Fans und Netz feiern den Schlussmann
14.04.2019 | 15:29 Uhr
Dank Roman Bürki zittert sich der BVB gegen Mainz 05 zu einem 2:1-Sieg. Sky Experte Lothar Matthäus findet für die Leistung in der zweiten Halbzeit deutliche Worte.
Nach dem Match stimmten die BVB-Fans auf der Süd Sprechchöre an und feierten ihren Retter. "Es ist schön, wenn man sich als Torwart auszeichnen konnte und dem Team so hilft, das Spiel zu gewinnen", sagte der BVB-Keeper am Sky Mikro.
Nach einer klassen ersten Hälfte mit einem Doppelpack von Youngster Jadon Sancho zeigten die Dortmunder im zweiten Durchgang ein komplett anderes Gesicht. Die Mainzer drängten den BVB in die eigene Hälfte und die Schwarz-Gelben waren völlig von der Rolle.
"Die zweite Hälfte war absolut schwach, sie war kraftlos und ideenlos. Es war kein Konzept festzustellen. Hinten haben sie geschwommen, wie in München in der vergangenen Woche. Mainz war drauf und dran, mindestens einen Punkt mitzunehmen. Dortmund macht einen müden und kaputten Eindruck", urteilte Sky Experte Lothar Matthäus. Ohne Bürki wäre der Sprung zurück an die Tabellenspitze wohl nicht gelungen.
In der 87. Spielminute packte der Schweizer gegen Joker Anthony Ujah die Parade des Jahres aus: Nach einem Eckball der Mainzer parierte Bürki binnen Sekunden dreifach! Zweimal klatschte der 28-Jährige den Ball vor der Brust weg, die dritte Großchance hielt er auf der Linie fest. Insgesamt wehrte Bürki gegen Mainz neun Schüsse ab - mehr als in jedem anderen Spiel der laufenden Bundesliga-Saison.
Zufrieden war der Schweizer Schlussmann dennoch nicht: "Ich bin nicht so glücklich über das Spiel, das wir gespielt haben in der zweiten Halbzeit, vor allem die letzten 15 Minuten. Wir haben ein super Spiel gemacht von Anfang an. Wir haben dominiert und zwei gute Tore geschossen. Klar, mit ein bisschen Glück fällt dann vielleicht auch das dritte."
Und weiter: "Aber ich habe das Gefühl, als die Mainzer das 2:1 geschossen haben, waren wir ein bisschen ängstlich. Wir haben nur noch versucht, zu verteidigen. 'Zu verteidigen' ist noch gut ausgedrückt, wir standen nur noch hinten drin und sind nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen", so das kritische Urteil von Bürki.
Kapitän Marco Reus pflichtete ihm bei: "Es war natürlich nicht unser Plan, dass Roman uns hier in einem Heimspiel die drei Punkte rettet", betonte der 29-Jährige. "Die zweite Halbzeit war einfach schlecht, das müssen wir sagen. Keine Ahnung, warum wir da nicht mehr Fußball gespielt haben. Wir haben uns viel zu wenig bewegt und hatten ganz, ganz wenige Torchancen - für mich in der zweiten Halbzeit unerklärlich."
Der BVB-Kapitän gab umgehend die Marschroute für die letzten fünf Spiele aus: "Wenn du Meister werden willst, dann musst du an deine Grenzen gehen und auch darüber hinaus." Das tat Bürki - vor allem in der 87. Minute. Seine Dreifach-Parade fiel in die Kategorie "meisterlich". Dieser Ansicht waren auch die Fans, die ihren Retter nicht nur im Stadion, sondern auch im Netz abfeierten.