Borussia Dortmund gegen OSC Lille - Stimmen von Adeyemi, Can & Groß zum Remis
Borussia Dortmund hat einen Hinspiel-Erfolg im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League fahrlässig aus der Hand gegeben. Die BVB-Stars wurden anschließend deutlich.
04.03.2025 | 23:42 Uhr
Torschütze Karim Adeyemi, Kapitän Emre Can sowie Mittelfeld-Motor Pascal Groß stellten sich nach Abpfiff den kritischen Fragen nach einer schwachen zweiten Halbzeit. Die Stimmen zum BVB-Remis.
Karim Adeyemi* (BVB) über …
… das Spiel: "Schweres Spiel. Ich glaube, wir haben nicht unser bestes Spiel gezeigt oder das zeigen wollen, was wir vorhatten. Das nächste Spiel ist umso wichtiger. Dann holen wir es halt bei denen zu Hause."
… die Marschroute vor dem Spiel: "Erstmal zu Null zu spielen und möglichst viele Tore machen, offensive Aktionen zu haben. War vielleicht ein bisschen unsauber generell von der Mannschaft. Und deswegen war es schwierig, Torchancen zu kreieren."
… die schwache zweite Halbzeit: "Vielleicht hatten wir noch schwere Beine vom letzten Spiel, aber das soll jetzt keine Ausrede sein. Wir müssen hier zu Hause gewinnen, die Fans haben gebrannt. Eigentlich schade ums 1:1, aber es geht weiter."
… sein Traumtor zum 1:0: "Ein Sonntagsschuss war das nicht, heute ist ja Dienstag. War aber gut, dass er reingegangen ist. Trotzdem bin ich nicht zufrieden, weil wir nicht gewonnen haben."
Emre Can* (BVB) über …
… die zweite Halbzeit: "Überhaupt nicht gut, da müssen wir ehrlich sein. War überhaupt kein gutes Spiel. Es war zu wenig Intensität gegen den Ball und dann zu wenige Ballbesitzphasen. Wir müssen defensiv besser spielen, das war nicht gut. Nächste Woche wird es nicht einfach in Lille. Trotzdem fahren wir da mit breiter Brust hin und glauben schon, dass wir da weiterkommen können."
… seine eigenen Leistung: "Ich fühle mich wohl, die Leistung war okay. Aber es geht nicht um mich, es geht um Borussia Dortmund. Ich versuche immer alles reinzuwerfen für die Jungs, für diesen Klub - manchmal gelingt mir das und manchmal nicht. Aber wichtig ist die Mannschaft, auch wenn ich schlecht spiele und wir gewinnen, dann bin ich froh darüber."
… das Rückspiel: "Wir brauchen Intensität. Ich finde, wir waren in der zweiten Halbzeit viel zu passiv. Wir sind nicht dahingegangen, wo es wehtut. Da muss man gegen Lille hin. Das ist eine gute Mannschaft, die stehen nicht umsonst im Achtelfinale der Champions League. Gegen den Ball müssen wir uns besser bewegen und mutiger sein. Wir müssen und wir können es einfach besser."
Pascal Groß* (BVB) über …
… den Spielverlauf: "Erste Halbzeit haben wir ganz ordentlich gespielt, hätten meiner Meinung auch nachlegen müssen. Wir hatten da ein paar Chancen und ein paar Halbchancen. Da haben wir es verpasst, das zweite Tor zu machen. Zweite Halbzeit haben wir die Kontrolle verloren. Wir konnten wenig Druck auf den Gegner aufbauen und haben ihnen somit die Kontrolle gegeben. Wir haben sie zurück ins Spiel kommen lassen, haben ihnen auch Selbstvertrauen gegeben. Am Ende ist es ein 1:1, da haben wir uns natürlich mehr vorgestellt zu Hause. Aber es ist noch alles drin."
… den Kontrollverlust: "Nicht, dass wir nicht mehr hinterhergekommen sind. Der Gegner probiert natürlich auch Sachen umzustellen nach so einer ersten Halbzeit. Wir haben einfach nicht mehr so Druck draufbekommen. Das ist auch immer eine Frage des Risikos. Uns hat dann die Intensität gefehlt, mit dem Ball haben wir dann auch zu viele Ballverluste gehabt."
… das Rückspiel: "Wir haben jetzt ein schweres Auswärtsspiel, das ist einfach ein Pokalspiel auswärts und wir fangen bei Null an. Wird ein schweres Spiel, aber wir haben auch unsere Stärken. Wir wollen dort gewinnen und weiterkommen."
