2. Bundesliga
SpVgg Greuther Fürth - Holstein Kiel. 2. Bundesliga.
13:30, Uhr, Sonntag, 28.01.2024.
Stadion am LaubenwegZuschauer: Zuschauer11.008.
Für heute verabschiede ich mich von Ihnen und wünsche noch einen schönen Restsonntag. Und wer noch nicht genug hat: Mit Spitzenfußball aus Deutschland geht es bei uns direkt im Anschluss wieder weiter, wenn im Oberhaus Union Berlin um 15:30 Uhr zum Kellerduell gegen Darmstadt bittet. Bis dann!
Damit können wir offiziell einen Haken hinter den 18. Spieltag im Unterhaus machen. Noch ein kurzer Ausblick auf die kommenden Aufgaben beider Mannschaften, die nächste Woche wieder im Ligabetrieb gefordert sind: Während Fürth am Samstag zum nächsten Aufstiegskracher bei Ligaprimus St. Pauli am Millerntor gastiert, ist Kiel bereits am Vortag unter Flutlicht in Magdeburg gefordert.
Weil der Vorsprung der Rothosen auf den Tabellenfünften drei Punkte beträgt, hat sich aus der Spitzengruppe erstmal ein Spitzenquartett geformt, das von Tabellenführer St. Pauli angeführt wird. Etwas kurios: Bereits in Fürths letzter Aufstiegssaison 2020/21 hatte sich relativ früh ein Spitzenquartett herauskristallisiert, in dem sich auch damals der HSV und Kiel als schärfste Konkurrenten um den zweiten Aufstiegsplatz erwiesen. Einzig der spätere Meister hieß nicht St. Pauli, sondern Bochum. Aber gut - wir schreiben erst den 19. Spieltag.
Die Spielvereinigung bleibt somit auch im neunten Spiel in Folge ungeschlagen und zieht durch die bessere Tordifferenz an den punktgleichen Kielern vorbei, die als Herbstmeister innerhalb von zwei Spielen nach Jahreswechsel auf den Relegationsrang abrutschen. Und damit nicht genug aus Fürther-Sicht: Weil der HSV zeitgleich gegen den KSC patzt, grüßt das Kleeblatt jetzt sogar von einem direkten Aufstiegsplatz, wohingegen Hamburg auf Rang 4 zurückfällt.
Am Ende einer unterhaltsamen, schnell geführten und intensiven Partie auf Augenhöhe, die erst im zweiten Durchgang ihren Erwartungen an ein Topspiel gerecht wurde, gewinnt die Spielvereinigung knapp gegen ersatzgeschwächte Kieler. Die Fürther konnten ihre Feldvorteile auch zu Beginn des zweiten Durchgangs ausspielen und gingen nach einer Stunde zu diesem Zeitpunkt als bessere Mannschaft in Führung. Nach einem Torwartfehler konnten die Gäste jedoch schnell antworten und blieben im Anschluss deutlich zielstrebiger, was sich in zwei Aluminiumtreffern widerspiegelte. Inmitten der besten Phase der Kieler waren es aber die Hausherren, die durch einen feinen Fernschuss Hrgotas den Schlusspunkt setzten und die Führung anschließend sehr clever und reif über die Ziellinie brachten.
Jetzt verpasst Popp im Fünfer der Kieler nach Querpass von links gar noch den dritten Treffer und schießt links vorbei, völlig egal - Abpfiff!
Popp holt kurz vor der linken Eckfahne nochmal einen Einwurf für das Kleeblatt heraus - Kiel kann sich in diesen Minuten nicht mehr aus der eigenen Hälfte befreien.
Sather steht den Fürthern im Weg und muss folglich auf Schiedsrichterball entscheiden. Mit Blick auf die tickende Uhr nervt das natürlich Becker, der nochmal Gelb sieht.
Ganz abgezockt können die Fürther gleich drei Eckbälle in Folge an der rechten Eckfahne für sich verzeichnen, wodurch die Uhr natürlich immer mehr gegen die Kieler tickt. Inzwischen sind auch schon die letzten 60 Sekunden angebrochen.
