Live-Kommentar

Das war es von dieser Partie. Ich wünsche einen angenehmen, hoffentlich fußballlastigen Samstagnachmittag.

So verpassen die Spurs erneut den zumindest vorübergehenden Sprung an die Tabellenspitze und steckt nach der zweiten Pleite in Folge das erste Mal unter Postecoglou in einer kleinen Krise. Die Wolves schütteln  durch diesen Last-Minute-Sieg den Frust aus dem Sheffield-Spiel ab und springen in der Tabelle auf Platz 12.

Die Wolverhampton Wanderers fahren einen Sensationssieg ein. Tottenham begann die Partie feldüberlegen, ging folglich früh durch Brennan Johnson in Führung. In der Folge verloren die Spurs aber immer weiter die Spielkontrolle, bissige und aggressive Wolves machten dem Team von Ange Postecoglou zu schaffen. Die Hausherren bestimmten zeitweise sogar die Partie gegen ein passives Tottenham, belohnten sich für ihren Aufwand aber nicht - bis zur 91. Minute, als der eingewechselte Sarabia mit einem technischen Kunststück Cunhas Flanke an Vicario vorbeibrachte. Und als wäre das nicht schon Upset genug, setzten die Wolves in der 97. Minuten noch einen drauf in Person von Mario Lemina, der Tottenham die zweite Niederlage in Folge zufügte.

Das wars im Molineux! Ein wahnsinniges Fußballspiel geht zu Ende.

Und auch Ait Nouri wird nach Auswechslung verwarnt.

Joao Gomes sieht von der Bank aus nochmal Gelb.

TOOOR! WOLVERHAMPTON WANDERERS - Tottenham Hotspur 2:1. WAHNSINN! Nach einem Freistoß im Mittelkreis wird der Ball auf die Außen verteilt. Dort wartet Sarabia, der Emerson andribbelt, dann aber Lemina mit einem perfekt getimten Ball findet. Der Gabuner startet genau zum richtigen Zeitpunkt ein und schaufelt die Kugel irgendwie an Vicario vorbei ins lange Eck.

Vorlage Pablo Sarabia García

Jetzt wird die Führung doch nur noch verteidigt. Doherty sieht Gelb für Meckern.

Dawson klammert sich an Son fest, der vorbeigegangen wäre. Klare Gelbe.

Geht da noch mehr für die Wolves? Die Hausherren drücken auf die Führung, Tottenham schwimmt.

TOOOR! WOLVERHAMPTON WANDERERS - Tottenham Hotspur 1:1. Und dann fällt doch noch der Ausgleich! Cunha erhält den Ball nach einem Einwurf auf der linken Seite auf Höhe der Mittellinie. Der Brasilianer wartet nicht lange, sondern bringt eine butterweiche Flanke in den Sechzehner. Dort läuft Sarabia ein, nimmt den Ball in vollem Lauf mit dem perfekten Touch an und vollendet per linkem Vollspann ins kurze Eck. Vicario hat aus kurzer Distanz keine Chance. 

Vorlage Matheus Santos Carneiro da Cunha

Bentancur holt sich nochmal eine Verwarnung ab. Konter unterbunden.

Ait Nouri, Man of the Match bei den Wolves, macht Platz für Thomas Doyle.

Ein weiterer offensiver Wechsel auf Seiten der Hausherren. Sarabia für den jungen Joao Gomes.

Ait Nouri stößt auf seiner linken Seite mal wieder mit Tempo ins letzte Drittel vor, seine Hereingabe landet jedoch im Fuß von Emerson. Diese Szene ist fast symptomatisch für die gesamte Partie - die Wolves arbeiten, haben sehenswerte Aktionen, aber machen das Tor nicht.

Kalajdzic ist bislang noch kein Faktor in der Partie. Dem zweifachen Torschützen fehlt der Zugang, seine Mannschaft unterstützt ihn allerdings auch kaum. Vor allem im Mittelfeld haben die Spurs wieder die Oberhand gewonnen.

Die Partie lässt etwas den Spielfluss der ersten 60 Minuten vermissen. Aktuell muss der Zuschauer viel Nebengeplänkel ertragen, viele Zweikämpfe und kleinere Fouls. So attraktiv das Spiel lange Zeit auch war, so anstrengend ist der letzte Streckenabschnitt.

Starke Aktion von Jose Sa. Lo Celso steckt durch für Kulusevski, der vom rechten Flügel in Richtung rechtes Sechzehnereck einstartet. Aber die Nummer 1 der Wolves kommt gedankenschnell raus und schnappt sich die Kugel, bevor der Schwede einen Fuß an den Ball bringen kann.

Außerdem darf der schon gelb verwarnte Bissouma früher zum Duschen, Lo Celso ersetzt ihn.

