Gehaltsausgaben beim BVB steigen - trotz Gehaltskürzungen

Neue Gehaltsstruktur - doch BVB zahlt auf einmal zehn Millionen mehr

Gregor Kobel gehört u.a. zu den Topverdienern beim BVB.
Image: Gregor Kobel gehört u.a. zu den Topverdienern beim BVB.  © DPA pa

Der BVB hat zuletzt Umstrukturierungen bei den Gehältern vorgenommen, um die Kosten zu senken. Dennoch steigt der Personalaufwand laut Halbjahresfinanzbericht. Wie kann das sein? Sky Sport klärt auf.

Sebastian Kehl hatte nach seinem Dienstantritt als Nachfolger von Michael Zorc den konkreten Auftrag, eine neue Gehaltsstruktur und Gehaltshygiene beim BVB einzuführen. Die Verträge der Stars sollen deutlich leistungsbezogener gestaltet werden. So wurden beispielsweise die Papiere der Topverdiener Marco Reus und Mats Hummels angepasst: die Jahresgehälter wurden jeweils von rund zwölf Millionen Euro pro Jahr auf rund acht Millionen Euro gekürzt.

Spieler wie Jude Bellingham (Real Madrid), Raphael Guerreiro (FC Bayern), Anthony Modeste (El Ahly) und Mahmoud Dahoud (Brighton, ausgeliehen an VfB Stuttgart) haben die Schwarz-Gelben vor der Saison verlassen. Gehalts-Einsparung: Circa 23 Millionen Euro.

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Gründe für die steigenden Kosten beim BVB

Dennoch überrascht jetzt diese Zahl: Der BVB zahlt nämlich 10,451 Millionen Euro mehr Gehalt für den Profikader als im Vorjahr. Das geht aus dem jüngst veröffentlichten Halbjahresfinanzbericht 2023/2024 hervor. Herangezogen wird der Zeitraum von Juni bis Dezember 2023. Doch wo liegen die Gründe für die Mehrkosten?

Dem BVB drückten einerseits noch "Altlasten". Nico Schulz (Gehalt von rund fünf bis sechs Millionen Euro), Thomas Meunier (8,5 Millionen Euro) und Thorgan Hazard (sechs Millionen Euro) verließen den Klub erst im Laufe der Saison. Die Gehälter der drei Spieler lagen zusammen bei etwas mehr als 20 Millionen Euro.

Auch auf dem Transfermarkt war Dortmund im Sommer sehr aktiv - namhafte, teure Spieler wurden verpflichtet. Für Felix Nmecha (circa fünf Millionen Euro), Marcel Sabitzer (sieben bis acht Millionen Euro) und Ramy Bensebaini (fünf bis sechs Millionen Euro) kamen Gutverdiener an den Borsigplatz hinzu. Der Last-Minute-Transfer von Nationalstürmer Niclas Füllkrug als dringende Soforthilfe nach der Erkrankung von Sébastien Haller schoss die Personalkosten ebenfalls in die Höhe. Der Ex-Bremer bekommt in Dortmund ein Gehalt von rund sechs bis sieben Millionen Euro. Gesamtausgaben: Circa 25 Millionen Euro.

Kobel steigt zum Topverdiener auf

Gregor Kobel hat seinen Vertrag im Oktober 2023 verlängert. Das Salär des Schweizers wurde von rund 3,5 Millionen Euro auf etwas mehr als zehn Millionen Euro angehoben. Damit stieg der Schlussmann in die Riege der Topverdiener auf.

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Zudem kommt bei vielen Spielern ein besonderer Passus hinzu: Mit der Dauer der Vereinszugehörigkeit werden die Verträge für einige Profis lukrativer. Nach Sky Informationen erhielt beispielsweise Karim Adeyemi für seinen BVB-Verbleib einen Bonus von circa einer Million Euro.

Auch abseits des Rasens stiegen einige Kosten in Dortmund. Von Co-Trainer Armin Reutershahn und dem Koordinator Sport, Slaven Stanic, trennte sich der BVB. Beide wurden finanziell abgefunden.

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BVB zahlt Inflationsausgleich an Mitarbeiter

Unabhängig vom Profigeschäft erhöhten sich auch die Personalkosten im gesamten Verein. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/2024 zahlte der BVB den rund 1000 Mitarbeitern 126,735 Millionen Euro. Damit lag man um 14,386 Millionen Euro über dem Vorjahresniveau. Auf Sky Nachfrage teilte der Pott-Klub mit, dass er seinen Mitarbeitern einen Inflationsausgleich von bis zu fünf Prozent zahlte.

Übrigens: Borussia Dortmund rangiert in puncto Gehaltszahlungen hinter Ligakrösus FC Bayern weiter auf Platz zwei. Der Lizenzspielerkader kostete den BVB 184 Millionen Euro für das gesamte Jahr 2023.

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