Formel-1-Kolumne: "Sebastian scheitert im Schumi-Land"
Back on Track – die F1-Kolumne von Sandra Baumgartner
26.07.2018 | 13:05 Uhr
Formel-1-Reporterin Sandra Baumgartner spricht in ihrer Kolumne "Back on Track" über die aktuellen Themen in der Königsklasse des Motorsports auf skysport.de. Dieses Mal blickt Baumgartner mit etwas Wehmut auf den vorerst letzten Grand Prix in Hockenheim zurück.
Sebastian Vettel hätte der erste Deutsche nach Michael Schumacher sein können, der in Hockenheim im Ferrari gewinnt. Sebastian Vettel hätte den Sieg bei seinem Heim-Grand-Prix mit nach Hause nehmen können.
Hätte, hätte, Hamilton hieß es aber dann am Sonntagnachmittag. Ich dachte, das kann doch jetzt nicht wahr sein, als ich Vettels Auto mit der Schnauze in der Bande gesehen habe.
So sehr ich mich darüber freue, wie spannend der vorerst letzte Deutschland Grand Prix verlaufen ist, so sehr fühle ich mit Sebastian Vettel. (Zum WM-Stand)
Vettels besondere Beziehung zu Hockenheim
Wie er im Auto sitzt und gegen das Lenkrad hämmert, wie er sich mit Tränen in der Stimme beim Team entschuldigt. So sehr sich Vettel nach der Pole gefreut hat, seinem Vater Norbert in die Arme gefallen ist, so sehr hätte ich ihm den Sieg in Hockenheim, das ja nur knapp 50 Kilometer von Heppenheim entfernt ist, gegönnt.
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Vettel kennt viele Mitarbeiter in Hockenheim, hat zu der Strecke eine ganz besondere Verbindung. Umso erstaunlicher finde ich, wie er mit der Niederlage umgegangen ist. Recht gefasst hat er an den Mikrofonen erklärt, wie es zu dem Unfall kam, haderte aber auch etwas mit der Beschaffenheit der Strecke.
Denn auf einem Kurs mit großen Asphaltierten Auslauf-Zonen wie zuletzt in Silverstone oder Le Castellet, wäre das Rennen für ihn nicht vorbei gewesen. Aber das sind sie eben, die Traditionsstrecken. Da wird jeder Fehler bestraft.
Viele Ferrari-Fahnen im Publikum
Wie schön wäre es für Formel-1-Deutschland gewesen, wenn ein Deutscher wieder gewonnen hätte. Der Ring ist gesäumt von Ferrari und Deutschland-Fahnen.
Auf den Campingplätzen harren seit Jahren treue Fans bei Wind und Wetter aus. Sie sind geprägt von der Schumacher-Ära, haben noch viele Flaggen aus seiner Zeit bei Ferrari dabei.
In diesem Jahr lagen ihre Hoffnungen auf Sebastian Vettel. Wie wichtig wäre es auch in der aktuellen Situation gewesen, in der die Zukunft des Rennens ungewiss ist.
Karma im Spiel?
Eigentlich ist für Vettel alles nach Plan gelaufen, doch ein kleiner Fehler mit großer Wirkung, wie er danach selbst zugeben musste.
Doch irgendwie hat die ausgleichende Gerechtigkeit zugeschlagen. Vettel siegte bei Hamiltons Heimrennen und Hamilton siegte bei Vettels Heimrennen.
Man kann es Karma nennen, oder einfach Rennsport. Einen ungarischen Fahrer gibt es nicht im Feld. Das heißt für die den kommenden Ungarn GP: Gleiches Recht für alle. (Zum Rennkalender)
Über mich:
Autonärrin, Motorsportliebhaberin, Petrolhead
Motorsport ist, seit ich denken kann, meine absolute Leidenschaft. Seit sieben Jahren berichte ich als Journalistin für Sky über die Formel 1. Manchmal mit so viel Power, dass mir mein Kollege Noah Pudelko den redaktionsinternen Spitznamen "Die Düse" verpasst hat.
Twitter: Sky_Sandrab
Instagram: f1sandrabaumgartner