Djokovic spricht über GOAT-Debatte - Ivanisevic scherzt über "Folter"
12.06.2023 | 10:25 Uhr
Novak Djokovic sieht sich trotz seines neuen Status als alleiniger Grand-Slam-Rekordsieger nicht als größter Tennisspieler der Geschichte. Trainer Goran Ivanisevic hat nach dem Tennis-Rekord in einer Pressekonferenz über die herausfordernde Arbeit mit dem Joker gesprochen.
"Ich möchte nicht sagen, dass ich der Größte bin. Ich denke, das wäre respektlos gegenüber all den großartigen Champions aus verschiedenen Ären", sagte der 36-Jährige nach seinem dritten Titelgewinn bei den French Open.
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"Ich überlasse diese Diskussionen, wer der Größte ist, anderen", sagte Djokovic: "Aber ich habe natürlich großes Vertrauen in mich selbst. Diese Trophäe ist eine weitere Bestätigung für die Qualität des Tennisspiels, zu dem ich immer noch in der Lage bin." Die Bedeutung der Grand Slams wollte Djokovic im Anschluss auch gar nicht kleinreden: "Das sind die Turniere, die am meisten wert sind in der Geschichte unseres Sports."
Nach dem historischen Triumph von Djokovic äußerte sich auch sein Trainer und sprach dabei über die akribische Vorbereitung. "Er hat uns mit Handschellen drei Tage lang angekettet", scherzte der 51 Jahre alte Ivanisevic über die Zeit während der French Open nach dem Drei-Satz-Finalsieg von Djokovic gegen den Norweger Casper Ruud. "Er ist kein einfacher Junge, besonders wenn etwas nicht nach seinem Willen läuft. Aber wir sind dafür da, geschlagen zu werden. Wir sind hier, damit er sich besser fühlt, bessere Leistung zeigt. Manchmal ist es nicht einfach, manchmal ist es sehr kompliziert."
Djokovic hatte sich in seiner Siegesrede auch bei seinen Betreuern und seiner Familie für "Geduld und Toleranz" bedankt, weil er wisse, was sie mit ihm durchmachen. Als erster männlicher Tennisprofi gewann der 36-Jährige den 23. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier.
...den Anspruch von Djokovic im Training: "Er hat uns gefoltert, uns die Nägel ausgerissen. Viele weitere Dinge, die ich euch nicht sagen darf. Aber wir sind immer noch hier, leben noch. Mein Herz ist noch in Ordnung. Ich bin ein alter Mann, ich muss vorsichtig mit meinem Herz sein."
...den Siegeswillen von Djokovic: "Er ist wie (Ex-Profi Andy) Roddick mal gesagt hat: Er nimmt dir die Beine, dann nimmt er deine Seele, dann gräbt er dein Grab und dann ist dein Begräbnis und du bist tot. Bye-Bye. Danke, dass du da warst."
...die Arbeit mit Djokovic nach dessen 22. Grand-Slam-Titel bei den Australian Open: "Wir haben mit dem neuen Sadomaso-Training angefangen. Es ist eine neue Art des Trainings: Von 2.00 Uhr morgens bis 6.00 Uhr morgens. (lacht) Ich meine, ich weiß nicht, was man mit ihm machen kann. Es ist immer etwas. Er ist der Typ, der immer etwas will. Er wacht auf und sagt: Meine Rückhand hat gestern nicht funktioniert, also müssen wir an der Rückhand arbeiten. Aber die Rückhand war perfekt für uns. Wir fixen seine Rückhand. Jeden Tag ist etwas. Er ist ein Perfektionist. Dieser geniale Kopf, dem immer etwas fehlt. Aber ich bin sehr stolz auf ihn. Wir haben ihm gesagt: Wenn du dieses Turnier gewinnen willst, musst du aufhören, so viel mit uns zu reden."
...die Beweglichkeit von Djokovic: "Er ist unglaublich, er bewegt sich immer noch wie eine Katze auf dem Platz. Wie ein Ninja, er ist überall."
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