Dortmund mit Problemen im Titelkampf
15.04.2019 | 14:06 Uhr
Nach dem Zitter-Sieg gegen Mainz und einer haarsträubenden 2. Halbzeit hagelte es Kritik an BVB-Trainer Lucien Favre. Bei Wontorra wirft Sky Experte Lothar Matthäus den Führungsspielern fehlende Initiative vor.
Mit kleinen taktischen Umstellungen hat der FSV Mainz Gegner Borussia Dortmund beim Top-Spiel am Samstagabend komplett aus der Fassung gebracht. Allein dank Keeper Roman Bürki brachte der BVB drei Punkte nach Hause.
"Die zweite Hälfte war absolut schwach, sie war kraftlos und ideenlos. Es war kein Konzept festzustellen", brachte es Rekordnationalspieler Matthäus nach Abpfiff auf den Punkt. Kritik an Favre wurde laut. Wieso hat er nicht umgehend reagiert und umgestellt?
Bei Wontorra - der o2-Fußball-Talk dreht Matthäus den Spieß um - und nimmt Führungsspieler wie Marco Reus, Axel Witsel und Mario Götze in die Pflicht.
"Sie haben erfahrene Spieler in der Mannschaft. Warum muss es immer von außen kommen? Das kann man ja in der Mannschaft auch klären. Ein Effenberg, ein Augenthaler, hätten das früher anders geklärt wie jetzt in Dortmund. Da wartet man immer auf das Zeichen des Trainers", kritisiert der Sky Experte.
"Wenn das Zeichen nicht kommt, dann muss ich es intern auf dem Platz klären. Dafür habe ich einen Kapitän, einen Marco Reus, der eine riesige Saison spielt. Dafür habe ich Witsel und andere Spieler, die das können und machen müssen. Auch einen Mario Götze, der in einer super Verfassung ist. Für mich gestern übrigens konditionsstärkster Dortmunder", so Matthäus.
Die Schuld nur auf den Coach zu schieben, ist dem 58-Jährigen zu einfach: "Da muss die Mannschaft das selbst in die Hand nehmen. Wenn irgendetwas nicht stimmt, lang zu diskutieren mit dem Trainer. Das dauert zu lange. Dann erwarte ich eben von einem Reus, dass er sagt: 'Komm wir ziehen uns zurück und stehen kompakter'."
Als Nächstes muss die Borussia in Freiburg ran. Dann steht zu Hause das Derby gegen Schalke an. Trotz vermeintlich leichterem Restprogramm ist Matthäus der Ansicht, dass es so nichts wird mit dem Titel. "Wenn sich jetzt nicht sofort etwas ändert, dann lassen die Dortmunder Punkte liegen und werden nicht Meister. (...) Von daher glaube ich, dass Bayern zum Schluss am 34. Spieltag die Nase vorne haben wird."