Damit können wir einen Haken hinter diese Partie machen. Mit der Ligue 1 geht es bei uns aber bereits morgen wieder weiter, wenn ab 17:00 Uhr Adi Hütter mit seinen Monegassen in Strasbourg punkten will. Ihnen noch ein schönes Wochenende und bis bald!

Ein kurzer Ausblick auf die kommenden Aufgaben beider Mannschaften, die nach der Länderspielpause wieder im Ligabetrieb gefordert sind: Während Marseille am 23. November in Lens gastiert, empfängt Auxerre am Tag darauf Angers zum Aufsteigerduell.

Krisenmodus auf der einen, die Fortsetzung des Ritts auf der Erfolgswelle dagegen auf der anderen Seite. Während Marseille im Verlaufe des Spieltags bis auf Rang 4 abrutschen könnte, holt Auxerre aus den vergangenen vier Spielen zehn Punkte und klettert mit insgesamt 16 Zählern vorerst auf Platz 6. 

Das ist inzwischen durchaus eine erste Krise in Marseille unter De Zerbi, gerade die Art und Weise dieser Niederlage gegen Aufsteiger Auxerre wirft Fragen auf. Das Spiel war letztlich schon zur Halbzeit entschieden, vorne zeigte man sich ohne Durchschlagskraft schlicht zu uninspiriert, hinten leistete man sich gegen enorm effiziente Gäste bei allen drei Gegentoren einfache Fehler. Im zweiten Durchgang bäumte sich OM nochmal etwas auf, nach einem verwandelten Elfmeter wurde es für die Burgunden aber nur noch einmal wirklich brenzlig. 

Abpfiff in Marseille, ein gellendes Pfeifkonzert inklusive. 

Die Brechstange nochmal als letztes Mittel, doch selbst die dürfte inzwischen zu spät kommen aus OM-Sicht. Gleich hat es Auxerre geschafft, die letzte Minute bricht an. 

Immerhin noch eine ordentliche Freistoßposition für OM, zwanzig Meter, maximal zentral. Ex-Münchner Höjbjerg nimmt sich der Sache an, setzt den Ball aber frontal in die Mauer. 

Bollengier schenkt OM noch ein wenig Hoffnung: sechs Minuten Nachspielzeit. Im Spiel der Hausherren fehlt es schlicht an der Dynamik, Auxerre scheint diese Führung inzwischen doch problemlos über die Zeit bringen zu können. 

Hui, da war sie doch noch einmal, die Chance für Marseille. Wobei, im Anschluss geht dann doch die Fahne hoch. Garcia war nämlich schon aus dem Abseits gestartet, sein flaches Zuspiel von der linken Sechzehnergrenze hätte Murillo am zweiten Pfosten dennoch nicht gerade gefühlte zehn Meter über den Kasten dreschen müssen. 

Die nächste Verwarnung, diesmal auf der Gegenseite. Die hat sich Bair aber auch verdient, schließlich nimmt er im Luftduell mit Balerdi deutlich den nach hinten ausschlagenden Ellenbogen zur Hilfe. 

Wahi geht auf Höhe der rechten Eckfahne beim Befreiungsschlag von Akpa zu großes Risiko mit dem ausgestreckten Bein. Da spielt es wohl keine Rolle, dass er Akpa gar nicht wirklich trifft, Gelb gibt es dennoch. 

Etwas Aufregung, nachdem Osho eine Flanke von rechts wohl mit dem Oberschenkel für seinen Torhüter ablegt. Jedenfalls nicht kontrolliert, entsprechend auch nicht regelwidrig. 

Dritter Wechsel bei den Gästen, Sieg absichern? Nö, Onaiwu ist einer für die Offensive und ersetzt Perrin. 

Mal wieder eine Chance für OM, im Anschluss geht aber ohnehin die Fahne hoch. Erneut Balerdi aus dem zentralen Halbfeld, wobei Kone zuvor vor dem Sechzehner aus der verbotenen Zone gestartet war. In der Box legt sich Kone die Kugel auf den linken Fuß und schießt aus elf Metern halblinker Position knapp links vorbei. 

