Wimbledon: Patrik Kühnen mit Powerranking vor Wimbledon 2022
Powerranking vor Wimbledon: Djokovic klar vorne, dann Nadal & Berrettini
24.06.2022 | 16:56 Uhr
Sky Experte Patrik Kühnen freut sich riesig auf die Mutter aller Turniere: Wimbledon. Der ehemalige Davis-Cup-Kapitän sieht Titelverteidiger Novak Djokovic in der Favoritenrolle, ist aber auch sehr gespannt auf den Auftritt von Rafael Nadal nach seinen zwei Grand-Slam-Titeln in diesem Jahr.
In die Top-5 von Patrik schaffen es zudem ein Italiener, ein Pole und ein Kanadier. Hier das Powerranking zu Wimbledon 2022.
1. Novak Djokovic
Nach dem jüngsten Sieg von Rafael Nadal bei den French Open, liegt Djokovic nun im großen Grand-Slam-Race zwei Titel hinter dem Spanier. Nun aber kommt der heilige Rasen und damit das nächste große Ziel des Serben: Titel Nr. 7 im All England Club. Kein anderer Spieler im Draw beherrscht das Spiel auf Rasen so wie er. Er ist der beste Return-Spieler im Draw und auch derjenige, der sich auf Rasen am besten bewegt. Ihn in Wimbledon im Best-of-five-Modus zu bezwingen ist fast so wie kompliziert wie Nadal in Paris auf dem Chatrier-Court zu schlagen.
2. Rafael Nadal
Auch wenn seine beiden Triumphe aus den Jahren 2008 und 2010 nun schon länger zurückliegen, Rafael Nadal weiß genau, was es braucht, um auch in Wimbledon erfolgreich zu sein. Nadal hat nach seinem 14. French-Open-Triumph nochmal eine spezielle Behandlung an seinem chronisch lädierten Fuß bekommen und will nun unbedingt in Wimbledon mitspielen. Und wenn ein Rafael Nadal spielt, dann zählt er in diesem Jahr zu den Favoriten. Denn trotz teilweise schwieriger Vorzeichen gingen die bisherigen zwei Grand-Slam-Turniere in dieser Saison am Ende an Nadal. Wimbledon dürfte nun aber noch einmal eine ordentliche Portion komplizierter werden für den Mallorquiner. Aber wenn jemanden wirklich alles zuzutrauen ist, dann Nadal, dem Stier aus Manacor.
3. Matteo Berrettini
Der Italiener hat von seinen letzten 21 Partien auf Rasen 20 gewonnen. Die einzige Niederlage war das Wimbledon-Finale letztes Jahr gegen Novak Djokovic. Berrettini ist von einer Handgelenksverletzung zurückgekommen und hat sofort die Turniere in Stuttgart und Queens gewonnen. Der 26-Jährige hat eine beeindruckende Form und dominiert mit seinem gewaltigen Aufschlag und seiner gnadenlosen Vorhand. Dazu gelingt es dem Römer auf Rasen besonders gut, seine eher limitierte Rückhand zu verstecken. Berrettini hat es perfektioniert, seine Stärken zu stärken und immer weiter zu verfeinern. Mit seinen grandiosen Waffen und seiner mentalen Stärke traue ich ihm dieses Jahr auch den ganz großen Wurf, den Wimbledon-Titel zu.
4. Hubert Hurkacz
Der Pole hat letztes Jahr auf dem Centre Court Daniil Medvedev und Roger Federer besiegt. Hubert Hurkacz ist ein fantastischer Rasenspieler. Das hat er nun mit seinem Turniersieg in Halle/Westfalen wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mit seiner unaufgeregten Art übersteht er immer wieder kritische Situationen in den Matches scheinbar mühelos. Hurkacz wird häufig unterschätzt, weil er nicht so spektakulär auftritt wie ein Tsitsipas, Zverev, Medvedev oder Alcaraz. Aber vielleicht ist genau das seine Chance. Für mich ist Hubi Hurkacz ein ganz heißer Tipp beim diesjährigen Wimbledon-Turnier.
5. Felix Auger-Aliassime
Der Kanadier hat gezeigt, dass er auf der ganz großen Bühne mit den großen Jungs mithalten kann. Bei den Australian Open führte er mit 2:0 Sätzen und hatte Matchball gegen Daniil Medvedev, bei den French Open hatte er Rafael Nadal in einen fünften Satz getrieben. Am Ende hat er diese Matches noch verloren, doch die Zeit von FAA wird kommen, da bin ich mir sicher. Ich glaube auch, dass es mit einem Schlüsselerlebnis plötzlich ganz schnell gehen kann. Auger-Aliassime hat auch alle Zutaten, um auf Rasen so richtig durchzustarten. Wieso nicht beim Wimbledon-Turnier 2022?