Damit können wir einen Haken hinter diese Partie machen. Mit der 2. Bundesliga geht es bei uns aber bereits morgen wieder weiter, wenn ab 13:30 Uhr die Hertha, Magdeburg und Karlsruhe auswärts im Einsatz sind. Ihnen noch ein schönes Wochenende und bis bald!

Ein kurzer Ausblick auf die kommenden Aufgaben beider Mannschaften, die nächste Woche wieder im Ligabetrieb gefordert sind: Während Hamburg am Samstagabend in Berlin zu Gast ist, empfängt Köln zuvor am Mittag die SV Elversberg zu Hause. 

Der nächste Heimsieg also für die Hanseaten, die zumindest bis morgen den Platz an der Sonne einnehmen. Mit der schlechteren Tordifferenz fällt Köln hingegen auf Platz 2 zurück, wobei die Top 9 lediglich vier Punkte voneinander trennen. 

Der HSV gewinnt dieses Spitzenspiel verdient gegen Gäste aus Köln, die nie zu ihrem Spiel fanden und offensiv harmlos blieben. Die Rothosen waren die schlicht zwingendere Mannschaft und haben von Beginn an mehr für das Spiel investiert, was sich auch in 14:6 Abschlüssen und der höheren Laufbereitschaft widerspiegelt. Weil dabei aber nicht gerade die Fülle an Großchancen heraussprang, brauchte es schon einen im Nachschuss verwandelten Elfmeter von Joker Königsdörffer, wobei sich Köln und Finkgräfe über die Entstehung mächtig ärgern werden. Von den Gästen kam einfach zu wenig, auch ein spätes Aufbäumen blieb ohne Ertrag.

Schlusspfiff, es bleibt beim 1:0 für die Hausherren.

Mikelbrencis lässt sich bei der Ausführung eines Freistoßes zu viel Zeit und sieht Gelb. 

Natürlich wirft Köln längst alles nach vorne, ziemlich spät das Ganze. Kainz legt rechts raus, worauf Thielmann mit seinem Querpass hängenbleibt. Der Ball prallt dabei aber nochmal Kainz vor die Füße, wobei der Chip-Ball des Österreichers halbrechts vor der Strafraumkante weder Fisch noch Fleisch ist. Die Rothosen sind am Elfmeterpunkt mit dem Kopf zur Stelle und ziehen darauf das Offensivfoul.

Der HSV erarbeitet sich nochmal einen Eckball, hält den Ball anschließend an der Eckfahne und muss hier nur noch die Nachspielzeit überstehen: fünf Minuten.

Wichtig von Heuer Fernandes. Ein Abschlag des Torhüters gerät nach einem Kopfball von Tigges auf Höhe der Mittellinie ziemlich schnell zum Boomerang. Zwar ist Hadzikadunic im Laufduell gegen Maina vor dem Strafraum mit einer beherzten Grätsche zur Stelle, doch fällt die Kugel Kainz vor die Füße, der von halbrechts direkt in die Mitte flankt. Obuz lauert freistehend, Heuer Fernandes antizipiert aber gut und fängt die Hereingabe sicher am Elfmeterpunkt ab.

Immerhin hat das jetzt dann doch etwas von einer Schlussoffensive, wenn auch ziemlich spät. Den fälligen Eckball bringt Kainz von links nah vor das Tor, wo Elfadli im Gewühl zunächst bereinigen kann. Zwar rollt der Ball dabei Kainz vor die Füße, doch verzieht der Österreicher bei seiner Direktabnahme von der linken Sechzehnergrenze komplett.

Heuer Fernandes hält die Führung fest! Meffert verliert den Ball leichtfertig im Aufbau, worauf Maina zentral vor dem Sechzehner Platz hat und Joker Obuz links im Strafraum bedient. Bei der Ballannahme von Obuz fehlt jedoch der Zug zum Tor, wodurch der Winkel am linken Fünfereck ziemlich spitz wird, und dann auch noch mit dem schwachen linken Fuß vor dem heranrauschenden Elfadli. Im kurzen Eck bleibt Heuer Fernandes jedenfalls stabil, fährt den rechten Fuß aus und kann den flachen Versuch abwehren. 

