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Kolumne: Matthäus über de Ligt, Lewandowski, Mane und den DFB

"Für dieses Geld hätte Bayern drei van Dijks bekommen"

''So sehe ich das'' - die Sky Kolumne von Lothar Matthäus.
Image: ''So sehe ich das'' - die Sky Kolumne von Lothar Matthäus.  © Sky

Sky Experte Lothar Matthäus äußert sich in seiner Kolumne "So sehe ich das" zu einem möglichen de-Ligt-Wechsel zum FC Bayern, dem Verhalten der Münchner gegenüber Lewandowski und der fehlenden Einbindung verdienter Spieler beim DFB.

Wenn die Bayern nach dem Mega-Transfer von Sadio Mane nun auch Matthijs de Ligt an die Säbener Straße locken, wäre das die nächste großartige Verpflichtung. De Ligt hat schon in ganz jungen Jahren die Defensive bei Ajax Amsterdam überragend organisiert und wäre eine wirklich große Verstärkung für die Bayern-Abwehr.

Alle Kolumnen von Matthäus im Überblick
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Bei Juventus konnte er in meinen Augen nicht so sehr glänzen, was aber weniger an seinen Qualitäten denn an der Philosophie der Italiener liegt. Hier setzt man mehr auf ältere, erfahrene Spieler und der Fußball ist auch nicht so offensiv und attraktiv ausgerichtet. Ich glaube, er würde ideal zum FC Bayern passen.

Geld für Hernandez, Upamecano, Pavard & de Ligt hätte für drei van Dijks gereicht

Da trifft er nicht nur alte Weggefährten aus Amsterdam, sondern findet mit Nagelsmann auch einen Trainer mit einer offensiven und attraktiven Spielidee. Er würde der Hintermannschaft des deutschen Rekordmeisters richtig gut zu Gesicht stehen. Ich frage mich zwar, wo FC Bayern plötzlich diese großen finanziellen Möglichkeiten ausfindig macht, aber sportlich gesehen gäbe es an dieser Verpflichtung überhaupt keine Zweifel.

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Die Bayern hätten dann für Hernandez, Upamecano, Pavard und de Ligt fast eine Viertelmilliarde für vier Abwehrspieler ausgegeben. Oder anders gesagt: für dieses Geld hätte man drei van Dijks bekommen. In Italien wird von einem Bayern-Angebot über 90 Millionen Euro gesprochen, deutsche Medien berichten über eine weitaus niedrigere Offerte. Ich denke 70 bis 75 Millionen Euro ist dieser Spieler allemal wert und diese Summe wäre sehr gut investiert. Möglicherweise verlässt ja auch noch einer der Abwehrspieler den Klub und man würde so Geld für den Niederländer generieren.

Spieler nach München zu locken ist ok, Wünsche zu erfüllen wohl nicht

Mit Spannung wird die Rückkehr von Robert Lewandowski nach München erwartet. Keiner weiß genau, ob er sich tatsächlich in den Streik begibt und nicht erscheint oder trotz seines großen Wechselwunsches professionell bleibt und auftaucht. Ich glaube, er wird zum Training erscheinen, aber am Ende möglicherweise doch wechseln.

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Die Bayern haben dankend in Kauf genommen, dass sowohl Mane als auch nun de Ligt zumindest intern bei ihrem Klub hinterlegt haben, dass sie zum FC Bayern wollen und die Vereine eine Lösung finden mögen. Dies beschleunigt einen Transfer in der Regel, weil die meisten Klubs dann versuchen, für den wechselwilligen Spieler eine angemessene Ablöse zu bekommen.

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Robert Lewandowski hat dies auch getan und sich sogar öffentlich ganz klar zum FC Barcelona bekannt. Hier lässt der FC Bayern nun einen extrem verdienten Spieler für eine angemessene Ablösesumme von circa 40 Millionen nicht wechseln. Andere Spieler unter ähnlichen Voraussetzungen nach München zu locken ist in Ordnung, den eigenen die Wünsche zu erfüllen offensichtlich nicht. Das finde ich schade.

Es sind in diesem Fall viele Fehler auf beiden Seiten gemacht worden. Sowohl intern als auch in der Kommunikation nach außen. Deshalb wünsche ich mir für den Verein und auch für diesen Spieler, den ich über alle Maßen schätze und dem ich ein wahnsinnig großer Fan bin, dass alle Parteien eine Lösung finden, mit der sie am Ende leben können.

Mane zeigt, dass er ein Vollprofi ist

Die ersten Tage von Mane in München zeigen, dass hier ein Vollprofi am Werk ist, der menschlich und charakterlich so einwandfrei ist, wie wird das alle vermutet haben. Man sieht, wie er sich im Training reinhängt, die anderen mitreißt und sofort die Fans begeistert. Er will sofort ein Teil dieser Mannschaft werden oder ist es sogar schon geworden. Wir können uns alle darauf freuen, ihn so bald wie möglich in Bayern-Trikot auf dem Rasen zu bewundern.

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Sadio Mane hat sein erstes Training an der Säbener Straße absolviert und ist gleich lautstark in Erscheinung getreten.

Sollte in Zukunft auch noch Harry Kane für die Bayern spielen, wäre das nach Mane und möglicherweise de Ligt der dritte große internationale Name und ein weiterer Beleg dafür, dass die Bundesliga respektiert, anerkannt und mit großem Interesse verfolgt wird. Der Engländer wäre ohne Zweifel die nächste große Attraktion für unseren Wettbewerb. Kane für Lewandowski wäre der nächste Grund, den Bayern zu ihrer Transferpolitik zu gratulieren.

DFB hat offensichtlich kein Interesse daran, verdiente Spieler einzubinden

Matthias Sammer hat sich darüber geärgert, dass ehemalige deutsche Spieler mit einer großen Erfolgsgeschichte beim DFB nicht in die Belange des Verbandes mit einbezogen werden. Ich verstehe Matthias total und bin exakt seiner Meinung. Allerdings ist dies kein neues Thema. Auch ich habe mich schon vor längerer Zeit dafür stark gemacht, dass Spieler, die lange und erfolgreich Fußball gespielt, größte Erfolge im DFB-Trikot gefeiert, aber auch national und international viel Erfahrung haben, eingebunden werden.

Und natürlich sind Michael Ballack, Bastian Schweinsteiger oder Philipp Lahm Top-Kandidaten, um beim DFB ihre Sicht der Dinge einzubringen und dem Verband zu helfen. Sie alle waren großartige Kapitäne, haben bei Bayern, Chelsea oder Manchester United und in der Nationalmannschaft gespielt und alles gewonnen. Mehr Renommee geht kaum.

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Aber der DFB hat offensichtlich kein Interesse daran, verdiente Spieler einzubinden. Das geht seit Jahrzehnten so. Wieso das so ist, müsste man diejenigen Fragen, die es entscheiden. Allein unsere Außenwirkung bei internationalen Terminen und Zusammenkünften von Gremien in aller Welt wäre eine ganz andere, wenn hier ein ehemaliger Weltklassespieler für den DFB mit von der Partie wäre. Ganz gleich ob bei der Unterstützung des VAR oder bei der Wahrung der DFB-Interessen: Ex-Stars wären wertvoll und wichtig. Aber mehr als anregen und anbieten kann ich von Außen nicht.

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