Letzte Chance auf Hartplatz: Gelingt Zverev in Miami der Turnaround?
24.03.2022 | 12:53 Uhr
Nach den Siegen im Vorjahr bei den ATP Finals, den Masters-1000-Turnieren in Madrid und Cincinnati sowie der olympischen Goldmedaille in Tokio hatte Alexander Zverev für 2022 große Ziele formuliert.
Der erste Grand-Slam-Titel sowie Platz eins in der Weltrangliste sollten her. Doch bislang ist das Jahr für den Hamburger eine einzige Enttäuschung.
Die jüngste setzte es beim Turnier in Indian Wells. Beim Masters-1000-Turnier in Kalifornien verspielte Deutschlands Nummer eins bei seiner Auftaktpartie gegen Tommy Paul noch eine 5:2-Führung im dritten Satz. Am Ende hieß es 2:6, 6:4, 6:7 [2:7] aus der Sicht von Zverev. Das frühe Aus (nach einem Freilos) in Runde zwei. In der Weltrangliste rutschte der 19-malige ATP-Turniersieger von Rang drei auf die vier (Rafael Nadal zog vorbei) ab.
Dabei wollte der 24-Jährige nach seinem bislang verkorksten Tennis-Jahr den Turnaround schaffen und endlich wieder positive Schlagzeilen schreiben. Denn zuvor hatte er im mexikanischen Acapulco nach seinem Doppel-Aus im Achtelfinale wild mit seinem Schläger auf den Schiedsrichter-Stuhl von Alessandro Germani eingeschlagen. Der Italiener zuckte erschrocken zusammen.
Zuvor hatte Zverev Germani während des Spiels bereits als "Idioten" beschimpft. Die ATP reagierte und disqualifizierte den Hamburger, somit fiel das Achtelfinale gegen Peter Gojowczyk ins Wasser. Zverev entschuldigte sich kurze Zeit später in den sozialen Medien und auch bei Germani persönlich. Wohl auch deshalb kam er mit einer Bewährungs- sowie Geldstrafe davon.
2022 steht unter keinem guten Zeichen für Zverev, denn schon der Start in Australien ging mächtig in die Hose. Die Niederlage beim ATP Cup gegen Felix Auger-Aliassime - gegen den er schon in Wimbledon 2021 den Kürzeren zog - in der Gruppe (4:6, 6:4, 3:6) war noch zu verkraften. Viel ernüchternder war allerdings das Achtelfinal-Aus bei den Australian Open gegen Denis Shapovalov (3:6, 6:7 [5:7], 3:6). Ein herber Rückschlag. Im Anschluss verlor Zverev auch das Finale von Montpellier gegen Alexander Bublik deutlich (4:6, 3:6).
In Miami hat Zverev nun seine (vorerst) letzte Chance, sein Tennis-Jahr auf Hartplatz endlich ins Rollen zu bringen. Die Ausgangslage ist trotz der zuletzt schwachen Auftritte auf dem Papier gar nicht mal so schlecht. Novak Djokovic darf aufgrund seines Impfstatus nicht starten, Nadal hat für Miami abgesagt. Daniil Medvedev und Stefanos Tsitsipas sind im Turnier-Tableau nicht in Zverevs Hälfte - und könnten demnach erst im Finale warten.
Auch die beiden Kanadier Shapovalov und Auger-Aliassime, gegen die Zverev zuletzt wichtige Spiele verlor, würde Zverev bis zum Finale aus dem Weg gehen. Gleiches gilt für Indian-Wells-Sieger Taylor Fritz sowie Youngster Carlos Alcaraz.
Zum Auftakt wartet nch einem Freilos der Kroate Borna Coric. Im weiteren Turnierverlauf würden wahrscheinlich Grigor Dimitrov (3. Runde), Diego Schwartzman oder Lorenzo Sonego (4. Runde), Casper Ruud, Cameron Norrie oder John Isner (Viertelfinale) sowie Matteo Berrettini, Andrey Rublev oder Jannik Sinner warten. Der Weg ins Finale scheint für Zverev zumindest auf dem Papier machbar.
Allerdings ist Miami in seiner bisherigen Karriere kein gutes Pflaster für Zverev. Zwar erreichte er bei bislang sechs Teilnahmen 2018 das Finale (Niederlage gegen Isner), doch schied der Hamburger auch gleich viermal in der zweiten Runde aus.
Ein gutes Ergebnis in Florida wäre für den 24-Jährigen allerdings mit Blick auf das Jahresranking wichtig: Dort liegt der Deutsche nur auf Rang 18 - hinter Spielern wie Miomir Kecmanovic oder Alex de Minaur.
Vor allem braucht Zverev aber vor der anstehenden Sandplatzsaison ein Erfolgserlebnis. Schließlich hatte der Olympiasieger für 2022 große Ziele formuliert. Dafür braucht er so langsam den Turnaround.
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