Ungewohnte Startzeit, neue Termine: Was F1-Fans für 2023 wissen müssen
23.09.2022 | 12:07 Uhr
Die FIA hat den offiziellen Rennkalender für 2023 verabschiedet. Mit 24 Grand Prix steht die Königsklasse vor einem Rekordjahr. Die erhöhte Anzahl der Rennen ist aber nicht die einzige Neuerung, auf die sich die Formel-1-Fans einstellen müssen.
Sky Sport liefert einen Überblick.
Die Formel 1 startet am 5. März in Sakhir/Bahrain in die neue Saison. Es ist das früheste Auftaktrennen seit über 20 Jahren. 2002 fand der erste GP bereits am 3. März statt, allerdings endete die Saison damals schon am 13. Oktober. Im kommenden Jahr wird sechs Wochen länger gefahren: das Finale steigt am 26. November in Abu Dhabi.
24 Saisonrennen bedeuten einen neuen Rekord, der bisherige Höchstwert aus diesem und dem vergangenen Jahr lag bei 22 Grand Prix. Das Maximum ist damit aber noch nicht ausgeschöpft. Das aktuelle Regelwerk würde sogar 25 Rennen erlauben.
FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem spricht von einem "Beweis für das Wachstum und die Attraktivität des Sports auf globaler Ebene."
In den 1980er und 1990er Jahren lag die Anzahl der Rennen relativ konstant bei 16, seit Beginn dieses Jahrtausends wurde der Kalender kontinuierlich erweitert.
Für Anhänger der Formel 1-Tradition eine gute Nachricht: das Rennen in Monaco ist weiterhin im Kalender. Der Vertrag mit dem Automobilclub von Monaco wurde um weitere drei Jahre verlängert. Am 28. Mai rasen die Formel 1-Boliden wieder durch die Straßen von Monte Carlo. Zwischenzeitlich war eine erneute Austragung des prestigeträchtigen GP fraglich. Nicht nur die Schwierigkeit von Überholmanövern auf dem engen Kurs war ein Diskussionspunkt.
Auch um das Rennen in Spa-Francorchamps gab es Diskussionen. Aber bei der diesjährigen Austragung des Belgien-GP bestätigte die Formel 1, dass auch im kommenden Jahr auf der Ardennen-Achterbahn gefahren wird. Das Rennen findet jedoch an einem ungewohnten Termin statt. Anstatt wie in den vergangenen Jahren am letzten August-Wochenende wird der Belgien-GP 2023 am letzten Juli-Wochenende ausgetragen. Ein Grund dafür könnten die heftigen Regenfälle sein, die 2021 für die Mini-Ausgabe eines Rennens sorgten. Vier Wochen früher ist mit wärmerem und trockenerem Wetter zu rechnen.
Die Verschiebung hat jedoch Konsequenzen für einen anderen Rennklassiker. Das 24-Stunden-GT-Rennen, das traditionell Ende Juli stattfindet, findet nun bereits am Monatsanfang statt.
Neben dem Rennen in Spa müssen sich die Fans auch bei anderen Austragungsorten an neue Termine gewöhnen. Durch die Verschiebung des Belgien-GP rücken die Rennen in Zandvoort (27. August) und Monza (3. September) jeweils um ein Wochenende weiter nach vorne. Der Spanien-GP in Barcelona findet erstmals seit 27 Jahren im Juni (4.6.) statt. Zuletzt wurde das Rennen auf dem Circuit de Catalunya traditionell im Mai ausgetragen. Der Große Preis der Emilia Romagna rückt vom April in den Mai (21.5.)
Das erstmals ausgetragene Rennen in Las Vegas ist nicht für einen Sonntag angesetzt. Rennstart ist am Samstagabend um 22 Uhr. Die Neonlichter der Spielermetropole sollen dem Rennen dabei ein einzigartiges Flair verschaffen. In Deutschland wird es zu dieser Zeit Sonntagmorgen 7 Uhr sein.
Die Formel 1 wird auch im kommenden Jahr nicht in China fahren. Wie die Motorsport-Königsklasse am Freitag mitteilte, ist die Austragung des Rennens in Shanghai wegen der schwierigen Corona-Lage im Land 2023 nicht möglich. Dies ergaben Gespräche mit den Veranstaltern und den zuständigen Behörden. Der Grand Prix von China war für den 16. April geplant gewesen.
Die Formel 1 prüft Ersatzkandidaten für das ausgefallene Rennen, das den geplanten 24-Etappen-Rekordkalender aktuell dezimiert hat. Dazu gebe es «zu gegebener Zeit» ein Update. Als ein Kandidat gilt Portimao. Der portugiesische Kurs an der Algarve hatte schon 2020 und 2021 ein Ersatzrennen ausgerichtet. Ebenso wird Istanbul genannt. Auch dort fand die Formel 1 in den Jahren 2020 und 2021 nach jahrelanger Absenz eine Ausweichstrecke.
Die Formel 1 hat zuletzt 2019 auf dem Shanghai International Circuit Station gemacht. Seitdem wurden die Events wegen der Pandemie abgesagt. Der Vertrag mit dem chinesischen Veranstalter ist noch bis 2025 gültig. Erstmals wurde 2004 in Shanghai um WM-Punkte gefahren.