Marseille konnte die letzten drei Ligaduelle gegen Auxerre im Übrigen allesamt gewinnen und ist in der Ligue 1 gegen den Meister von 1996 zudem seit sieben Spielen unbesiegt. Durch die lange Oberhaus-Abstinenz liegt der letzte Dreier der AJ über OM bereits 15 Jahre zurück: ein 2:0 im Velodrome im Dezember 2009.

Bair ist hingegen dann doch einer für den Angriff, wodurch sich das mit der Herausnahme von Danois wiederum ausgleicht. Im Endeffekt alles positionsgetreu, wenn auch über Umwege. 

Doppelwechsel dagegen bei den Gästen: Angefangen mit Diousse, der gegenüber Stürmer Sinayoko den deutlich defensiveren Part übernimmt. 

Roberto De Zerbi schöpft sein Wechselkontingent aus und bring Murillo für Lirola. 

Greenwood aus der zweiten Reihe, klar verzogen. Wie gesagt, Auxerre steht weiterhin gut und lässt sich auch nicht zu sehr nach hinten drängen. Aber ja, so ein Anschluss ist schnell hergestellt. 

Inzwischen läuft auch schon die Schlussviertelstunde, das wäre aber auch ein echter Coup für den Aufsteiger. Trotz der zuletzt starken Form der AJ besteht ja gerade noch in der Fremde Nachholbedarf, und zwar reichlich. Fünf Spiele, vier Niederlagen, der einzige Punkt aber immerhin erst vor zwei Wochen beim Achtungserfolg in Lyon.

Noch wackelt Auxerre nicht wirklich, der Druck nimmt dennoch zu. Vor allem, wenn dann ein leichtfertiger Ballverlust im Aufbau dazukommt, wie jetzt von Akpa. Rabiot zieht anschließend über die Mitte dem Sechzehner entgegen und hätte eigentlich die vielversprechende Anspielstation mit Greenwood zu seiner Rechten. Stattdessen versucht es der Franzose aus 16 Metern selbst und wird geblockt. 

Und so schnell kann es dann gehen, um ein Haar der Anschluss! Balerdi hat im zentralen Halbfeld das Auge und steckt vertikal in den Lauf des eingestarteten Wahi durch, der aus zehn Metern leicht rechter Position plötzlich nur noch Keeper Leon vor sich hat. Leon verkürzt den Winkel jedoch gut, kommt schnell aus seinem Kasten und pariert im Eins gegen Eins mit den Füßen. 

Wie gesagt, diese vergebene Mega-Chance für Auxerre kurz vor dem Elfmeter, worüber man zunächst noch schmunzeln konnte. Mal sehen, ob sich das womöglich nicht noch rächt, die Chance war schließlich da, das Spiel endgültig zu entscheiden. 

Geht hier noch etwas für OM? De Zerbi wechselt jedenfalls nochmal und bringt Kondogbia für Brassier. 

Wenig überraschend wird auch Leon verwarnt, ebenfalls Gelb. 

Und na klar, die üblichen Spielchen. Greenwood will den Ball schnell wieder aus dem Netz holen, Leon hat etwas dagegen, Rudelbildung. Bollengier macht kurzen Prozess und zeigt Greenwood Gelb. 

Tooor! MARSEILLE - Auxerre 1:3. Und so bekommt Greenwood plötzlich die Chance, seiner Mannschaft wieder etwas Leben einzuhauchen, die sich der Engländer auch nicht nehmen lässt. Da ist auch ganz viel Überzeugung dabei, links unten schlägt der Elfmeter ein. Dass Leon die Ecke geahnt hat, spielt in diesem Fall auch keine Rolle.  

Und plötzlich zeigt Bollengier auf den Punkt, Elfmeter für Marseille! Nach einer Flanke von links kommt Greenwood halbrechts im Strafraum zum Abschluss, wobei Akpa mit dem rechten Arm blockt. Obwohl sich nicht ganz auflösen lässt, ob die Kugel womöglich nicht erst vom Oberkörper des Franzosen an die Hand springt, bleibt es bei der Entscheidung. 

