeshauptstadt spricht für einen Heimsieg der Bayern. Auch eine weitere Statistik lässt nichts gutes erahnen für die Elf von Heiko Herrlich:
Noch nie hat der Deutsche Meister seit 2002 das Auftaktspiel der neuen Spielzeit verloren. In den 15 Eröffnungsspielen gab es zwölf Meistersiege und drei Remis. Die letzten acht Partien gewann der Titelverteidiger allesamt. Auch die Bilanz des FC Bayern in Eröffnungsspielen ist herausragend:
Die Münchner gewannen acht ihrer bisherigen neun Begegnungen. Nur der Hamburger SV konnte beim 2:2 im Jahr 2008 nach einem Zwei-Tore-Rückstand noch einen Punkt erkämpfen. Für Leverkusen ist es das erste offizielle Eröffnungsspiel.
Ein dritter Punkt, der für einen Sieg des FC Bayern spricht, ist die enorme Heimstärke des Meisters. Unter Carlo Ancelotti sind Arjen Robben & Co. in der Liga noch ungeschlagen (13 Siege, vier Remis).
Auch unter Vorgänger Pep Guardiola war die Allianz Arena eine Festung. In den letzten 35 Heimspielen gab es nur eine Niederlage (1:2 gegen Mainz im März 2016).
Dementsprechend zuversichtlich gehen die Münchner ins Spiel. "Das erste Spiel", sagt Ancelotti, "ist immer schwierig, aber ich denke, wir sind bereit für das Spiel, und ich hoffe, wir können ein gutes Spiel machen".
Sein Gegenüber Heiko Herrlich will dies verhindern und hofft auf den zweiten Pflichtspielsieg im zweiten Spiel als Coach von Bayer. Im DFB-Pokal setzte sich Leverkusen nach durchwachsener Vorbereitung beim Karlsruher SC durch.
Allerdings musste der Vorjahreszwölfte über 120 Minuten beim Drittligisten gehen. Folgende Punkte machen dem Coach Mut, dass es auch in München mit einem Sieg klappt.
Für den neuen Bayer-Coach ist die Partie auch eine Rückkehr an einen seiner größten Erfolge als Trainer. Am 30. Mai feierte der 45-Jährige mit Jahn Regensburg in der Relegation zur 2. Bundesliga bei 1860 München einen 2-0-Erfolg und stieg auf.
Herrlich weiß also, wie man in München gewinnt. Auch als Spieler hat der gebürtige Mannheimer gute Erfahrungen an den FC Bayern. In 13 Spielen gegen die Münchner verlor Herrlich nur vier (drei Siege, sechs Remis).
Und trotz des desaströsen Auswärtsbilanz der Werkself, zog sich Bayer zuletzt achtbar gegen die Bayern aus der Affäre. In den letzten elf Aufeinandertreffen mussten die Rheinländer nur fünfmal den Platz als Verlierer verlassen. Zudem gab es je drei Unentschieden und Siege.
Ein weiterer Hoffnungsschimmer für Leverkusen wäre auch die schlechte Bilanz von Manuel Neuer gegen den Champions-League-Finalisten von 2002 gewesen. Gegen keinen anderen Verein verlor der Welttorhüter in der Bundesliga häufiger. Von 21 Spielen verlor Neuer neun und spielte fünfmal Remis (bei sieben Siegen).
Der Weltmeister fällt am Freitag aber wegen seines noch nicht verheilten Fußbruchs aus. Doch auch das sollte Leverkusen Mut machen, denn speziell in der Defensive fehlen den Münchnern mit Neuer, Jerome Boateng, Juan Bernat oder Javi Martinez einige Hochkaräter.