Und damit können wir auch einen Haken hinter die Berichterstattung von dieser Partie setzen. Ihnen noch einen schönen Abend und bis zum nächsten Mal.

Das war sie also, die Ligue-1-Saison 2024/25, in der Paris Saint-Germain einmal mehr eine Klasse für sich war. Nächsten Samstag kämpfen PSG und Underdog Reims noch um den Titel im Coupe de France, einen Tag später sollte eigentlich der letzte Startplatz für das Teilnehmerfeld der kommenden Spielzeit im Rückspiel der Relegation ausgespielt werden, wobei hier durch die Beteiligung von Reims noch eine kurzfristige Änderung wahrscheinlich ist. Der erste Spieltag der neuen Saison wurde bereits auf das Wochenende zwischen dem 15. und 17. August terminiert.

Und nur noch mal zur Erinnerung: Sollte PSG den Pokal gewinnen, wäre Lyon als Sechster jetzt sogar für die Europa League qualifiziert. Die Conference League ist den Lyonnais dagegen schon mal sicher. 

Und tatsächlich, Lyon wurde noch belohnt. In der neunten Minute der Nachspielzeit hat Le Havre in Strasbourg das 3:2-Siegtor erzielt, wodurch Lyon noch an den Elsässern vorbeizieht und die Saison immerhin als Sechster abschließt. Während sich Nizza als Vierter das zuvor hart umkämpfte Ticket für die CL-Quali schnappt, steigen Saint-Etienne und Montpellier direkt ab. Für Reims geht es durch das Last-Minute-Siegtor von Le Havre noch in die Relegation, Angers hatte den Klassenerhalt bereits sicher und landet am Ende auf Platz 14.

Gut anzusehen das Ganze an diesem letzten Spieltag, für Lyon ging es schließlich ja auch noch um etwas. Nach einem Spiel mit gefühlt 90 Minuten Nettospielzeit feierte OL einen hochverdienten und ungefährderten Heimsieg, bei dem ausgerechnet Doppelpacker Lacazette in seinem letzten Auftritt zum Mann des Abends avancierte. Zum Ende ließen sich die Hausherren etwas fallen, zuvor völlig harmlose Gäste kamen aber nicht mehr über vereinzelte Ansätze hinaus.

Die letzte Aktion in diesem Spiel: Bei einer Veretout-Ecke von links köpft Tolisso am zweiten Pfosten inmitten der Rückwärtsbewegung rechts vorbei. Abpfiff in Lyon. 

Caumont schubst im Mittelfeld von hinten gegen Mikautadze, zieht damit das taktische Foul und wird mit Anbruch der zweiminütigen Nachspielzeit verwarnt.

Und hier kullern auch schon gleich die Tränen, Cherki wird es über den Sommer hinaus wohl kaum in Lyon halten. Abner übernimmt für das Eigengewächs der Lyonnais. 

Kurz vor Schluss wechselt Fonseca-Vertreter Jorge Maciel nochmal doppelt und schenkt zunächst Barisic sein Ligue-1-Debüt. Landsmann Caleta-Car hat das Feld dagegen verlassen. 

Ball im Tor, Fahne oben: Die noch offene Ecke für Angers fängt Lucas Perri sicher ab und macht das Spiel gegen aufgerückte Gäste daraufhin schnell. Noch vor der Mittellinie steckt Matic in den Lauf von Cherki durch, der im Rücken der Abwehr durchbricht und die Kugel im Strafraum lässig über Zinga hinweg ins Tor lupft. Cherki kam zuvor aber knapp aus dem Abseits. 

Fehlende Moral kann man Angers keineswegs vorwerfen: Rechts vom Sechzehner wird eine Arcus-Flanke abgefälscht und landet vor den Füßen von Machine, der aus 13 Metern zentraler Position volley abzieht. Der Schuss wird aber abgefälscht und geht links vorbei.

Sieh an, das war die bislang beste Chance für Angers: Nach einem kurz ausgeführten Freistoß flankt Abdelli rechts vom Sechzehner in die Box. Joker Biumla rutscht zentral am Fünfer mit einem langen Ausfallschritt Richtung Ball, verpasst aber um einen halben Schritt. Das wäre ansonsten der sichere Anschluss gewesen.