Auch Postecoglou tauscht durch. Bryan Gil betritt den Platz für den bislang einzigen Torschützen des Spiels, Brennan Johnson.

Bellegarde war äußerst bemüht, viel gelang ihm in Summe dann aber nicht. Für ihn kommt Kalajdzic für die letzte Viertelstunde.

Bissouma fällt Cunha im letzten Drittel per Grätsche. Da kann sich der Mittelfeldspieler der Spurs bei Tim Robinson bedanken - es gab schon für weniger Gelb-Rote Karten.

Die Uhr tickt für Tottenham. Bitter für die Wolverhampton Wanderers, die unverändert das aktivere Team sind.

Der umtriebige Semedo geht nach guter Vorstellung in die Kabine. Der etwas defensiver denkende Doherty ersetzt ihn.

Inzwischen stehen wir bei einem Torverhältnis von 13:3 für die Hausherren. Auch beim Ballbesitz nähern sich die Wolves den Gästen aus London immer weiter an. Es ist langsam so weit, dass man von einer unverdienten Führung sprechen könnte,

Der heute unauffällige Sarr verlässt den Platz. Rodrigo Bentancur ersetzt ihn.

Tottenham spielt mit dem Feuer, auch der in zweiten Spielhälfte. Die Wolves strahlen minütlich Gefahr aus. belohnen sich aber nicht. Zu unpräzise und hektisch sind ihre Angriffsbemühungen.

Weiterhin können die Spurs nicht mit der Verbissenheit und Zweikampfhärte der Hausherren umgehen. Gary O'Neil hat seine Mannschaft exzellent eingestellt, man merkt den Tottenham Akteuren eine deutliche Genervtheit an.

Gerade befinden wir uns erneut in einer Druckphase der Wolves. Bellegard holt die nächste Ecke raus, nachdem Emerson seine Flanke ins Toraus blockt. Der folgende Eckball fällt Hwang vor die Füße, der seinen Schrägschuss am kurzen Eck vorbeisetzt. Der Koreaner wäre jedoch eh im Abseits gewesen.

Der nächste Konter der Wolves, aber erneut zu harmlos. Cunha nimmt nach einem Doppelpass mit Ait Nouri den Abschluss von der Strafraumkante an, setzt den aus vielversprechender Position aber deutlich vorbei.

Aber generell wirken die Spurs wieder sicherer und auch wacher als in der ersten Halbzeit. Postecoglou hat in der Kabine offensichtlich die richtigen Worte gefunden. Wichtig, da Tottenham doch etwas wackelig schien nach Minute zehn.

Das war zu hektisch. Bellegarde überlupft im Mittelfeld Höjbjerg und setzt sich dann im Laufduell vom Dänen ab. Mit zwei Optionen auf den Außenbahnen entscheidet sich der Stürmer für den Abschluss aus gut 25 Metern - die falsche Entscheidung. Der Schuss segelt deutlich über die Querlatte.

Ohne Veränderungen starten wir in Wolverhampton mit dem zweiten Durchgang.

Die Spurs beginnen im Molineux wie schon gegen Chelsea extrem dominant, so fällt folgerichtig und schnell das 1:0 durch Brennan Johnson (3.). In der Folge geben die Gäste die Spielkontrolle allerdings Stück für Stück ab, besonders die wuseligen Bellegarde und Ait Nouri bringen die Spurs-Defensive ins Schwitzen. 8:1 Torversuche für das Team aus Wolverhampton sprechen eine klare Sprache - da ist noch alles drin in den zweiten 45 Minuten.

Das war es von der ersten Halbzeit.

Jetzt holt sich auch Bissouma Gelb ab, der gegen Lemina den Fuß durchstreckt.

Nach einer Ecke von Bellegarde steigt Lemina hoch und gewinnt das Kopfballduell gegen Ben Davies. Sein Versuch landet aber über dem Tor.

Es gibt fünf Minuten obendrauf in der ersten Halbzeit.

Erste Gelbe der Partie für Emerson Royal, der Semedo in vollem Lauf per Grätsche abräumt. Klare Geschichte.

Jetzt nehmen die Spurs bewusst etwas Tempo und Intensität aus der Partie - man versucht sichtlich, die Kontrolle über das Spielgeschehen wiederzuerlangen. Brennan Johnson probiert sich auf seiner linken Seite mal in einem Dribbling, verliert die Kugel aber sofort an Semedo. Auch der junge Torschütze ist seit der 3. Minute abgemeldet.

Nach den starken Anfangsminuten haben die Spurs die Spielkontrolle fast schon an die Hausherren abgegeben, offensiv läuft bei den Londonern kaum noch etwas zusammen. Das liegt vor allem an der griffigen Zweikampfführung der Wolves, die beinhart und aggressiv in die Duelle gehen.