Plötzlich trifft Köln Alu! Im Anschluss geht dann aber doch die Fahne hoch. Kainz hebt den Ball zunächst halblinks vor der Strafraumkante an den zweiten Pfosten, wo es ziemlich unübersichtlich wird. Ein, zwei Kopfballverlängerungen später fällt der Ball im Gewühl Martel vor die Füße, der das Leder aus zwölf Metern an den rechten Pfosten jagt. In der Entstehung stand Hübers jedoch im Abseits, ein Tor hätte demnach nicht gezählt. 

Saisonübergreifend sind die Rothosen ja sogar mittlerweile seit elf Heimspielen ungeschlagen und mussten sich zuletzt im Volksparkstadion dem späteren Aufsteiger Holstein Kiel im April beugen. Allein in dieser Saison gehören aber auch fünf Punkteteilungen in neun Heimspielen zur ganzen Wahrheit.

Elfadli hindert die Gäste daran, einen Einwurf schnell auszuführen. Unsportlich und somit gelbwürdig. 

Letzter Wechsel beim HSV: Hefti soll jetzt dabei helfen, den Sieg abzusichern und ersetzt Dompe. 

Der HSV bleibt auch nach der Führung präsent und hätte wohl nichts gegen eine Vorentscheidung. Einen Befreiungsschlag macht Aktivposten Sahiti aus dem Halbfeld nochmal scharf und findet Richter halbrechts am Sechzehner. Richter versucht es mit dem halbhohen Schlenzer, letztlich aber dankbar für Schwäbe im langen Eck. 

Ein Kölner Tor dürfte doch eigentlich nur eine Frage der Zeit sein, oder reißt heute die Serie etwa? Der Effzeh traf schließlich in jedem seiner vergangenen 22 Pflichtspiele und damit auch in allen 17 Hinrundenpartien. Zugleich die längste aktive Trefferserie aller Vereine aus den drei deutschen Profiligen.

Allerspätestens jetzt ist der Effzeh gefordert, offensiv ist das bislang einfach zu dünn. Plötzlich taucht aber Tigges nach einem Steilpass frei vor Heuer Fernandes auf, scheitert von der Strafraumkante jedoch im Eins gegen Eins am Torhüter. Ohnehin geht im Anschluss die Fahne hoch, Tigges kam aus dem Abseits. 

Tooor! HAMBURG - Köln 1:0. Die dicke Chance also für den HSV, Joker Königsdörffer wird sich der Sache annehmen. Der Offensivmann läuft an, schießt jedoch viel zu unplatziert. Schwäbe taucht halbrechts ab und wehrt den flachen Versuch nach vorne ab. Der Ball fällt dabei aber genau vor die Füße von Königsdörffer, der im zweiten Versuch praktisch gar nicht mehr verfehlen kann und aus fünf Metern abstaubt. 

Für sein elfmeterwürdiges Vergehen wird Finkgräfe auch noch mit der Gelben Karte bedacht. 

Christian Dingert zeigt auf den Punkt, Elfmeter für den HSV! Aber wie überflüssig ist das denn bitte. Richter wird rechts im Strafraum angespielt, steht dabei aber mit dem Rücken zum Tor und versucht einfach nur, für Mikelbrencis rauszulegen. Finkgräfe agiert dann viel zu ungestüm und tritt Richter voll auf den Fuß. Klares Foulspiel, folglich auch keine Diskussionen. 

Wenig später geht es für Huseinbasic auch nicht mehr weiter. In Person von Obuz muss Struber bereits seinen letzten Joker ziehen.

Den nachfolgenden Freistoß bringt Richter als Flanke aus dem linken Halbfeld an den Fünfer, wo die Szene nach einem Offensivfoul abgepfiffen wird. Kurz darauf sinkt Huseinbasic ohne Fremdeinwirkung zu Boden und deutet sofort an, dass es wohl nicht mehr weitergehen dürfte. 

Hübers mit der Textilprobe am Trikot von HSV-Joker Königsdörffer. Klares taktisches Foul, folgerichtig sieht Hübers Gelb.