Asta kommt mit Dampf über die rechte Seite und holt mit seinem Abschluss an der Sechzehnergrenze einen Eckball heraus - wichtige Zeit für die Fürther.
Debüt für Neuzugang Popp, der in den Schlussminuten für Lemperle kommt - vier Minuten Nachspielzeit.
Entlastung für die Fürther, bei denen es Haddadi gegen den hochstehenden Weiner im linken Halbfeld nach Steckpass direkt mit einem Lupfer versucht - klar vorbei. Fürth verteidigt jedoch weiterhin aktiv und hält Kiel jetzt doch weit vom eigenen Tor fern.
Die Kieler laufen jetzt an und belagern den Sechzehner der Hausherren, wenngleich Fürth hier kompakt steht und bislang keine Lücke im eigenen Defensivverbund aufkommen lässt. Kiel bräuchte hier jetzt schon den Lucky Punch.
Nach einer Flanke von halblinks ist ein Fürther in Person von Dietz mit dem Kopf dazwischen, doch senkt sich die Kugel nochmal im eigenen Sechzehner, wo Machino vor der linken Fünfergrenze bei seiner Volleyabnahme aus spitzem Winkel volles Risiko geht, dann aber doch deutlich verzieht.
Noch ein Wechsel bei den Störchen: Ivezic rein, Remberg rein. Kiel wirft jetzt natürlich alles nach vorne.
Die Kieler tun sich nach dem erneuten Rückstand sichtlich schwer. Die Fürther machen das bislang gut, bleiben aktiv und lassen bis dato keine echte Schlussoffensive der Störche aufkommen.
Bei der Ballannahme verspringt Erras in der eigenen Hälfte der Ball, woraufhin Srbeny dazwischenspritzt. Erras ist anschließend zum taktischen Foul gezwungen, ringt seinen Gegenspieler zu Boden und sieht ebenfalls Gelb.
Die bislang einzige Auswärtsniederlage in dieser Saison musste Kiel am 6. Spieltag im Duell der Nordlichter gegen St. Pauli einstecken. Gegen die Kiezkicker setzte es dabei eine deftige 1:5-Klatsche am Millerntor.
Die Fürther bleiben nach dem erneuten Führungstreffer aktiv: Lemperle legt halblinks im Strafraum in den Rückraum auf Green zurück, der in zentraler Position seinen Gegenspieler schön aussteigen lässt und die Kugel dann aus 18 Metern doch gut einen Meter über das Gehäuse jagt.
Jung zieht gegen Porath bewusst das taktische Foul und sieht Gelb.
Zudem ist Mees nun neu dabei, Sterner hat Feierabend.
Auf Seiten der Gäste wechselt Rapp für die Schlussphase doppelt: Komenda kommt für Kleine-Bekel.
Für den Fürther Kapitän war es im Übrigen der siebte Saisontreffer, der sich in den letzten Minuten wahrlich nicht abgezeichnet hatte. Die Kieler waren in den letzten Minuten drauf und dran, das Spiel zu drehen. Fürth hatte hingegen ein wenig den Zugriff verloren und schlägt jetzt eiskalt zurück. Gut möglich, dass die eiffizientere Chancenverwertung heute den Unterschied macht.
Standardsituationen gelten ohnehin als äußerst probates Mittel auf beiden Seiten in der laufenden Saison, was jetzt auch die Fürther bestätigt haben. Sowohl der Ausgleich als auch der erneute Führungstreffer für die Fürther fallen also nach einem ruhenden Ball - jeweils das 13. Standardtor für beide Mannschaften und damit absoluter Ligabestwert.
Tooor! FÜRTH - Kiel 2:1. Kiel übernimmt die Initiative, Fürth geht erneut in Führung! Die anschließende Freistoßflanke von Hadaddi unweit der linken Seitenlinie kriegt Erras zunächst aus dem Sechzehner geköpft. Im Rückraum lauert jedoch Kapitän Hrgota, der die Kugel ungedeckt direkt aus der Luft nimmt und aus 18 Metern leicht halbrechter Position als zweifacher Aufsetzer im rechten Eck unterbringt - stark gemacht vom Schweden!
