SPIELENDE n.V. LIVE Verl. HZ

SpVgg Greuther Fürth - 1. FC Nürnberg. 2. Bundesliga.

Sportpark Ronhof | Thomas SommerZuschauer16.126.

SpVgg Greuther Fürth 0

    1. FC Nürnberg 4

    • M Madatov (13. minute)
    • S Tzimas (18. minute, 33. minute)
    • L Schleimer (88. minute)

    Live-Kommentar

    Hinter die Berichterstattung von dieser Partie und damit dem 9. Spieltag in der 2. Bundesliga können wir jedenfalls einen Haken setzen. Ihnen noch einen schönen Sonntag und bis zum nächsten Mal.  

    Ein kurzer Ausblick auf die kommenden Aufgaben beider Mannschaften, die nächste Woche wieder im Ligabetrieb gefordert sind: Während Fürth am Samstag auf Schalke zu Gast ist, empfängt der Club bereits am Freitagabend den Jahn aus Regensburg zu Hause.

    Und damit nicht genug an guten Nachrichten für Nürnberg, womöglich ja ohnehin der Startschuss für etwas Größeres? In der Tabelle zieht man mit jetzt 13 Punkten und dem zweiten Sieg in Folge jedenfalls am Stadtnachbarn vorbei und belegt nach diesem Spieltag Platz 9. Fürth bleibt dagegen auch zum fünften Mal in Folge sieglos, rutscht auf Platz 12 ab und muss allerspätestens nach dieser Vorstellung den Blick nach unten richten. 

    "Oh wie ist das schön". Der Glubb und seine Anhängerschaft feiern ausgiebig einen denkwürdigen Derbysieg, der auch in dieser Höhe hochverdient ist. Was auch immer Klose in der Länderspielpause mit dieser Mannschaft gemacht hat, es hat gefruchtet. Nürnberg präsentierte sich wie ausgewechselt und lieferte eine überzeugende sowie mannschaftlich geschlossene Vorstellung ab. Abermals viel zu harmlose und defensiv schwache Fürther werfen hingegen immer mehr Fragen auf und müssen sich vor allem ob der katastrophalen Zweikampfquote von gerade einmal rund 30 Prozent hinterfragen, wie man sich in einem Derby so demütigen lassen konnte. 

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    Abpfiff im Ronhof, Nürnberg ist Derbysieger! 

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    Vier Minuten gibt es hier noch obendrauf, Fürth hat sich längst aufgegeben. Heimfestung Ronhof, selbst darauf kann man sich in Fürth nicht mehr verlassen. Zwei eher glückliche Remis gegen Paderborn und Elversberg, zuletzt die späte Niederlage gegen Düsseldorf, und jetzt das! Quo vadis, Fürth? 

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    Flick darf ebenfalls in den Schlusssequenzen mitwirken, Castrop macht Platz. 

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    Nach dem vierten Tor schenkt Klose nochmal zwei frischen Kräften Derbyluft: Seidel kommt für Vorlagengeber Jeltsch. 

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    Tooor! Fürth - NÜRNBERG 0:4. Jetzt lassen sich unsortierte Fürther auch noch abschießen. Feiner Doppelpass zwischen Jeltsch und Jander vor dem Sechzehner, worauf der Innenverteidiger völlig frei vor Noll im Strafraum auftaucht und nur noch zu seiner Linken auf Schleimer legen muss. Schleimer schafft es tatsächlich, den Ball irgendwie zu verstolpern und bleibt zunächst an Noll hängen. Im zweiten Versuch macht es Schleimer aber besser und legt den Ball links im Fünfer aus der Drehung ins verwaiste Tor. 

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    Zumal der FCN das inzwischen wirklich äußerst erwachsen zu Ende spielt. In wenigen Minuten wird der Club erst zum zweiten Mal in diesem Kalenderjahr zwei Ligapartien in Folge gewonnen haben.  

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    Auf der Gegenseite wird eine Motika-Flanke von der linken Seite in den Rückraum geköpft, worauf Srbeny aus 13 Metern zentraler Position zum Volleyversuch aus der Drehung ansetzt. Klar drüber, zumal der xG-Wert von nur 0,4 für sich spricht. 