Zudem verabschiedet Machine Raolisoa in den Feierabend. 

Nochmal zwei frische Joker aufseiten der Gäste: Der 17-jährige Peter übernimmt im Sturm für Lepaul.

Angers hat sich noch nicht aufgegeben, lediglich der Ertrag bleibt äußerst überschaubar. Bei einer gelöffelten Flanke aus dem linken Halbfeld muss sich Tagliafico jetzt aber ordentlich strecken, bekommt rechts im Strafraum noch den Hinterkopf an den Ball und klärt damit vor dem lauernden Raolisoa. 

Joker Mikautadze fängt einen Fehlpass im Aufbau der Gäste ab, verpasst dann aber das Schussfenster. Nach Zusammenspiel mit Maitland-Niles steht immerhin noch ein Schuss aus der zweiten Reihe, der Geogier wird jedoch früh geblockt.

Jetzt aber, Standing Ovation für eine scheidende Vereinslegende: Lacazatte verabschiedet sich als Doppeltorschütze und klatscht mit Mikautadze ab.

Doppelwechsel bei den Hausherren, fertigen wir erstmal den etwas unspektakuläreren ab: Alamda raus, Tolisso rein. 

Fast das dritte Tor: Tief in der eigenen Hälfte lässt Cherki zwei Gegenspieler überragend stehen, treibt den Ball anschließend durch das gesamte Mittelfeld und nimmt Fofana links im Strafraum mit, der nach Ballmitnahme flach querlegt. An der rechten Fünfergrenze rutscht Maitland-Niles in das Zuspiel, drückt den Ball aber nur an den kurzen Pfosten.

Nach diesem Gegentor reagiert Alexandre Dujeux umgehend und bringt Camara für Biumla neu ins Spiel.

Tooor! LYON - Angers 2:0. Welch krönender Abschluss sich hier für Lacazette andeutet, jetzt hat der scheidende Kapitän sogar seinen Doppelpack. Fofana übergibt im Halbfeld auf Almada, der von links in die Mitte zieht und dann den völlig unbewachten Cherki rechts im Strafraum in Szene setzen darf. Cherki hat das Auge und legt überlegt an den zweiten Pfosten quer, wo Laczatte mutterseelenallein einläuft, fünf Meter vor dem Tor den rechten Schlappen hinhält und ins leere Tor einschiebt. Etwas Verteidigung sollte man schon noch voraussetzen dürfen.

Vorlage Mathis Rayan Cherki

Abdelli fängt im Halbfeld einen zu kurzen Abschlag von Lucas Perri ab und kommt nach Doppelpass mit Raolisoa aus 20 Metern zentraler Position zum Abschluss. Der Versuch wird noch abgefälscht und geht rechts vorbei, die Ecke bringt im Anschluss nichts ein. 

Erster Wechsel bei den Hausherren, positionsgetreu im zentralen Mittelfeld: Matic übernimmt für Tessmann.

Fofana übergibt auf Cherki, der von halblinks in die Box dribbelt, den Ball aus 14 Metern aber nicht sauber trifft und das Tor somit deutlich verfehlt.

Das Wort müsste schon im Halbzeitfazit gefallen sein, mittellos. Just in diesem Moment fällt Angers aber doch etwas ein: Nach einer Seitenverlagerung steckt Raolisoa in den Lauf von Arcus durch, der rechts im Strafraum flach querlegt. Lepaul wird aber gut zugestellt und auf engstem Raum direkt geblockt.

Lille hat inzwischen den Ausgleich gegen Reims kassiert, Nizza und Strasbourg liegen dagegen vorne. Irgendwo da bräuchte Lyon eben eine Niederlage eines direkten Konkurrenten, am ehesten also wohl Lille.

Auch Angers kommt nach einer kurz ausgeführten Ecke aus dem Rückraum zum Abschluss. El Malali aus fast 30 Metern und gefühlt auch genauso weit am Tor vorbei.

Zudem macht Ekomie für El Melali Platz.

Erstmals frisches Personal an diesem Abend, Doppelwechsel bei Les Scoistes: Caumont übernimmt zunächst für Ould Khaled.