Nicht allzu wild, reicht Referee Sather aber für eine Verwarnung: An der linken Seitenlinie steigt Kleine-Bekel etwas zu hart gegen Hrgota ein - Freistoß Fürth in etwa auf Höhe der Sechzehnergrenze.
Im Sturm ersetzt zudem Srbeny Sieb positionsgetreu, wenngleich Srbeny andere Stärken als Zielstürmer mitbringt.
Doppelwechsel bei den Hausherren - keine schlechte Idee inmitten Kiels bester Phase: Haddadi kommt für Petkov.
Wieder trifft Kiel Aluminium! Porath wird mit einem Querpass von Remberg halblinks vor dem Sechzehner freigespielt, legt sich das Leder im Anschluss einmal kurz nach innen vor, visiert das lange Eck an und lässt den Ball mit seinem wuchtigen Schlenzer aus rund 18 Metern an den rechten Pfosten klatschen - da wäre Urbig machtlos gewesen.
Bereits in der Saison 2020/21 lieferten sich Fürth und Kiel ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen im Kampf um den zweiten Aufstiegsplatz hinter Zweitligameister Bochum. In einem Herzschlagfinale sprang das Kleeblatt am letzten Spieltag mit zwei Punkten Vorsprung noch auf den direkten Aufstiegsplatz, die Störche scheiterten anschließend in der Relegation.
Das Spiel scheint jetzt zu Gunsten der Störche zu kippen - eine seriöse Prognose ist in dieser Phase überhaupt nicht möglich. Die Kieler scheinen durch den Ausgleich nochmal zusätzlich Mut geschöpft zu haben, bleiben äußerst aktiv und haben zudem das Momentum auf ihrer Seite. Fürth muss in diesen Minuten gegen den Ball arbeiten und gerät zunehmend unter Druck.
Um ein Haar dreht Kiel jetzt sogar die Partie! Sterner flankt aus dem rechten Halbfeld tief an den zweiten Pfosten, wo sich Rothe gegen Asta lösen kann und im Fallen zum Flugkopfball ansetzt, den der 19-Jährige aus rund neun Metern halblinker Position an den linken Außenpfosten setzt.
Für den gebürtigen Franken und ausgerechnet Ex-Nürnberger Erras war es im Übrigen der erste Saisontreffer, wenngleich zunächst nicht wirklich aufzulösen ist, wer hier als letzter Mann am Ball dran war - den Kielern dürfte es völlig gleich sein.
Tooor! Fürth - KIEL 1:1. Urbig greift daneben, Kiel gleicht aus! Ein geschlenzter Holtby-Eckball von der rechten Seite findet den Weg in den Fünfer, wo Becker entscheidend Urbig blockt, sodass der Keeper bei seiner versuchten Faustabwehr den Ball nicht trifft. Stattdessen darf sich Erras bedanken, der die Kugel aus dem Getümmel heraus wohl als Letzter mit dem Kopf über die Torlinie drückt.
Vorlage Lewis Harry Holtby
Kiel wird das Risiko jetzt natürlich zunehmend erhöhen müssen. Mit der Führung zieht das Kleeblatt jetzt virtuell in der Tabelle an den Störchen vorbei. Entschieden ist hier aber noch lange nichts - die Gäste laufen an.
Sollte das Kleeblatt auch heute wieder unbesiegt bleiben, dann würde man die Ungeschlagen-Serie auf neun Spiele ausbauen - ein Lauf, den es so zuletzt zwischen Februar und April 2017 unter Trainer Janos Radoki gab.
Für Sieb, der bereits in der Vorwoche gegen Paderborn den entscheidenden Siegtreffer erzielt hatte, war es im Übrigen der fünfte Treffer in der laufenden Saison. Der Führungstreffer ist derweil verdient - Fürth präsentiert insgesamt die bessere Spielanlage und macht den zielstrebigeren Eindruck.
Tooor! FÜRTH - Kiel 1:0. Das Kleeblatt geht in Führung! Nach einem Pressschlag in der Hälfte der Gastgeber bietet sich den Fürthern plötzlich die Chance zum Umschalten in einer Zwei-gegen-Zwei-Situation. Auf Höhe der Mittellinie richtet Hrgota sofort den Blick in die Tiefe und steckt halblinks auf Sieb durch. Sieb zieht an, macht auf Höhe des Sechzehners dann den entscheidenden Schlenker gegen Remberg, lässt den Kieler damit ins Leere laufen, legt sich den Ball noch einmal kurz nach innen vor und schlenzt die Kugel dann aus rund 15 Metern halblinker Position wuchtig wie flach ins lange Eck. Keine Chance für Weiner.