Marseille konnte in dieser Saison ja erst eines von vier Heimspielen für sich entscheiden (2U, 1N). Ohnehin konnte man in der Ligue 1 im gesamten Kalenderjahr 2024 nur fünf seiner bisherigen 13 Heimspiele gewinnen - eine Siegquote demnach von 38 Prozent, die in den letzten 45 Jahren nur zweimal unterboten wurde und heute weiter sinken dürfte. 

Rabiot greift im Mittelfeld gegen den schlicht schnelleren Mensah zum taktischen Foul und sieht Gelb. 

Jetzt auch noch Slapstick, das hätte wirklich das vierte Tor für Auxerre sein müssen. Mensah links vom Sechzehner mit der flachen Hereingabe, die Perrin am ersten Pfosten noch minimal mit der Hacke weiterleitet. Am Fünfer stehen dahinter Sinayoko und Danois völlig blank, müssen eigentlich nur noch einschieben, zumindest einer von beiden. Weil man sich dabei gegenseitig behindert und sich Sinayoko ob des auf dem Boden liegenden Danois sichtlich irritiert zeigt, trifft der Ivorer den Ball nicht richtig und lässt OM noch halbwegs am Leben. 

Was ist denn mit Auxerre los? Schon wieder ein Schuss, der nicht den Weg ins Tor findet. Sinayoko bekommt das Leder links vom Sechzehner abgelegt, kann sich den Ball in aller Ruhe an die Sechzehnergrenze vorlegen und hält aus spitzem Winkel und rund 14 Metern ab. Balerdi fälscht noch leicht ab, wodurch der Ball nur knapp am langen Pfosten vorbeizieht. 

Zumindest setzt man sich jetzt zunehmend rund um den Sechzehner der AJ fest. Hier mal wieder ein abgeblockter Versuch aus der zweiten Reihe, da eine Ecke von Greenwood, die nichts einbringt. Und dennoch: Zumindest schafft man es offensichtlich, die Schlagzahl zu erhöhen. 

Marseille kommt einfach nicht durch, Seitenwechsel hin oder her. Ein Distanzschuss eben mal wieder, mehr ist nicht drin. Luis Henrique aus 18 Metern halblinker Position, vorbei. 

Dass hier heute Tore fallen werden, war doch ohnehin so gut wie klar. Ein 0:0 mit Beteiligung von OM, wann gab es sowas schließlich zuletzt? In der Ligue 1 seit 34 Spielen nicht mehr, wettbewerbsübergreifend sogar seit 47 Partien. Aber gut, was genau sollen sich die Südfranzosen davon kaufen? Von einem torlosen Unentschieden könnte man heute bislang nur träumen. 

Wahnsinn, dass es sowas anscheinend noch gibt. Auxerre mit einem Abschluss, aber keinem daraus resultierenden Tor! Immerhin gibt es ja auch noch Alu. Hoever hat auf dem rechten Flügel etwas Platz und dürfte sich wohl selbst wundern, dass Traore als Abnehmer seiner Flanke am zweiten Pfosten sogar noch mehr Platz hat. Die Direktabnahme des Ivorers aus fünf Metern klatscht aber nur an den kurzen Außenpfosten. 

Nie zuvor in der Geschichte der Ligue 1 lag Marseille zu Hause gegen einen Aufsteiger im Velodrome zur Pause mit drei Toren zurück. Zumal es das letzte Pfeifkonzert doch erst gegen PSG gab, als es zur Pause ebenfalls 0:3 stand. 

Und dann kann es weitergehen, aufseiten der Gäste natürlich unverändert. 

Zu guter Letzt ist auch Kone neu dabei, Rowe macht für den Kanadier Platz. 

Weiter gehts mit Ex-Bremer Garcia, der links hinten positionsgetreu für Merlin übernimmt. 