Zudem ist Königsdörffer in der Offensive neu dabei, für Ex-Kölner Selke geht es dagegen in den Feierabend. 

Doppelwechsel bei den Hanseaten: Im Mittelfeld übernimmt der Pole Poreba für Karabec.

Gemessen am Expected-Goals-Wert, war den Hanseaten in der Hinrunde fehlende Effizienz nicht gerade vorzuwerfen, im Gegenteil. Der bloße Wert von 32,2 war ohnehin schon der zweithöchste, zumal man diesen auch noch um 6,8 überbot und mit 39 Toren den besten Angriff der Hinserie stellte.

Sahiti mit der Flanke von rechts, die im Strafraum zunächst geklärt wird. Im Rückraum geht Muheim dann aus gut und gerne 30 Metern volles Risiko und sorgt mit seinem völlig verzogenen Distanzschuss für ein Raunen im weiten Rund.

Struber wechselt bereits zum vierten Mal und bringt im Angriff den langen Tigges für Downs.

Das Spiel nimmt jetzt zunehmend an Fahrt auf. Bei einer Ecke von rechts ist Schwäbe zunächst mit beiden Fäusten zur Stelle, worauf die Rothosen im Rückraum aber am Ball bleiben. Sahiti dringt von rechts in die Box, lässt Finkgräfe dabei alt aussehen und visiert aus elf Metern halbrechter Position das lange Eck an. Ziemlich spitzer Winkel, Schwäbe muss da praktisch zur Stelle sein und wehrt ab.

Endlich spielt es der Effzeh mal schnell und direkt durch das Zentrum. Ljubicic treibt den Ball und nimmt Kainz rechts im Sechzehner mit, der wiederum direkt für Thielmann ablegt. Aus neun Metern halbrechter Position zieht Thielmann flach ab, Elfadli wirft sich jedoch dazwischen und kann in höchster Not blocken. Und ja, das war die mit Abstand beste Chance für die Domstädter. 

Wie geht der denn nicht rein, Glanztat Schwäbe! Muheim zieht einen Eckball von rechts nah vor das Tor, wo Karabec im Zweikampf mit Hübers den Kopf aus dem Stand reinhält und die Kugel aus zweieinhalb Metern auf das Tor drückt. Schwäbe macht sich breit, reißt geistesgegenwärtig den rechten Arm hoch und lenkt das Leder sensationell über das Gehäuse.

Kurz darauf bringt Gerhard Struber auf der Gegenseite gleich zwei frische Kräfte: Auf der rechten Schiene übernimmt Thielmann für Gazibegovic. 

Sahiti links vom eigenen Sechzehner mit dem leichtfertigen Ballverlust, worauf Huseinbasic für Maina ablegt. Aus 15 Metern halblinker Position hält Maina drauf, wird aber früh geblockt. 

Im offensiven Mittelfeld ist zudem Kainz neu dabei, vorzeitig Feierabend dagegen für Waldschmidt.

Merlin Polzin zieht aufseiten der Hanseaten seinen zweiten Joker und bringt auf dem rechten Flügel Sahiti positionsgetreu für Jatta.

Apropos Gelbe Karte. Nach einem längst ertönten Pfiff spitzelt Waldschmidt den Ball im Mittelfeld weg, verhindert damit die schnelle Ausführung des Freistoßes und wird folgerichtig verwarnt. 

Gazibegovic rutscht nahe der rechten Seitenauslinie aus und rauscht dann voll in Muheim. Natürlich keine Absicht, dennoch weiß natürlich auch Gerhard Struber, dass der Neuzugang seit der Anfangsphase eine Gelbe Karte mit sich schleppt. 

Aber mal ehrlich, wen soll dieser Spielverlauf bis hierhin überraschen? Während Spiele mit FC-Beteiligung zu Beginn der Saison ja noch oftmals Offensivspektakel versprachen, musste der neutrale Beobachter seit der Systemumstellung in dieser Hinsicht deutliche Abstriche machen, wobei der Erfolg den Rheinländern natürlich Recht gibt. Aber schon bezeichnend: Fünf der letzten sieben Spiele gewann Köln 1:0. An den zehn Spieltagen zuvor konnte man zusammen hingegen nur zwei Weiße Weste vorweisen.