Vorlage Branimir Hrgota
Kiel traut sich inzwischen wieder etwas mehr - gut anzusehen das Ganze in dieser Phase! Die Störche kombinieren sich stark und schnell durch das letzte Drittel: Porath legt vor dem Sechzehner links auf Rothe raus, der sofort in den Rückraum auf Bernhardsson ablegt, wo der Schwede aus leicht halblinker Position aber flach verzieht - da war mehr drin!
In ihren bisherigen acht Auswärtsspielen konnten die Kieler im Übrigen immer mindestens ein Tor erzielen, wobei man generell in der laufenden Saison bislang erst einmal ohne eigenen Treffer blieb - bei der 0:2-Heimniederlage gegen Fürths ungeliebte Nachbarn aus Nürnberg. Derweil verpasst Michalski einen Green-Eckball von der rechten Seite im Zentrum nur knapp.
Ja was war das denn? Machino ist auf links nach Steckpass schneller als Jung, dringt dabei in den Strafraum ein und spielt quer in den Fünfer, wo Petkov vor Sterner klären will und dabei Urbig aus vier Metern voll abschießt - großes Glück für das Kleeblatt!
Die Anfangsphase im zweiten Durchgang geht bislang klar an die Hausherren, die jetzt vermehrt ihre spielerische Klasse aufblitzen lassen. Geradlinig, kombinationsstark, ballsicher und technisch auf einem hohen Niveau - die Ungeschlagen-Serie von inzwischen acht Partien kommt nicht von ungefähr.
Erster Wechsel bei den Kielern: Neuzugang Bernhardsson feiert sein Debüt und kommt im Angriff für Fridjonsson.
Fürth kommt mit viel Druck aus der Kabine! Lemperle wird auf rechts geschickt, hat dabei viel Grün vor sich und versucht, mit einem flachen Zuspiel steil auf den einlaufenden Sieb durchzustecken. Auf Höhe des Elfmeterpunktes ist Becker mit dem langen Bein dazwischen und klärt in allerhöchster Not zur Ecke, die in der Folge nichts einbringt.
Erste Torchance im zweiten Durchgang! Hrgota legt rechts auf Asta raus, der vor der rechten Strafraumgrenze butterweich in die Mitte flankt, wo Lemperle in zentraler Position viel zu unbedrängt zum direkten Seitfallzieher ansetzen darf. Zwar trifft die Köln-Leihgabe den Ball dabei nicht sauber, doch muss sich Weiner ohne den obligatorischen Zwischenschritt dann doch mächtig strecken, um das Leder aus dem rechten Eck zu kratzen.
Fürth kombiniert sich stark durch das letzte Drittel, wo Sieb am Ende einer ansehnlichen Passstafette das Leder in den Sechzehner auf den startenden Hrgota hebt. Mit ganz viel Körpereinsatz blockt Becker den Fürther-Kapitän aber ab - alles sauber.
Ohne personelle Wechsel geht es wieder weiter - Kiel stößt an!
Duchatmen! Lange Zeit passierte im Fürther Ronhof so gut wie gar nichts, bevor das Spiel eine Viertelstunde vor Ende der ersten Hälfte dann so richtig Fahrt aufnahm. Inmitten einer Fürther Drangphase, in der Weiner gleich dreimal für seine Vordermannen retten musste, ließ Kiel die bislang dickste Chance auf den Führungstreffer fahrlässig durch Machino liegen. Obwohl Fürth spielbestimmend auftritt waren es kurz vor Halbzeit erneut die Kieler, die nach einem schnellen Konter die Führung durch Rothe verpassten - so kann es weitergehen!
Dann ist Halbzeit - torlos geht es in die Kabinen!
Remberg stellt gegen Hrgota etwas zu robust den Körper rein und sieht Gelb. Derweil läuft die fünfminütige Nachspielzeit.