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    Das Spiel ist natürlich längst entschieden, für Fürth wird sich die Lage nach diesem völlig verkorksten Derby zuspitzen. Auf der Gegenseite darf sich Lubach aus 16 Metern halblinker Position nochmal versuchen, Noll packt sicher zu. 

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    Das sieht dann schon sehr nach Frust aus. Motika kommt deutlich zu spät gegen Villadsen, holt den Nürnberger unsanft von den Beinen und sieht Gelb. 

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    Unser Geschichtsausflug neigt sich übrigens dem Ende entgegen. Ein 1:0 der Fürther 2011 im Pokal gegen den damaligen Bundesligisten aus Nürnberg sollte eine Art Startschuss für die sich bald ändernden Kräfteverhältnisse im Frankenland werden. Zum Schluss noch eine von vielen Anekdoten: Linksaußen Hans Sutor verlor 1920 mit Fürth das Meisterschaftsfinale gegen den FCN und heiratete kurz darauf eine Nürnbergerin. Als Konsequenz, na klar, hat man Sutor aus der Mannschaft geworfen. Sutor schloss sich kurzerhand dem Club an und sollte noch dreimal Meister werden.

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    Bitter für Fürth: Bei dieser Aktion ist Consbruch auch noch unglücklich mit dem Knie weggeknickt und deutet sofort an, dass es nicht mehr weitergeht. Michalski übernimmt. 

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    Der FCN kontert sich um ein Haar zum vierten Treffer! Goller wird über rechts in der Tiefe freigespielt, worauf der Rest in einer Zwei-gegen-Eins-Situation am heutigen Nachmittag doch eigentlich Formsache sein müsste. Zumal Goller auch die Übersicht behält und in den Sechzehner quer für den mitgelaufenen Schleimer spielt. Scheinbar lässt sich Schleimer aber noch durch Consbruch irritieren und setzt den Ball links vom Elfmeterpunkt drüber. 

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    Ach ja: Wie wäre es beim Club unter Klose mal mit einem Zu-Null-Spiel? Wenn nicht heute, wann dann? Ohnehin blieb Nürnberg saisonübergreifend in nur einem der letzten 18 Pflichtspiele ohne Gegentor - ein Kunststück, das zuletzt im Mai beim 3:0-Heimsieg gegen Elversberg gelang.

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    Feierabend zudem für Kreativkopf Justvan, im Mittelfeld übernimmt der etwas defensiver orientierte Lubach. 

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    Doppelwechsel beim Club: Doppelpacker Tzimas, zuvor bereits mit ersten Krämpfen, holt sich vor den mitgereisten Glubb-Anhängern den wohlverdienten Applaus ab und wird im Sturm durch Schleimer ersetzt. 

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    Ja, und dann gleichen sich die Bilder in dieser Phase einfach immer wieder. Fürth rund um den Sechzehner der Gäste mit Ball am Fuß, letztlich aber ohne Durchschlagskraft. Motika von halblinks jetzt mal mit dem flachen Zuspiel in die Box, wo Consbruch scheinbar mit dem ersten Kontakt weiterleiten will. Für wen auch immer, Reichert packt zu. 

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    Ja, Nürnberg lässt Fürth jetzt vermehrt kommen, das aber dosiert und in Räumen, in denen es einfach nicht wehtut. Itter lässt auf links für Green klatschen, wodurch der US-Amerikaner im Sechzehner dem Fünfer entgegenzieht. Dort kommt Green entscheidend gestört aber ins Straucheln, wodurch seine verunglückte Hereingabe sichere Beute für Reichert ist. 

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    Ansonsten wirkt Nürnberg zu stabil, Zeit für Geschichte: In den 60er und 70er Jahren begegnete man sich nur noch vereinzelt in der Oberliga respektive Regionalliga Süd - darunter beim Skandalderby am 21. Januar 1973, als randalierende FCN-Anhänger einen Spielabbruch im Ronhof provozierten. 1980 noch ein Duell inklusive Wiederholungsspiel im Pokal zugunsten des Clubs, anschließend herrschte 16 Jahre Funkstille. Erst 1996 traf man wieder in einem Pflichtspiel aufeinander, erneut im Pokal. Diesmal sollte Fürth die Oberhand behalten, und das trotz Heimrechts im Nürnberger Frankenstadion.

