Formel 1: Max Verstappen erlebt in Singapur ein gebrauchtes Wochenende

Perez-Zittersieg einziger Lichtblick bei Verstappens Fehler-Festival

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Max Verstappen zu seinem unglücklichen Rennen in Singapur

In Singapur hatte Max Verstappen bereits seine erste Chance, zum zweiten Mal Weltmeister zu werden. Doch statt der großen WM-Titelparty erlebte Verstappen ein komplettes Wochenende zum Vergessen. Der einzige Lichtblick für ihn: Der Sieg seines Teamkollegen Sergio Perez.

Max Verstappen war frustriert - sichtbar und hörbar.

"Siebter ist besser als Achter, aber dafür bin ich nicht hier", bilanzierte der 25-Jährige am Sky Mikrofon sein eigenes Ergebnis nach dem Sieg von Sergio Perez in Singapur. Er selbst war es, der im Rennen gleich zwei folgenschwere Fehler machte.

Zunächst verpatzte der Weltmeister den Start. Durch eine falsche Kupplungseinstellung fiel er von Startplatz acht auf zwölf zurück. "Ich habe dann versucht, ein paar Leute zu überholen, das hat auch funktioniert. Trotzdem steckst du dann auch in diesem Zug mittendrin und kriegst die Reifen nicht richtig auf Temperatur", erklärte Verstappen.

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In-Race Clip: Perez schnappt sich beim Start Platz 1 – Verstappen fällt zurück

Verstappen mit Schadensbegrenzung

Dank Ausfälle und Patzer von Kontrahenten sowie einigen Überholmanövern hatte er sich dann bis zur Rennmitte auf P5 vorgekämpft. Doch beim Überholversuch gegen Lando Norris unterlief ihm der zweite Fehler. "Ich wollte an Lando vorbei. In dem Moment, wo ich gebremst habe, hat das Auto aber komplett aufgesetzt. Die Reifen vorne gingen in die Luft und ich bin einfach geradeaus gefahren. Dann musste ich an die Box, weil ich Vibrationen hatte und neue Reifen brauchte", so Verstappen weiter.

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In-Race Clip: Verbremst! Verstappen entgeht nur knapp dem Aus

Dadurch fiel der Niederländer bis ganz ans Ende des Feldes zurück. Von dort aus kämpfte er sich immerhin wieder bis auf P9 vor. In der Schlussphase überholte der Red-Bull-Superstar dann auch noch Lewis Hamilton sowie in der letzten Runde Sebastian Vettel. Schadensbegrenzung! Doch den siebten Platz bezeichnete Verstappen nur als "Mist".

Fehleranalyse von Marko

Bereits zuvor am Rennwochenende von Singapur lief bei Verstappen, der am Freitag seinen 25. Geburtstag feierte, alles schief. "Das Ganze war kein Geburtstagswochenende für Max. Der Freitag ist vom Set-up danebengegangen, am Samstag das Dilemma mit dem Qualifying. Im Rennen ging der Start schief und dann hat er auch noch einen Verbremser gehabt. Irgendwie hat das alles zusammengepasst", analysierte Dr. Helmut Marko, Motorsportchef von Red Bull, bei Sky.

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Dr. Helmut Marko, Motorsportchef bei Red Bull, spricht am Sky Mikrofon über das Rennen von Max Verstappen.

Mit dem sonst so überlegenden Red Bull tat sich Verstappen im Vergleich zu den vorherigen Rennen schwer, im verregneten südostasiatischen Stadtkurs seine Kontrahenten zu überholen. "Er wollte zu viel erreichen und nach dem Start war sowieso klar, dass da nicht mehr viel geht. Zudem wurde das DRS von der Rennleitung erst sehr spät freigegeben. Dadurch war auf dieser schwierigen Strecke das Überholen fast unmöglich", meinte Marko.

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Red Bull muss um Perez-Sieg zittern

Trotz der ungewohnt schwachen Leistung von Verstappen hatte Red Bull in Singapur dann doch Grund zum Jubeln - und zwar den Start-Ziel-Sieg von Sergio Perez. "Es war sicher meine beste Leistung überhaupt. Die letzten paar Runden waren total intensiv. Im Auto habe ich es gar nicht so gespürt, aber als ich aus dem Auto raus war, habe ich gemerkt, wie hart ich gepusht habe", meinte der 32-Jährige im Siegerinterview.

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Sergio Perez ist nach seinem Sieg in Singapur überglücklich.

Richtig feiern konnte Red Bull den vierten Karriereerfolg von Perez allerdings erst mehr als zwei Stunden nach Rennende. Denn aufgrund einer Untersuchung der Stewards gegen den Mexikaner wurde der Triumph spät offiziell. "Perez ist ein unglaubliches Rennen gefahren. Der Schlüssel war der super Start, aber er hat dem Druck von Charles Leclerc auch locker standgehalten. Er hat keine Fehler gemacht", lobte selbst der sonst so kritische Marko seinen Piloten.

Titel in Suzuka in eigener Hand

Der Perez-Sieg ist dabei nicht nur für Red Bull und den Mexikaner selbst wichtig, sondern mit Blick auf die WM-Wertung auch für Verstappen. Denn wäre Perez bestraft worden, hätte Charles Leclerc den Sieg geerbt. Damit wäre der Vorsprung Verstappens in der WM auf 97 Punkte geschrumpft. So beträgt dieser jedoch 104 Punkte auf den Ferrari-Piloten. Und das bedeutet, dass Verstappen von nun an den WM-Titel in eigener Hand hat.

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Der Mexikaner siegte beim Nacht-Grand-Prix am Sonntag vor dem Ferrari-Star Charles Leclerc.

Bereits am kommenden Wochenende in Japan (das Rennen am Sonntag ab 5.30 Uhr LIVE & EXKLUSIV auf Sky) kann der Niederländer seinen zweiten WM-Titel aus eigener Kraft klarmachen. Dafür muss er acht Zähler mehr als Leclerc und sechs mehr als Perez holen. Mit einem Sieg samt schnellster Rennrunde würde Verstappen definitiv seinen Titel aus dem Vorjahr vorzeitig in Suzuka verteidigen.

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Red Bull wünscht sich WM-Party in Japan

"Für Max wäre es schön, wenn er es in Japan klarmachen kann. Das wäre auch ein fantastischer Tag für Honda", meinte auch Perez in Richtung seines Teamkollegen. Auch Marko hatte bereits verkündet, dass er sich die Titelfeier viel lieber in Suzuka als in Singapur wünsche, da Red Bulls Motorenpartner eben aus Japan kommt.

Für Verstappen heißt es also, den Frust schnell abzuschütteln und sich voll auf das 18. Saisonrennen zu fokussieren. Denn durch den Perez-Sieg in Singapur hat er dort dann die große Chance, ein zweimaliger Weltmeister zu werden.

Mehr zum Autor Peer Kuni

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