Fahrerkarussell & Format-Änderung: Das A-Z zum F1-Saisonstart
28.02.2024 | 23:51 Uhr
Das Warten hat ein Ende, die neue Formel-1-Saison steht in den Startlöchern. Was sich ändert und welche Fahrer im Fokus stehen - Sky Sport liefert das Formel 1 A-Z zum Saisonstart.
Gravierende Regeländerungen gibt es für diese Saison nicht, ein paar technische Details sowie organisatorische Definitionen sind jedoch leicht verändert worden. So dürfen zur kommenden Saison nur noch drei statt wie bisher vier Verbrennungsmotoren pro Fahrer genutzt werden. Zudem werden auch die Motoreneinheiten MGU-H, MGU-K und der Turbolader auf je drei Komponenten beschränkt.
Seit 2020 startet die neue Formel-1-Saison in Bahrain, nachdem bereits 2006 und 2010 im Wüstenstaat die Saison eröffnet wurde. Damals startete der Grand Prix jedoch zwei Stunden früher bei Tageslicht und Temperaturen über 40 Grad - seit 2014 findet er in der Nacht mit kühleren Temperaturen statt.
Zum ersten Mal seit der Covid-19-Pandemie kehrt die Formel 1 im April nach China und auf den Shanghai International Circuit zurück. Das Rennen stand ursprünglich von 2004 bis 2019 ununterbrochen im Kalender und hat in der Vergangenheit für Spektakel und einige Überraschungssieger gesorgt. Max Verstappen konnte diesen Grand Prix übrigens noch nicht gewinnen…
Das Drag Reduction System (kurz DRS) ist mittlerweile fester Bestandteil in der Formel 1. In dieser Saison können die Fahrer bereits in der zweiten statt wie bisher dritten Runde des Rennens darauf zurückgreifen. Ob das für mehr Überholmanöver sorgen kann?
Alle Blicke richten sich auf das erste Rennwochenende in Bahrain. Zum ersten Mal sehen Teams und Fahrer, wo sie genau stehen. Auch, wenn viele in diesem Jahr von einer fortgesetzten Dominanz von Max Verstappen ausgehen - mit Entwicklungen am Auto können sich Teams innerhalb einer Saison noch stark verbessern. Bestes Beispiel: McLaren, die zu Beginn der vergangenen Saison auf den letzten Plätzen landeten, nach großen Upgrades zum zweitstärksten Team aufstiegen und mit Oscar Piastri sogar das Sprintrennen in Katar gewannen.
Die gleichen Fahrer wie im vergangenen Jahr gehen für ihre Teams an den Start. Das gab es zuletzt 2018. Ruhig wird es aber nicht werden: Zum Ende der Saison 2024 laufen Verträge bei zahlreichen Fahrern aus und der Schock-Move von Lewis Hamilton hat schon für Aufsehen gesorgt - das Stühlerücken in der Formel 1 wird somit in die nächste Runde gehen. Die Silly Season dürfte aufregend werden.
Er baute das Team auf und prägte es mit seiner Persönlichkeit - doch Anfang des Jahres gab Haas die Trennung von seinem langjährigen Teamchef Günther Steiner bekannt. Der bisherige technische Direktor Ayao Komatsu übernimmt nun das Amt - und tritt in große Fußstapfen, die mit stark limitiertem Budget ausgefüllt werden müssen.
Es war vermutlich die Schlagzeile des Jahres, bevor die Saison überhaupt begann. Mit der Bekanntgabe des Wechsels von Lewis Hamilton zu Ferrari nach der Saison 2024 steckt Mercedes in einer Zwickmühle. Ob er sich mit einem Sieg oder gar mehr verabschieden kann? In den letzten beiden Jahren blieb der Brite ohne Sieg - den letzten Triumph konnte er im Dezember 2021 in Saudi-Arabien feiern.
Mit dem "größten Spektakel im Motorsport" warb der amerikanische F1-Partner ESPN vor wenigen Tagen in einer Sendung über die Formel 1. Die Verantwortlichen des US-Rennevents Indy 500 zeigten sich davon irritiert. Schon 1986 sicherte sich die Indy-Serie die Rechte am Slogan "greatest spectacle in racing" und sieht nun dieses Markenrecht verletzt. Der Speedway-Präsident Doug Boles kündigte rechtliche Schritte an und ergänzte, es sei "enttäuschend, dass andere nicht dazu in der Lage sind, eine eigene Markenidentität aufzubauen."
Chaos-Rennen mit Regen, Roter Flagge und Rennabbruch: In den vergangenen Jahren prägte das Wetter den Japan GP maßgeblich. Statt wie bisher in der Taifunzeit im September mit starkem Regen und Wind findet das Rennen nun zur malerischen Kirschblütenzeit im April statt. Auch die Reisewege sind dadurch minimiert: Das darauffolgende Rennen findet in China statt.
Die Rede ist nicht vom Weltmeister 2007, sondern von Andrea Kimi Antonelli. Der erst 17-jährige italienische Nachwuchsfahrer ist seit Jahren im Mercedes-Programm und legte zuletzt einen rasanten Aufstieg hin: So stieg er in diesem Jahr direkt von der Formel 4 in die Formel 2 auf. Angesichts des bevorstehenden Abgangs von Lewis Hamilton werden die Silberpfeile ihr Nachwuchstalent sicher genau beobachten. Toto Wolff sprach jüngst davon, eine mutige Verpflichtung wie sie einst Red Bull mit dem damals 16-jährigen Max Verstappen tätigte, nicht ausschließen zu wollen…
Beim Grand Prix in Russland schlitterte Lando Norris 2021 im wahrsten Sinne des Wortes an seinem ersten Karriere-Sieg vorbei, die jüngsten Entwicklungen in der vergangenen Saison von McLaren lassen die Hoffnungen wachsen, dass der Brite endlich seinen ersten Sieg in der Formel 1 holen kann. Im letzten Jahr fuhr er sechs Mal auf den zweiten Rang - ob er nun den letzten Schritt schafft?