Eine erste vorsichtige Annäherung jetzt auch auf der Gegenseite. Aus dem rechten Halbfeld wird eine Freistoßflanke lang und weit links an den Sechzehner gezogen, wo sich Martel etwas absetzen konnte und per Kopf auf Hübers verlängert. Hübers lässt den Ball in der Box aber verpsringen, zumal die Fahne im Nachgang ohnehin hochgeht. 

Finkgräfe rechts vor dem eigenen Sechzehner direkt mit dem Fehler, worauf Mikelbrencis nach Doppelpass mit Karabec quer an den Elfmeterpunkt spielt. Das noch leicht aufsetzende Zuspiel verwertet Selke aus der Drehung direkt, jagt den Ball aber doch gut einen Meter über das Tor. 

Und dann kann es wieder weitergehen, Hälfte zwei läuft.

Aufseiten der Rothosen ist Pherai angeschlagen in der Kabine geblieben, Richter wirkt an seiner Stelle mit. 

Jeweils der erste Wechsel auf beiden Seiten zu Beginn des zweiten Durchgangs. Beim Effzeh ist Finkgräfe auf der linken Schiene positionsgetreu für Paqarada neu dabei. 

Topspiel steht drauf, mehr bislang aber auch nicht. Aufseiten der Gäste spricht der xG-Wert in Höhe von 0,02 für sich - nach vorne noch viel zu mutlos, hinten dagegen zeitweise zudem auch mit Problemen. Der HSV war bislang die zielstrebigere und bessere Mannschaft, kam dabei jedoch auch nicht über vereinzelte Phasen heraus. Kurz vor der Halbzeit hatte Dompe die beste Chance, vielleicht knüpft man ja nach dem Seitenwechsel daran an.

Halbzeit in Hamburg. 

Zumal wir nach wie vor auf die erste Gelegenheit der Gäste warten. Ein xG-Wert von 0,02 sowie nur ein in die Statistik eingegangener Abschluss spricht dahingehend Bände. 

Gerade ob der frühen Unterbrechung durch die vernebelte Sicht hält sich die Nachspielzeit dann doch in Grenzen: vier Minuten. 

Herrlich kombiniert, der HSV hat die erste Großchance! Auf dem linken Flügel wartet Dompe zunächst ab, vier schnelle und direkte Pässe über drei Stationen später wird der Flügelspieler wieder links am Sechzehner bedient, nimmt den Ball in die Mitte mit und hat aus zehn Metern halblinker Position nahezu freies Schussfeld. Dompe entscheidet sich für den halbhohen Schlenzer, Schwäbe hatte das jedoch geahnt und wehrt im langen Eck zur Seite ab. Hübers hatte sich noch in den Schuss geworfen und minimal mit der Brust abgefälscht.

Ljubicic kommt nach einem Luftzweikampf mit Pherai im Mittelfeld unglücklich auf und bleibt zunächst liegen. Nach einer kurzen Unterbrechung geht es für den Österreicher inzwischen aber wieder weiter. So kurz vor der Halbzeit stellt sich ohnehin die Frage nach der Risikobereitschaft, gerade den Gästen würde etwas mehr Mut gut zu Gesicht stehen.

Köln hat es geschafft, das Spiel in diesen Minuten zu neutralisieren, was aus FC-Sicht eigentlich schon das Beste am bisherigen Abend ist. Offensiv läuft bislang nicht viel zusammen, weiter hinten konnte man zumindest eine kleine Drangphase der Hanseaten fürs Erste schadlos überstehen. 

Martel trifft den quirligen Pherai unten am Fuß, gute Freistoßmöglichkeit für den HSV unmittelbar vor dem Sechzehner in halbrechter Position. Diesmal nimmt sich Karabec der Sache an, bleibt jedoch an der hochspringenden Mauer hängen, worauf auch der Eckball nach einem Offensivfoul nichts einbringt. 

