Hülkenberg: "Werden nicht das Fallobst sein" - Frust bei Ferrari
02.03.2024 | 14:20 Uhr
Nico Hülkenberg gibt sich nach seinem starken Qualifying beim F1-Saisonauftakt am Sky Mikrofon äußerst zuversichtlich. Bei Ferrari ärgerte sich Charles Leclerc nach der verpassten Pole über die Reifenstrategie seiner Scuderia, Teamchef Frederic Vasseur war allerdings anderer Meinung. Die Stimmen.
… den Kampf um die Pole: "Es war toll. Wir hatten einen guten Grip, aber mit dem Wind war es schwierig, die ganze Runde hinzubekommen. Natürlich bin ich jetzt aber sehr glücklich, auf der Pole zu stehen. Es war ein klein wenig unerwartet, aber zum Glück kam alles bei unserem Auto im Qualifying dann zusammen."
… den neuen RB20: "Wir mussten doch einige Sachen feinjustieren, um die Balance besser hinzubekommen. Zum Glück sind wir in die richtige Richtung gegangen, konnten das Auto weiter pushen."
… mögliche Sorgen mit Blick aufs Rennen: "Im Rennen wird es sicherlich eng werden. Bei der Rennpace sahen wir aber gut aus, das gibt uns Zuversicht."
… das Qualifying: "Ein bin ein wenig enttäuscht. Wir haben ein gutes Qualifying hingelegt, haben in den Freien Trainings einige Dinge probiert. Wir haben in Q1 und Q2 dummerweise schon zwei Softs benutzt, das hat unser Q3 dann beeinflusst. Trotzdem sind wir in einer besseren Position als im Vorjahr zu diesem Zeitpunkt."
… den Abstand zu Max Verstappen: "In Q2 hatte ich auch eine 1:29.1min, also etwa die Zeit, die Max bei seiner Polerunde gefahren ist. Wir haben etwas Rhythmus in Q3 verloren und dann muss man sich wieder an den neuen Satz Reifen gewöhnen."
… zum Rennstart: "Ich bin zuversichtlich, dass wir auch da einen Schritt nach vorne gemacht haben. Wir müssen sehen, wie groß dieser Schritt war. Ich denke, das Red Bull auch immer noch im Rennen vorne ist, aber wenn es eine Gelegenheit für mich gibt anzugreifen, werde ich das tun."
… den Sprung nach vorne von Mercedes: "Das Team hat einen super Job gemacht. Lewis (Hamilton; Anm. d. Red.) und ich haben ein Auto, mit dem wir deutlich mehr zufrieden sind. Das ist die Grundlage, auf der wir aufbauen können. Max (Verstappen; Anm. d. Red.) ist noch ein ganzes Stück weiter vorne, trotzdem, wenn wir uns die Performance aus den vergangenen beiden Jahren in Bahrain angucken, dann stehen wir deutlich besser da."
… den neuen W15: "Wir haben sehr viel Arbeit reingesteckt, auch am Simulator beim Feintuning. Wir haben im Qualifying einen großen Schritt gemacht, hoffentlich beeinflusst das nicht unsere Rennpace und wir können ganz vorne mitfahren. Ich hoffe auch auf ein paar verrückte Dinge."
… die engen Abstände: "Es war ein sehr enges Qualifying. Wir hatten erwartet, dass wir in Q3 noch etwas schneller wären. Ich weiß nicht, warum die letzten zwei Zehntel da noch gefehlt haben. Gleichzeitig war es ein sehr positiver Tag fürs Team, ich habe mich im Auto sehr wohlgefühlt."
… ein mögliches Podium im Rennen: "Sergio (Perez; Anm. d. Red.) wird im Rennen schwer zu schlagen sein, er hat noch frische Reifen. Wenn wir das bestmögliche Rennen hinlegen können, könnte das Podium in Reichweite sein."
… seine Strategie in Q3: "Es war eine gute Entscheidung. Wir sind so weiter vorgekommen, das war eine große Überraschung für uns und haben wir nicht erwartet."
… mögliche Podiumschancen fürs Rennen: "Das wäre natürlich super, wenn uns das gelingt, was uns im Vorjahr gelungen ist. Aber in diesem Jahr wird es schwieriger, es stehen acht Autos innerhalb von zwei Zehnteln. Es wird ein Rennen mit viel Verkehr und einem hohen Reifenverschleiß, es wird schwer werden."
