Didi Hamann Kolumne über Bayern, BVB und Manchester City in der Champions League

Sky Experte Didi Hamann nimmt die letzten Champions-League-Spiele des Jahres unter die Lupe. Während die Dortmunder in der Defensive große Personalnot haben, fehlt den Bayern in der Offensive Tor-Trumpf Harry Kane. Außerdem geht Hamann auf Fehlersuche bei Guardiolas Sieglos-Cityzens.

Top 1: Der BVB hat fatale Fehler gemacht

Die Dortmunder machen aktuell zu viele entscheidende Fehler. Das Champions-League-Duell gegen Barcelona hätten sie nicht verlieren dürfen, gerade nach der sehr guten zweiten Halbzeit. Die Katalanen haben in der Defensive mit dem Feuer gespielt und meiner Ansicht nach zu hoch verteidigt. So gab es für den BVB zahlreiche Möglichkeiten, Großchancen zu kreieren. Diese Möglichkeiten haben sie nicht ausreichend genutzt.

Die Sahin-Elf hat zu viele Fehler gemacht, die du so einfach nicht machen darfst. Exemplarisch dafür ist Pascal Groß' Fehlpass kurz vor Schluss, den Barcelona gnadenlos ausnutzt und das 3:2 macht. Groß' Fehler hat den Borussen letztendlich das Spiel gekostet. Sie haben fast alles richtig gemacht. Da ist es besonders bitter, wenn ein individueller Fehler zu einem solchen Ergebnis führt. Ein Punkt wäre für die Schwarz-Gelben Gold wert gewesen.

Zur bitteren Niederlage kommt die Verletzung von Nico Schlotterbeck, die die Defensiv-Krise verschärft. Er wird zum Glück nicht so lange ausfallen wie zunächst befürchtet und auch Waldemar Anton kommt hoffentlich bald zurück. Hingegen wird Niklas Süle länger fehlen. Momentan hält Emre Can in der Dortmunder Innenverteidigung die Stellung. Der Kapitän spielt das sehr ordentlich. Aber das Risiko, dass ihm auch noch was passiert, kann der BVB nicht eingehen. Daher müssen sie im Transferfenster im Winter definitiv handeln.

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Top 2: Mathys Tel ist der logische Kane-Ersatz

Mich wundert es sehr, dass gerade diskutiert wird, ob die Bayern einen Backup für den verletzten Harry Kane holen sollten. Genau dafür hat man Mathys Tel im Sommer 2022 ja geholt und für ihn auch tief in die Tasche gegriffen. Tel spielt am besten in der Mitte oder durch die Mitte, daher frage ich mich, warum Vincent Kompany ihn vorne nicht zum Zug kommen lässt.

Gegen Dortmund hat er Tel zwar aufgeboten, ihn aber nicht in der Mitte sondern auf der linken Seite spielen lassen. Ich weiß nicht, was da los ist, ob Tel sich nicht entwickelt oder was sie im Training sehen beziehungsweise nicht sehen. Mich wundert es sehr, dass er nach dem Kane-Ausfall in der Mitte nicht die Chance bekommt, zu zeigen, was er kann. So wie es im Moment aussieht, stehen die Zeichen auf Abschied.

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In der Champions League gegen Schachtjor Donezk hat Thomas Müller im Sturm gespielt. Wenn Kane weiterhin ausfällt, kann es sein, dass Kompany weiter auf Müller zählt. Gegen Donezk hat der Bayern-Routinier gezeigt, dass er nicht nur sportlich, sondern auch als Antreiber seinen Wert hat. Für eine Mannschaft ist es wichtig, erfahrene Spieler zu haben, die voran gehen, die antreiben und andere mitziehen.

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Top 3: Manchester City muss Siege erzwingen

Manchester City hat von den letzten zehn Spielen nur eines gewonnen. Auch beim 0:2 gegen Juventus gingen die Cityzens wieder leer aus. Eine derartige Krise hatte City unter Pep Guardiola noch nie. Auch für Guardiola ist es neues Terrain. Weder bei Barcelona noch bei Bayern hat er so eine Phase erlebt. Um aus der Krise heraus zu kommen, müssen die Skyblues Spiele gewinnen, egal wie. Sie müssen versuchen, Siege zu erzwingen, was eigentlich nicht ihre Art ist. Seit Mittelfeld-Stratege Rodri verletzt ausfällt, fehlt ihnen die Kontrolle im Spiel.

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3:15

Die himmelblauen Nerven liegen blank. Zum ersten Mal seit Jahren ist das Selbstvertrauen bei City im Keller. Das kennt die Mannschaft nicht. Im Moment geht einfach nichts vorwärts. Viele Schlüsselspieler sind im Herbst bis Spätherbst ihrer Karrieren. Da sind zum Beispiel Kevin De Bruyne, Bernardo Silva, Kyle Walker oder Ilkay Gündogan zu nennen. Man kann darüber streiten, ob es richtig war, Gündogan zurückzuholen. Natürlich hatte er bei City seine beste Zeit. Aber wenn man zu seinem alten Verein zurückkehrt, wird es selten so gut wie davor. Gündogan spielt gerade nicht da, wo er hingehört. Auch deswegen ist das zentrale Mittelfeld mit Sicherheit ein großes Problem.

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