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1. FC Heidenheim: Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald im Gespräch

Gut genug für die Bundesliga? FCH-Boss: "Wissen wir nicht..."

Heidenheims Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald spricht mit Sky über einen möglichen Aufstieg, Trainer Frank Schmidt und weitere Themen.
Image: Heidenheims Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald spricht mit Sky über einen möglichen Aufstieg, Trainer Frank Schmidt und weitere Themen.  © Imago

Der 1. FC Heidenheim steht vor dem erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga. Mit einem Sieg in Regensburg wäre der FCH nicht mehr von Platz zwei zu verdrängen. Der Relegationsplatz ist ohnehin sicher. Vor dem Saisonfinale spricht Sky exklusiv mit dem Vorstandsvorsitzenden Holger Sanwald.

Wie nervös sind Sie?

Holger Sanwald: Nervös bin ich eigentlich nicht. Ich bin in freudiger Erwartung, eine gewisse Anspannung ist schon da. Ich habe aber viel mehr Zuversicht, dass wir das schaffen und am Sonntag in die Bundesliga aufsteigen. Das ist ein Gefühl wie vor dem Heiraten: Du bist schon ein bisschen angespannt, aber du weißt, dass es klappt.

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Wo ist der Unterschied zu anderen Vereinen, die diesen Traum auch haben, aber es nicht so weit schaffen?

Sanwald: Es gibt viele Amateurvereine, die uns zum Vorbild nehmen. Ich habe damals die Verantwortlichen des SC Freiburg kennengelernt. Da waren wir schon in der Verbandsliga. Ich habe dann lange mit Volker Finke an einer Hotelbar gesessen. Da habe ich zu ihm gesagt: 'Herr Finke, sowas würden wir auch gerne hinkriegen.' Dann hat er es mir erklärt und gesagt: 'Ich würde mir nicht zu viel Hoffnung machen. Das kann man fast nicht kopieren, weil man unglaublich beharrlich dranbleiben muss.' Wir haben einen guten Weg genommen, klar: Freiburg ist uns 30 Jahre voraus. Aber schaffen kann es grundsätzlich jeder, aber man braucht ein extrem gutes Team, sehr viel Durchhaltevermögen, Beharrlichkeit, viel Geduld, darf nie zweifeln.

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Wie war denn Frank Schmidt in seiner Anfangszeit?

Sanwald: Der Frank war schon von Anfang an besonders. Ich habe ihn als Spieler in der Verbandsliga verpflichtet. Das war für uns eine große Sache. Als wir das erste Gespräch hatten, war er locker, extrem fröhlich. Kleine Anekdote: Als wir das erste Trainingslager hatten, war das auch mit einem Mannschaftsabend verbunden. Geselligkeit, Lagerfeuer, wie man es im Amateurbereich kennt. Da haben wir auch immer gesungen. Und er war erst ein paar Wochen da und hat schon den halben Abend lang den Vorsänger gemacht. Er hat schon etwas besonderes. Da war von Anfang an eine besondere Verbindung. Wie er sich dann als Trainer entwickelt hat und immer weiter nach mehr strebt, das ist etwas Außergewöhnliches. Wir sind ihm zu größtem Dank verpflichtet.

Wenn es mit dem Aufstieg am Sonntag klappt: Wo kommt dann eigentlich die Frank Schmidt Statue hin?

Sanwald: Das kann er sich auch aussuchen. Die können wir aufstellen, wo er es will. Verdient hat er sie allemal.

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Ist Heidenheim gut genug für die Bundesliga?

Sanwald: Wissen wir nicht. Erstmal müssen wir es schaffen. Wir werden unseren Weg nicht verändern. Wir wollen den Kern an Aufstiegsmannschaft zusammenhalten und uns gezielt auf ein paar Positionen verstärken. So werden wir es angehen, aber wir haben noch nichts konkret unternommen. Ob es reicht, wissen wir nicht, das wussten wir aber bei keinem unserer Aufstiege. Aber wir werden es mit aller Leidenschaft angehen.

Was sagen Sie zu dem Vorwurf, kleinere Vereine wie Heidenheim, ohne die große nationale und internationale Strahlkraft würden die Bundesliga im gesamten unattraktiver machen?

Sanwald: Da muss ich drüber schmunzeln. Wenn es die anderen Vereine besser machen würden, würden die ja Bundesliga spielen. Wenn wir in Regensburg gewinnen, haben wir 67 Punkte. Dann hat man es sowas von verdient in der Bundesliga zu spielen. Da braucht man keine Diskussion führen, ob andere Vereine da hingehören. Sollen sie es doch machen. Sollen Sie doch versuchen, genauso erfolgreich Fußball zu spielen wie wir. Wir kriegen das ja nicht geschenkt. Davon lebt doch der Fußball, dass das System immer atmet. Kaiserslautern und Mönchengladbach kommen auch aus kleineren Städten. Wenn immer nur die gleichen Mannschaften spielen sollen, dann kaufen wir uns einfach eine Lizenz wie in der USA, in der NFL. Das hat auch seinen Reiz. Aber dann müssen wir offen darüber reden. Wenn der ein oder andere große Traditionsverein das eben nicht so gut macht, dann müssen die sich besinnen und dann können sie auch wieder hochkommen. Deshalb kann ich das nicht wirklich nachvollziehen.

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