… seinen neunten Platz im Qualifying: "Das Setup im Vergleich zu den Trainingssessions war anders. George (Russell; Anm. d. Red.) und ich sind in verschiedene Richtungen gegangen. Es war daher schwierig. Ich hoffe, dass es im Rennen nicht so schlecht sein wird, wie jetzt im Qualifying und die Änderungen sich für mich auszeichnen werden."
… zum neuen W15: "Es ist nicht einfacher, dieses Auto zu fahren. Aber ich fühle mich wohler im Auto, die Performance ist großartig, das hat George (Russell; Anm. d. Red.) gezeigt. Das Team hat einen super Job über den Winter gemacht. Jetzt muss ich einfach zu sehen, dass ich weiter nach vorne komme."
… seine Leistung: "Es hat alles gepasst, viel mehr war nicht drin. Es sei denn, wir hätten in Q3 die Entscheidung getroffen, noch mal einen frischen Satz Reifen aufzuziehen. Wir haben uns dafür entschieden, diesen Satz fürs Rennen aufzubewahren, weil der noch sehr viel wert sein kann für uns im Rennen."
… die Entscheidung in Q3: "Ich habe darauf gepocht und gesagt: 'Jungs, dieser frische Satz ist viel wert im Rennen'. Wenn man mal schaut, wer jetzt vor uns steht, dann können wir vielleicht im Qualifying ein, zwei oder drei kriegen, haben dann aber im Rennen keine Chance. Von daher: 'Lass uns lieber alle Eier in den Samstagstopf legen'."
… die Verbesserungen bei Haas: "Das Auto funktioniert nicht schlecht auf eine Runde. In den Tests haben wir nicht einmal Sprit rausgenommen, haben keinen Showrun gemacht. Daher haben wir nie das gesamte Potenzial des Autos gesehen. Die Runde in Q2 war sehr sauber, da habe ich nicht wirklich was liegen lassen. Von daher hat es gepasst."
… den neuen Haas-Teamchef Ayao Komatsu: "Wir haben ein sehr langes Jahr vor uns mit vielen Hürden. Auch er, er wurde echt ins kalte Wasser geschmissen und ist jetzt Teamchef eines Teams. Ayao muss so viel lernen und hat alle Themen bei sich, ist gut busy aktuell. Ich finde, er macht sich gut. Man merkt natürlich, es ist schon eine Veränderung, er ist ein ganz anderer Typ als Günther (Steiner; Anm. d. Red.), ganz anderer Stil. Aber erfrischend und er macht es sehr gut bisher."
… die Haas-Performance im Rennen: "Ich bin vorsichtig optimistisch. Wir werden nicht das Fallobst sein, wie man uns aus dem Vorjahr kennt. Es ist definitiv mehr Potenzial da. Rennbedingungen im Stress sind natürlich immer noch der ultimative Härtetest, da müssen wir uns dann beweisen. Bahrain mit dem rauen Asphalt ist natürlich auch für den Reifenverschleiß immer ein Killeraspekt."
… mögliche Haas-Updates: "Der Plan ist aktuell, dass wir erst mal das Auto kennenlernen, richtig verstehen, wo die Problemzonen sind und dann zu identifizieren, wo wir nachlegen müssen. Wir haben natürlich auch Bilder rund Daten von allen anderen Teams, da wird jetzt angefangen, in den nächsten Wochen einen Plan zu machen."
… das Qualifying-Ergebnis: "Wir sind sehr zufrieden. Auch Sergio (Perez; Anm. d. Red.) hat es mit Platz fünf gut gemacht. Hier kann man gut überholen. Wir sind fürs Rennen optimistisch. Es war schwierig, Charles Leclerc war wie zu erwarten stark. Aber beide haben im letzten Sektor die Runde nicht optimal erwischt, es hat aber gereicht."
… die größten Gegner für Red Bull im Rennen: "Ferrari und Mercedes werden sich hoffentlich hinter uns ein enges Match liefern. Fernando Alonso ist im Rennen auch sehr stark. Ich hoffe, dass wir vorne sind."
… zur Leistung von Ferrari: "Insgesamt haben wir ein gutes Bild abgegeben, haben über den Winter einen guten Schritt nach vorne gemacht. Wir sind etwas frustriert, denn wir hatten die schnellste Runde der gesamten Session, aber stehen doch nicht auf der Pole. Der wichtigste Tag ist aber der Samstag. Am wichtigsten wird sein, dass wir im Rennen konstant sind, da haben wir bei den Tests gut ausgesehen, das müssen wir nun bestätigen."