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    Dennoch bleibt hier gut Tempo drin, weiterhin geht es von einer auf die anderen Seite. Nach einem Steckpass von Green stehen die Gäste mal etwas unsortiert, wodurch Motika links im Strafraum etwas Platz hat. Wen er anschließend aber bei seinem abgefangenen Querpass gesehen haben will? Ein Geheimnis, das wir heute wohl nicht mehr auflösen werden. 

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    Srbeny zieht dem Sechzehner entgegen, legt links für Hrgota raus und läuft durch. Links vom Strafraum spielt Hrgota flach quer, Srbeny kommt aber aus der Balance und verpasst den Abschluss. Vor wenigen Minuten hatte sich eine ziemlich wilde Schlussphase angedeutet, der Club agiert jetzt aber etwas bedachter und lässt sich inzwischen auch mal bewusst fallen. 

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    Tzimas hindert die Fürther daran, einen Freistoß im Mittelfeld auszuführen und holt sich für diese Unsportlichkeit Gelb ab. 

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    Bei den Fürthern wird ebenfalls offensiv, zugleich aber auch positionsgetreu getauscht: Massimo raus, Motika rein. 

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    Beide Trainer wechseln, Klose aufseiten des Clubs erstmals an diesem Nachmittag: Goller übernimmt in der Offensive für Emreli. 

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    Das wärs gewesen! Der Club erobert den Ball im Mittelfeld, kurz nach der Mittellinie sieht dann Schlitzohr Justvan, dass Noll ziemlich weit vor dem eigenen Tor positioniert ist. Justvan will sich für das Tor des Jahres bewerben, die Kugel zieht aber nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Noll hätte hier nicht mehr eingreifen können. 

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    Das Spiel wird aber höchstens offener, mit einer Drangphase der Fürther hat das nichts zu tun. Fürth nimmt jetzt halt auch endlich mal an diesem Derby teil, wodurch Reichert gleich zweimal gefordert ist. Erst bei einer Flanke aus dem linken Halbfeld, die der eingeflogene Keeper mit beiden Fäusten aus dem Strafraum boxt, bei der zweiten Flanke von rechts packt er kurz darauf schließlich sicher zu. 

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    Da war mal wieder etwas mehr drin für die Fürther. Von links flankt Hrgota weit hinter den zweiten Pfosten, wo Asta in der Box nochmal für Massimo ablegen muss. An der Sechzehnergrenze stimmt dann aber auch hier der erste Kontakt nicht, die Kugel verspringt, Nürnberg kann klären. 

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    Das muss nicht sein, gerade nicht bei diesem Spielstand. Auf Höhe der Mittellinie schlägt Emreli den Ball nach einem bereits erfolgten Pfiff weg und holt sich Gelb ab. 

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    Weil hier aber nach wie vor gerade die zweiten Bälle viel zu oft an den Club gehen, muss jetzt auf der Gegenseite wieder Noll ran. An der rechten Strafraumgrenze tänzelt Villadsen vor Itter und flankt dann scharf in die Mitte. Noll ist am ersten Pfosten jedoch zur Stelle und packt sicher zu. 

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    Fürth ist jetzt besser drin, Reichert muss ran! Asta zieht über rechts an und spielt auf Massimo, der den Ball halbrechts im Sechzehner nochmal für Srbeny ablegt. Der Stürmer zieht aus 13 Metern zentraler Position direkt mit rechts ab, Reichert ist jedoch schnell unten und lenkt den Ball links zur Ecke. Und das war sie jetzt wirklich, die bislang beste Chance für die Spielvereinigung! 

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    Es wird etwas hitziger, zuvor bereits hatte ein Verantwortlicher der Fürther auf der Bank Gelb gesehen. In dieser Situation sinkt Emreli zu Boden, Dietz hatte den Stürmer schließlich im Laufduell leicht mit der Hand im Gesicht getroffen. Letztlich aber nicht Wildes, weiter gehts. 

