Fragen und Antworten zur 72. Vierschanzentournee (zusammengestellt vom SID)

Am Donnerstag startet mit der Qualifikation in Oberstdorf die 72. Vierschanzentournee. Der SID beantwortet die wichtigsten Fragen zum traditionellen Winter-Highlight.

Wie sieht das diesjährige Programm aus?

Es geht Schlag auf Schlag: Bis zum 6. Januar wird an acht von zehn Tagen gesprungen. Am Tag vor den Wettbewerben in Oberstdorf (29. Dezember), Garmisch-Partenkirchen (1. Januar), Innsbruck (3. Januar) und Bischofshofen (6. Januar) findet jeweils die Qualifikation statt. Ruhetage sind der 30. Dezember und der 4. Januar.

Wie stehen die Chancen der DSV-Adler?

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So gut wie lange nicht. Karl Geiger, Andreas Wellinger, Pius Paschke und Stephan Leyhe sorgten in den bislang acht Springen des Winters für insgesamt zehn Podestplätze - so viele wie noch nie vor einer Tournee. Geiger (2x Klingenthal) und Paschke (Engelberg) holten sogar Siege. Es könnte also klappen mit dem ersten Tournee-Triumph seit Sven Hannawalds Grand Slam vor 22 Jahren.

Wer ist der Topfavorit?

Klare Antwort: Stefan Kraft. Der Österreicher gewann fünf der acht Springen, führt im Gesamtweltcup vor Wellinger, Paschke und Geiger, und hat die Tournee vor neun Jahren schon einmal gewonnen. Und sonst? Der Japaner Ryoyu Kobayashi, immerhin zweimalige Gesamtsieger, bewies zuletzt aufsteigende Form. Zudem fliegt Krafts Kronprinz Jan Hörl seit Wochen ganz vorne mit.

Wie lief die Tournee vor einem Jahr?

Aus deutscher Sicht bescheiden: Bester DSV-Adler war am Ende Andreas Wellinger als Elfter, es war das schlechteste Ergebnis seit 1994/95. Der Sieg ging an den Norweger Halvor Egner Granerud vor Dawid Kubacki (Polen) - in diesem Winter sind beide noch auf Formsuche.

Nach welchem Modus wird der Tourneesieger ermittelt?

Das ist schnell erklärt: Die Punkte aller acht Wettkampf-Durchgänge werden addiert, der Springer mit der höchsten Gesamtpunktzahl gewinnt. Ungewöhnlich ist nur die Startreihenfolge im Wettkampf: Anders als im Weltcup springen die Athleten nicht in der umgekehrten Reihenfolge des Gesamtweltcups die besten 30 für den zweiten Durchgang aus, sondern in 25 K.o.-Duellen, die in der Qualifikation ermittelt werden: Der Beste trifft auf den 50., der Zweite auf den 49. - usw. Die Sieger der Duelle plus fünf beste Zweite erreichen das Finale.

Wer kann überraschen?

Überraschungen haben bei der Tournee Tradition: Die Österreicher Thomas Diethart (2013/2014) und Stefan Kraft (2014/2015) waren ohne jeden Weltcupsieg in die Tournee gegangen - und triumphierten. Nun könnte Oldie Pius Paschke (33) eine ähnliche Rolle einnehmen - sein Sieg bei der Generalprobe in Engelberg war der erste seiner Karriere.

Was gibt es zu gewinnen - neben dem schmucken Goldadler?

Wie im vergangenen Jahr liegt das Preisgeld für den Gesamtsieg bei 100.000 Franken (ca. 106.000 Euro). Insgesamt werden 400.000 Franken (424.000 Euro) ausgeschüttet.

Wer überträgt?

Die ARD ist beim Auftakt in Oberstdorf und Finale in Bischofshofen live dabei, das ZDF zeigt die Springen aus Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck. Alle vier Springen plus Qualifikationen überträgt auch Eurosport.

Und die Frauen?

Eigentlich war die Frauen-Tournee ab diesem Jahr beschlossene Sache, doch die Springerinnen müssen sich noch gedulden. Immerhin gibt es eine "halbe" Tournee mit einem Springen am 30. Dezember in Garmisch-Partenkirchen und an Neujahr in Oberstdorf.

SID er cl

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