Immerhin verlagert Köln das Spiel wieder zunehmend ins Mittelfeld. Waldschmidt setzt Downs auf dem rechten Flügel in Szene, der mit Tempo zur Grundlinie zieht, seine Hereingabe dann aber direkt in die Arme von Heuer Fernandes hebt. 

Natürlich schmerzt aufseiten der Rheinländer der Ausfall von Top-Scorer Lemperle (8 Tore, 4 Assists), der lediglich in vier seiner bisherigen 15 Einsätze in dieser Zweitliga-Saison nicht mindestens eine direkte Torbeteiligung beisteuern konnte. Ohnehin wird sich der FC auf ein Spiel ohne das 22-jährige Eigengewächs einstellen müssen, nachdem das Scheiden Lemperles zum Ende dieser Saison bereits beschlossen sein soll.

Immerhin mal wieder der Tabellenführer in der Vorwärtsbewegung. Paqarada mit einer Flanke von links, die auf Kosten einer Ecke geblockt wird. Kurze Variante, nächste Flanke von Maina, rausgeköpft. Im Anschluss versucht sich Paqarada aus der zweiten Reihe, verzieht aber deutlich. 

Gute Freistoßposition für die Rothosen nach Foul von Gazibegovic, links vor der Sechzehnergrenze. Muheim mit der Hereingabe vom Tor weg, die jedoch etwas zu lang gerät. Selke kommt hinter dem zweiten Pfosten zwar noch mit dem Kopf ran, seine notgedrungene Ablage in die Mitte wird dann aber abgefangen. 

Kaum Entlastung für den Effzeh in den letzten Minuten. Dompe auf links mit dem Pass auf Muheim, der die Kugel vor der Grundlinie im Strafraum in die Mitte löffelt. Zwar ist ein Kölner mit dem Kopf zur Stelle, doch lauert im Rückraum Meffert und geht zentral an der Strafraumkante volles Risiko. Immerhin stellen die Kölner hier schnell zu und können die Direktabnahme blocken. 

Gute Phase der Hanseaten! Dompe dribbelt auf links im Eins gegen Eins an, kappt am Sechzehner nochmal leicht ab und flankt vom linken Sechzehnereck mit Zug in die Mitte. Selke lauert am Fünfer freistehend, verpasst mit dem langen Ausfallschritt aber knapp.

Der HSV wird besser. Nach einem Ballverlust von Paqarada dringen die Hausherren über die rechte Seite in Person von Jatta vor, der am Sechzehner Selke sucht und in die Mitte flankt. Noch leicht abgefälscht landet die Hereingabe aber direkt in den Armen von Schwäbe, zumal Dompe am zweiten Pfosten ohnehin die deutlich vielversprechendere Option gewesen wäre.

Auf der Gegenseite kann Martel jetzt durchatmen. Der Verteidiger verschätzt sich bei einem langen Ball, lässt diesen so in den Lauf von Pherai passieren und hat Glück, dass er bei seinem Klärungsversuch rechts im Strafraum den Arm von Pherai anschießt. Handspiel, Freistoß Köln.

Einstudiert, aber doch deutlich Abseits. Paqarada löffelt eine Freistoßflanke aus dem Halbfeld hinter den linken Pfosten, wo der eingelaufene Martel den Ball völlig alleingelassen verwerten darf, um dann mit dem zweiten Kontakt von der linken Fünfergrenze zu überhastet abzuschließen. Ohnehin kam Martel dabei aus der verbotenen Zone.

Intensiv geht es hier durchaus zur Sache. Viele enge und direkte Zweikämpfe, im Mittelfeld rauschen jetzt Elfadli und Huseinbasic mit dem jeweils langen Bein voraus ineinander. 

Leichte Feldvorteile gilt es den Rothosen zuzuschreiben, knapp 55 Prozent Ballbesitz. Doch auch die Hanseaten überlassen auch mal dem Effzeh bewusst den Ball und lauern auf hohe Ballgewinne.

Köln tut sich noch schwer, gerade im Spiel nach vorne fehlt es bislang an der Passschärfe. Inzwischen läuft man den HSV aber etwas höher an, nachdem sich zuvor kaum Gelegenheiten zum Umschalten geboten haben.

