Nach dem makellosen Bundesliga-Start will Spitzenreiter Borussia Dortmund auch im fünften Spiel beim Hamburger SV ohne Gegentreffer bleiben. Trainer Peter Bosz könnte damit sogar einen Rekord knacken. Doch vor der Partie gibt es viele Fragezeichen - gerade in den Abwehrreihen.

Der BVB verteidigt heute Abend (ab 20:25 Uhr live auf Sky) eine vielversprechende Serie - und will die gestern an die Spitze gesprungenen Bayern wieder von Platz eins verdrängen.

Die Borussia kassierte in den ersten vier Bundesliga-Spielen kein einziges Gegentor. Das schaffte das Team aus dem Ruhrpott zuvor nur in der Meistersaison 2001/02. Letztmals blieben die Borussen Anfang 2016 in vier aufeinanderfolgenden Liga-Partien ohne Gegentreffer, eine längere Serie liegt nahezu 23 Jahre zurück: Im Oktober/November 1994 waren es fünf Spiele in Folge.

Bosz schnuppert an Bundesliga-Rekord

Bleiben die Borussen auch in Hamburg ohne Gegentreffer, wäre Trainer Bosz der erste Coach, der in seinen ersten fünf Bundesliga-Spielen eine Weiße Weste bewahrt. Ernst Diehl, Rudi Völler und Peter Stöger kamen in der Vergangenheit auf vier Partien.

BVB will guten Start nicht überbewerten

Den famosen Saisonstart mit zehn Punkten und 10:0-Toren hält Bosz nur für eine Momentaufnahme. "Die Tabellenführung ist nicht wichtig. Ich beobachte unsere Spielweise. Wir müssen weiter Fortschritte machen", sagte der Niederländer auf der Pressekonferenz am Montag.

Gerade in der Abwehr hat er mit vielen Fragezeichen zu kämpfen: Denn die Personallage beim BVB entspannt sich nur langsam. Am Montag kehrte der zuletzt verletzte Marc Bartra immerhin ins Training zurück. Der Innenverteidiger ist aber noch keine Option für das Duell in Hamburg.

Auf den am Oberschenkel verletzten Jeremy Toljan muss Dortmund ebenfalls erneut verzichten. "Er wird nicht lange ausfallen, nicht Wochen" so Bosz: "aber ein paar Tage wird es noch dauern".

Götze vor Rückkehr, Schürrle noch nicht fit

Weltmeister Mario Götze steht dagegen wieder bereit. Der Weltmeister hatte am Sonntag beim 5:0-Kantersieg über Köln wegen einer Kieferblessur pausiert. "Wenn er normal trainiert, sieht es gut aus", teilte der BVB mit.

Für Andre Schürrle komme das Spiel in Hamburg dagegen "noch zu früh", verriet Bosz.

Tore im Duell mit dem HSV garantiert

Ausfälle hin oder her: Fans beider Lager dürfen sich vor allem auf viele Treffer freuen. Dortmund erzielte in der Bundesliga gegen kein Team so viele Tore wie gegen den HSV (179) - kassierte jedoch auch gegen kein Team mehr Gegentore (179, genau wie gegen Bayern). Auch die Hanseaten treffen also gerne gegen den BVB.

Die letzten drei Duelle endeten jeweils mit einem Dortmunder Sieg. Saisonübergreifend ist die Borussia seit zehn Partien unbesiegt. Ein dicker Brocken für die Hamburger.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Hamburger SV: Mathenia - Diekmeier, Papadopoulos, Jung, Douglas Santos - Ekdal, Walace - Hahn, Holtby, Salihovic - Wood

Borussia Dortmund: Bürki - Piszczek, Sokratis, Toprak, Zagadou - Sahin - Castro, Götze - Yarmolenko, Aubameyang, Pulisic

Schiedsrichter: Zwayer (Berlin)