Borussia Dortmund: Youssoufa Moukoko will sich beim BVB durchbeißen
Gerade 18 - und schon am Scheideweg?
12.07.2023 | 15:51 Uhr
In der vergangenen Hinrunde war er einer der Shootingstars der Bundesliga. Youssoufa Moukoko sprang als Teenager sogar noch auf den WM-Zug auf. Doch seitdem läuft es beim Angreifer nicht mehr. Die kommende Spielzeit wird für den Youngster richtungsweisend.
Das war anders geplant. Die Hodenkrebs-Diagnose bei Sebastien Haller im vergangenen Sommer war für alle bei Borussia Dortmund ein Schock. Auch für Moukoko, aber für den damals noch 17-Jährigen war es natürlich auch eine Chance. Seine Einsatz-Möglichkeiten hatten sich durch den langfristigen Ausfall Hallers natürlich drastisch verbessert.
Zwar legte der BVB im Sturmzentrum mit der Verpflichtung von Anthony Modeste nach und setzte Moukoko einen neuen Konkurrenten vor die Nase, aber schnell wurde klar: Das Mega-Talent passt besser zur Spielidee von Edin Terzic und ab dem neunten Spieltag und dem Klassiker gegen den FC Bayern war Moukoko in der Startelf gesetzt.
Zehn Scorerpunkte in der Vorrunde
Insgesamt kam der Youngster in der Hinrunde in 14 Bundesligaspielen auf sechs Tore und vier Vorlagen und wurde als Belohnung von Bundestrainer Hansi Flick sogar in den Kader für die Weltmeisterschaft in Katar berufen. Auch eine langfristige Vertragsverlängerung beim BVB inklusive saftiger Gehaltserhöhung und üppigem Handgeld war nur noch Formsache. An seinem 18. Geburtstag im November des vergangenen Jahres hätte es für Moukoko nicht besser laufen können.
Doch seitdem stockt der Motor beim Supertalent. Bei der WM wurde er zwar zumindest im Auftaktspiel gegen Japan kurz vor Schluss eingewechselt und wurde somit zum jüngsten deutschen WM-Spieler der Geschichte, aber das erneut frühe Aus konnte Moukoko, der gegen Spanien und Costa Rica die kompletten 90 Minuten auf der Bank saß, nicht verhindern. Auch in Dortmund musste er sich dann in der Rückrunde mit der Rolle als Joker begnügen.
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Nur ein Treffer nach der WM-Pause
Zwar verlängerte er kurz vor dem Restart sein Arbeitspapier beim BVB bis 2026 und stand in den ersten beiden Partien gegen Augsburg und in Mainz noch in der Startformation, konnte dabei aber nicht überzeugen. Die Konsequenz: Nach einer guten Stunde machte er für Rückkehrer Haller Platz und verlor anschließend seinen Stammplatz an den Nationalspieler der Elfenbeinküste. Eine Syndesmosebandverletzung tat ihr Übriges und so stand Moukoko kein einziges Mal mehr in der ersten Elf. Insgesamt gelang ihm nach der WM-Pause nur ein Treffer.
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In der Sommerpause wollte der Mittelstürmer bei der U21 neues Selbstvertrauen tanken, doch es kam anders. Moukoko war nicht fit, verpasste das zweite und dritte Vorrundenspiel des DFB-Nachwuchses und musste mit ansehen, wie der Titelverteidiger bereits nach der Vorrunde die Koffer packen musste.
Das hatten sich sowohl der BVB als auch Moukoko selbst sicherlich anders vorgestellt, aber an den Plänen des Youngsters ändert sich nichts. Bereits vor der U21-EM stellte er klar, dass er sich in Dortmund durchbeißen will, nachdem zwischenzeitlich Spekulationen laut wurden, dass ein Vereinswechsel im Bereich des Möglichen sei: "Ich werde in der kommenden Saison zu 100 Prozent beim BVB spielen", so der Angreifer vor rund einem Monat.
Rollen beim BVB klar verteilt
Und Moukoko will unbedingt auch eine bessere Rolle spielen als zuletzt. Die Rollen sind zwar klar verteilt - Haller ist die klare Nummer eins im Angriff, Moukoko nur der Herausforderer, aber das hindert den 18-Jährigen nicht daran, früher als geplant wieder ins Training einzusteigen. Trotz Sonderurlaub bis Mitte Juli kehrte Moukoko bereits am vergangenen Mittwoch nach Dortmund zurück und hatte zwei Tage später eine individuelle Einheit mit dem Ball absgespult. Auch am Wochenende spulte Moukoko sein Programm ab und könnte im Optimalfall bereits in der zweiten Vorbereitungswoche schon wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvieren.
Überstürzen wird Moukoko aber nichts, denn seine oberste Prämisse wird sein, endlich über einen längeren Zeitraum verletzungsfrei zu bleiben. Welche Leistungen er dann abliefern kann, hat er in der vergangenen Saison eindrucksvoll gezeigt. Es liegt nun an Moukoko, seine Chancen zu nutzen - entweder als Joker oder aber, wenn Haller eine Verschnaufpause benötigt, denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass Terzic Moukoko und Haller gleichzeitig in die Startelf beordert.
Gibt es kommenden Sommer ein Gespräch?
Klar ist aber auch, dass Moukoko sich langfristig nicht mit der Rolle als klarer Backup zufrieden geben wird. Moukoko steht damit trotz seiner erst 18 Jahre am Scheideweg beim BVB, denn sollte sich der Trend der letzten Monate auch in der kommenden Saison verfestigen, dürfte Moukoko kommenden Sommer sicherlich das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen. Auch das war sicherlich anders geplant, als Moukoko vor einem halben Jahr langfristig verlängerte...
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