Im Vorjahr stürmte Hamburgs Top-Torjäger Davie Selke ja noch auf der Gegenseite für den Effzeh. Nach 19 Pflichtspielen für den HSV bringt es der 29-Jährige auf elf Tore und damit schon jetzt die gleiche Anzahl wie in 38 Pflichtspielen zuvor für Köln. Mit sechs Kopfballtoren beherrschte Selke die Lüfte in der Zweitliga-Hinrunde zudem wie kein anderer.

Karabec bleibt rechts am Sechzehner nach einem weiten Kopfball hängen, doch prallt der Ball dabei Pherai vor die Füße, der vor der Box rechts in den Strafraum für Selke durchsteckt. Spitzer Winkel für den Angreifer vor der rechten Fünfergrenze, Hübers steht im Weg und kann blocken. 

Wobei wir jetzt auch schon die zweite Verwarnung sehen. Wäre vielleicht sogar noch fast als Pressschlag zwischen Pherai und Heintz nahe der Mittellinie durchgegangen, der Hamburger trifft seinen grätschenden Gegenspieler aber doch unglücklich am Fuß und sieht Gelb. 

In der Praxis bleibt Dompe in der Mauer hängen, wodurch wir die Anfangsphase eher als ruhige Abtastphase einordnen können. 

Autsch. Nach einem Pressschlag will Hübers den Ball vor dem eigenen Sechzehner aus der Luft klären, räumt dabei aber nur Muheim mit einem Bodycheck ab. Freistoß Hamburg aus 20 Metern zentraler Position, ziemlich aussichtsreich in der Theorie. 

Irgendjemand müsste jetzt theoretisch prüfen, ob Gazibegovic vor dieser Gelben Karte überhaupt schon einen Ballkontakt hatte. Ansonsten wäre das natürlich auch ein interessanter Einstand für den Neuzugang aus Österreich: die erste Verwarnung noch vor dem ersten Ballkontakt. 

So, jetzt kann es wieder weitergehen. Zur Erinnerung: mit einem Eckball für Köln. Der wird aber nicht nur aus der Gefahrenzone geköpft, sondern greift Gazibegovic auf Sechzehnerhöhe nach einem Beinschuss von Pherai zum taktischen Foul, unterbindet damit einen möglichen Gegenstoß und sieht auch schon die erste Gelbe Karte. 

Erst die 15-minütige Verspätung, kurz nach Anpfiff also auch prompt die erste Unterbrechung. Beide Mannschaften halten sich auf dem Spielfeld warm und warten geduldig, bis sich der Rauch verzogen hat.

Maina auf der linken Seite mit dem ersten Vorstoß, holt im Strafraum immerhin prompt die erste Ecke heraus. Die Ausführung lässt aber auf sich warten, nachdem die mitgereisten Anhänger aus Köln durch den Einsatz von Pyrotechnik für zu vernebelte Sichtverhältnisse gesorgt haben.

Anpfiff in Hamburg.

Geleitet wird dieses Traditionsduell von Christian Dingert, der dabei von Benedikt Kempkes und Roman Potemkin an den Seitenlinien assistiert wird. Vierter Offizieller ist Eric Weisbach, vor den Bildschirmen agiert das VAR-Duo, bestehend aus Günter Perl und Mike Pickel. Aufgrund von erhöhtem Verkehrsaufkommen verschiebt sich der Anpfiff im Übrigen um eine Viertelstunde auf 20:45 Uhr.

Während die Domstädter ihre vergangenen vier Auswärtsspiele allesamt zu null gewannen, ist Hamburg trotz seiner schwächsten Zweitliga-Hinrunde als einziges Team zu Hause noch ungeschlagen. Am Dienstag testete Köln gegen Stadtrivale Viktoria, wobei Struber das 3:2 nach 0:2-Rückstand als "Schuss vor den Bug" einordnete. Der HSV präsentierte sich dagegen gegen Aachen (2:0) enorm effektiv, verpatzte jedoch die Generalprobe trotz ordentlicher Leistung beim 1:2 letzte Woche gegen EL-Teilnehmer Bukarest.