Die nächste Großchance für Kiel - was ist denn jetzt los? Im Anschluss an einen Fürther-Freistoß fangen die Gäste den Ball tief in der eigenen Hälfte ab und schalten daraufhin gegen aufgerückte Fürther schnell um. In einer Zwei-gegen-Eins-Situation ab Höhe der Mittellinie nimmt Rothe nach einem langen Zuspiel Fahrt auf, dringt anschließend in den Strafraum ein und visiert aus leicht halbrechter Position das lange Eck an. Der mitgelaufene Green wirft sich im letzten Moment noch dazwischen und fälscht entscheidend zur Ecke ab - Glück für Fürth!
Rothe bringt Green auf Höhe der Strafraumkante zu Fall und sieht Gelb - seine fünfte in der laufenden Saison.
In den letzten fünf Spielen zwischen Fürth und Kiel fielen im Übrigen immer mindestens drei Tore, wobei beide Mannschaften stets ins Schwarze trafen. Beim 2:1-Sieg der Störche im Hinspiel drehte Kiel einen Rückstand innerhalb von drei Minuten, wobei der Siegtreffer Machinos durch einen sehr zweifelhaften Elfmeter zu Stande kam.
Die Fürther wollen in der Entstehung dieser Situation zuvor ein Offensivfoul des isländischen Angreifers auf Höhe der Mittellinie gesehen haben und beschweren sich daraufhin lautstark. An der Seitenlinie sieht Trainer Zorniger Gelb, auf dem Spielfeld zudem Torhüter Urbig.
Inmitten der Fürther-Drangphase hat Kiel die ganz fette Chance auf den Führungstreffer! In einer Umschaltsituation tankt sich Fridjonsson zunächst ohne Anspieloption mit ganz viel Körpereinsatz durch das zentrale Halbfeld und steckt dann im perfekten Moment auf den nachgerückten Machino durch, der gegen eine hochstehende Abwehrkette der Kleeblättler anschließend auf und davon ist. Völlig blank vor Urbig versagen dem Japaner aus elf Metern leicht halbrechter Position dann aber die Nerven - klar drüber, das muss der Führungstreffer sein!
Das Kleeblatt ist jetzt natürlich voll da und drängt auf den Führungstreffer. Lange Zeit Leerlauf, dann drei Chancen innerhalb weniger Minuten. Kiel ist um Entlastungsangriffe bemüht.
Fürth bleibt jetzt dran - gleich nochmal Green! Diesmal versucht es der US-Amerikaner mit einem Schuss aus der zweiten Reihe in halblinker Position. Bei seinem wuchtigen Schlenzer gen langes Eck ist aber erneut Weiner zur Stelle und wischt das Leder weg.
Auf die erste gute folgt die erste dicke Chance der Hausherren! Hrgota hebt den Ball nach Lemperle-Ablage halbrechts vor dem Sechzehner gefühlvoll an den zweiten Pfosten, wo sich der einlaufende Green im Rücken von Sterner löst und wuchtig aus kürzester Distanz auf das Kieler-Gehäuse köpft. Weiner reagiert erneut bärenstark, reißt die Arme geistesgegenwärtig hoch und pariert den Aufsetzer mit der rechten Hand.
Die erste gute Chance für Fürth! Einen Green-Eckball von der linken Seite klärt Fridjonsson im Luftduell gegen Michalski aus dem Strafraum, wo Hrgota auf Höhe des Sechzehners jedoch lauert, sich den Ball kurz zurechtlegt und dann aus 18 Metern leicht halbrechter Position gen langes Eck schlenzt. Weiner macht sich ganz lang und kratzt die Kugel über den Querbalken.
Derweil muss Fridjonsson nach einem robusten Zweikampf mit Wagner am Sprunggelenk behandelt werden. Der lange Isländer wird es aber gleich wieder versuchen, Referee Sather winkt ihn kurz darauf zurück aufs Spielfeld.
