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Formel 1 News: Darum wird Lewis Hamilton Weltmeister

Form, Momentum, Strecke, Mindset! Alles spricht für Hamilton

Lewis Hamilton lässt sich nach dem Großen Preis in Silverstone von den Fans feiern.
Image: Lewis Hamilton steht kurz vor seinem achten WM-Titel.  © Imago

Der spektakuläre WM-Fight zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen geht in Abu Dhabi in die letzte Runde. Beide Kontrahenten liegen vor dem großen Showdown auf dem Yas Marina Circuit in der WM-Wertung gleichauf, am Ende kann der Sieger aber nur Lewis Hamilton heißen.

369,5 Punkte zu 369,5 Punkte - erstmals seit 1974 gehen zwei Fahrer punktgleich in das alles entscheidende letzte Rennen einer Formel-1-Saison. Auf dem Papier scheinen sich Hamilton und Verstappen somit absolut auf Augenhöhe zu begegnen und mit der gleichen Ausgangsposition in den großen WM-Showdown zu starten.

Doch ein genauerer Blick auf die Details zeigt, am Ende einer nervenaufreibenden Saison mit vielen Aufs und Abs für beide WM-Kontrahenten kann es nur einen Gewinner geben. Und der heißt Lewis Hamilton.

Hamilton kommt nach Rückschlägen zurück

Die These bzw. die Argumente dafür lassen sich vielschichtig aufgliedern - angefangen bei der aktuellen Form. 32 Punkte lag Hamilton im Laufe der Saison bereits zurück. Die Saison schien sich für den siebenmaligen Weltmeister relativ früh in die falsche Richtung zu entwickeln. Das Ende einer Ära rückte näher. Es folgte ein Zwischenhoch mit dem Sieg beim Heim-GP in Silverstone und Platz zwei in Ungarn, während Verstappen nur Neunter wurde.

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Der nächste Punkte-Einbruch Hamiltons war auf dem Papier zwar nicht so gravierend, doch mental deutlich schwerer zu verarbeiten. Denn selbst auf Strecken wie beispielsweise Austin - seit Jahren Mercedes-Land - konnte Hamilton nicht mehr dominieren. Ganz im Gegenteil, Verstappen düpierte den Briten und fuhr in Texas den Sieg ein. Doch Hamilton zeigte auch an dem Punkt, an dem WM verloren schien, warum er nach wie vor der beste Fahrer im Feld und bereits sieben Mal Weltmeister geworden ist.

In Brasilien drehte er den Spieß um - natürlich auch dank eines Wunder-Motors von Mercedes. Auf Red-Bell-Territorium und trotz zahlreicher Strafen gegen ihn pflügte er regelrecht durchs Feld und machte im Sprint und im Rennen insgesamt 25 Plätze gut. Ein weltmeisterlicher Auftritt, den er zuletzt auch in Katar und Saudi-Arabien bestätigt hat. In den vergangenen drei Rennen holte er also 19 Punkte auf Verstappen auf. Der Punkt Form und Selbstvertrauen geht damit eindeutig an Hamilton.

Modifikationen am Yas Marina Circuit kommen Hamilton entgegen

Ein weiterer Aspekt, der Hamilton sicherlich mehr entgegen kommen wird, ist die modifizierte Strecke in Abu Dhabi. Der Yas Marina Circuit wurde an zwei Stellen angepasst. Verwinkelte und langsame Passagen wurden umgebaut zu flüssigen, langgezogenen Kurven, aus denen die Fahrer mit mehr Tempo rauskommen. Dies wird dem Mercedes etwas besser liegen. Zudem besitzt der Kurs zwei lange Geraden, auf denen Hamilton seinen Wunder-Motor bestmöglich einsetzen kann - auch wenn dieser aufgrund von Verschleiß sicherlich nicht mehr ganz die Power aus Brasilien hat.

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Passend zum großen WM-Showdown hat der Veranstalter in Abu Dhabi zwei Modifikationen an der Strecke vorgenommen, die für mehr Action sorgen werden. Sky Spor blickt auf die Veränderungen (Video-Dauer: 1:33 Minute).