Was für ein Versuch von Almada! Nach einer Ecke von rechts wird der Ball in der Mitte in den Rückraum geklärt, wo Almada aus 20 Metern zentraler Position ansatzlos zu einem technisch einwandfreien Dropkick ansetzt. Der Ball setzt dabei noch auf und klatscht an den rechten Außenpfosten.

Nach einem Ballverlust von Caleta-Car dürfen die Gäste tatsächlich mal einen Konter fahren. Abdelli macht alles alleine, hält am Ende aus 20 Metern halblinker Position viel zu harmlos drauf und stellt Lucas Perri damit wahrlich vor keine Probleme.

Raolisoa zieht an der Mittellinie das taktische Foul an Fofana und nimmt Gelb in dieser Szene bewusst in Kauf. 

Wissen Sie eigentlich, wie viele Spiele Angers in dieser Saison aus bislang 22 Rückständen heraus noch gedreht hat? Richtig, kein einziges. Aber hey, immerhin sprangen dabei noch fünf Unentschieden heraus.

Tooor! LYON - Angers 1:0. Es wird historisch, in seinem letztem Spiel erzielt Lacazette sein 200. Pflichtspieltor für OL. Den Elfmeter verwandelt der Routinier schließlich souverän. Verzögert den Anlauf, verlädt Zinga und schiebt dann locker halbrechts ins Tor ein. Und natürlich ist diese Führung hochverdient.

Elfmeter für Lyon, total überflüssig. Fofana dribbelt über links an und steckt in den Strafraum auf Almada durch. Der wird eigentlich gut zugestellt und steht ohnehin in nicht gerade aussichtsreicher Position vor der Grundlinie. Torhüter Zinga stürmt aber viel zu übermotiviert aus seinem Kasten und holt Almada ungestüm von den Beinen.

Powerplay Lyon in dieser Phase. Fofana dribbelt über halblinks dem Sechzehner entgegen, kappt dort zur Mitte ab, verpasst aber das Schussfenster und wird aus 13 Metern geblockt. Cherki sichert sich den Abpraller und steckt stark für den überlaufenden Tessmann durch, der rechts im Strafraum flach querlegt. Camara steht aber richtig und kann entschärfen.

Wann platz hier der Knoten aus OL-Sicht? Lacazette macht die Kugel nach einer hohen Balleroberung gut fest und übergibt für Almada, der vor dem Sechzehner ein My zu steil auf Fofana durchsteckt. So fehlt dem Franzosen im Strafraum ein Schritt, Zinga spielt dagegen stark mit und wirft sich dem Leder entgegen.

Der nächste Eckball kommt dann direkt als Hereingabe und sorgt auch prompt für Gefahr: Maitland-Niles von rechts an den zweiten Pfosten, wo Lacazette mit seinem Kopfball am Rücken von Courcoul hängenbleibt. Beim Abpraller schaltet der Stürmer jedoch schnell, dreht sich auf, wird dann aber gleich nochmal von Courcoul geblockt. Ohnehin geht im Anschluss die Fahne hoch, bei der Hereingabe hatte der Ball die Linie bereits überschritten.

OL führt eine erste frühe Ecke in dieser zweiten Hälfte kurz aus, Veretout wird halblinks vor dem Sechzehner bedient und hält flach drauf. Im Ansatz würde der klar vorbeigehen, im Sechzehner hält dann dann noch ein Verteidiger der Gäste den Fuß rein und klärt eben auf diesem Weg.

Wir können wieder, das Personal bleibt unverändert.

Machen wir es uns leicht und lassen an dieser Stelle einfach mal ein paar Zahlen sprechen: 60 Prozent Ballbesitz für Lyon, 61 Prozent gewonnene Zweikämpfe, 10:3 Abschlüsse sowie die xG-Werte von 1,34 beziehungsweise 0,1. Was schließen wir daraus? Viel hat Lyon nicht falsch gemacht, noch fehlt gegen etwas mittellose Gäste aber das Tor. Die Konkurrenz tut Lyon den Gefallen bislang im Übrigen nicht, einzig Strasbourg tut sich gegen Le Havre zur Halbzeit noch etwas schwer (1:1).

Reicht fürs Erste, Halbzeit in Lyon. 

