Sebastian Kehl stellt auch nach Nicht-Beförderung den BVB an erste Stelle
"Im ersten Moment enttäuscht" - Kehl über Nicht-Beförderung
27.04.2024 | 16:10 Uhr
Nicht Sebastian Kehl, sondern Lars Ricken wird der neue Geschäftsführer Sport des BVB. Der Sportdirektor bleibt aber auch nach dem persönlichen Rückschlag ein Teamplayer und stellt seine Interessen hinten an.
Sebastian Kehl geht zumindest äußerlich gelassen mit seiner ausgebliebenen Beförderung bei Borussia Dortmund um. Ein gewisser Schmerz ist in den Worten des Sportdirektors aber in jedem Fall herauszuhören. "Im ersten Moment ist man natürlich auch ein Stück weit enttäuscht, das ist menschlich. Aber dann berappelt man sich kurz und ich freue mich für Lars", sagte Kehl vor dem Bundesliga-Spiel bei RB Leipzig am Sky Mikrofon.
Der BVB hatte am Montag überraschend verkündet, dass Lars Ricken als Nachfolger von Hans-Joachim Watzke zum Geschäftsführer Sport am 1. Mai befördert wird. Kehls Vertrag als Sportdirektor läuft noch bis 2025. Bezüglich einer möglichen Vertragsverlängerung von Sebastian Kehl werde Lars Ricken im Sommer Gespräche aufnehmen, hatte der BVB mitgeteilt.
"Lars ist ein richtiger Borusse. Wir kennen uns sehr viele Jahre, wir haben zusammen viele Jahre Fußball gespielt, haben in den letzten Jahren sehr vertrauensvoll zusammengearbeitet", sagte Kehl.
Kehl stellt eigene Interessen hinten an
Der Frage, ob er nach der Entscheidung Gedanken daran verschwendet hat, beim BVB aufzuhören, wich der Dortmunder Sportdirektor ein wenig aus: "Das spielt für mich jetzt aktuell überhaupt keine Rolle. Ich habe hier viel zu viel Spaß an dieser Aufgabe. Wir haben aktuell viel zu schöne Ziele. Wir spielen heute hier, wir haben das Halbfinale der Champions League vor der Brust", sagte Kehl und fügte noch an:
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"Das ist am Ende natürlich ein Teamgedanke, der über allem steht - und dem ordne ich mich auch persönlich unter. Am Ende geht es um die Interessen von Borussia Dortmund. Ich identifiziere total mit dieser Aufgabe und mit diesem Klub."
Von dieser Einstellung zeigte sich Didi Hamann begeistert und lobte Kehl für seine mannschaftsdienlichen Aussagen. "Solche Leute brauchst du im Verein, dann hast du Erfolg", sagte der Sky Experte: "Ich habe [von Kehl] nichts anderes erwartet. Das ist nicht selbstverständlich in der heutigen Zeit, aber das, was er gesagt hat, genau so ist es."
BVB als Vorbild für den FC Bayern
Hamann verteilte in diesem Zusammenhang noch eine Spitze an den FC Bayern, wo Thomas Tuchel vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt ein bemerkenswertes Interview am Sky Mikrofon abgegeben und auf die Kritik von Uli Hoeneß an seine Person als FCB-Trainer reagiert hatte.
"Vielleicht sollten die Bayern mal da hinschauen, wie man eine Mannschaft bildet, wie man die eigenen Interessen hinten anstellt und alles tut für den Erfolg des Vereins. Und deswegen sind solche Leute wie Sebastian Kehl der Puls eines Vereins", sagte Hamann: "Das kann man gar nicht hoch genug bewerten."
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