Das kommt nicht überraschend, Dreifachwechsel zu Beginn des zweiten Durchgangs bei Marseille: Den Anfang macht Wahi, der im Sturm Maupay ersetzt. 

Wow! Gegen den Tabellenzweiten aus Marseille führt Aufsteiger Auxerre zur Halbzeit 3:0, wie ging das denn? Eigentlich ganz einfach: hinten enorm stabil, vorne brutal effizient. Ach ja, und dazu auch noch Marseille, das vorne kaum Durschlagskraft entwickeln konnte und hinten durch einfache Ballverluste zum Umschalten einlud. Aber gefühlt hat Auxerre aus zwei Chancen gleich drei Tore gemacht, ein schneller Doppelpack vor der Halbzeit inklusive. Da lohnt sich auch der Blick auf den xG-Wert der Burgunden: 1,19.

Halbzeit in Marseille. 

Nach einem kurz ausgeführten Freistoß zieht Greenwood eine Flanke aus dem linken Halbfeld an den zweiten Pfosten, wo im Fünfer aber keiner so wirklich rankommt, sodass Auxerre auch diese Situation mit einem Befreiungsschlag bereinigen können. Kurz darauf flankt erneut Greenwood von links, Rowe kommt am zweiten Pfosten jedoch ins Straucheln und trifft den Ball im Fallen nicht mehr richtig - kein Problem für Leon. 

Das Tor wurde noch rund zwei Minuten auf eine mögliche Abseitsposition überprüft, die jedoch nicht vorlag. Pfeifkonzert im Velodrome, Krisenmodus in Marseille. Drei Minuten Nachspielzeit, die sich noch etwas ziehen dürften. 

Tooor! Marseille - AUXERRE 0:3. Verrückt, der Doppelschlag! Erneut geht dem Ganzen ein leichfertiger Ballverlust der Hausherren im Mittelfeld voraus, diesmal von Merlin, was Auxerre gegen die aufgerückten Südfranzosen prompt wieder eiskalt ausnutzt. Im Fallen spielt Perrin kurz nach der Mittellinie den tiefen Diagonalball in den Lauf von Traore, der links im Strafraum erstmal Tempo rausnehmen muss. Im Eins gegen Eins kappt der Ivorer gegen Lirola schnell Richtung Grundlinie ab und tunnelt auch noch Rulli links vor der Fünfergrenze aus spitzem Winkel. 

Vorlage Gaëtan Perrin

Tooor! Marseille - AUXERRE 0:2. Wahnsinn, wie effizient kann man sein. Kurz vor der Mittellinie fängt Mensah einen unsauberen Pass von Balerdi ab und überlässt für Traore, der aus dem Mittelfeld gegen hochstehende Hausherren über links mustergültig in den Lauf von Sinayoko durchsteckt. Halblinks am Sechzehner hat der Angreifer das Auge für den mitgelaufenen Perrin und legt an den Elfmeterpunkt quer. Dort legt sich Perrin den Ball mit dem ersten Kontakt links an Rulli vorbei und schiebt anschließend locker ein. 

Tor Gaëtan Perrin

So, der ruhende Ball vielleicht mal wieder als Dosenöffner? Nein, aber auch nicht ganz ungefährlich. Greenwood wieder mit einer Ecke von links mit ganz viel Schnitt, am ersten Pfosten wird der Ball in die Mitte verlängert. Im Torraum reagiert dann Osho gut und kann die Szene vor dem lauernden Brassier bereinigen. 

Die Burgunden stehen derweil enorm diszipliniert zwischen den Linien und halten diese vor allem ganz eng. Elf Mann hinter dem Ball, konsequentes Stellungsspiel und weiterhin keinerlei Angebote für den Gegner. 

Und ja, das war dann auch schon die beste Chance der Gastgeber, die sich zwar bemüht zeigen, letztlich aber kaum Durchschlagskraft entwickeln. Sieben Abschlüsse und ein überschaubarer xG-Wert von 0,4 inklusive. 