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    Ein Schuss aus der Distanz, das war bis hierhin eigentlich auch schon die beste oder zumindest klarste Chance für das Kleeblatt. In der ersten Halbzeit der Kopfball von Asta, den der Ex-Augsburger bekanntlich aber nicht auf das Tor bringen wollte. 9:5 Abschlüsse zugunsten des Clubs, wobei die Zweikampfquote den bisherigen Spielstand am besten erklärt: 71,9 Prozent pro Nürnberg, Wahnsinn. In einem Derby! 

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    Fürth meldet sich an! Asta kommt über rechts und legt vor dem Sechzehner für Consbruch zurück, der sich das Leder mit einer kurzen Finte auf den rechten Fuß legt. Der Abschluss aus 20 Metern halbrechter Position bringt zwar die nötige Wucht mit, zieht aber knapp über das Tor. 

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    Und dann kann es wieder weitergehen, der zweite Durchgang läuft. 

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    Zudem übernimmt Consbruch für Gießelmann. Mal sehen, wie sich das taktisch alles gleich noch einordnet. 

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    Zu Beginn des zweiten Durchgangs wechselt Zorniger beim bislang klar unterlegenen Kleeblatt doppelt: Itter ersetzt Banse und dürfte links in der Dreierkette übernehmen. 

    Das Ergebnis spricht für sich, auch in der Höhe. Nie zuvor lag in einem Zweitliga-Frankenderby ein Team zur Pause mit drei Toren in Front, heute hat sich ein wie ausgewechselt groß aufspielender Club diesen Zwischenstand redlich verdient. Beim FCN stimmte einfach alles - Aggressivität, Gier, Energie, zumal man 70 Prozent der Zweikämpfe gewann und Fürth komplett den Schneid abgekauft hat. In dieser Form ist das eine absolute Machtdemonstration gegen harmlose Fürther, die sich immer wieder auskontern ließen und einem fast schon leidtun können.

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    Pfeifkonzert im Ronhof, Halbzeit! 

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    Vier Minuten gibt es noch obendrauf, Fürth jetzt zumindest mal mit einem Eckball. Green zieht die Hereingabe von rechts an den zweiten Pfosten, die Kopfballverlängerung von Meyerhöfer ist dann aber sichere Beute für die Defensive der Nürnberger. Immer nah am Gegner, stets einen Schritt voraus. Man kann sich nur wiederholen: Nürnberg hat offensichtlich einen Sahnetag erwischt. 

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    Heute dürfte man als Club-Anhänger bislang hingegen höchstens Tränen der Freude verdrücken, so stark wie der FCN weiterhin aufspielt. Folglich die nächste Chance hinterher: Soares steckt aus dem linken Halbfeld klasse in die Box durch, wo Emreli am Fünfer vor der Grundlinie für Tzimas ablegt. Der Grieche macht es dann aber etwas zu kompliziert und bleibt mit seinem Zuspiel hängen. Aus dem Rückraum kommt Soares nochmal zum Abschluss, verzieht aber deutlich. 

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    Ach ja, unser Ausflug in die Geschichte, von Fürth kommt schließlich nichts: Anfang der 1950er etablierte sich das Frankenderby noch einmal als eines der hochkarätigsten Duelle Deutschlands. Fürth stellte später zwei Weltmeister, der FCN einen. 1956 feierte das Kleeblatt ein 7:2 über den Club, was Hans Schmidt mit fast schon berühmten Worten zu kommentieren wusste: "Die Tränen haben mir in den Augen gestanden, wie die gespielt haben! Und ausgerechnet die Blödel aus Fürth gewinnen das!" Warum berühmt? Naja, Schmidt war seinerzeit Trainer der Spielvereinigung.

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    Die nächste Unterbrechung, wenig Spielfluss in diesen Minuten. Dieses vermeintliche Vergehen von Dietz können wir aber schnell abhaken. Tzimas läuft da einfach nur auf den leicht blockenden US-Amerikaner auf, nichts Wildes. 

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    Oh ja, das ist Gelb. Massimo verliert den Ball an Castrop, Gießelmann geht daraufhin mit seinem harten Einsteigen zu großes Risiko, wodurch es keine Rolle spielt, dass er auch den Ball trifft. 

