Formel 1: Reifenhersteller Pirelli vor großen Herausforderungen

Wegfall der Heizdecken: Pirelli entwickelt neue Reifenmischungen

Reifenhersteller Pirelli entwickelt für die Saison 2024 neue Reifenmischungen für die F1-Teams.
Image: Reifenhersteller Pirelli entwickelt für die Saison 2024 neue Reifenmischungen für die F1-Teams.  © DPA pa

Ab der Saison 2024 sollen die Heizdecken für Reifen in der Formel 1 Geschichte sein. Diese Änderung im F1-Reglement bringt für den Reifenhersteller Pirelli allerdings große Herausforderungen mit sich.

Denn ohne die Heizdeckungen muss der Reifenhersteller andere Reifenkonstruktionen entwickeln - und die Uhr tickt. "Es ist nicht damit getan, einfach andere Mischungen zu entwickeln, die breiter sind und sich besser aufwärmen lassen. Das Problem ist, dass die Autos jetzt so viel schneller sind und die viel Energie in die Reifen umleiten. Das führt dazu, dass der Reifendruck erhöht wird", erklärte Pirelli-Chef Mario Isola.

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Reifendruck entscheidend

Da sich durch die Erwärmung während der Fahrt der Reifendruck noch einmal massiv erhöht, ändert sich das komplette Reifenprofil. "Du kannst nicht mit sehr wenig Druck losfahren und du kannst auch einem Fahrer nicht sagen, er soll jetzt mal ein paar Runden langsamer fahren, um die Lebensdauer der Reifen zu verlängern. Diese Jungs fahren ein Rennen, müssen sofort pushen. Deshalb müssen wir die Reifen komplett neu entwickeln", so Isola.

Die Heizdecken sorgen dafür, dass die Piloten direkt mit viel Druck in den Reifen auf die Strecke gehen können. Bis 2020 durften die Heizdecken die Vorderreifen auf 100 Grad und die Hinterreifen auf 80 Grad erwärmen. Zur Saison 2021 waren vorne nur noch 80, hinten 70 Grad erlaubt. "Das war unsere Basis für das erste Jahr mit den neuen 18-Zoll-Reifen. Und nächstes Jahr gehen wir auf 50:50", kündigte Isola an.

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Pirelli braucht Testfahrten

Pirelli geht damit Schritt für Schritt das Ziel an, die Heizdecken 2024 loszuwerden. Damit dann aber auch in den kommenden Jahren auf der Basis von zuverlässigen Reifen viele Zweikämpfe auf der Strecke garantiert werden können, müssen die F1-Teams Testfahrten absolvieren. Auch aus diesem Grund werden die Trainingszeiten bei den Grand-Prix-Wochenenden in Suzuka und Texas verlängert.

"Wir brauchen diese Testfahrten. Wir können natürlich ein paar Simulationen anstellen, um zu sehen, wie sich eine Konstruktion unter bestimmten Druck verhält und wie die Temperaturverteilung aussieht. Aber das finale Urteil fällt auf der Strecke. Dazu brauchen wir aktuelle Autos mit den neuen Reifen, ohne die Heizdecken", so Isola.

Mehr zum Autor Peer Kuni

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