Tim Robinson fährt eine äußerst lockere Linie, was die Auslegung von Zweikämpfen angeht. Das ist wohl diese englische Härte, von der immer alle sprechen.

Erste gute Chance für die Wolves! Semedo überlässt den Ball in einem Konter Cunha, der das Spiel aus seiner Position vertikal eröffnen kann. Der Portugiese sieht den halbrechts durchstartenden Lemina und bedient den Gabuner - seinen Schuss aufs linke untere Eck entschärft Vicario mit einer Hand. Die nachfolgende Ecke bringt nichts ein.

Auf Wolves-Seite findet auch Bellegard sehr ordentlich in die Partie. Der Haitianer ist allzeit anspielbar, weiß sich aber auch mit Ball zu behaupten - mit feiner Technik und explosiven Bewegungen.

Fun Fact zu dieser Partie: Die frühe Anstoßzeit der Partie wurde aufgrund der Beteiligung der zwei wahrscheinlich bekanntesten südkoreanischen Spieler weltweit, Son und Hwang, gewählt. So können Premier League-Fans in Südkorea ihre Idole zu einer humanen Uhrzeit bestaunen.

Ait Nouri gefällt mir abgesehen von seinem harten Einsteigen gegen Porro extrem gut. Fast jeder Angriff der Wolves geht über die linke Seite, der Franzose ist quirlig und bereitet seinem spanischen Gegenspieler mit technischer Finesse das ein oder andere Problem. Nur die Hereingaben landen bis jetzt fernab von Gut und Böse.

Höjbjerg bespielt erstaunlicherweise doch die vakante Zehnerposition von Maddison, tritt dabei bislang aber noch kaum in Erscheinung. Dem Dänen geht natürlich auch die absolute Kreativität eines James Maddison ab - ihn kann dieser Tage kaum jemand ersetzen.

Gewinnen die pfeilschnellen Ait Nouri und Semedo ihr Eins gegen Eins mit Porro respektive Emerson wird es brandgefährlich für die Spurs-Hintermannschaft. Hinter den Außenverteidigern tun sich große Räume auf, die keiner der Mittelfeldspieler auf Spurs-Seite zu besetzen weiß.

Porro bleibt nach einem harten Einsteigen von Ait Nouri unter Schreien liegen. Der Franzose hatte Porro im Nachsetzen mit den Stollen den Schuh ausgezogen - der Fuß hat vermutlich auch einiges abbekommen. Weh tut es auf alle Fälle, eine Karte bleibt zunächst stecken.

Ein langer Ball von Dawson segelt über alle Mitspieler hinweg in den Fuß von Vicario. Auf diese Weise werden die Wolves kaum gefährlich werden - da bedarf es anderer Mittel.

Die Hausherren haben sich in die Partie hineingearbeitet. Mit aggressiver Zweikampfführung im Mittelfeld und teilweise kollektivem Anlaufen machen die Wolves den Londoner Gästen das Leben definitiv nicht einfach. Auch offensiv nimmt die Gefahr durch die orangenen Trikots immer weiter zu, jetzt die erste Wolves-Ecke des Spiels.

Tottenhams neu formierte Viererkette muss sich offensichtlich erstmal finden. Die Abstände stimmen nicht und auch die Abstimmung ist noch äußerst ausbaufähig. Besonders der extrem offensiv ausgerichtete Porro fehlt bei Gegenangriffen immer mal wieder im Defensivverbund.

Erneut die Wolves! Gomes setzt mit einem Steilpass den schnellen Ait Nouri auf der linken Außenbahn ein. Porro kommt nicht mit zurück, deswegen hat der Franzose alle Zeit der Welt - sein Abschluss vom linken Sechzehnereck wird erneut von Davies geblockt. 

Aber auch die Wolves trauen sich ein erstes Mal nach vorne. Semedos Pass, nachdem er von seiner rechten Außenbahn in Richtung Mitte marschiert ist, kommt bei Cunha jedoch nicht an. Ein Versuch von Joao Gomes aus der Distanz wird von Davies mit dem Gesicht geblockt.

Die Spurs lassen sich die Niederlage gegen Chelsea überhaupt nicht anmerken und wirken stattdessen extrem dominant, schnüren die Hausherren beinahe minütlich am eigenen Sechzehner ein. Ange-Ball at its finest.

Damit ist der Matchplan der Wolves wohl erstmal durchkreuzt. O'Neil steht ja bekanntlich für defensive Stabilität und Konterfußball über die schnelle Hwang, Cunha und Co. - das wird gegen ein Tottenham in Führung nicht den Erfolg bringen.