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    Eine Reaktion der Fürther? Fehlanzeige, da klappt einfach nichts. Stattdessen spielt weiterhin der Club groß auf, fast schon ein echter Rausch im fränkischen rot-schwarz. Rechts vom Sechzehner wird klasse kombiniert, im Strafraum dann der feine Doppelpass zwischen Justvan und Castrop. Justvans Flanke kann gerade noch zur Ecke geblockt werden, am zweiten Pfosten hätte sich sonst der völlig freistehende Tzimas über seinen Dreierpack gefreut. 

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    Die goldenen Zwanziger beider Vereine haben wir bereits angesprochen, passend dazu auch schon die Anekdote der zerstrittensten deutschen Nationalmannschaft aller Zeiten. Immerhin konnte FCN-Torhüter Heiner Stuhlfauth die DFB-Funktionäre vor der Abfahrt der Mannschaft in zwei getrennten Waggons nach Amsterdam beruhigen: "Da brauchens ka Angst ham, spielen tun wir schon mit denen. Mehr aber net!"

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    Verrückt, die Fürther gehen hier nach knapp über einer halben Stunde fast schon unter. Und nein, einen solch klar und stark aufspielenden Club hat man bis dato unter Klose noch nicht annähernd gesehen. Der Sieg gegen Münster sollte die nötige Leichtigkeit in die Mannschaft bringen, und ja, das hat er zweifelsohne. 

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    Tooor! Fürth - NÜRNBERG 0:3. Wahnsinn, womöglich war das hier schon die Vorentscheidung! Zunächst etwas Unordnung im Mittelfeld, der Club behält jedoch die Übersicht in Person von Jander, der die Kugel treibt und über halbrechts an den Sechzehner spielt. Dort nimmt Justvan den Ball klasse mit, bringt sich in Abschlussposition und zieht aus elf Metern halbrechter Position flach ab. Noll macht sich lang, kann aber nur nach vorne abwehren. Tzimas schaltet vor dem Fünfer schlicht schneller als Meyerhöfer und staubt ab, Doppelpack! 

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    Hrgota kommt im Halbkreis gegen Castrop zu spät, trifft den Nürnberger von hinten und sieht Gelb. 

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    Also ja, die Fürther kommen ein wenig besser in dieses Spiel, an der mangelenden Verteidigung der Tiefe scheint sich aber auch während der Länderspielpause nichts geändert zu haben. Der Club spielt die sich bietenden Räume dagegen zielstrebig und geradlinig aus, wie auch jetzt: Tiefe Balleroberung, das Mittelfeld schnell überbrückt. Nach einem starken Solo nimmt Tzimas Justvan links im Strafraum mit, aus etwas spitzem Winkel zieht der Flachschuss aber deutlich rechts vorbei. 

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    Direkt im Anschluss bleibt Fürth zwar dran, Banse verliert den Ball aber leichtfertig an Jander, worauf Nürnberg schnell umschaltet. Gegen die abermals löchrige Restverteidigung der Hausherren steckt Jander genau in den Lauf von Tzimas durch. Aus 15 Metern halbrechter Position hat der Grieche nur noch Noll im Eins gegen Eins vor sich, Noll verkürzt aber den Winkel stark und blockt mit den Beinen. 

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    Was für eine Sequenz, zunächst die bislang beste Chance für Fürth! Verlagerung auf halblinks, Gießelmann flankt anschließend an den zweiten Pfosten, wo Asta aus vier Metern freistehend zum Kopfball kommt, diesen aber unnötigerweise versucht, nochmal querzulegen. Knoche ist zur Stelle und lässt Nürnberg erstmals an diesem Nachmittag aufatmen. 

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    Jung musste bekanntlich zuvor bereits am Knie behandelt werden, rund zehn Minuten später geht es für den Innenverteidiger nicht mehr weiter. Srbeny ist neu dabei. 

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    Und was ist jetzt, das 3:0? Danilo Soares hebt den Ball aus dem linken Halbfeld in den Sechzehner, der eingeflogene Noll ist zwar mit beiden Händen vor Tzimas zur Stelle, legt die Kugel aber genau vor die Füße von Castrop. Aus 18 Metern schiebt Castrop ins verwaiste Tor ein, zuvor kam aber Tzimas aus dem Abseits, der Treffer zählt nicht. 

