Eine Saison für die F1-Geschichtsbücher
26.11.2023 | 21:18 Uhr
Was für ein Jahr von Max Verstappen und Red Bull! Rekorde, Superlative, Dominanz. Ein Blick auf die Verstappen-Einträge für die Geschichtsbücher.
Die Saison in Abu Dhabi ist so zu Ende gegangen wie fast jedes Rennen im Formel-1-Jahr 2023. Max Verstappen hat mit einem weiteren Sieg seine unglaubliche Saison gekrönt - es war die beste Saison, die je ein F1-Fahrer hingelegt hat. Ein Blick auf die Rekorde, die der Niederländer in diesem Jahr aufgestellt hat.
19 von 22 Rennen hat Verstappen für sich entschieden und damit seinen eigenen Rekord aus dem Vorjahr (15) gebrochen. Von Miami bis einschließlich Monza gewann der nun dreifache Weltmeister gleich zehn Rennen in Serie. Natürlich neuer Rekord. Ganze 21-mal stand er zudem auf dem Podium, nur in Singapur verpasste Verstappen dieses als Fünfter. 575 von 620 möglichen Punkte fuhr der 26-Jährige ein. Die Punkteanzahl ist ebenso eine Bestmarke wie der Abstand von 290 Zählern zu Vizeweltmeister Sergio Perez im zweiten Red Bull.
Außerdem hat Verstappen 1003 Führungsrunden allein in dieser Saison gesammelt. Noch nie zuvor hatte ein einzelner Pilot mehr als 800 erreicht. Die dominanten McLaren von Ayrton Senna und Alain Prost fuhren 1988 zusammengenommen so viele Runden an der Spitze. Mit seinen nun 54. Karriereerfolgen hat Verstappen Sebastian Vettel (53) überholt, nur Lewis Hamilton (103) und Michael Schumacher (91) liegen in der All-Time-Siegerliste noch vor ihm.
In Abu Dhabi schaffte er zudem seinen 11. Karriere-Hattrick (Pole/Sieg/Schnellste Runde) - nur Schumacher (22) und Hamilton (19) haben mehr. Verstappen ist zudem der einzige Fahrer im Feld, der 2023 alle Runden absolvierte. Mit seinem vierten Erfolg in Abu Dhabi in Serie (persönlicher Rekord für dieselbe Strecke) hat Verstappen Red Bull übrigens bis auf einen Sieg an Williams und Platz vier in der All-Time-Siegesliste der Konstrukteure herangebracht.
"Es war eine unglaubliche Saison. Ich war ein wenig emotional auf der In-Lap. Ich habe gemerkt, dass es mir viel gegeben hat. Ich bin sehr stolz, auch auf dieses letzte Rennen. Vielen Dank an alle bei Red Bull, es war ein unglaubliches Jahr. Es wird schwer sein, so ein Jahr noch mal zu absolvieren, aber es hat wirklich Spaß gemacht", erklärte Verstappen im Ziel. Konkurrenten wie Charles Leclerc haben - wie auch in Abu Dhabi - nicht mal gewagt, Verstappen anzugreifen.
"Ich wollte den ersten Platz und mich an die Spitze setzen. Ich wusste aber, dass uns im Rennen die Pace fehlen würde. Hätte ich Max da überholt, hätte er mich drei, vier Runden später überholt. Mein Ziel war es, die Mercedes zu schlagen. Daher wollte ich die Reifen nicht zu stark abbauen. Es hat dennoch Spaß mit Max gemacht", machte der Ferrari-Pilot deutlich. Zu überlegen und dominant trat Verstappen während des gesamten Jahres auf.
"Es ist etwas, was wir uns nie erhofft oder erträumt hatten. Diese Saison hat alles getoppt, was wir bisher erreicht hatten", meinte Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko am Sky Mikrofon und fügte noch mit Blick auf die Stärken seines Fahrers an: "Er hat einen absoluten Siegeswillen, er kann in jeder Situation ans Limit gehen. Das macht er mit einer Souveränität und Leichtigkeit. Einen ganz entscheidenden Schritt hat er im Reifenmanagement gemacht. Er kann am Limit fahren, ohne die Reifen zu fordern. Er liest, wie weit er gehen kann. Wir haben noch nicht den Zenit gesehen."
Das Verstappen im Alter von 26 Jahren noch Luft nach oben hat, dürfte für die Konkurrenz er abschreckend sein. Auch F1-Legende Prost schwärmte bei Sky vom Niederländer: "Max ist immer noch sehr jung, aber der Fokus, den er von Anfang an auf seine Karriere hatte und die Leidenschaft für den Motorsport sind ganz wichtig. Er sagt immer, was er denkt. Man hat nicht oft, dass ich jemand so seinem Sport widmet. Es ist bei ihm etwas Besonderes: Er ist immer schneller und sammelt mehr Erfahrung."
Für F1-Boss Stefano Domenicali hat Verstappen "einen neuen und "sehr hohen Standard" in der Formel 1 gesetzt. "Man sieht es in seinen Augen, dass er das maximale an Performance herausholt. Das macht ihn sehr stark", so der Italiener bei Sky. In der F1-Pause wird der alte und neue Weltmeister laut Vater Jos nun komplett abschalten, die Ruhe und das Leben in vollen Zügen genießen: "Das ist wichtig, um die Batterie wieder aufzuladen. Er will richtig Ruhe haben und nicht über die Formel 1 reden. Mitte Januar fängt er wieder an zu trainieren."
Weiter geht es 97 Tage nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi mit dem neuen F1-Jahr 2024 in Bahrain. Dann werden die Karten neu gemischt. Auch für Max Verstappen beginnt dann der erneute Anlauf auf die WM-Krone nach seinem historischen Rekordjahr bei null.
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