VfL Wolfsburg - FC Schalke 04. Bundesliga.
Volkswagen ArenaZuschauer26.621.
Video-Chaos und Last-Minute-Tor
26.08.2018 | 12:48 Uhr
Der FC Schalke hat einen turbulenten Fehlstart in die neue Saison hingelegt. Nach Platzverweis, Video-Wirbel, Elfmeter und einem Treffer in der Nachspielzeit musste sich Königsblau dem VfL Wolfsburg auswärts mit 1:2 geschlagen geben.
Der eingewechselte Nabil Bentaleb hatte den FC Schalke erst kurz vor Schluss mit einem Foulelfmeter den Ausgleich beschert (85.). John Anthony Brooks hatte Wolfsburg nach einem Eckball per Kopf (33.) in Führung gebracht. Für Wolfsburg war es 96 Tage nach der Last-Minute-Rettung in der Relegation ein gelungener Neustart.
Die Gelsenkirchener blieben lange Zeit unter den Erwartungen. Abwehrspieler Matija Nastasic sah wegen groben Foulspiels nach Videobeweis die Rote Karte (65.).
Für eine Kuriosität sorgte Schiedsrichter Patrick Ittrich. Nachdem der Hamburger den VfL-Neuzugang Wout Weghorst zunächst wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit gegen Guido Burgstaller vom Platz gestellt hatte (68.), holte er den Stürmer nach Ansicht der Videobilder wieder zurück und zückte nur Gelb.
Was war passiert? Burgstaller schubste Weghorst im eigenen Strafraum zu Boden. Diesererhob sich, stürmte auf den Schalke-Stürmer zu und prallte mit diesem zusammen.
Wolfsburgs Trainer Bruno Labbadia hatte vor der Partie von einem "echten Härtestet" für sein neuformiertes Team gesprochen. "Schalke ist nicht umsonst in der letzten Saison Vizemeister geworden", sagte der 52-Jährige.
Doch von den Schalkern war vor 26.621 Zuschauern in der Volkswagen Arena bis zur Roten Karte nicht viel zu sehen. Ungewohnte Zweikampfschwäche, Abspielfehler, kaum Spielfluss: Nach den prominenten Abgängen der beiden deutschen Nationalspieler Leon Goretzka (Bayern München) und Max Meyer (Crystal Palace) sowie U21-Europameister Thilo Kehrer (Paris St. Germain) wirkten die Knappen noch nicht voll auf der Höhe.
Zwar schickte Tedesco mit Stürmer Mark Uth, Salif Sane und Suat Serdar drei Neuzugänge von Beginn an ran, doch den Schalker Aktionen fehlte es noch deutlich an Abstimmung und Sicherheit. Im ersten Abschnitt bestätigten sich die Eindrücke vom dürftigen Erstrunden-Auftritt im Pokal beim Viertligisten Schweinfurt 05 (2:0) in der Vorwoche.
Besser präsentierten sich die Gastgeber. Giftig im Zweikampf und zielstrebig in der Vorwärtsbewegung übernahm der VfL mit zunehmender Spieldauer das Kommando. Erst zirkelte der emsige William einen Freistoß auf den Schalker Kasten, den Torhüter Ralf Fährmann noch gerade so aus dem Eck kratzen konnte (22.). Dann zischte ein Schuss des Brasilianers von rechts am 04-Tor vorbei (25.), ehe auch der zur Pause verletzt ausgewechselte Josuha Guilavogui (26.) und Maximilian Arnold (30.) an Fährmann hängen blieben.
Wenig später war auch der 04-Schlussmann machtlos, als Brooks nach einem Eckball vollkommen unbedrängt aus kurzer Distanz einnicken konnte. Von den Gästen kam auch in der Folge nicht viel. Die einzige echte Torchance des ersten Durchgangs vergab Uth, dessen Kopfball VfL-Keeper Koen Casteels keine Probleme bereitete (36.).
Im zweiten Abschnitt passierte vor den Toren lange Zeit kaum etwas - bis Schalke kurz vor dem Ende in Unterzahl den Strafstoß bekam. Brooks hatte das Bein im Strafraum zu hoch genommen. (sid)