Mit Oscar Piastri hat sich McLaren vor Kurzem den wohl dicksten Fisch aus dem Talente-Teich der Formel 1 geangelt. Landsmann Daniel Ricciardo muss deshalb sein Cockpit räumen. Böses Blut deswegen? Gibt es nicht. Die Australier haben sich ausgesprochen.
Rund um die Verpflichtung von Oscar Piastri für das Cockpit neben McLarens Lando Norris gab es in den vergangenen Wochen zahlreiche Irritationen. Erst gab es Diskussionen um die Gültigkeit eines angeblichen Alpine-Vertrags des Nachwuchsfahrers und dann um den Zeitpunkt, wann Piastri bei McLaren unterschrieben hatte und wann der Rennstall seinen aktuellen Fahrer, Daniel Ricciardo, über diesen Schritt informiert hatte.
Zum Zeitpunkt als Piastri bei McLaren unterschrieb, hatte Ricciardo, der von der Verpflichtung nichts wusste, noch einen bis 2023 gültigen Vertrag beim Rennstall. Vielerorts sorgte dieser Ablauf für Unverständnis.
Die Vertragslaufzeiten der Formel-1-Fahrer
Wie es scheint, sind diese Debatten nun vom Tisch. Sowohl Mark Webber, Ex-Formel-1-Fahrer und Piastri-Berater, als auch Piastri selbst haben sich mit Ricciardo während des Rennwochenendes in Zandvoort ausgesprochen.
Ricciardo: Webber "fühlt sich wirklich schlecht"
Dabei hatte der derzeitige McLaren-Pilot seinen beiden Landsmännern den "Cockpit-Klau" gar nicht übel genommen. Trotzdem kam Webber, der seinem Klienten das Ricciardo-Cockpit mitorganisierte, auf den "Honey Badger" zu: "Ich glaube, dass er das nicht musste, aber er hatte das Gefühl, dass er sich in gewisser Weise entschuldigen müsse und sehen wollte, wie es mir geht. Natürlich weiß ich, wie dieser Sport ist - es ist nichts Persönliches für mich", wird Riccardo von verschiedenen Medien zitiert.
"Er wollte sicherstellen, dass ich das weiß und verstehe. Und er wollte nur sichergehen, dass es mir gut geht", so der 33-jährige Australier. "Er fühlt sich wirklich schlecht deshalb, wie es abgelaufen ist und wie die Dinge in den Medien veröffentlicht wurden. Es war also sehr schön, mit ihm zu sprechen."
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Ricciardo geht auf Piastri zu
Ricciardo versicherte seinem Nachfolger zudem, dass er sich um ihn keine Gedanken machen müsse: "Ich habe auch mit Oscar gesprochen, um ehrlich zu sein, und mich vergewissert, dass es keine schlechten Gefühle gibt", so der Gewinner von Monza 2021.
"Wenn es keine Kommunikation gibt, weiß man nie, was jemand fühlt oder denkt. Er ist viel jünger als ich. Ich weiß nicht, wie er sich fühlt - ob er zu nervös ist, sich zu melden und zu sehen, wie es mir geht. Ich wollte klarstellen, dass ich seine Position verstehe. Und es kein böses Blut gibt. (…) Ich glaube, er hat sich dadurch besser gefühlt. Und ja, ich glaube, das Letzte, was er wollte, waren seltsame Spannungen zwischen ein paar der wenigen Australier in diesem Sport. Also bin ich froh, dass wir das geschafft haben."