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    Zurück zu unserer kleinen Geschichtsstunde: In den 1920er Jahren dominierten schließlich beide Vereine den deutschen Fußball nach Belieben. In dieser Zeit feierte der Club fünf seiner insgesamt neun Meisterschaften, Fürth dagegen zwei seiner insgesamt drei. Passend dazu: Das Endspiel um die Meisterschaft 1920, als sich der Club mit 2:0 gegen Fürth in Frankfurt durchsetzen konnte.

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    Nur was? Beim Club stimmt die Abstimmung schließlich auch gegen den Ball. Hinten steht man sicher, bleibt enorm aggressiv und macht es den Fürthern schwer, sich auch nur ansatzweise spielerisch zu entfalten. Handlungsschneller und wacher, beim Club passt bislang alles. Und ach ja, damit das nicht untergeht: Beim zweiten Gegentreffer mussten die Fürther durch Jungs Behandlung zwischenzeitlich in Unterzahl agieren, doppelt bitter. 

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    Schon irgendwie verrückt. Der Club lag schließlich in allen bisherigen acht Ligapartien in Rückstand. Dafür ist die Ausbeute von zehn Punkten gar nicht mal so verkehrt. Und heute? Erstmals eine Zwei-Tore-Führung unter Klose, zumal man einfach die gierigere und deutlich bessere Mannschaft ist. Fürth muss sich hier langsam, aber sicher etwas einfallen lassen. 

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    Tooor! Fürth - NÜRNBERG 0:2. Und wie der Club auf der Höhe ist, Tzimas erhöht! Die Gäste kombinieren zunächst über rechts, wobei die Fürther zu naiv die linke Seite komplett öffnen. So folgt dann die präzise Seitenverlagerung von Justvan auf Danilo Soares, der schlicht zu viel Platz hat. Links vom Sechzehner schlägt der Flügelspieler den Ball flach an den Fünfer, wo Tzimas am ersten Pfosten der Kugel vor Meyerhöfer entgegenkommt, den Fuß trocken reinhält und das Leder ins lange Eck verlängert. 

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    Vorlage Danilo Teodoro Soares

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    Und wie gesagt, aus dem Nichts kam der Treffer für Nürnberg definitiv nicht. Der Club wirkt selbstbewusst, gerade nach dem Führungstreffer, und ist hier voll auf der Höhe. Klose scheint seine Mannschaft hervorragend eingestellt zu haben, so geht Derby. Derweil muss Jung am Knie behandelt werden, ganz ohne Fremdeinwirkung scheint sich der Innenverteidiger wehgetan zu haben. 

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    Schon im Vorfeld haben wir die mangelnde Verteidigung der Tiefe beim Kleeblatt in dieser Saison angesprochen, was anhand der zehn Gegentore bis zu diesem Spieltag gar nicht mal so deutlich wird. Aber aufgepasst, der Expected-Goals-Against-Wert spricht mit 20,1 schließlich Bände, ist mit Abstand Höchstwert in der Liga und verdeutlicht, dass es aufseiten der weiß-grünen Franken schon auch eine gehörige Portion Glück brauchte, um sich nicht noch mehr Gegentreffer zu fangen.

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    Tooor! Fürth - NÜRNBERG 0:1. Die Gäste setzen den ersten Stich, Traumtor! Nach einem tiefen Ballgewinn in der eigenen Hälfte treibt zunächst Castrop den Ball und nimmt Justvan über das Zentrum mit, der nach einigen Metern im Mittelfeld für Emreli zu seiner Rechten ablegt. Der Rest ist dann absolute Weltklasse. Emreli legt sich das Leder im rechten Halbfeld auf den linken Fuß und nagelt den Ball aus 22 Metern halbhoch ins lange Eck, da kann sich Noll noch so strecken. 

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    Vorlage Julian Justvan

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    Der Club versteckt sich also nicht ansatzweise und wirkt von Beginn an enorm gierig. Justvan zieht eine weite Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld tief an den zweiten Pfosten, beim Kopfball von Castrop stimmt das Timing aber überhaupt nicht, klar links vorbei. 