Im Duell zweier großer Traditionsmannschaften des deutschen Fußballs stehen heute im Übrigen drei Meisterschaften der SpVgg einem Meistertitel der Kieler gegenüber. Umso erstaunlicher, dass es nach dem Halbfinale um die Meisterschaft 1926 ganze 91 Jahre dauerte, bis Fürth und Kiel 2017 erstmals wieder in der 2. Liga aufeinandertrafen. Zeit für derartige Fakten, weil sich das Spiel auch nach einer halben Stunde in einer Art taktischen Neutralisierungsphase befindet.
Green zieht eine Freistoßflanke zwischen rechter Seitenlinie und Sechzehnergrenze an den zweiten Pfosten, wo Michalski auf Höhe des linken Fünferecks am höchsten steigt, seinen Kopfball jedoch nicht nach unten gedrückt bekommt - klar vorbei.
Es kommt natürlich nicht überraschend, dass Kiel hier zunächst auf eine kompakte Grundordnung setzt, in der man das Risiko bis hierhin noch auf einem überschaubaren Niveau hält. Fürth tut sich jedenfalls schwer, offensiv zur Entfaltung zu kommen.
Auch wenn das Kleeblatt seine Abgänge im Sommer stark kompensieren konnte, so kann man sich in Fürth schon jetzt wieder auf den nächsten personellen Umbruch einstellen. Allein Urbig, Wagner sowie Lemperle gehören zu den Eckpfeilern der Mannschaft und werden nach ihrer jeweiligen Leihe zu Saisonende wohl kaum zu halten sein.
Ein weiter Machino-Einwurf von der rechten Seite rutscht bis in den Fünfer der Spielvereinigung durch. Weil die Kieler aus dem Getümmel heraus jedoch kein Storchenbein dazwischen bekommen, können die Mittelfranken klären - Glück gehabt.
Entsprechend ihrer Philosophie, stellt die Spielvereinigung auch in dieser Spielzeit mit einem Durchschnittsalter von 24,6 Jahren den jüngsten Kader unter allen Zweitligisten. Allein heute stehen wieder fünf Spieler in der Startelf, die nicht älter als 21 sind - bemerkenswert.
Ansonsten passiert hier bislang noch nicht allzu viel. Die Kieler werden zunehmend mutiger und können das Spiel in dieser Phase offen gestalten, was mit diesem geschwächten Personal nicht selbstverständlich gegen die heimstarken Fürther ist. 50 Prozent Ballbesitz auf beiden Seiten, keine nennenswerten Offensivaktionen - eine ruhige Anfangsphase in Fürth.
Unnötige Aktion von Sieb, der tief in der Kieler-Hälfte zu spät gegen Holtby kommt und den Kapitän der Störche unsanft von den Beinen zieht - die erste Gelbe Karte an diesem Nachmittag im sonnigen Ronhof.
Eine weite Kieler Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld kommt am zweiten Pfosten runter, wo die Kieler versuchen, ins Zentrum querzulegen. Sieb ist dazwischen und klärt mit einem langen Befreiungsschlag.
Schmerzhaft: Green zieht eine Freistoßflanke unweit der rechten Seitenlinie scharf in den Sechzehner, beziehungsweise hat er das wohl versucht. Der US-Amerikaner schießt nämlich voll Holtby ab, der unter Beweis stellt, dass auch eine obligatorische Ein-Mann-Mauer ihren Zweck erfüllen kann. Der Kieler-Kapitän muss sich kurz schütteln, kann das Spiel kurze Zeit später aber wieder fortsetzen.
Der Fürther-Druck nimmt derweil zu - die Hausherren setzen sich jetzt zunehmend in der Hälfte der Kieler fest, wenngleich im letzten Drittel noch die nötige Präzision fehlt. Derweil ist die Partie kurz unterbrochen: Fast schon traditionell, müssen einige Protest-Schokotaler vom Platz geräumt werden. Allzu viele sind es am heutigen Nachmittag in Fürth aber nicht - gleich gehts wieder weiter.
Gut gespielt: Hrgota flankt aus dem zentralen Halbfeld gefühlvoll wie tief an den linken Pfosten, wo der einlaufende Petkov per Kopfball direkt auf den lauernden Lemperle querlegen will. Weiner ist im eigenen Fünfer jedoch zur Stelle und packt sicher zu.