Sebastian Kehl (BVB-Sportdirektor) über …
… die schwache zweite Halbzeit: "Wir haben viele leichte Ballverluste gehabt. Wir sind nicht mehr in Phasen gekommen, wo wir den Ball mal festgemacht haben. Dass wir einfach wieder mehr Sicherheit in unser Spiel bekommen haben. Wir haben wenig fußballerische Lösungen gefunden, haben stark mit langen Bällen agiert. Das war nicht der Plan für die zweite Halbzeit, definitiv nicht. Aber manchmal entwickeln sich so die Spiele. Lille hat sehr viel Ballbesitz gehabt, sehr viel Spielkontrolle und wir haben zu wenig investiert, um in der zweiten Halbzeit noch mal ein zweites Tor zu schießen."
Niko Kovac (BVB-Trainer) über …
… das Spiel: "Wir haben es in der ersten Halbzeit sehr ordentlich gemacht. Lille ist schon eine fußballerisch sehr starke Mannschaft, aber wir haben schon die besseren Möglichkeiten gehabt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann keinen Zugriff mehr gehabt, sowohl mit dem Ball haben wir Duelle viel zu leicht weggegeben und beim Tor gab und gibt es natürlich immer Fehler. Es ist 1:1. Es ist Halbzeit und wir haben noch einen harten Gang zu gehen."
… den Leistungseinbruch in der zweiten Halbzeit: "Wir sind einfach nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen. Das war das eine. Das andere waren die Ballbesitzphasen, die wir haben wollten, die wir in der ersten Halbzeit hatten. Diese hatten wir in der zweiten Halbzeit nicht. Es kam wenig, wir hatten zu wenig Spielverlagerungen, zu wenig Phasen, in denen wir das Spiel beruhigt haben. Wir haben den Ball sehr leicht weggegeben und dann kam eine Welle nach der anderen, wobei es auch keine klaren Torchancen gab - bis auf das Tor natürlich."
… das Tor von Adeyemi: "Karim macht im Moment alles gut und alles richtig. Man sieht, in welcher Verfassung er ist, welches Selbstvertrauen er mitbringt, dass er den Ball so vom Sechzehner einschweißt. Es ist schön, wir hätten gerne gewonnen, aber wie gesagt, Lille ist eine starke Mannschaft und das hat man heute gesehen."
… die Svensson-Verletzung und ob es einen Platzverweis hätte geben müssen: "Total unabsichtlich, aber er ist schon oberhalb des Sprunggelenks. Er zieht ihm von oben die Achillessehne bis zum Sprunggelenk runter. Für mich ist es eine Rote Karte. Ihm (Svensson; Anm. d. Red.) geht es so weit okay. Wir müssen schauen, was die Untersuchungen sagen."
… das anstehende Rückspiel: "Es ist Champions-League-Achtelfinale. Da gibt es keine Mannschaft, die dort zu Unrecht steht. Deswegen müssen wir da so spielen, wie wir es größtenteils in der ersten Halbzeit gemacht haben, weil ansonsten wird es schwierig. Aber ich bin überzeugt, dass wir das hinbekommen."
Didi Hamann bei Sky Austria über …
… Karim Adeyemi: "Er hat dieses Jahr gut angefangen, dann hat er die Verletzung gehabt. Sein Alter dürfen wir natürlich auch nicht vergessen. Er ist ein junger Bursche, der vielleicht ab und zu noch ein paar Flausen im Kopf hat. Das soll er auch haben. Er muss nur wissen, wie er sich vorzubereiten hat, dass er alle drei Tage Leistung bringen kann. Dass er ein hervorragender Fußballer ist, das wissen wir."
… den BVB: "Das sind so viele Spieler, die Launen haben. Der Brandt ist ja schon ein erfahrener Spieler, der ist jetzt seit sechs oder sieben Jahren da. Bei Gittens musst du diese Schwankungen akzeptieren. Wenn du aber erfahrene Spieler hast, die diese Schwankungen haben, da kriegst du Probleme. Das war heute gegen eine sehr gute Mannschaft, das muss man sagen, aber irgendwo war es ein Rückschritt. Sie haben noch alle Chancen, weiterzukommen, aber in der zweiten Hälfte war das wie abgerissen. Du musst schauen, dass die meisten Spieler immer am Maximum sind, und das sind sie nicht. Adeyemi war heute nach vorne wahrscheinlich der einzige Lichtblick, er hat sehr gut gespielt."
*Stimmen am Mikrofon von Prime Video.
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