FC Bayern muss sich nach den jüngsten Auftritten steigern
Der FC Bayern hat seine Zwischenziele in der Bundesliga und in der Champions League erreicht. Um im Achtelfinale der Königsklasse bestehen zu können, bedarf es aber einer Steigerung.
19.02.2025 | 14:02 Uhr
Mit Mühe und Not hat der FC Bayern gegen Celtic ein Remis geholt und das Achtelfinale der Champions League erreicht. Bei der Auslosung am Freitag warten mit Leverkusen und Atletico Madrid zwei schwere Brocken, die Münchner müssen an ihren Problemen arbeiten.
Am letzten Freitag gab es in Bayerns Schulen die Zwischenzeugnisse.
"Die Ziele wurden erreicht", wäre eine mögliche Formulierung für die Fußballer des FC Bayern nach den Leistungen der vergangenen Woche. Man könnte auch sagen: "Note 4, nächstes Mal bitte besser machen!"
Nicht schön, aber zumindest erfolgreich waren die jüngsten Auftritte des deutschen Vorzeigeklubs. Am vergangenen Mittwoch verschaffte sich der Rekordmeister mit dem 2:1-Sieg in Glasgow eine gute Ausgangsposition für das Playoff-Rückspiel in der Champions League, am Samstag behaupteten die Münchner durch das 0:0 in Leverkusen ihren Acht-Punkte-Vorsprung in der Bundesliga, und am Dienstagabend mühte sich die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany zu einem Last-Minute-Remis erreichte mit Mühe und Not das Achtelfinale.
"Spielerisch geht es natürlich besser"
Die Bayern-Spieler zeigten sich anschließend selbstkritisch, aber auch pragmatisch.
"Wir haben zweimal keine so gute Leistung gezeigt. In Leverkusen nicht und heute hatten wir auch nicht die absolute Dominanz. Aber am Ende ging es darum, in den Playoffs weiterzukommen und Leverkusen auf Abstand zu halten. Das haben wir geschafft und das ist auch eine mentale und charakterliche Leistung", meinte Manuel Neuer nach dem 1:1 gegen Celtic. "Wie wir alles reingeworfen haben, da können wir uns nichts vorwerfen, aber spielerisch geht es natürlich besser", gab der Kapitän zu.
Kapitale Fehler in der Abwehr
"In der ersten Halbzeit haben wir sie mit unseren Fehlern eingeladen. Das müssen wir abstellen. Wir müssen ein bisschen an der Art und Weise schrauben, wie wir die Spiele gestaltet haben", analysierte Joshua Kimmich nach dem Unentschieden.
"Auch heute hat man gemerkt, dass wir unser Pressing nicht perfekt umsetzen konnten. Es hat auf mich gewirkt, dass wir teilweise ein bisschen träge waren", meinte Kimmich und resümierte: "Die letzten sechs Tage mit der Reise waren hart." Allerdings haben sich die Bayern die Zusatzbelastung durch die Playoffs durch fehlerbehaftete Auftritte in der Champions League selbst zuzuschreiben.
Drei Tage nach dem 0:0 im Meistergipfel, in dem sie ohne jede Torchance geblieben waren, ließen die Münchner gegen Celtic vorn mehrere Möglichkeiten aus und leisteten sich in der Abwehr durch den in Leverkusen noch herausragenden Dayot Upamecano und Min-jae Kim kapitale Schnitzer.
Kein Ersatz für Kane
Im Angriff wirkten sie ideenlos und behäbig, nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Harry Kane, dem jetzt eine Zwangspause droht, klaffte eine Lücke im Sturmzentrum. Nach dem Verkauf von Mathys Tel gibt es im Kader keinen Backup für Kane.
Der Ausgleich durch Verteidiger Alphonso Davies in der Nachspielzeit bescherte den Bayern schließlich das Weiterkommen.
"Dann wird im Achtelfinale Schluss sein"
"Die letzten sechs Tage und die letzten drei Spiele, ging es nur darum, Ergebnisse zu erzielen", fasste Leon Goretzka zusammen und betonte: "Wir sind immer noch die Mannschaft, die in Europa die meisten Tore erzielt hat und die eine lange Zeit in dieser Saison super Fußball gespielt hat."
Doch eben diesen "super Fußball" ließen die Münchner zuletzt vermissen. Dass muss sich mit Blick auf die kommenden Aufgaben ändern. "Heute sind sie noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen, auch am Samstag. Das wird aber nicht lange gutgehen", warnte Sky Experte Didi Hamann und kündigte an: "Wenn sie so weitermachen, gehen sie sehenden Auges ins Achtelfinale und dann wird Schluss sein."
Achtelfinale gegen Leverkusen oder Atletico
Am 4. März findet das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League in München statt.
Die Frage, ob er lieber gegen Leverkusen oder Atletico Madrid spielen möchte, schien Kimmich unvorbereitet zu treffen, denn er antwortete zunächst mit einer Gegenfrage: "Wird das ausgelost?"
Ja, es wird. Am Freitag (ab 12 Uhr live auf Sky und im Stream) werden in Nyon die nächsten K.o.-Duelle ermittelt. Wenn sie ihre Probleme nicht möglichst bald in den Griff bekommen, könnte für die Bayern im Achtelfinale Schluss sein. Oder im Schuldeutsch: Versetzung gefährdet!
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