Wimbledon-Powerranking: Wer nimmt es mit Swiatek auf?
29.06.2023 | 12:29 Uhr
Wimbledon, die Mutter aller Turniere steht vor der Tür - Zeit für das Powerranking von unserem Sky Experten Patrik Kühnen.
Für den ehemaligen Davis Cup Kapitän gibt es den Damen gleich einige sehr spannende Anwärterinnen auf den Titel im All England Club. Mit dabei sind auch die Nummer eins der Welt, die Titelverteidigerin und die Vorjahresfinalistin. Zusätzlich zur aktuellen Folge von Maddog & Wingman, dem Sky Tennis Podcast mit Michael Stich, Patrik Kühnen und Paul Häuser gibt es hier Patriks Top Five bei den Damen vor Wimbledon.
Die Nummer eins der Welt steht auch bei mir ganz oben. Bei Swiatek sehe ich auch auf Rasen großes Potenzial. Sie ist sehr agil, besticht durch ihre Athletik und ihre Laufbereitschaft. Wie kaum eine andere Spielerin ist sie in der Defensive sehr stark, besonders durch ihre Konterschläge. Swiatek hat mit ihrem Sieg bei den US Open gezeigt, wie gut sie auch auf schnellen Belägen zurecht kommt. Rasen ist für sie sicherlich die größte Herausforderung, aber Swiatek ist anpassungsfähig, ist ständig motiviert sich weiterzuentwickeln und dazu mental sehr stark. Sie ist in diesem Jahr meine Topfavoritin.
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Die Championesse aus dem letzten Jahr hat sich in den letzten 12 Monaten stark weiterentwickelt. Wenn Rybakinas Aufschlag kommt, ist sie kaum zu breaken, dazu hat die Kasachin auch in der Defensive nochmal dazugelernt. Rybakina kann mit ihrem Powertennis jede Spielerin im Feld dominieren. Sie hat mich mit ihren starken Leistungen in dieser Saison, unter anderem dem Australian-Open-Finale nachhaltig überzeugt. Ich bin sehr gespannt, wie sie nun mit ihrer Rolle als Titelverteidigerin in Wimbledon umgehen wird.
Apropos: Powertennis. Da müssen wir auch über Aryna Sabalenka reden. Ihre Wucht in den Schlägen ist ebenso beeindruckend, wie ihre gesamte Physis. Die Belarussin hat die Australian Open in einem hochklassigen Finale gegen Elena Rybakina gewonnen und, mit ihrer Halbfinalteilnahme, auch starke French Open gespielt. Sabalenka muss sich in Wimbledon als Belarussin vermutlich wieder mit einigen schwierigen Fragen zum Krieg in der Ukraine und der komplizierten Situation mit ukrainischen Spielerinnen auf der Tour auseinandersetzen. Wenn sie damit einen guten Umgang findet, dann traue ich ihr auch bei diesem Turnier viel zu.
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Die Tunesierin zählt zu meinen Lieblingsspielerinnen auf der Tour. Ihre Story im Jahr zuvor hat mich begeistert. Sie war kurz davor, die erste Tennisspielerin vom afrikanischen Kontinent zu werden, die Wimbledon gewinnt. Die Art und Weise, wie sie Tennis spielt, mit all ihrer Raffinesse und ihrem technischen Feingefühl finde ich grandios. Jabeur bringt mit ihrem variablen Spiel, einem starken Rückhand Slice, der auf Rasen sehr flach abspringt, ihrem Angriffstennis und großem Ballgefühl alles mit, um in Wimbledon wieder ganz vorbei dabei zu sein. Zuletzt war sie noch nicht in bester Verfassung, sie kehrt aber als Finalistin zurück und gerade dies kann ihr enorm Auftrieb geben.
Die Wimbledon-Siegerin von 2011 und 2014 weiß genau, wie man auf Rasen erfolgreich ist. Auf ihrem Lieblingsbelag bewegt sich Petra Kvitova sehr geschmeidig. Sie schafft es immer wieder, die Gegnerinnen mit ihren flachen Powerschlägen unter Druck zu setzen. Als Linkshänderin ist neben ihrem starken geraden Aufschlag, besonders ihr Slice-Aufschlag auf Rasen sehr effektiv. Die Tschechin hat das stark besetzte Vorbereitungsturnier in Berlin im Finale gegen Donna Vekic gewonnen. Dabei hat Kvitova am Samstag gleich zwei Matches, ihr Viertel- und Halbfinale spielen müssen, weil es vorher so viel regnete. Diese konditionell starke Leistung unterstreicht in welch herausragender Form sich die 33-Jährige derzeit präsentiert.