Wirft man im Übrigen einen Blick auf die Startelf beider Mannschaften im Rückspiel der Vorsaison, dann fällt einem auf, dass jeweils fünf Spieler den jeweiligen Verein inzwischen verlassen haben. Umso höher ist die Leistung von Fürth und Kiel in dieser Saison nach den personellen Umbrüchen bislang einzuordnen.
Sieb setzt sich auf der rechten Seite stark gegen Sterner durch und hat anschließend viel Grün vor sich. Sein versuchter Steckpass im letzten Drittel gen Zentrum ist dann aber zu ungenau gespielt, die Kieler können das flache Zuspiel problemlos abfangen.
Machino wird bei einem schnellen Angriff der Kieler rechts im Sechzehner freigespielt, verpasst anschließend jedoch den richtigen Zeitpunkt für das Abspiel und wird letztendlich zur ersten Ecke der Gäste abgedrängt, die in der Folge nichts einbringt.
Trotz akuter Personalnot wollen sich die Kieler hier aber keineswegs verstecken und laufen jetzt etwas höher an, wenngleich die Spielvereinigung hier bislang die spielbestimmende Mannschaft ist.
Erster Eckstoß für die Hausherren, die hier deutlich aktiver sind: Green zwirbelt den Ball mit Schnitt nach innen, wo Becker auf Höhe der Fünfergrenze am höchsten steigt und das Leder somit aus der Gefahrenzone bereinigt.
Dem Kleeblatt bietet sich eine Freistoßmöglichkeit aus gut 30 Metern halblinker Position. Green nimmt sich der Sache an und probiert es direkt, bleibt jedoch an der Kieler-Mauer hängen, die Gäste können in der Folge klären.
Weil die Fürther hier hohes Pressing betreiben, bietet sich den Kielern auf der linken Seite viel Platz, den die Störche in Person von Rothe nach einem schnellen Umschaltmoment nutzen. Die BVB-Leihgabe legt im letzten Drittel quer in den Sechzehner, findet mit seinem flachen Zuspiel jedoch keinen Abnehmer.
Fürth beginnt energisch und kommt direkt zum ersten Abschluss nach nicht einmal 30 Sekunden, der in Form eines Versuchs aus der zweiten Reihe jedoch geblockt wird, nachdem zuvor bereits Green ein Luftloch geschlagen hat.
Anstoß am Laubenweg - der Ball rollt!
Geleitet wird die Partie von Alexander Sather, der heute zu seinem vierten Einsatz in der laufenden Zweitligasaison kommt. Unterstützt wird der 37-jährige gelernte Kfz-Mechatroniker dabei von Oliver Lossius und Stefan Zielsdorf. Vierter Offizieller ist Mario Hildenbrand, als Videoassistent ist Dr. Robert Kampka im Einsatz.
Alexander Zorniger blickte vor der Partie derweil auf zwei "unglückliche Niederlagen" in seiner Amtszeit als Kleeblatt-Trainer gegen Kiel zurück, die man nun revidieren wolle. Der 56-Jährige erwartet dabei einen Gegner, der "extrem gut im Umschalten" sei und "viele Torchancen rigoros" ausspiele. "Sie haben eine gute Boxbesetzung", warnt Zorniger weiter und fordert daher von seiner Truppe: "Da müssen wir in der Defensive extrem wach sein."
Umso weniger überraschte es hingegen, als die Störche zu Wochenbeginn mit Alexander Bernhardsson ihren ersten Winter-Neuzugang präsentierten. Der 25-Jährige kommt für 600.000 Euro vom schwedischen Erstligisten Elfsborg und wird von Geschäftsführer Stöver als beweglicher und spielfreudiger Offensivspieler beschrieben, "[…] der sowohl auf beiden Flügeln als auch im Sturm einsetzbar ist". Am Mittwoch verkündete man zudem die Rückkehr von Mikkel Kirkeskov. Der Däne war zuletzt vereinslos und dient künftig als Backup für Tom Rothe.
