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Formel 1 Kolumne: Schumacher: Strafe für Verstappen ist nicht richtig

Schumacher: Die Strafe für Verstappen ist nicht gerechtfertigt

Ralf Schumacher blickt in seiner Kolumne unter anderem auf den spektakulären Crash von Max Verstappen und Lewis Hamilton.
Image: Ralf Schumacher blickt in seiner Kolumne unter anderem auf den spektakulären Crash von Max Verstappen und Lewis Hamilton.  © Imago

Sky Experte Ralf Schumacher beleuchtet in seiner Kolumne die wichtigsten Themen rund um den Formel-1-Zirkus. Diesmal spricht er über den Crash zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen sowie den Dauerkonflikt zwischen Mick Schumacher und Nikita Mazepin.

Ein ereignisreiches Rennwochenende liegt hinter uns. Der Große Preis von Monza hatte einiges zu bieten. Allen voran hat natürlich der WM-Kampf ein neues Kapitel dazu bekommen.

Ich finde, dass die Strafversetzung von Max Verstappen um drei Plätze nach hinten in Sotschi nicht gerechtfertigt ist. Beide waren sehr hart und Verstappen hat versucht, die Kurve zu bekommen, hatte aber auch keinen Platz, weil Lewis Hamilton ihm den nicht gelassen hat. Lewis wollte nicht aufgeben, weil er die Position nicht hergeben wollte. Er weiß, dass er dann noch mehr Punkte auf Max verloren hätte. Dann hat es geknallt: Für mich ein Rennunfall!

Nicht der letzte Kampf zwischen Hamilton und Verstappen

Ich weiß nicht, ob Red Bull Einspruch einlegen wird. Die FIA ist offensichtlich sehr streng mit ihnen. Ich glaube, sie werden die Strafe akzeptieren. Plus drei Startplätze sollte für Max in der Regel auch nicht das Problem sein, auch wenn in Sotschi natürlich das Überholen schwierig ist. Das ist der Vorteil für Hamilton. Es stehen jetzt aber noch die Motorenwechsel aus.

Es gibt Gerüchte, dass Hamilton es ähnlich machen muss wie es Valtteri Bottas in Monza getan hatte, weswegen der Finne von ganz hinten starten musste. Bei Verstappen steht der Wechsel auch aus. Es ist zwar nicht sicher, da durch das Mini-Rennen in Spa Kilometer gespart werden konnten, aber das wird noch ein Thema werden.

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Toto Wolff, Motorsportchef bei Mercedes, spricht über den GP von Italien in Monza und dem Crash zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton. (Videolänge: 4:37 Min)

Dass sich die beiden hart bekämpfen, wird auf jeden Fall nicht das letzte Mal gewesen sein. Keiner will natürlich einen Unfall verursachen, aber die Zwei schenken sich nichts. Hamilton will unbedingt den achten Weltmeistertitel und Verstappen sieht die Chance auf den Titel jetzt und gibt alles dafür. Es ist ein absoluter Kampf auf Augenhöhe mit zwei super Fahrern. Perfekt für uns Zuschauer!

Mercedes auch in Russland mit Vorteil

Toto Wolff hat nach dem Rennen von einem "taktischen Foul" gesprochen. Ich sag mal so: Dass Max es lieber hat, wenn keiner von beiden Punkte einfährt, gerade weil Monza im Vorfeld als Mercedes-Strecke galt, lässt es natürlich so aussehen. Aber wenn man sich das genau anschaut, sieht man, dass Max schon versucht, den Crash zu verhindern, dabei nach links fährt und auf den Curb fährt. Man sieht ihn zu keiner Zeit in Hamilton reinlenken. Das war keine Absicht, aber ein willkommener Nebeneffekt. So fahren beide unverändert mit ihren Punkten nach Russland.

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In Sotschi ist ein eindeutiger Start-Ziel-Sieg von Hamilton unter den gegebenen Umständen wahrscheinlich. Red Bull konnte nicht mal McLaren in Monza überholen. Max ist sicherlich etwas aggressiver, macht er sich beim Hinterherfahren aber die Reifen kaputt, wird es schwierig. Und wenn Bottas, übrigens der Mann des Wochenendes, so weiter macht, dann nimmt er Max auch wichtige Punkte weg.