Zufallsprodukt! Maupay nimmt in der Vorwärtsbewegung Rowe links im Strafraum mit, der sich eigentlich verdribbelt, jedoch Glück hat, dass Hoever den Ball von hinten unglücklich an den eigenen Fünfer spitzelt. Maupay rutscht in zentraler Position mit der Fußspitze in den Ball, Leon verkürzt jedoch den Winkel gut und kann blocken. 

Unter den zahlreichen namhaften Neuzugängen aufseiten on OM hat ja vor allem 26-Millionen-Offensivspieler Mason Greenwood sofort gezündet und bringt es bislang auf sieben Tore und zwei Vorlagen in zehn Partien. Offensiv gilt es ja vor allem den Abgang von Routinier Aubameyang zu kompensieren, der in der Vorsaison noch mit 41 Scorer-Punkten in 51 Pflichtspielen überragte.

Und dann wieder rüber auf die Gegenseite, wo die Bälle jetzt vermehrt aus dem Halbfeld ins letzte Drittel gehoben werden, irgendwas muss man sich ja einfallen lassen. So kann jetzt mal Maupay rechts im Strafraum in Szene gesetzt werden, muss jedoch Tempo rausnehmen und kommt letztlich auch nicht entscheidend durch. 

Auxerre zur Abwechslung mal wieder, und wieso denn auch nicht. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld versucht sich Traore einfach mal kurz nach der Mittellinie, zuletzt klappte beim Ivorer schließlich ziemlich viel. Dieser Kunstschuss gegen den hochstehenden Rulli wäre dann aber doch etwas zu viel des Guten und fliegt am Tor vorbei. 

Immerhin ein etwas ideenreicherer Ansatz: Balerdi hebt den Ball aus dem Halbfeld vor den Sechzehner, wo Maupay mit dem Kopf links in den Strafraum in den Lauf von Merlin verlängert. Aus äußerst spitzem Winkel geht Merlin volles Risiko, verzieht mit dem ersten Kontakt aber deutlich. 

So muss sich dann Rabiot eben aus zweiter Reihe versuchen, kann auf Sechzehnerhöhe aus der Drehung aber auch früh geblockt werden. Das ist weiterhin viel zu wenig. 

Marseille kriegt im letzten Drittel halt auch wirklich kaum Druck entfacht, das ist zum Großteil höchstens Ballgeschiebe. Auxerre steht weiterhin enorm stabil, gerade die Fünferkette lässt bislang keine Lücken aufkommen. 

Derweil bleibt es bei Annäherungen, da fällt es auch nicht groß ins Gewicht, dass Auxerre seit der Führung offensiv kaum mehr stattfindet. Greenwood halbrechts vor dem Sechzehner per Außenrist mit der gefühlvollen Flanke in die Box, wo Rowe aber nur ziemlich unkontrolliert zum Kopfball kommt und diesen im Fallen klar links daneben setzt. 

Marseille und Duelle mit Aufsteigern, das war ja zuletzt durchaus ein Problem. Nur zwei Siege aus den jüngsten sechs Begegnungen mit Aufsteigern (3U, 1N) dürfen bei den Ansprüchen natürlich nicht zufriedenstellend sein. Und wie schon im Vorfeld angesprochen, erst vor gut einem Monat kam man zu Hause gegen Angers nicht über ein 1:1 hinaus.

Aber man nähert sich zumindest verstärkt an. Die nachfolgende Ecke wird clever auf der rechten Seite ausgespielt, erst kurz, dann Greenwood quer in den Sechzehner auf Lirola. Halbrechts im Strafraum hält der Spanier auf engstem Raum drauf, wird jedoch direkt geblockt. 

Fast 80 Prozent Ballbesitz aufseiten der Südfranzosen, schön und gut. Der Ertrag hingegen bleibt schließlich enorm überschaubar. Jetzt mal ein kurz ausgeführter Freistoß, gefolgt von der scharfen Hereingabe aus dem linken Halbfeld. Die Gäste stehen jedoch gut und klären auf Kosten einer Ecke. 