Eine Minute Nachspielzeit, Lyon nochmal: Cherki mit einer feinen Idee, hebt den Ball aus dem rechten Halbfeld tief in den Lauf von Veretout. In der Box fehlt dem Routinier aber ein Schritt, Zinga packt sicher zu. 

60 Prozent Ballbesitz, 10:3 Abschlüsse sowie ein xG-Wert von 1,34 respektive 0,1. So langsam könnte Lyon, inzwischen laufen aber schon die Schlussminuten der ersten Hälfte. Indes flankt Tagliafico von links, schießt dabei den sich wegdrehenden Arcus aus kürzester Distanz an dessen Arm an und bekommt zu Recht keinen Freistoß zugesprochen. 

Almada löffelt eine Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld butterweich in die Box, wo Ould Khaled noch leicht mit dem Hinterkopf dran ist, sodass Caleta-Car am zweiten Pfosten nicht mehr rankommt. Eine Ecke bleibt den Lyonnais dennoch verwehrt.

Das hätte ein krummes Ding werden können: Nach einem Doppelpass dringt Mailand-Niles über rechts in die Box ein und hebt den Ball hinter den langen Pfosten. Ein Abnehmer steht zwar nicht bereit, doch dreht sich Arcus ganz komisch einfach vom Ball weg. So springt ihm die Kugel an die Hacke, von dort aber nur ins Toraus. 

Ligaweit hat im Übrigen keine Mannschaft bis zu diesem Spieltag weniger Ballkontakte im gegnerischen Sechzehner verzeichnet als Angers (530). Ohnehin stellen die Gäste mit 32 Toren die geteilt zweitschwächste Offensive, lediglich das abgeschlagene Schlusslicht aus Montpellier netzte noch seltener (23).

Zu viel Klein-Klein! Im Anschluss an einen Freistoß im Halbfeld löffelt Fofana den Ball halblinks vor der Box hinter den zweiten Pfosten, wo Lacazette den Ball kontrolliert und dann wiederum Richtung langen Pfosten hebt. In der Rückwärtsbewegung legt Tagliafico mit dem Kopf zentral an den Fünfer zurück, wo sich Niakhate und Caleta-Car gegenseitig behindern und so einen Abschluss verpassen.

Cherki dribbelt sich vor dem Strafraum fest, leitet im Fallen aber noch irgendwie in die Box weiter. Dort rutscht der Ball Tagliafico vor die Füße, der aus 15 Metern halblinker Position etwas zu überhastet abschließt und klar verzieht. 

Angers mal wieder, nicht ohne: Lepaul lässt bei einem Tiefpass direkt in den Lauf von Raolisoa tief klatschen, der rechts im Sechzehner flacht querlegt. Lepaul rückt aber ein, zwei Schritte zu spät ein und verpasst damit wahrscheinlich die sichere Führung. 

Tagliafico spielt kurz nach der Mittellinie einen steilen Flachpass in den Lauf von Fofana, Zinga hat aber gut augepasst, kommt aus seinem Kasten und klärt rechts von seinem Sechzehner souverän mit dem Fuß.

Die theoretischen Restchancen mit Blick auf Platz 4 kann Lyon im Übrigen bereits begraben. Nizza führt gegen Brest bereits 3:0, offensichtlich eine ziemlich einseitige Angelegenheit.

Zinga muss wieder ran! Über rechts steckt Cherki auf Maitland-Niles durch, der im Sechzehner praktisch von der Grundlie flach querlegt. Noch vor dem ersten Pfosten hält Lacazette aus kürzester Distanz trocken den Fuß rein, Zinga macht aber das kurze Eck zu und kann blocken. 

Im Rahmen einer Umschaltsituation zieht Ekomie über halblinks dem letzten Drittel entgegen. Caleta-Car geht zu stümperhaft in den Zweikampf, hat die Hände im Gesicht seines Gegenspielers und sieht Gelb.

Das Ganze hat hier in den letzten Miniuten also so richtig an Fahrt aufgenommen. Angers spielt zwar weiterhin mutig mit, muss sich inzwischen aber glücklich schätzen, nicht bereits in Rückstand zu liegen.