Lob für McLaren

Aber auch McLaren muss man loben. Ich fand es schön, endlich mal wieder das breite Grinsen von Daniel Ricciardo zu sehen. Der Sieg hat mich gefreut für ihn. Er hatte es zuletzt nicht leicht. Es war aber eine starke Leistung vom gesamten Team. Sie haben die Situation genutzt, aber nicht abgestaubt, denn sie waren zum Zeitpunkt des Crashs bereits vorne.

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Haas-Pilot Nikita Mazepin spricht über die Berührung mit Teamkollege Mick Schumacher beim GP von Italien. (Videolänge: 56 Sekunden)

Es sieht so aus, als hätte sich Ricciardo entfesseln können. Er war schon in Zandvoort stark. Hier waren er und Lando Norris auf Augenhöhe. Er hat offensichtlich das Vertrauen zum Auto gefunden. Man darf aber nicht vergessen, dass der Mercedes-Motor mal wieder gezeigt hat, wie stark und überlegen er ist im Verhältnis zu den anderen Motoren. Das hat man vor allem bei den Beschleunigungs-Duellen gesehen.

Auch Ferrari fand ich an diesem Wochenende gut. Das hätte ich weniger erwartet bei dieser Strecke mit dem Power-Defizit. Zudem hat Carlos Sainz seinen Unfall gut weggesteckt und wieder eine gute Leistung gezeigt.

Mazepin hat eine unglückliche Art

Doch nicht nur in den vorderen Reihen wurde etwas geboten. Auch hinten gab es erneut Gesprächsstoff. Mick Schumacher und Nikita Mazepin sind sich wieder einmal in die Quere gekommen. Mick fuhr auf Platz 15, Nikita schied aus. Man muss aber schon zugestehen, dass Nikita ein ganz gutes Wochenende hatte. Dass er Auto fahren kann, hat er in der Formel 2 bewiesen, aber er hat eine sehr unglückliche Art.

Er ist sehr offensiv in seinen Aussagen, kritisiert den Teamchef wie am vergangenen Wochenende wegen des neuen Autos und sagt, dass das neue Chassis besser gewesen sei. Frei nach dem Motto: Ich war benachteiligt. Durch diese Art bekommt man fast das Gefühl, dass sein Vater nicht nur Sponsor, sondern auch Teilhaber sei, weil sonst muss man schon sagen, dass sein Selbstbewusstsein bisher nicht zu seinen Leistungen passt.

Mick mit gutem Job - Vettel-Rücktritt?

Schön war, dass er sich gestern bei Mick entschuldigt hat, nachdem er ihn gedreht hat. Ich glaube, es wird zwischen den beiden aber hart bleiben. Nikita will unbedingt beweisen, dass er besser ist als Mick. Er ist ja auch der Einzige, gegen den er fahren kann, das gilt für Mick genauso. Ich glaube nicht, dass er seine Grundeinstellung über Nacht ändern wird. Das wird ein spannendes Thema bleiben und dadurch ist es eine große Herausforderung für Teamchef Günther Steiner.

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Mick verhält sich in dieser Situation sehr gut. Er hat es nicht leicht im Team, weil Nikitas Vater aufgrund des Sponsorings schon eine dominante Rolle einnimmt, das sieht man auch am Verhalten des Teamchefs. Mick ist auf der Strecke fast immer der Schnellere und das deutlich. Er kann sich schnell auf Situationen einstellen, ist zweikampfstark ohne große Berührungen. Es läuft alles nach Plan. Er macht einen guten Job.

Auch beim Duell zwischen Sebastian Vettel und Lance Stroll ging es zur Sache. Das Verhalten von Stroll war da nicht korrekt. Stroll kürzt ab und drängt seinen Teamkollegen ab, dass der vier Plätze verliert. Ich bin gespannt. Es gibt Gerüchte, dass Vettel die Tage etwas bekanntgeben wird. Ich hoffe nicht, dass es sein Rücktritt ist.

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