Im Oktober letzten Jahres kündigte die FIA eine Änderung an, die für Aufsehen sorgte: Die Geldstrafe, die die Stewards gegen Teams und Fahrer verhängen können, beispielsweise bei einem "unsafe release" in der Boxengasse, können für dieses Jahr vervierfacht werden - und damit bis zu einer Millionen Euro teuer sein.
Zum Saisonstart gibt es direkt ein Novum: Zum ersten Mal startet das erste Rennen der neuen Saison an einem Samstag, auch im zweiten Rennen in Saudi-Arabien wird der Grand Prix vorverlegt. Grund hierfür ist der Beginn des Ramadan am 10. März. Weil nach FIA-Regularien sieben Tage zwischen Rennen liegen müssen, muss auch der Start in Bahrain vorverlegt werden.
Während Teams wie Haas und Alpine größtenteils auf den gewichtssparenden Carbon-Look setzen, stechen andere Rennställe mit ihrem Design mehr heraus. So tritt das Kick-Sauber-Team in grellem grün an, auch die Racing Bulls glänzen mit viel Farbe in blau sowie weißen und roten Akzenten.
Sieben verschiedene Pole-Setter von vier verschiedenen Teams gab es in der vergangenen Saison. Sechs Mal fuhr Charles Leclerc 2023 die schnellste Zeit im Qualifying, ob er in diesem Jahr eine Pole in einen Sieg ummünzen kann?
Immer wieder wird mit dem Qualifying-Format experimentiert. 2023 testete die Formel 1 in Ungarn ein neues Format, bei welchem die Teams die Reifenmischungen nicht mehr frei wählen konnten. Fester Bestandteil wurde dieses Konzept jedoch für die kommende Saison nicht. Die Teams können somit ihre Reifen wie bisher frei auswählen - trotzdem ist es gut möglich, dass die Formel 1 im Laufe der Saison erneut im Qualifying experimentieren wird.
Es ist ein Rekordjahr in der Formel 1. 24 Rennen in einem Jahr stellen die bisherige Bestmarke von 22 Rennen ein. Fahrer und Teams kritisierten immer wieder das Hinzufügen weiterer Rennen. Einen weiteren Rekord kann zudem Fernando Alonso brechen: Beim Rennen in Katar könnte der zweifache Weltmeister der erste Fahrer mit 400 Grand-Prix-Starts werden.
Auch in diesem Jahr gibt es wieder sechs Sprint-Wochenenden, aber an teilweise anderen Strecken: In China, Miami, Österreich, Austin, Brasilien und Katar steigen zwei Rennen an einem Wochenende mit neuem Konzept: Nach einer einzigen Trainingssession am Freitag folgt noch am selben Tag das Sprint-Qualifying, bevor am Samstag zunächst der Sprint und anschließend das Qualifying für das Rennen am Sonntag stattfindet.
Als langjähriger Teamchef verabschiedete sich Franz Tost von AlphaTauri im vergangenen Jahr, nun tritt Laurent Mekies, der bisher bei Ferrari Sportdirektor war, seine Nachfolge beim neu gebrandeten Rennstall "Visa Cash App Racing Bulls" an. Ein anderer steht noch unter Beobachtung: Christian Horner. Dem Red-Bull-Teamchef wurde von einer Mitarbeiterin unangemessenes Verhalten vorgeworfen, Horner wies die Vorwürfe zurück. Am Mittwoch entlasteten ihn die Ergebnisse einer internen Untersuchung. Ob das Thema damit geklärt ist, ist jedoch noch offen.
Aufgrund der auslaufenden Verträge stehen sicherlich einige Fahrer unter Druck und müssen in diesem Jahr liefern. Besonders im Fokus stehen Sergio Perez und Carlos Sainz - letzterer geht in seine letzte Ferrari-Saison und muss mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen.
Er ist der Fahrer, den es zu schlagen gilt - und der erneut alles dominieren könnte. Schafft er gar eine perfekte Saison? Welche Bestmarken kann er noch knacken? Holt er seinen vierten WM-Titel in Folge, wie einst Sebastian Vettel bei Red Bull? Zumindest für Verstappen-Fans bleibt es spannend…
Von AlphaTauri zu Visa Cash App Racing Bulls, von Sauber zu Stake F1 Team Kick Sauber - es ist die Saison der wilden Teamnamen in der Formel 1.
Ein wenig geschummelt, aber zählt trotzdem. Oder? Neben der Übertragung bieten wir Euch auf (e)xtra-Kanälen zusätzliche Renn-Action. Sky zeigt den "On-Board"- und "Pitlane"-Channel zum GP von Bahrain für Sky Kunden (mit Sport Paket) im Livestream auf skysport.de und in der Sky Sport App.
Wie in jedem Jahr ist jedes Team dazu verpflichtet, in zwei Trainingseinheiten junge Fahrer mit weniger als drei Grand-Prix-Starts einzusetzen. Ob sich mit Hinblick auf 2025 und die vielen auslaufenden Verträge in diesem Jahr einige Youngster ins Rampenlicht fahren können?
Zum ersten Mal darf Zhou Guanyu in seiner Heimat in China ein Rennen fahren - und ist damit einer von 14 Fahrern, die sich auf einen Heim-Grand-Prix freuen dürfen. In die neue Saison startet der Chinese zudem mit einem guten Omen: Im letzten Jahr fuhr der Sauber-Pilot in Bahrain im Rennen die schnellste Runde.
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