Und was war jetzt? Lacazatte fordert jedenfalls lautstark Elfmeter. Cherki kommt über rechts, zieht leicht zur Mitte und löffelt den Ball butterweich an den zweiten Pfosten. Lacazette schraubt sich hoch und wird von hinten leicht von Arcus gestoßen. Zu wenig für einen Strafstoß.

Nächste Großchance für Lyon! Zur Überraschung der Gäste führt Veretout einen Freistoß im Halbfeld ganz schnell aus, setzt Niakhate links am Sechzehner in Szene, der direkt flach querlegt. Zinga verpasst mit einer Hand, unmittelbar dahinter kriegt aber auch Laczatte hier die Füße nicht richtig sortiert und drückt den Ball zu überrascht aus sieben Metern unkontrolliert am verwaisten Tor vorbei. 

Erstes dickes Ding für Lyon! Maitland-Niles leitet halbrechts vor der Box fein mit der Hacke auf Lacazette weiter, der den Ball in der Box festmacht und wiederum für den nachgerückten Maitland-Niles ablegt. Aus neun Metern scheitert der Engländer an einer starken Parade von Debütant Zinga, rechts von der Grundlinie spielt Lacazatte dann nochmal scharf fast schon entlang der Torlinie quer. In zentraler Position kriegt Fofana aber seine Beine nicht rechtzeitig sortiert, hinter dem zweiten Pfosten verzieht Veretout dann aus spitzem Winkel.

Völliges Missverständnis in der Folge: Offensichtlich will Almada mit der Ausführung des Freistoßes die Hintermannschaft überraschen, spielt flach quer durch den Sechzehner. Lepaul hatte den Braten gerochen, rückt ein und fängt den Ball mühelos ab. 

Cherki zieht mit Tempo über den Flügel an, rechts vom Sechzehner kommt Lefort deutlich zu spät, räumt Cherki von der Seite ab und holt sich dafür zu Recht die erste Gelbe Karte ab.

Nicht ungefährlich: Die Ecke von links spielt Lyon in der Folge kurz aus. Cherki zieht in die Mitte und hält halblinks von der Strafraumgrenze drauf. Noch leicht abgefälscht, geht der Flachschuss nur knapp am linken Pfosten vorbei.

Nahezu identische Position auch hier jetzt für Fofana, das Ganze diesmal nach Vorarbeit von Almada. Zwar hält Fofana den Ball diesmal flach, doch wird er früh auf Kosten einer Ecke geblockt.

Erster Abschluss der Hausherren: Nach einem kurz ausgeführten Freistoß unweit der linken Seitenauslinie dribbelt Cherki in die Box und legt dann auf Fofana zurück. Halblinks vor dem Strafraum hält Fofana ansatzlos drauf, setzt seinen Versuch aus der zweiten Reihe aber deutlich zu hoch an.

Nach einem Einwurf tankt sich Ould Khaled von links in die Box, wo der Winkel vor der Grundlinie ziemlich spitz wird. Ohnehin stört Almada gut und spitzelt den Ball dabei wohl persönlich in die Hände von Lucas Perri.

Und ja, das konnte man bei der Ausgangslage durchaus so erwarten: Angers beginnt schwungvoll, läuft hoch an und macht deutlich, heute nicht nur den braven und passiven Zuschauer geben zu wollen.

Der Ball ruht also in aussichtsreicher Position, Raolisoa steht bereit. Der Franzose zieht den Ball druckvoll über die Mauer, letztlich aber auch deutlich über das Tor. 

Und das könnte gleich auch schon gefährlich werden: Nach einem hohen Ballgewinn und Vorarbeit von Raolisoa kommt Veretout zu spät gegen Lepaul und räumt den Stürmer 20 Meter zentral vor dem Tor ab. 

Wir wären so weit, Angers hat angestoßen.

Geleitet wird die Partie von Stephanie Frappart, die dabei von Mikael Berchebru und Steven Torregrossa an den Seitenlinien assistiert wird. Vierter Offizieller ist Antoine Valnet, vor den Bildschirmen bilden Eric Wattellier und Dominique Julien das VAR-Duo.