Zwischen Akpa und Luis Enrique kochen die Emotionen erstmals an diesem Abend etwas hoch, das Ganze nach einem kleinem Schubser. Nichts Wildes, Referee Bollengier löst das Ganze schnell auf, Abstoß Auxerre. 

OM tut sich weiterhin enorm schwer, für Gefahr sorgte bislang ausschließlich die verunglückte, letztlich aber glimpflich ausgegangene Rettungstat von Danois ganz zu Beginn. Ansonsten steht Auxerre gut und provoziert immer wieder Fehlpässe der Hausherren im letzten Drittel. 

Eine Reaktion von OM auf den frühen Schock? Noch nicht, vielleicht ja nach einem ruhenden Ball. Von links zieht Greenwood eine Ecke mit viel Schnitt vor den Fünfer, wo sich ausgerechnet Brassier hochschraubt, seinen Kopfball aus sechs Metern aber nicht mehr nach unten gedrückt bekommt. 

Anscheinend geht das ja einfach so weiter für Auxerre, Selbstbewusstsein dürften die Burgunden nach den letzten Wochen ohnehin reichlich haben. Apropos Selbstbewusstsein: Brassier, der ja ohnehin neu in die Mannschaft gerückt ist, sollte sich nach diesem Aussetzer schleunigst schütteln. 

Vorlage Donovan René Léon

Tooor! Marseille - AUXERRE 0:1. Brassier lädt ein, der Aufsteiger geht in Führung! Vorlagengeber ist tatsächlich Torhüter Leon, der den Ball tief aus der eigenen Hälfte einfach mal hoch und weit nach vorne schlägt. Weil sich Brassier vor dem Sechzehner in der Rückwärtsbewegung völlig verschätzt und die Kugel nicht trifft, taucht Sinayoko völlig frei vor dem herauseilenden Rulli auf und schiebt das Leder aus zwölf Metern am Keeper vorbei ins Tor. 

Ansonsten geht das hier schon gut zur Sache, ziemlich intensiv. Die Kugel oftmals auf engstem Raum, zwei Mannschaften, die gegen den Ball zudem früh anlaufen und sich nicht verstecken. 

Und jetzt auch die erste Verletzungsunterbrechung, wobei es für Traore gleich wieder weitergehen dürfte. Gegen Lirola kommt der Ivorer an der rechten Seitenlinie ins Straucheln und fällt dabei etwas unglücklich auf die Schulter. 

Munterer Beginn, auch Auxerre verstecken sich nicht. Die erste Ecke haben wir bereits gesehen, jetzt auch den ersten nennenswerten Abschluss. Auf der rechten Seite der Ball in die Tiefe für Perrin, der im Sechzehner den Haken gegen Brassier schlägt und aus zehn Metern halbrechter Position abschließt. Das aber nicht sonderlich präzise, Rulli packt am kurzen Pfosten sicher zu. 

Hui, das geht ja gut los. Auf der rechten Seite hebt Rabiot den Ball fein in den Lauf von Lirola, der im Strafraum kurz vor der Grundlinie flach in die Mitte spielt. Danois ist eigentlich zur Stelle, stellt mit seiner vogelwilden "Rettungstat" Torhüter Leon aber vor eine erste große Probe und hat schlicht Glück, dass sein unkontrollierter Ball zentral auf Leon prallt. 

Dann wollen wir mal, Anstoß im Velodrome. 

Geleitet wird die Partie von Marc Bollengier, der dabei von Thomas Luczynski und Yannick Boutry an den Seitenlinien unterstützt wird. Vierter Offizieller ist Geoffrey Kubler, als Videoassistent ist Mehdi Mokhtari im Einsatz.

Was heißt hier aber eigentlich Mittelfeld. In der Ligue 1 trennen den Sechsten (15 Punkte) und den Vorletzten lediglich sechs Zähler. Und na klar, für Auxerre ist der Klassenerhalt das große Ziel, schließlich will man sich endlich wieder im Oberhaus etablieren. 2012 ging es für das einstige Ligue-1-Urgestein nach 32 Jahren runter, gefolgt von zehn Jahren Zweitklassigkeit. Der lang ersehnte Aufstieg brachte den sofortigen Abstieg, gefolgt vom sofortigen Wiederaufstieg. In anderen Worten: Mit dem Fahrstuhl soll Schluss sein.