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    Wirklich zwingend wurde es noch nicht, der Wille, hier von Beginn an nach vorne zu spielen, ist aber auf beiden Seiten klar erkennbar. Zuschauer und Mannschaften sind voll da, ein dynamischer Beginn in Fürth. 

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    Jetzt auch der erste Abschluss der Franken, und zwar jener in weiß-grün. Asta kommt über rechts und legt flach in die Mitte quer, wo Massimo am Sechzehner nochmal für Green klatschen lässt. Beim Versuch aus 18 Metern zentraler Position steht aber Jeltsch im Weg und kann früh blocken. 

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    Und Fürth? Hrgota steht jetzt mal bei einem Standard bereit, eine weit gezogene Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld. Die Gäste stehen jedoch gut und können im Sechzehner sicher klären. 

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    Abwarten ist also nicht, so eine Abtastphase hat in einem solchen Derby doch ohnehin nichts verloren, folglich jetzt auch der erste Abschluss. Castrop schickt Emreli gegen gewohnt hochstehende Fürther über halblinks auf die Reise, wobei Jung eng an seinem Gegenspieler bleibt. So erfolgt der Schussversuch des Stürmers aus 16 Metern etwas unkontrolliert und zieht deutlich rechts vorbei. 

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    Auch zwei Zeigerumdrehungen später hat sich an diesem Bild nichts geändert. Beide Mannschaften laufen den jeweils ballführenden Spieler hoch und früh an, wirken aktiv und lassen mögliche Feldvorteile noch nicht erkennen. 

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    Hier und heute erleben wir einen bislang intensiven Beginn in den Anfangssequenzen. Viele Zweikämpfe, der Ball oftmals auf engstem Raum, der Club im Angriffspressing. Jetzt auch der erste Umschaltmoment der Gäste, Tzimas kommt mit Tempo über halbrechts, sein Diagonalball kurz nach der Mittellinie bleibt für Emreli in der Tiefe aber unerreicht. 

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    Wie wäre es eigentlich, wenn wir Ihnen die Geschichte des Frankenderbys während etwas ruhigerer Phasen dieses Spiels peu a peu näherbringen? Gegründet wurde der FCN im Jahr 1900, das Kleeblatt nur drei Jahre später. Das erste Derby, ein Testspiel, wurde am 7. Februar 1904 ausgetragen. Schon damals die erste Kuriosität am Rande: Kleeblatt-Coach Fritz Servas arbeitete zu dieser Zeit für beide Vereine, was jedoch nichts daran änderte, dass Fürth 1:4 unterlag.

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    Und dann rein in das 273. Frankenderby, Anstoß im Ronhof. 

    Geleitet wird das Derby vor 16.126 Zuschauern im restlos ausverkauften Ronhof von Dr. Florian Exner, der dabei von Thomas Gorniak und Jarno Wienefeld an den Seitenlinien assistiert wird. Vierter Offizieller ist Christian Leicher, als Videoassistent ist Tobias Welz im Einsatz.

    In Nürnberg war eine echte Entwicklung unter Klose bislang überhaupt nur schwer erkennbar, weswegen Klose vor dem Sieg gegen Münster auch schon mächtig unter Druck stand. Der Dreier war vor allem wichtig, "um eine gewisse Leichtigkeit zu bekommen". Dennoch ist sich auch Klose der Probleme in der weiterhin oftmals viel zu harmlosen Offensive bewusst und legte offen, wo die Schwerpunkte während der Pause lagen: "Wir wissen, dass wir uns im Offensivbereich deutlich verbessern müssen und das war Thema."

    "Die Ausbeute ist nicht das, was wir wollten", zumal viele harte Aufgaben erst noch auf Zorniger und sein Team zukommen. Unter Zorniger scheint Fürth zuletzt zu stagnieren, gerade die mangelnde Verteidigung der Tiefe bleibt ohne die nötige defensive Stabilität ein übergeordnetes Problem. Auch heute hält Zorniger an seiner Formation mit Dreierkette fest, erwartet einen auf Umschaltmomente lauernden Gegner und machte keinen Hehl aus der eigenen Marschroute: "Wir werden den Club von der ersten Minute an mit einer hohen Intensität fordern."

