Franziska Preuß gewinnt WM-Titel im Biathlon im Verfolger
Biathletin Franziska Preuß hat sich bei den Weltmeisterschaften in Lenzerheide den Traum von Gold erfüllt.
25.11.2025 | 11:50 Uhr
In der Verfolgung über 10 km gewann die 30-Jährige, die schon im Sprint auf Rang zwei gestürmt war, nach fehlerfreier Schießleistung souverän vor Elvira Öberg aus Schweden und Sprint-Weltmeisterin Justine Braisaz-Bouchet (Frankreich).
Franziska Preuß schnappte sich nach einem perfekten Rennen die deutsche Fahne und genoss strahlend ihren Triumphzug ins Ziel. Als sich die 30-Jährige endlich ihren großen Traum von WM-Gold erfüllt hatte, war die Euphorie riesig. Auf der Tribüne der Roland-Arena in Lenzerheide jubelten Mama Elisabeth und Papa Georg sichtlich gerührt, ihre Tochter vergoss bei der Hymne auf dem Siegerpodest Tränen.
"Es war echt cool. Es war wirklich ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Mit 50 Sekunden auf die Schlussrunde zu gehen, habe ich nicht zu träumen gewagt. Ich bin echt stolz auf mich. Das werde ich nicht vergessen", sagte die frischgebackene Weltmeisterin überglücklich und mit feuchten Augen, nachdem sie sich vor Glückwünschen der geschlagenen Kolleginnen und des deutschen Teams kaum retten konnte.
Preuß macht Medaillensatz komplett
Preuß hatte sich in diesem Winter nach vielen gesundheitlichen Problemen stabilisiert. Sogar ein Karriereende hatte im Raum gestanden. Sie sei, betonte Preuß nach ihrem Triumph im ZDF, "durch viele Täler gegangen. Man hat kurz schon den Glauben verloren. Dass es jetzt so läuft: Da bin ich so dankbar. Egal, was kommt, ich bin einfach glücklich."
Bei den Titelkämpfen in der Schweiz hat die Gesamtweltcupführende längst alle Ziele erfüllt. Es war nach Platz zwei im Sprint und Bronze mit der Mixedstaffel bereits ihre dritte Medaille. Den letzten deutschen WM-Sieg bei den Frauen hatte es vor zwei Jahren durch Denise Herrmann-Wick im Sprint von Oberhof gegeben.
Preuß dominiert den WM-Verfolger
In der Verfolgung von Lenzerheide über 10 km lag Preuß nach fehlerlosem Schießen 39,1 Sekunden vor der Schwedin Elvira Öberg (1) und 40,9 Sekunden vor Justine Braisaz-Bouchet (3) aus Frankreich, die im Sprint noch vorne gelegen hatte. "Es macht so Spaß, wenn Scheibe für Scheibe fällt", sagte Preuß. "Es war nah am perfekten Verfolger. Ich würde bei Franzi keine Limits setzen für die zweite Woche. Sie vertraut sich selbst extrem", ergänzte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling stolz.
Dass sich Selina Grotian trotz dreier Schießfehler noch um 14 Plätze auf Rang zehn verbesserte, ging bei dem Trubel um ihre Teamkollegin unter. Sophia Schneider (5/+3:02,5 Minuten) und Julia Tannheimer (4/3:04,6) landeten auf den Plätzen 23 und 24.
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