TOR! Wolverhampton Wanderers - TOTTENHAM HOTSPUR 0:1. Und schon führen die Gäste! Sarr verlagert die Kugel aus dem Mittelfeld hinaus auf den rechten Flügel. Kulusevski hält den Ball kurz und leitet dann per Hacke weiter auf den durchstartenden Porro. Der Außenverteidiger hat an der rechten Grundlinie den Kopf oben, legt quer vors Tor für Brennan Johnson - der junge Stürmer muss nur noch den Fuß hinhalten.

Vorlage Pedro Antonio Porro Sauceda

Los gehts! Nach einer Erinnerungszeremonie für die gefallenen englischen Soldaten der beiden Weltkriege rollt nun der Ball im Osten Englands.

Die Partie im Wolverhamptoner Molineux Stadium leitet der Unparteiische Tim Robinson. 

Die Vorzeichen für das Auswärtsduell im Molineux Stadium stehen für die Spurs trotzdem gut. Bislang hat Tottenham noch kein einziges Auswärtsspiel in dieser Spielzeit verloren (4S, 2U) und könnte damit zum ersten Mal seit November 2020 drei Auswärtssiege in Folge einfahren. Dafür könnte der zweite Koreaner im Fokus sorgen: Heung-Min Son liefert in dieser Saison brutal ab, macht Harry Kane mit acht Treffern und einem Assist fast vergessen.

Auch die Spurs mussten am letzten Spieltag einen deutlichen Rückschlag einstecken. Nach einem furiosen wie wilden 1:4 gegen den FC Chelsea mit fünf aberkannten Toren und zwei Roten Karten musste das Team von Ange Postecoglou die Tabellenspitze wieder an Manchester City abtreten. Noch bitterer für die Londoner: Mit Micky van de Ven und James Maddison fallen zwei integrale Stützen des bisherigen Erfolgs wohl bis Januar aus. Zusätzlich fehlen Ivan Perisic (Knieverletzung), Christian Romero (Rote Karte) und Destiny Udogie (Rote Karte) - man könnte sagen, die personelle Lage bei den Spurs ist angespannt.

Nichtsdestotrotz stehen die Wolves dank einer Vier-Spiele-Ungeschlagen-Serie vor der Partie gegen Sheffield stabil da, besetzen mit zwölf Punkten Platz 14 in der Tabelle - Sechs Zähler trennen sie von den Abstiegsrängen. Einer der wenigen individuellen Lichtblicke im Team von Gary O'Neil ist der Koreaner Hee-Chan Hwang, der in dieser Saison schon sechs Mal traf und zusätzlich zwei Assists beisteuerte. Als pfeilschnelle hängende Spitze könnte Hwang für die angeknackste Tottenham-Defensive durchaus eine Gefahr darstellen.

Unter Gary O'Neil wollen die Wolves in der aktuellen Saison nicht so richtig in Fahrt kommen - das verdeutlichte das desolate 1:2 gegen Abstiegskandidat Sheffield United erneut. Dass O'Neil nach einer umstrittenen Elfmeterentscheidung gegen sein Team dann die Aussage traf "er habe die Schiedsrichter aufgegeben", schaffte natürlich genau das Gegenteil von dem, was ein leicht kriselndes Team braucht - Aufmerksamkeit statt Ruhe. 

Ange Postecoglou muss nach dem Chelsea-Spektakel fast seine gesamte Viererkette umstellen: Porro rutscht auf die linke Seite, die Innenverteidigung bilden Eric Dier und Ben Davies, hinten rechts beginnt Emerson. Außerdem ersetzt Höjbjerg den am Sprunggelenk verletzten Maddison, rückt dafür aber höchstwahrscheinlich zurück auf seine angestammte Achterposition. Viele ungewohnte Positionen und wenig Kreativität in der Startelf Tottenhams.

So gehen sie Spurs in die Partie: Vicario - Emerson, Dier, Davies, Porro - Bissouma, Höjbjerg, Sarr - Kulusevski, Son, Johnson.

Das Team aus Wolverhampton verändert sich im Vergleich zum 1:2 gegen Sheffield United auf zwei Positionen. Joao Gomes besetzt die zweite Doppelsechs neben Lemina und Neuzugang Bellegarde bildet neben Hwang die zweite hängende Spitze. Cunha rutscht dafür eine Position nach vorne, er gibt anstelle von Kalajdzic den einzigen Stürmer. Taktisch scheinen die Wolves ihrem 3-4-2-1-System treu zu bleiben, es könnte aber auch ein 4-4-1-1 mit Hwang und Ait Nouri auf den Flügelpositionen sein.

Die Wolves starten mit dieser Mannschaft: Sa - Kilman, Dawson, Toti - Semedo, Lemina, Gomes, Ait Nouri - Bellegarde, Hwang - Cunha.

Herzlich willkommen in der Premier League zur Begegnung des 12. Spieltages zwischen Wolverhampton und Tottenham Hotspur.