    Vor dem heutigen Duell begegnet man sich tabellarisch jedoch auf Augenhöhe, mit jeweils zehn Punkten nach acht Spielen spricht einzig die bessere Tordifferenz zugunsten Fürths. Das Kleeblatt wartet inzwischen seit vier Spielen auf einen Sieg, Nürnberg landete dagegen zuletzt mit Ach und Krach einen dringend benötigten Befreiungsschlag gegen Münster. Gerade spielerisch wussten beide Teams bislang nicht wirklich zu überzeugen, der Club noch viel weniger. Umso wichtiger dürfte dieses Derby für beide Lager sein.

    100 Jahre später hat das Kleeblatt dem großen Stadtnachbarn sportlich längst den Rang abgelaufen. Die letzten fünf Spielzeiten beendete Fürth stets vor dem Club, darunter auch erstmals eine ganze Spielklasse über Nürnberg. Passend dazu auch die jüngste Bilanz in diesem Derby: Von den 18 Duellen in den letzten zehn Jahren konnte der FCN im Unterhaus lediglich drei für sich entscheiden, Fürth dagegen zehn. Zudem gingen drei der jüngsten fünf Duelle an das Kleeblatt, zweimal teilte man sich die Punkte.

    Es gibt Spiele mit selbsterklärender Bedeutung, und damit Vorhang auf für das Frankenderby - Klappe, die 273. Das älteste Derby Deutschlands zwischen zwei Traditionsmannschaften, deren Rivalität Generationen zurückreicht. Sinnbildlich dafür im Jahre 1924 die wohl zerstrittenste deutsche Nationalmannschaft aller Zeiten, die nur aus Fürthern und Nürnbergern bestand, die in getrennten Waggons zum Länderspiel nach Amsterdam anreiste, um auch getrennt über das 1:0-Siegtor gegen Oranje zu jubeln.

    Für den Club ging es mit einem Erfolgserlebnis in die Länderspielpause. Angeführt von einem überragenden Caspar Jander drehte man gegen Münster einen Rückstand und gewann letztlich zu Hause 3:2. Miroslav Klose tauscht heute ebenfalls zweimal: In der Innenverteidigung kehrt Youngstar Jeltsch nach überstandenen muskulären Problemen, im Mittelfeld hat zudem Castrop seine Gelbsperre abgesessen. Weichen müssen Seidel sowie Lubach, denen nur ein Platz auf der Bank bleibt. Neben dem Langzeitverletzten Handwerker muss Klose einzig auf Janni Serra (Oberschenkelverletzung) verzichten.

    Aufseiten der Gäste aus Nürnberg, deren Heimstätte rund 15 Kilometer entfernt liegt, soll es dagegen folgende Elf richten: Reichert - Karafiat, Knoche, Jeltsch - Villadsen, Castrop, Jander, Danilo Soares - Justvan - Emreli, Tzimas.

    Nach der Länderspielpause blickt Fürth auf das 2:2 in Magdeburg zurück, das von zwei kuriosen Handelfmetern und einer Aufholjagd der Franken geprägt wurde. Im Vergleich dazu nimmt Alexander Zorniger zwei personelle Änderungen vor: Asta und Gießelmann beginnen für Itter und Srbeny (beide auf der Bank), wodurch Meyerhöfer die Position in der Dreierkette, Massimo hingegen den Part als Sturmpartner von Futkeu übernehmen dürfte. Während Mittelfeldmotor Banse mit muskulären Problemen von der Nationalelf zurückkehrte, offensichtlich aber startklar ist, fällt neben dem Langzeitverletzten Calhanoglu auch Müller mit einem grippalen Infekt aus.

    Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Hausherren: Noll - Meyerhöfer, Jung, Dietz - Asta, Banse, Green, Gießelmann - Hrgota - Futkeu, Massimo.

    Herzlich willkommen in der 2. Bundesliga zur Begegnung des 9. Spieltages zwischen der SpVgg Greuther Fürth und dem 1. FC Nürnberg.