Formel-1-Kolumne: "Auf der letzten Rille zum Sieg - davon will ich mehr"

Back on Track - die Formel-1-Kolumne von Sandra Baumgartner

Sandra Baumgartner berichtet in ihrer Kolumne über die aktuelle Formel-1-Saison (Bildquelle: Jerry Andre).
Image: Sandra Baumgartner berichtet in ihrer Kolumne über die aktuelle Formel 1 Saison (Bildquelle: Jerry Andre).

Sky Formel-1-Reporterin Sandra Baumgartner spricht in ihrer Kolumne "Back on Track" über die aktuellen Themen in der Königsklasse des Motorsports auf skysport.de. Dieses Mal geht es um den Reifenkrimi, strauchelnde RedBulls und einen fatalen Ferraristopp.

Sebastian Vettel dürfte der Angstschweiß in den letzten Runden im Nacken gesessen haben, wie Valtteri Bottas in seinem Heck. Buchstäblich auf der letzten Rille rettete Vettel den Sieg in seinem 200. Grand Prix ins Ziel.

Piloten sollen ihren Fähigkeiten vertrauen!

Für diese Taktik braucht es gehörig Mut, Gefühl und Erfahrung. Sebastian Vettel hat alles davon. Wäre dieser Plan nicht aufgegangen, hätte jeder gesagt: "War doch klar, dass die Reifen keine 39 Runden halten". Haben sie aber und das ist das Schöne an der Formel 1: Wenn sich ein Fahrer wie Vettel nicht nur auf Hochrechnungen und Technik verlässt, sondern vor allem auf sein Gefühl im Auto, wird das belohnt.

Vettel gewinnt GP von Bahrain - Räikkönen überfährt Mechaniker
Vettel gewinnt GP von Bahrain - Räikkönen überfährt Mechaniker

Das Sportliche rückte beim Großen Preis von Bahrain in den Hintergrund. Kimi Räikkönen überfuhr bei einem Boxenstopp einen Mechaniker, der sich laut Ferrari offenbar das linke Schien- und Wadenbein brach.

Da darf der viermalige Weltmeister am Funk auch mal flunkern und behaupten, er hätte alles unter Kontrolle. So entsteht die viel geforderte Spannung von ganz allein! Die Fans fiebern Runde um Runde mit. Schafft er es oder verliert er doch die Kontrolle und Bottas kann vorbeigehen? Das wollen die Fahrer, die Teams und Veranstalter. Und davon will ich mehr. Nicht nur von Vettel, auch von den anderen Piloten. Traut euch und vertraut auf eure Fähigkeiten! Denn die ganze Technik hat nun mal keine Gefühle.

Unfall basiert auf fatalem technischen Fehler!

Der Strategiewechsel war auch nötig, weil Räikkönens Boxenstopp katastrophal verläuft, er das Rennen danach beenden muss. Der Finne fährt zu früh los, überrollt dabei einen Mechaniker. Dieser muss mit einer Trage ins Medical Center und später ins Krankenhaus gebracht werden.

Räikkönen hat sich auf die grüne Boxenampel verlassen. Ein fataler technischer Fehler mit fatalen Folgen. Francesco kommt dabei noch einigermaßen glimpflich davon, hat eine Schien- und Wadenbeinfraktur. Das hätte auch schlimmer ausgehen können. Gute Besserung an dieser Stelle!

Horror-Szene! Räikkönen überfährt Mechaniker
Horror-Szene! Räikkönen überfährt Mechaniker

Eine folgenschwere Szene hat den Großen Preis von Bahrain überschattet. Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen überfuhr nach einem Boxenstopp einen Mechaniker, der sich offenbar das Schien- und Wadenbein brach.

Verstappen muss sein Temperament in den Griff bekommen!

Und was war eigentlich mit Redbull los. Ricciardo fällt mit einem technischen Defekt aus. Gut, das kann immer passieren. Aber Max Verstappen geht etwas ungestüm in den Zweikampf mit Lewis Hamilton, muss das Rennen danach beenden.

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Nach dem Dreher in Melbourne, dem Unfall im Qualifying, jetzt schon der dritte Vorfall. Manchmal scheint es, als müsse sich der Holländer gerade am Anfang der Saison wieder an die Disziplin im Rennauto gewöhnen und sein Temperament in den Griff bekommen. Nächste Chance für ihn - am kommenden Wochenende in China.

Kolumne: "Eigene Interessen zum Wohle der Rennserie zurückstecken"
Kolumne: "Eigene Interessen zum Wohle der Rennserie zurückstecken"

Sky Moderatorin Sandra Baumgartner spricht in ihrer Kolumne über die Zukunft der Formel 1.

Über mich:

Autonärrin, Motorsportliebhaberin, Petrolhead
Motorsport ist, seit ich denken kann, meine absolute Leidenschaft. Seit 7 Jahren berichte ich als Journalistin für Sky über die Formel 1. Manchmal mit so viel Power, dass mir mein Kollege Noah Pudelko den redaktionsinternen Spitznamen "Die Düse" verpasst hat.