Apropos Aufsteiger. Mit vier Niederlagen aus den ersten fünf Spielen musste Auxerre bei seiner Ligue-1-Rückkehr anfänglich noch viel Lehrgeld bezahlen, kam zuletzt aber so richtig in Fahrt. Seitdem holte man in fünf Partien zehn Punkte, darunter auch gegen die international vertretenen Brest (3:0) und Lyon (1:1). Angeführt von Bournemouth-Leihgabe Traore, der an fünf der letzten sechs Spieltage einen Scorer sammelte (vier Tore, ein Assist), liegt man inzwischen mit 13 Punkten im Mittelfeld der Tabelle auf Platz 10.

Umso bitterer, dass es eine der bisherigen zwei Saisonniederlagen ausgerechnet vor zwei Wochen beim 0:3 gegen PSG setzte, was bereits zur Halbzeit mit Pfiffen quittiert wurde. Zwar fiel die Reaktion gegen Nantes positiv aus, doch beträgt der Rückstand auf Paris als Zweiter sechs Punkte. Und naja, auch neben der Machtdemonstration von PSG liest sich die jüngste Formkurve nicht berauschend: Sieben Punkte aus fünf Spielen, neben einer weiteren Niederlage gegen Strasbourg (0:1) auch noch ein ernüchterndes 1:1 gegen Aufsteiger Angers.

Mit dem umworbenen Roberto De Zerbi ist OM im Sommer nicht nur auf der Trainerposition ein echter Coup gelungen, sondern konnte man zudem namhafte Spieler wie Rabiot oder Greenwood in den Süden Frankreichs lotsen. Nach der ernüchternden Vorsaison und von Inkonstanz geprägten Jahren ist die Mission schließlich klar: Die Rückkehr in die Champions League gilt trotz Umbruchs als Mindestziel, durch das Ende der Mbappe-Ära in Paris träumt man sogar von mehr und will mittelfristig wieder um die Meisterschaft mitspielen.

Auxerre dürfte ebenfalls mit reichlich Selbstbewusstsein angereist sein, in der Vorwoche ließ man Stade Rennes beim 4:0-Heimsieg schließlich keine Chance. Trainer Christophe Pelissier tauscht heute dreimal: In der Dreierkette fehlen mit Kapitän Jubal und Diomande gleich zwei wichtige Stützen gesperrt, Raveloson sowie Osho sind dafür neu im Team. Der Wechsel im Sturm dürfte hingegen freiwillig sein, Sinayoko verdrängt Bair auf die Bank. Verzichten muss Pelissier zudem auf das Lazarett um Coulibaly, Buayi-Kiala sowie Paul Joly.

Aufseiten der Gäste aus dem Burgund soll es dagegen folgende Elf richten: Leon - Raveloson, Osho, Akpa - Hoever, Owusu, Danois, Mensah - Perrin, Traore - Sinayoko. 

Marseille war zuletzt vergangenen Sonntag im Einsatz und setzte sich im Auswärtsspiel gegen Nantes knapp 2:1 durch. Im Vergleich dazu nimmt Roberto De Zerbi zwei personelle Änderungen vor: Brassier in der Innenverteidigung sowie Luis Henrique im offensiven Mittelfeld beginnen anstelle von Kondogbia und Kone (beide auf der Bank). Mit Ausnahme der Langzeitverletzten Moumbagna, Carboni sowie Ersatztorhüter Ruben Blanco kann De Zerbi personell aus dem Vollen schöpfen.

Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Hausherren: Rulli - Lirola, Brassier, Balerdi, Merlin - Rabiot, Höjbjerg - Greenwood, Luis Henrique, Rowe - Maupay.

Herzlich willkommen in der Ligue 1 zur Begegnung des 11. Spieltages zwischen Olympique Marseille und der AJ Auxerre.