Lyon dürfte also gewarnt sein, zumal Angers in dieser Saison bereits in Monaco gewonnen hat und aus Marseille immerhin einen Punkt entführte. Das Hinspiel entwickelte sich jedoch zu einer klarer Sache zugunsten der Lyonnais, die in Angers souverän 3:0 triumphierten. OL hat damit neun der letzten Ligue-1-Duelle gegen Angers gewonnen und in den letzten vieren immer mindestens drei Tore erzielt. Im Übrigen steht Vereinslegende Lacazette vor seinem letzten Spiel für OL, der auslaufende Vertrag des Stürmers wird nicht verlängert.  

Kontrastprogramm dagegen bei den Gästen: Auf den Auswärtssieg in Nantes (1:0) folgte dank Doppelpacker Lepaul der überraschende Heimsieg gegen Strasbourg, womit der direkte Wiederaufsteiger weiterhin erstklassig planen kann. Und wer hätte gedacht, dass der Lauf von Strasbourg als zuvor bestes Team des Kalenderjahres 2025 nach zwölf Spielen ohne Niederlage in Angers endet. Da kam der Turnaround bei den Westfranzosen gerade noch rechtzeitig, nachdem es davor sieben Pleiten in acht Spielen hagelte. 

Immerhin hätte OL den siebten Platz sicher, der für die Conference-League-Playoffs berechtigen würde, sollte PSG das Pokalfinale gegen Reims gewinnen. Zumindest in der Theorie, mögliche Konsequenzen der Finanzkrise sind noch nicht absehbar. Sportlich verspielte man einen CL-Platz wohl in den letzten Wochen, und das nachdem es unter Fonseca so gut anlief. Drei Pleiten aus den letzten vier Spielen waren aber zu viel, das 4:0 gegen Rennes mal ausgeklammert. Erstmals seit Saisonbeginn verlor man zudem jüngst zweimal in Folge. 

Letzter Spieltag der Ligue-1-Saison 2024/25, und ja, die Gäste haben es bereits geschafft. Nach dem Sieg gegen Strasbourg ist der Klassenerhalt für Angers eingetütet, wodurch der Tabellendreizehnte heute ohne Druck frei aufspielen kann. OL dagegen hofft als Siebter noch auf den Sprung unter die Top 6, wofür es neben einem eigenen Sieg mindestens eine Niederlage der Konkurrenz auf den Rängen 4 bis 6 bräuchte, die punktgleich drei Zähler vor Lyon liegt. In der Theorie ist für Lyon also gar noch CL-Quali-Platz 4 möglich. 

In Angers durfte man am vergangenen Samstag die Korken knallen lassen, dazu gleich mehr. Im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen Strasbourg nimmt Alexandre Dujeux jedenfalls drei personelle Änderungen vor: Belkdhim (Gelbsperre) und Allevinah (angeschlagen) stehen nicht zur Verfügung, Stammtorwart Fofana sitzt dagegen erstmals in dieser Saison auf der Bank. An ihrer Stelle dürfen Ould Khaled, Ekomie und auch Zinga beginnen, der zwischen den Pfosten sein Ligue-1-Debüt feiert. 

Aufseiten der Gäste aus Lyon soll es dagegen folgende Elf richten: Zinga - Arcus, Camara, Lefort, Hanin - Raolisoa, Ould Khaled, Courcoul, Abdelli, Ekomie - Lepaul. 

Im Topspiel des zurückliegenden Spieltags gastierte Lyon in Monaco und musste dabei eine verdiente 0:2-Niederlage einstecken. Paulo Fonseca, der in der Liga weiterhin gesperrt ist, hat seinem Co-Trainer Jorge Maciel heute zwei Wechsel mit auf den Weg gegeben: Clinton Mata verletzte sich gegen Monaco am Bein und fällt aus, Routinier Matic sitzt dagegen auf der Bank. Neu dabei sind dafür Caleta-Car in der Innenverteidigung sowie Cherki in der Offensive, wobei Veretout die Position von Matic im Mittelfeld einnehmen dürfte. 

Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Hausherren: Lucas Perri - Maitland-Niles, Caleta-Car, Niakhate, Tagliafico - Tessmann, Veretout - Cherki, Almada, Fofana - Lacazette. 

Herzlich willkommen in der Ligue 1 zur Begegnung des 34. Spieltages zwischen Olympique Lyon und dem Angers SCO.