Bereits in der Vergangenheit war Mercedes auf dieser Strecke traditionell stark. In den letzten sieben Jahren saß der Sieger sechs Mal in einem Silberpfeil. Nur in der vergangenen Saison setzte sich Verstappen durch. Damals war die Saison jedoch bereits pro Hamilton entschieden. Zudem kam der Brite von einer Corona-Erkrankung zurück und befand sich dort physisch alles andere als auf einem Top-Level.

Red Bull kann Rennpace von Mercedes nicht mitgehen

Doch wieder zurück ins Hier und Jetzt. In den vergangenen Rennen hat sich auch gezeigt, dass Red Bull zwar auf einer Runde im Qualifying mit Mercedes mithalten, doch die Rennpace über eine längere Distanz nicht mitgehen kann.

Mercedes und vor allem Hamilton haben in den vergangenen Wochen es endlich hinbekommen, die Reifen besser zu managen. Vor allem zur Mitte der Saison war dies noch ein Problem.

Stimmt ab!

Mindset und Erfahrung sprechen ebenfalls für Hamilton

Doch auch abseits von Form, Strecke, Reifenmanagement, Rennpace und Co. schlägt das Pendel zum Saisonfinale in Richtung Hamilton aus. Bereits vor Wochen erklärte Hamilton gegenüber Sky UK, dass er mental stärker als je zuvor sei. Dies liege vor allem daran, dass die Formel 1, die Siege und die Weltmeisterschaften für ihn nicht mehr an oberste Stelle stehen. Durch seinen Kampf gegen Rassismus habe er nun eine Aufgabe im Leben, die ihn besonders stärke und das habe auch positive Auswirkungen auf seine tägliche Arbeit im Motorsport. Unbekümmertheit statt Verbissenheit ist nun auf der Strecke angesagt - und das hilft Hamilton in den entscheidenden Momenten im WM-Fight gegen Verstappen.

Während dieser mit aller Gewalt versucht, zum ersten Mal Weltmeister zu werden, dabei in einigen Szenen die Nerven verliert und zu viel riskiert - erinnert sei an seine letzte Qualifying-Runde in Saudi-Arabien, steuert Hamilton - im Wissen bereits sieben WM-Titel eingefahren zu haben, seinen Boliden größtenteils souverän über die Kurse dieser Welt.

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Max Verstappen lag auf Kurs zur Tagesbestzeit in Saudi-Arabien, in der letzten Kurve verlor er aber die Kontrolle über seinen Red Bull und schlug seitlich in der Streckenbegrenzung ein. (Videolänge: 2:07 Minuten)

Klar hat Verstappen in diesem Jahr einen großen Schritt gemacht, ist erwachsener und reifer geworden, doch (noch) hat Hamilton ihm in den finalen Phasen der langen WM in diesem Bereich etwas voraus.

Wunsch nach neuem Weltmeister ist verständlich, aber ...

Es ist absolut verständlich, dass sich zahlreiche Formel-1-Fans nach der langen Dominanz von Hamilton und Mercedes endlich in Verstappen einen neuen Weltmeister wünschen. Viele argumentieren auch, dass Verstappen in dieser Saison mehr Pech gehabt habe als Hamilton, doch wie heißt es immer so schön: Das Glück muss man sich auch erarbeiten und das hat Hamilton mit seiner Akribie und Ruhe getan.

Der Crash in Silverstone und das Verhalten Hamiltons danach waren sicherlich nicht optimal, doch auch Verstappen hat in Saudi-Arabien gezeigt, dass er kein Kind von Traurigkeit ist, als er mit einem Brake Testing einen Unfall provozierte. Beide haben für ihre Vergehen eine Strafe erhalten, die sich letztendlich nicht auf das jeweilige Rennergebnis ausgewirkt hat. Somit heißt es hier: pari. Kein Vorteil für einen der beiden WM-Aspiranten.

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In-Race Video: UNGLAUBLICH! Hamilton fährt Verstappen hinten drauf

Argumente wie: Wäre das Rennen in Silverstone oder die Strafe gegen Hamilton anders ausgefallen, wäre die WM bereits entschieden, zählen nicht.

Es hängt also alles vom großen Finale in Abu Dhabi ab. Dieses wird Hamilton für sich entscheiden und sich so zum verdienten Weltmeister 2021 und zum alleinigen Rekordweltmeister küren.

Mehr zum Autor Udo Hutflötz

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