Gegen die Störche wird die Fürther-Heimstärke dabei vor eine Art ultimative Zerreißprobe gestellt. Was Fürth zu Hause kann, können die Kieler schließlich genauso gut auf fremden Plätzen, was sich bislang in aufstiegswürdigen 19 von 24 möglichen Auswärtspunkten widerspiegelt. Wie schnell Kiel den Schwung aus der Hinrunde wieder aufnehmen kann, bleibt bei der aktuellen Ausfallsmisere jedoch abzuwarten. Allein mit Arp, Pichler und Skrzybski fehlen Marcel Rapp drei offensive Leistungsträger, die es zusammen auf 23 Scorer-Punkte bringen. Die Niederlage gegen Braunschweig nach zuvor fünf Siegen in Folge kam jedenfalls ziemlich unerwartet.
Ungeschlagen seit acht Partien, sechs davon gewonnen und das Ganze sechsmal zu Null - das Kleeblatt ist inzwischen mehr als nur die Mannschaft der Stunde und muss spätestens nach dem Auswärtssieg in Paderborn zum Favoritenkreis um den Aufstieg gezählt werden. Wie auch Kiel, fast schon traditionell mit einem kleinen personellen Umbruch in die Saison gestartet, scheint sich die Mannschaft von Alexander Zorniger längst geformt zu haben und überzeugt bislang vor allem als echte Heimmacht. Mit sechs Siegen aus neun Heimspielen und nur einer Niederlage gleicht der Ronhof einer kleinen Festung, die es heute zu verteidigen gilt.
Mit der Partie zwischen Fürth und Kiel erwartet uns heute ein absolutes Topspiel, das vermutlich nicht viele Experten vor der Saison als ein solches prognostiziert hätten. Während Kiel die Niederlage gegen Braunschweig als Ausrutscher hinter sich lassen und mit einem Sieg heute Tabellenführer St.Pauli auf den Fersen bleiben will, könnte das Kleeblatt mit einem Heimdreier an den Störchen vorbeiziehen und mindestens auf den Relegationsplatz springen. In der Tabelle trennen beide Mannschaften jedenfalls nur drei Punkte.
Im Gegensatz zu den Hausherren ging der Rückrundenauftakt für die Störche mit der 1:2-Heimniederlage gegen Abstiegskandidat Braunschweig gründlich in die Hose. In einer ohnehin bereits verletzungsgeplagten Kieler Mannschaft, wurden die Störche unter der Woche auch noch von einer Infektionswelle erwischt. Im Vergleich zur Vorwoche muss Marcel Rapp heute demnach auf drei Positionen tauschen: Ivezic hat sich zwar wieder gesund gemeldet, doch bleibt ihm heute höchstens die Joker-Rolle - Sterner übernimmt, wobei Becker in die Dreierkette rücken sollte. Zudem werden Schulz und Skrzybski (beide krank) durch Remberg und Fridjonsson ersetzt.
Auf Seiten der Gäste aus dem rund 700 Kilometer entfernten Kiel soll es hingegen folgende Elf richten: Weiner - Becker, Erras, Kleine-Bekel - Sterner, Holtby - Remberg, Porath, Rothe - Machino, Fridjonsson.
Mit dem 1:0-Sieg in Paderborn erwischten die Franken einen Einstand nach Maß ins neue Jahr, bei dem vor allem Torhüter Jonas Urbig einen absoluten Sahnetag erwischte. Zwar nimmt Trainer Zorniger heute nur eine personelle Änderung vor, doch geht diese vermutlich mit einer taktischen Umstellung einher: Der zuletzt gelbgesperrte Jung rückt für Calhanoglu (Bank) in die Startelf, wodurch die Viererkette zur gewohnten Dreierkette werden dürfte. In diesem Fall könnte Petkov in neue Rolle als linker Schienenspieler schlüpfen. Während Haddadi nach Rückkehr vom Afrika-Cup zunächst auf der Bank Platz nimmt, fallen die Langzeitverletzten Itter (Schambeinentzündung) sowie Gießelmann (Achillessehnen-Operation) weiterhin aus. Derweil feiert Winter-Neuzugang Popp sein Kader-Debüt.
Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Hausherren: Urbig - Jung, Michalski, Dietz - Asta, Wagner, Green, Petkov - Hrgota – Sieb, Lemperle.
Herzlich willkommen in der 2. Bundesliga zur Begegnung des 19. Spieltages zwischen der SpVgg Greuther Fürth und Holstein Kiel.