Hannover 96 - Borussia Dortmund. Bundesliga.
HDI-ArenaZuschauer49.000.
Dortmund in der Krise
29.10.2017 | 12:27 Uhr
Nur ein Punkt aus den letzten drei Bundesligaspielen - mit einer 2:4 (1:2)-Niederlage bei Hannover 96 ist Borussia Dortmund in eine sportliche Krise geschlittert und hat die Tabellenführung verloren.
Dabei enttäuschten die Gäste ihre zahlreichen mitgereisten Fans insbesondere in der ersten Halbzeit. Die Norddeutschen rehabilitierten sich mit diesem Erfolg hingegen für die 0:1-Pokalniederlage im Niedersachsen-Derby beim VfL Wolfsburg.
Vor 49.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena waren Jonathas und Ilhas Bebou die Sieggaranten des Aufsteigers. Der Brasilianer Jonathas verwandelte einen Foulelfmeter in der 20. Minute souverän und leistete zum zweiten 96-Treffer durch Bebou (40.) die präzise Vorarbeit. Der Zugang von Fortuna Düsseldorf wiederum stellte in der 86. Minute nach einem Konter mit seinem zweiten Treffer zudem den Endstand her.
Für den zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte Dan-Axel Zagadou (27.). Das 2:2 erzielte Andrej Jarmolenko (52.), ehe Felix Klaus per Freistoß (60.) die 96er erneut in Führung brachte. Verursacht hatte diesen Freistoß 60 Sekunden zuvor Zagadou, der für diese als Notbremse gewertete Aktion die Rote Karte sah.
Der Sieg für den Neuling war nicht einmal unverdient. Die Westfalen diktierten zwar weitgehend das Spielgeschehen, gingen jedoch besonders in den ersten 45 Minuten zu fahrlässig mit ihren Torchancen um. Zweimal scheiterte Pierre-Emerick Aubameyang, in der 36. Minute vergab Jarmolenko einen nahezu sicheren Treffer, Trainer Peter Bosz wandte sich mit entsetztem Gesichtsausdruck ab.
Das Spiel der Schwarz-Gelben krankte lange vor allem an der miserablen Tagesform von Mario Götze. Der Mittelfeldspieler agierte bemerkenswert passiv und war ungewöhnlich selten am Ball. Hatte er dann doch den Ball am Fuß, traf er meistens die falsche Entscheidung.
Nach dem Seitenwechsel ersetzte Bosz den matten Gonzalo Castro durch Shinji Kagawa. Doch auch mit dem Japaner wurden die Dortmunder Aktionen nicht druckvoller und durchdachter. Überdies musste der Favorit in der Schlussphase der Begegnung der numerischen Unterlegenheit mehr und mehr Tribut zollen.