Mats Hummels und Nico Schlotterbeck überragen beim BVB-Sieg im Klassiker
Kung-Fu-Hummels & Beton-Schlotterbeck mit "Signal" an Nagelsmann
31.03.2024 | 10:53 Uhr
Dank einer Fabel-Leistung von Mats Hummels & Nico Schlotterbeck hat der BVB im Klassiker einen lange ersehnten Sieg eingefahren. Mit dem Auftritt dürften die beiden Abwehrspieler auch ein Zeichen an Julian Nagelsmann gesendet haben, der auf die Dienste der beiden zuletzt verzichtete.
Der Torschrei lag bereits auf den Lippen von Eric Dier und den Bayern-Fans, als der Innenverteidiger zum Kopfball in der 35. Minute vor dem vermeintlich leeren BVB-Tor ansetzte. Nach der Flanke von Joshua Kimmich und der Verlängerung von Thomas Müller war BVB-Keeper Alexander Meyer bereits geschlagen und nur Dier in die Luft gesprungen. Doch der Engländer hatte seine Rechnung ohne Mats Hummels gemacht: Der BVB-Verteidiger reckte sein rechtes Bein in die Höhe und kratzte den Ball mit einem sehenswerten Kung-Fu-Tritt in letzter Sekunde noch von der Linie.
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Die artistische Flugeinlage, bei der Hummels wohl mit der Hand am Ball war und für Diskussionen sorgte, war im Klassiker jedoch bei weitem nicht die einzige bemerkenswerte Rettungsaktion des 35-Jährigen. Der Weltmeister klärte in Halbzeit zwei in höchster Not vor dem einschussbereiten Harry Kane und blockte zahlreiche weitere Bayern-Schüsse. Ersatzkeeper Meyer blieb quasi über 90 Minuten lang beschäftigungslos, woran aber auch der zweite BVB-Innenverteidiger im Bunde entscheidenden Anteil hatte.
Szenenapplaus für Schlotterbeck
Auch Nico Schlotterbeck erwischte im Klassiker einen Sahnetag und entwickelte sich vor allem für Leroy Sane zu einer undurchdringlichen Betonwand. Gleich mehrfach fand der Bayern-Star in Schlotterbeck seinen Meister, bis er sichtlich frustriert in der 60. Minute ausgewechselt wurde. Der BVB-Abwehrspieler blieb wie Hummels im gesamten Spiel ohne Fehler und begeisterte die mitgereisten Anhänger. Nach einer Grätsche, mit welcher der 24-Jährige von hinten einen Bayern-Konter unterband, erntete er Szenenapplaus.
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Voll des Lobes für die beiden Defensiv-Akteure war nach der Partie auch Julian Brandt in der Mixed-Zone. "Mats und Schlotti haben heute beide ein super Spiel gemacht. Wie viele Bälle sie geblockt, Zweikämpfe gewonnen und Kontersituationen sie initiiert haben. Da haben sie uns heute einen großen Dienst erwiesen", meinte der Vorlagengeber zum 1:0. Auch BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl kam bei der Leistung der beiden Verteidiger in der Mixed-Zone ins Schwärmen: "Beide haben heute ein überragendes Spiel gemacht und gegen den Ball sowie in den Zweikämpfen immer die Ruhe behalten."
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DFB-Dämpfer als Ansporn
Sowohl Hummels als auch Schlotterbeck hatten bei der jüngsten Nominierung für die DFB-Testspiele noch in die Röhre schauen müssen, doch wirkten gegen die Bayern vom Rückschlag angestachelt. "Die beiden haben heute glaube ich, auch ein Statement setzen wollen, sie hatten letzte Woche Zeit zu trainieren und wollen sich natürlich in den nächsten Wochen weiter anbieten und das war heute ein wichtiges Signal", erklärte sich Kehl die starke Leistung der Verteidiger.
Hummels selbst wollte sich zur möglichen EM-Teilnahme nicht äußern, sondern gab sich nach der Partie am Sky Mikrofon bescheiden und meinte, dass "wir alle verteidigen können", während sich Schlotterbeck auf Sky Nachfrage nicht zum Spiel äußern wollte. Die beiden Abwehrspezialisten wollten lieber mit Taten als Worten von sich überzeugen und dürften sich mit der Leistung gegen die Bayern einen Eintrag im Nagelsmannschen EM-Notizbuch gesichert haben.
Karriereende nach der EM?
Hummels, der seinen 29. Klassiker spielte und damit den Rekord von Michel Zorc einstellte, liebäugelt nach Sky Informationen mit einem Karriereende nach der Saison. Für Julian Brandt habe Hummels bewiesen, dass er es immer noch "mehr als nur gut kann", weshalb sich der BVB-Star über eine Verlängerung des Verteidigers "freuen würde". Nach eigenen Aussagen wird eine endgültige Zukunft-Entscheidung aber "erst nach Saisonende" fallen.
Der ganz große Traum von Hummels ist es nach Sky Informationen, bei der Heim-EM im Sommer dabei zu sein. Sollte Hummels im restlichen Jahr vergleichbare Leistungen mit integrierten Kung-Fu-Einlagen abliefern, dürfte der Wunsch des Routiniers in Erfüllung gehen und für Nagelsmann wohl kein Weg am 78-fachen-Nationalspieler vorbeiführen.
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