… den Kampf gegen Red Bull: "Max (Verstappen; Anm. d. Red.) war bei den Longruns etwas schneller als alle andere. Aber so ist es nun mal, wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren und das Maximale herausholen. Im Vorjahr konnten wir gegen Saisonende immer mal wieder mit Max kämpfen, haben uns gut entwickelt über das Jahr. Jetzt stehen wir zu Jahresbeginn besser da als noch 2023."
… zur Reifenstrategie im Qualifying: "Es war einfach alles so eng, da kann man nicht einen Satz Reifen aufbewahren, wenn das mal eben drei, vier Positionen kostet."
Verbesserungen bei Ferrari: "Unser Hauptfokus war im Vorjahr das Rennen, vor allem der Reifenverschleiß. Darauf haben wir uns jetzt konzentriert und auch einen guten Job gemacht. Jetzt müssen wir das unter Rennbedingungen bestätigt. Das Risiko war natürlich dafür, etwas Performance im Qualifying auf eine Runde zu verlieren. Das haben wir aber offenbar nicht getan."
… das Mercedes-Ergebnis: "Drei Zehntel von der Pole. Wir haben das Auto auf das Rennen abgestimmt. Vielleicht haben wir da ein bisschen zu viel Performance auf eine Runde weggenommen. Das ganze Qualifying sind wir nicht da vorne hingekommen, der dritte Platz ist dann wahrscheinlich Schadensbegrenzung. Lewis (Hamilton; Anm. d. Red.) war noch mal zwei Zehntel weg und dann bist du plötzlich ganz weit hinten. Ich hoffe, dass wir das Auto so weit verstehen, dass wir dann für das Rennen etwas Gutes gemacht haben. Das Auto reagiert definitiv auf unsere Änderungen."
… Anpassungen am W15: "Wir haben im Simulator sehr viel gearbeitet und haben Lösungen gefunden. Das hat man dann sofort in den Freien Trainings gesehen. Was wir auch gesehen haben, ist, dass wir dann zu viel Reifenverschleiß hatten. Im Rennen würden wir damit sehr leiden. Daher haben wir die mechanische Balance etwas verändert."
… den Ausblick auf die Longruns: "Verstappen war da drei Zehntel schneller als alle anderen. Und dahinter kamen alle auf einem Haufen. Zwischen dem zweiten und neunten Platz sind im Qualifying gerade mal zwei Zehntel, im Rennen wird das genauso sein."
… die Konkurrenz: "Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) ist super stark in dem Auto. Aber auch McLaren, Ferrari und Sergio Perez sind da. Wenn der Max (Verstappen; Anm. d. Red.) keine Lust am Rennsamstag zu fahren hätte, würde es ein richtig gutes Rennen um den Sieg geben."
… eine mögliche Rückkehr von Sebastian Vettel: "Sebastian ist ein super Typ, ein Riese in diesem Sport. Ich glaube, er hat auch die Performance. Wir müssen uns nach drei, vier Rennen entscheiden, ob wir auf die Jugend und etwas Langfristiges gehen oder ob wir auf die Erfahrung setzen, um es kurzfristig zu optimieren und der Jugend ein paar Jahre mehr Erfahrung zu geben. Das ist die Entscheidung."
… Anfragen auf das Cockpit von Lewis Hamilton: "Es ist viel los. Auch von Nummern, die ich nicht mal kannte, da war ich mir dann nie sicher, ob ich die Anrufe dann annehmen soll."
… Mick Schumacher: "Mick gehört zur Familie. Es tut mir aber fast schon leid, denn im kommenden Jahr ist der gesamte Fahrermarkt offen. Dann ist er einer von vielen möglichen Kandidaten, aber halt nicht der einzige."
… über das Qualifying: "Es war ein enger Kampf. Mercedes hat mich etwas enttäuscht, die hätte ich weiter vorne erwartet. George Russell hat zumindest gezeigt, dass er mit dem Auto gut klarkommt. Für ihn ist es natürlich auch teamintern wichtig, dass er von Vorhinein Lewis Hamilton schlägt. Fernando Alonso hat mich überrascht, wirklich eine starke Runde. Er hat im Rennen eine richtig gute Chance, der Aston Martin ist im Rennen eine Bank."
… eine mögliche Rückkehr von Sebastian Vettel in die Formel 1: "Sebastian hat da keinen Stress, aber ich glaube schon, dass er zurückkommen will. Und wenn er so eine Möglichkeit wie Mercedes hat, warum nicht?"
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