Beim HSV machte sich die größte Veränderung dagegen auf der Trainerbank bemerkbar. Ex-Coach Baumgart traute man den Aufstieg nicht mehr zu, worauf der langjährige Co-Trainer Polzin ab dem 14. Spieltag zunächst interimsweise übernahm und heute erstmals offiziell als Cheftrainer an der Seitenlinie steht. Unter dem 34-Jährigen sind die Hanseaten bei zwei Unentschieden und zwei Siegen noch ungeschlagen und schossen dabei elf Tore, wobei vor allem Linksaußen Dompe von der Umstellung auf ein 4-4-3 profitierte.

Seitdem hat sich auf beiden Seiten bereits einiges verändert. Erst ein Systemwechsel mit neuformierter Dreierkette sorgte in Köln dafür, dass man nach einem schwachen Start zur Mitte der Hinrunde an Stabilität gewann und einen echten Lauf startete. Zwar fällt das Offensivspiel seitdem deutlich bedachter, teils sogar minimalistisch aus, doch stand in den letzten sieben Ligaspielen hinten fünfmal die Null. Und weil dabei neben einem Remis gleich sechs Dreier heraussprangen, geht Köln erstmals als Spitzenreiter in einen Spieltag.   

Rückrunden- und zugleich Neujahrsauftakt für den HSV und Köln. Gefühlt ja ein Bundesliga-Duell, zumal beide Teams mit dem anvisierten Aufstieg nur ein Ziel kennen. Und wenngleich in dieser verrückten Liga die Hälfte aller Teams oben anklopft, so könnte heute kaum mehr Topspiel draufstehen. Lediglich drei Zähler trennen Herbstmeister Köln und den HSV voneinander. Während dem HSV zumindest bis morgen der Platz an der Sonne winkt, will der Effzeh jenen behaupten. Das Hinspiel Anfang August entschied der HSV mit 2:1 für sich.

Kurz vor Weihnachten feierte auch der Effzeh einen erfreulichen Hinrundenabschluss und behielt nach einem 1:0 am Betzenberg die Oberhand. Gerhard Struber tauscht heute dreimal: Winter-Neuzugang Gazibegovic, der zuletzt gesperrte Heintz sowie Waldschmidt sind neu dabei und verdrängen Thielmann, Finkgräfe und Kainz auf die Bank. Während Christensen, Kilian, Pauli, Uth und auch Topscorer Lemperle (Oberschenkel) verletzt fehlen, gehören Neuzugang Schmied und auch Wechselkandidat Urbig zum Kader. Den Verein leihweise verlassen haben dagegen Carstensen, Bakatukanda, Dietz und Adamyan.

Aufseiten der Gäste aus Köln soll es dagegen folgende Elf richten: Schwäbe - Hübers, Martel, Heintz - Gazibegovic, Ljubicic, Huseinbasic, Paqarada - Waldschmidt, Maina - Downs. 

Vor exakt vier Wochen machten die Rothosen gegen Fürth schon nach 13 Minuten alles klar und verabschiedeten sich mit einem deutlichen 5:0-Heimsieg in die Winterpause. Im Vergleich dazu nimmt Merlin Polzin zwei personelle Änderungen vor: Schonlau sitzt nach einem schweren Infekt nur auf der Bank und wird in der Innenverteidigung durch Elfadli ersetzt. Auf dem rechten Flügel beginnt zudem Jatta für Sahiti (Bank). Verzichten muss Polzin auf das Lazarett, bestehend aus Glatzel, Raab, Reis sowie Katterbach, der sich in der Vorbereitung das Kreuzband riss. Nicht mehr zum Kader zählt Suhonen, der im aktuellen Transferfenster an Regensburg verliehen wurde.

Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Hausherren: Heuer Fernandes - Mikelbrencis, Hadzikadunic, Elfadli, Muheim - Meffert - Karabec, Pherai - Jatta, Selke, Dompe.

Herzlich willkommen in der 2. Bundesliga zur Begegnung des 18. Spieltages zwischen dem Hamburger SV und dem 1. FC Köln.