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Wimbledon: Jule Niemeier & Tatjana Maria müssen am "middle sunday" ran

Wegen Traditionsbruch! Kein Ruhetag für Niemeier & Maria

Am "middle sunday" wollen Jule Niemeier und Tatjana Maria ihren Traumlauf in Wimbledon fortsetzen. Die Chancen stehen gar nicht so schlecht.

In Wimbledon gibt es die Erdbeeren mit "clotted cream", nicht mit Schlagsahne. Der Rasen ist auf exakt acht Millimeter getrimmt. Und der erste Sonntag ist immer frei. Mit eine dieser drei goldenen Regeln bricht die 135. Ausgabe der Championships, was dazu führt, dass die beiden deutschen Turnierüberraschungen Jule Niemeier und Tatjana Maria in den Genuss eines seltenen Spektakels kommen werden.

An diesem Sonntag öffnet der All England Club erstmals ganz offiziell seine Tore für die Achtelfinals, darunter die der Dortmunderin Niemeier und der "Super-Mama" Maria. Zwei neue Gesichter auf diesem Grand-Slam-Level, an einem Tag für das Volk. Eingeladen sind Geflüchtete aus der Ukraine und Helferinnen und Helfer aus dem Gesundheitswesen.

Wimbledon live: Übertragung, Zeitplan und Co.
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Niemeier gegen Publikumsfavoritin

Niemeier wird die Stimmung auf dem Centre Court genießen dürfen, und es ist nach all ihren furchtlosen Auftritten bei ihrem Wimbledondebüt davon auszugehen, dass sie das tatsächlich tun wird: genießen. "Ich habe mich schon auf Court 1 wohlgefühlt", sagte die 22-Jährige vor ihrem Match gegen die Britin Heather Watson (ab 14.30 Uhr): "Die Atmosphäre wird unglaublich sein. Ich freue mich drauf."

Wer die Publikumsfavoritin sein wird, dürfte klar sein, doch auf dem Rasen stehen Niemeiers Chancen gar nicht schlecht. Bei dem erfolgreichen Nervenkrimi gegen Lesia Zurenko aus der Ukraine hat sie bewiesen, dass sie mental bereit ist für die ganz großen Matches. Spielerisch ist sie das ohnehin, wenn der Aufschlag wieder kommt, und auch "physisch fühle ich mich wirklich gut", sagte sie nach dem Zweistunden-Match.

Gemeinsam mit Maria (34) bildet sie ein unwahrscheinliches deutsches Duo im Achtelfinale - eine Runde später würden sie aufeinander treffen. Wer hätte schon mit der Nummer 97 und der Nummer 103 der Weltrangliste gerechnet? Doch beide "haben ihren Rhythmus und ihr Spiel auf Rasen gefunden", sagte auch Angelique Kerber, die sich am Freitag verabschiedete. Auf ganz unterschiedliche Arten.

Maria trifft auf ehemalige French-Open-Siegerin

Während Niemeier mit Aufschlag und Vorhand dominieren kann, taktiert Maria und treibt mit ihrem Slice die Gegnerinnen zur Weißglut. An ihrer Herangehensweise, das kündigte die zweifache Mutter nach dem Coup gegen die Griechin Maria Sakkari an, werde sie am Sonntag nichts ändern. Dann geht es auf Court 1 gegen die frühere French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko aus Lettland (ab 14 Uhr). Eine weitere Überraschung ist nicht ausgeschlossen.

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Wimbledon Championships 2022

  • Datum: 27. Juni - 10. Juli
  • Ort: London, Vereinigtes Königreich
  • Center Court: 15.000 Zuschauer
  • Kategorie: Grand Slam (2022 ohne Ranglistenwertung)
  • Preisgeld: Insgesamt ca. 46 Mio. Euro
  • Übertragung TV und Livestream: Sky, skysport.de & Sky Sport App

Zumal Maria die Aufgabe tiefenentspannt angeht. "Na klar bin ich überglücklich, und das ist ein ganz besonderer Erfolg", sagte sie nach dem Sieg über die Weltranglistenfünfte Sakkari: "Aber für die Kinder hat sich nichts geändert. Für die bin ich immer noch die Mama." Der Fokus habe sich in den letzten Jahren verschoben. Maria weiß, dass ein Tennismatch "nicht das Wichtigste" auf der Welt ist.

Selbst dann nicht, wenn es an einem geschichtsträchtigen Tag stattfindet. In der langen Geschichte des ältesten Tennisturniers der Welt wurde nur viermal am "middle sunday" gespielt: 1991, 1997, 2004 und 2016. Jedesmal, weil es in den Tagen zuvor so stark geregnet hatte, dass der Zeitplan in Verzug geriet. In diesem Jahr bricht Wimbledon mit der Tradition, das kommt selten genug vor.

SID

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