1. FC Union Berlin - SC Paderborn 07. Bundesliga.
An der Alten Forsterei.
Bundesliga: SC Paderborn steigt nach Niederlage bei Union Berlin ab
Abstieg besiegelt! Union schickt Paderborn in die 2. Liga
17.06.2020 | 10:21 Uhr
Der SC Paderborn muss den bitteren Gang in die 2, Bundesliga antreten. Der Klub verliert bei Mitaufsteiger Union Berlin und kann sich auch rechnerisch nicht mehr retten.
Steffen Baumgart lief an der Seitenlinie auf und ab, er brüllte und klatschte sein Team bis zuletzt nach vorne, doch alle Mühe war vergebens. Der SC Paderborn steht als erster Absteiger aus der Fußball-Bundesliga fest und muss als Schlusslicht den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten.
Die Ostwestfalen verloren am 32. Spieltag beim nun geretteten Mit-Aufsteiger Union Berlin trotz einer beherzten Leistung mit 0:1 (0:1). Der Rückstand auf den Relegationsplatz ist in den verbleibenden zwei Saisonspielen nicht mehr aufzuholen.
Zweiter Abstieg nach 2015
Für Paderborn ist es nach 2015 der zweite Bundesliga-Abstieg - besiegelt wurde er ausgerechnet am Tag der Bundesliga-Rückkehr des Lokalrivalen Arminia Bielefeld. Zudem wechselt der SCP im dritten Jahr in Folge die Spielklasse, nachdem er in den beiden Vorsaisons von der 3. Liga bis in die Bundesliga durchmarschiert war.
Großer Jubel herrschte dagegen bei Union: Dem Liganeuling gelang der vorzeitige Klassenerhalt, Union darf ein weiteres Jahr im Oberhaus planen - zwei Derbys gegen Hertha BSC inklusive. Der ehemalige Unioner Ben Zolinski (27., Eigentor) hatte die Berliner mit einer verunglückten Abwehraktion in Führung geköpft.
Paderborn mit vielen Ballverlusten
Angesichts der scheinbar aussichtslosen Lage im Tabellenkeller hatte Trainer Baumgart vor dem Spiel bei seinem Herzensklub Union den Druck von seiner Mannschaft genommen. "Die Spieler sollen sich gegenseitig unterstützen und mutig nach vorne spielen. Wir können befreit aufspielen", hatte der Coach gesagt.
Das "Feuerwerk", das sich Baumgart von seiner Mannschaft gewünscht hatte, blieb jedoch aus. Der SCP suchte im Spielaufbau vergeblich nach Lösungen gegen die gut organisierten Berliner und leistete sich zu viele einfache Ballverluste. In der Defensive bot Paderborn den Berlinern zudem immer wieder Räume.
Zolinski trifft ins eigene Tor
Union nutzte diese mit teils guten Kombinationen. Sebastian Andersson (2.), Ken Reichel (13.) und Marius Bülter (24.), der an den Außenpfosten köpfte, kamen zu guten Möglichkeiten, ehe Zolinski Paderborns ohnehin geringe Chancen auf die Rettung weiter verschlechterte. Für die einzig gefährliche Aktion der Gäste sorgte Mohamed Dräger (38.), der aus kurzer Distanz aber nur das Außennetz traf.
Wie bereits im vorherigen Heimspiel gegen Schalke 04 machten sich Unions Fans bemerkbar. Vereinzelte Anfeuerungen und Rufe von außerhalb des Stadions an der Alten Försterei waren im Innenraum deutlich zu hören.
Mit Gesängen der gegnerischen Fans in den Ohren und dem drohenden Abstieg vor Augen wurde Paderborns Gegenwehr nach dem Seitenwechsel größer. Baumgarts Team kam besser in die Zweikämpfe und verlagerte das Spiel zunehmend in die Hälfte des Gegners. Union sorgte nur noch selten für Entlastung - wurde dann aber brandgefährlich: Robert Andrich (72.) scheiterte am Innenpfosten.