Wechsel von Verstappen? Weltmeister spricht am Sky Mikro
06.03.2024 | 19:29 Uhr
Formel-1-Weltmeister Max Verstappen hat einen Abgang bei Red Bull zum Ende der Saison zumindest nicht komplett ausgeschlossen.
"Die Dinge müssten schon wirklich verrückt laufen", sagte er im Interview mit Sky Sports UK. Dies sei "aber nicht unser Ziel". Es sei "immer noch meine Intention, beim Team zu bleiben".
Verstappen (26) besitzt bei Red Bull einen hochdotierten Vertrag bis Ende 2028. Auf öffentliche Fragen hin, wie er zu seinem Teamchef Christian Horner stehe, dem eine Red-Bull-Mitarbeiterin "unangemessenes Verhalten" vorgeworfen hatte, formulierte der Niederländer zuletzt unverfängliche, wenig konkrete Antworten. Die ständigen Diskussionen seien "nicht gut" für das Team, erklärte er nun am Mittwoch. Sein Fokus liege aber voll auf dem Rennfahren.
Jos Verstappen forderte daher den Rückzug Horners. "Das Team läuft Gefahr, zerrissen zu werden. Es kann so nicht weitergehen, es wird explodieren", sagte er der englischen Daily Mail. Horner spiele "das Opfer, obwohl er derjenige ist, der die Probleme verursacht". Laut Daily Mail geht Horner davon aus, dass Jos Verstappen eine Kampagne gestartet hat, um ihn aus dem Amt zu drängen. Der Niederländer wies dies zurück. "Das würde keinen Sinn machen. Warum sollte ich das tun, wenn es Max hier so gut geht?"
Max Verstappen hob in Saudi-Arabien erneut das besondere Verhältnis zu seinem Vater hervor, mit dem er "täglich" telefoniere. Dennoch seien dessen Aussagen zur Horner kein Thema gewesen in den vergangenen Tagen. "Ich habe ihn nicht danach gefragt", sagte Verstappen. "Mein Vater ist sehr offenherzig, er ist kein Lügner, das ist sicher. Ich bin der Sohn meines Vaters. Es wäre seltsam, wenn ich auf einer anderen Seite stehen würde", ergänzte der dreimalige Weltmeister. Er wolle sich aber auf seine Leistung und das Rennfahren konzentrieren. "Ich genieße es und bin glücklich hier. Solange wir unsere Leistung bringen, gibt es keinen Grund zu gehen", sagte Max Verstappen.
Sky F1-Experte Ralf Schumacher sieht die aktuelle Entwicklung "hochkritisch". Was man im Moment erreicht hat, ist: Das beste Team, das es in dem letzten Jahrzehnt - mit Mercedes - gab, zerstört sich gerade von innen selbst. Toto Wolff ist glaube ich als Zaungast mit relativ großer Freude dabei. Der kann als großer Gewinner aus der Sache aussteigen. Wenn Christian Horner mit aller Gewalt an seinem Sitz festhält, beschädigt er Red Bull, aber wird auch dafür sorgen, dass Max Verstappen das Team verlässt."
Red Bull dominierte die Formel 1 in den vergangenen beiden Jahren nach Belieben, 2023 gewann Verstappen 19 von 22 Grand Prix. Beim Großen Preis von Saudi-Arabien (Samstag, 18.00 Uhr MEZ/Sky) in Dschidda peilt er saisonübergreifend seinen neunten Sieg in Folge an. Den Rekord (10 in Serie) stellte er erst im vergangenen Jahr auf.
Verstappen wurde zuletzt - und erst recht, nachdem die Causa Horner immer mehr an Fahrt gewann - vor allem mit Mercedes in Verbindung gebracht. Das frühere Weltmeisterteam sucht zur kommenden Saison einen Nachfolger für Rekordchampion Lewis Hamilton, der zu 2025 bei Ferrari unterschrieben hat.
Hamilton äußerte in Saudi-Arabien eine klare Meinung. "Ich bin mir sicher, dass Max bei Mercedes auf der Liste ist. Ich bin mir aber auch ziemlich sicher, dass er an Red Bull gebunden ist, und ich wüsste auch nicht, warum man das Auto, das so gut ist, verlassen sollte." Allerdings glaubt Hamilton (39), dass "die nächsten Monate sehr interessant" werden.
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