Das wichtigste Spiel um Platz drei seit der WM 2006

Unwichtig? Mitnichten! Das Duell mit Frankreich ist für eine DFB-Auswahl das wichtigste Spiel um Platz 3 seit der WM im eigenen Land 2006.

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Unwichtig? Mitnichten! Das Duell mit Frankreich ist für eine DFB-Auswahl das wichtigste Spiel um Platz 3 seit der WM im eigenen Land 2006. Es ist der letzte Härtetest vor dem WM-Jahr - und damit die vorerst letzte Chance, das angeknackste Selbstvertr

Der erträumte Titel bei der Mini-EM ist zwar weg. Die Partie am Sonntag aber dennoch von großer Bedeutung. Das hat mehrere Gründe.

Das viel zitierte "Selbstverständnis" hat Risse bekommen - doch vor dem Duell mit Frankreichs Starensemble um Kylian Mbappe packt Julian Nagelsmann seine Mannschaft bei der Ehre.

"Mir geht es weniger um Platz drei. Ich will lieber ein Topspiel sehen und wir werden Vierter, als ein schlechtes Spiel und wir werden Dritter", sagt der Bundestrainer vor dem Spiel am Sonntag in Stuttgart.

Zur Wahrheit aber gehört auch: Ein Sieg gegen Frankreich wäre aus mehreren Gründen von großer Bedeutung. Weil von September bis November die überaus machbare WM-Qualifikation gespielt wird, ist es der letzte Härtetest vor dem WM-Jahr - und damit die vorerst letzte Chance, das bei der Niederlage im Halbfinale gegen Portugal (1:2) angeknackste Selbstvertrauen zu stärken.

Die Slowakei, Nordirland und Luxemburg taugen dafür bei allem Respekt der DFB-Elf vor ihren Quali-Gegnern nicht. Zudem müssen Punkte für die Weltrangliste her. Die Chance auf Lostopf 1 bei der WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada und damit auf eine vermeintlich leichtere Gruppe ist gesunken, aber noch nicht verpasst.

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Wie will Bundestrainer Julian Nagelsmann Deutschland im Spiel um Platz 3 in der Nations League gegen Frankreich spielen lassen? Auf der Abschluss-Pressekonferenz einen Tag vor dem Spiel erklärt der Chefcoach, wie seine Taktik aussieht.

Kippt die Stimmung?

Darüber hinaus droht bei einer weiteren Niederlage und einer ähnlich dürftigen Vorstellung wie gegen CR7 und Co. die überaus gute Stimmung um das DFB-Team in den vergangenen 15 Monaten schnell zu kippen.

Nagelsmann hat seiner Mannschaft daher laut Sportdirektor Rudi Völler bei einer "relativ langen Sitzung" ins Gewissen geredet. "Wir sind alle total selbstkritisch", betonte Völler und bilanzierte: "Die Spieler haben verstanden, dass wir auf jeden Fall eine Schippe drauflegen müssen!" Sonst wird Frankreichs Power-Offensive das DFB-Team noch gnadenloser bestrafen, als es Cristiano Ronaldo und die Portugiesen taten.

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Vielleicht, sinnierte Völler, "waren wir ein bisschen verwöhnt durch die letzten guten Spiele. Aber man sieht immer wieder: Wenn du auf allerhöchstem Niveau ein paar Prozentpunkte weniger machst, verlierst du." Wie gegen Portugal.

"Zweikämpfe, Bewegung, Eins-gegen-eins-Situationen - das müssen wir am Sonntag definitiv anders machen", mahnte der 65-Jährige eindringlich, seinen Optimismus behielt er jedoch: "Wir haben es ja schon bewiesen, nicht nur bei der Europameisterschaft."

Die Spieler scheinen gewillt, den miesen Münchner Mittwoch als Ausrutscher einzustufen. "Wir haben am Sonntag die Chance", sagte Kapitän Joshua Kimmich, "eine Reaktion zu zeigen." Zumal sich die Spieler aus der zweiten und dritten Reihe in Abwesenheit zahlreicher Stammkräfte schon jetzt mit Blick auf die WM empfehlen müssen.

Matthäus mahnt

Für Nagelsmann ist klar: "Wir müssen die Spiele nutzen, um uns zu entwickeln." Mit dem von ihm geforderten "Topspiel" wäre "die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir auch gewinnen. Es ist psychologisch kein Feuerwerk, dass wir um Platz drei spielen. Aber da kann man super dran reifen und sich beweisen."

Von den sieben Spielen um Platz drei hat sie sechs gewonnen, zuletzt bei der WM 2010 gegen Uruguay (3:2). Auch vier Jahre zuvor gelang der Mannschaft von Jürgen Klinsmann ein furioser Abschluss bei der Heim-WM mit einem 3:1 über Portugal.

"Auf jeden Fall sollte man das Spiel nicht abschenken", mahnte Sky Sport Experte Lothar Matthäus in seiner Kolumne und betonte: "Frankreich gehört zur absoluten Weltspitze. Da wollen wir hin." Was zu beweisen wäre.

SID / Sky Sport

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