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1. FC Köln News: Effzeh mit neuem Aufwind unter Trainer Steffen Baumgart

Effzeh entfesselt - Wie Baumgart Köln neues Leben einhaucht

Der 1. FC Köln und Steffen Baumgart: Das scheint zu passen.
Image: Der 1. FC Köln und Steffen Baumgart: Das scheint zu passen.  © Imago

In der vergangenen Saison schaffte der 1. FC Köln nur um Haaresbreite den Klassenerhalt. Mittlerweile wirkt der Effzeh wie entfesselt und gibt in der noch jungen Spielzeit ein überzeugendes Bild ab. Das Gesicht des Aufschwungs: Steffen Baumgart, der den Verein stabilisiert und wieder in sichere Fahrwasser geführt hat.

Die Kölner haben eine Spielzeit zum Vergessen hinter sich. In der zurückliegenden Saison konnten sich die Geißböcke erst in der Relegation gegen Holstein Kiel retten. Am Ende ist es wohl in erster Linie Friedhelm Funkel zu verdanken, dass die Rheinländer in dieser Spielzeit überhaupt im deutschen Oberhaus teilnehmen.

Doch der 67-Jährige kam nur interimsweise in die Domstadt und für die Verantwortlichen war schon bei seinem Amtsantritt klar: Im Sommer brauchte es einen neuen Mann auf der Trainerbank. Einen Mann, der die Wende schaffen, die Kölner Werte leben und trotzdem seine ganz eigene Spielphilosophie mitbringen sollte. Schnell kristallisierte sich dafür ein Wunschkandidat heraus.

Stabilität, Identität und Leidenschaft

Steffen Baumgart, der bereits angekündigt hatte, sein Engagement beim SC Paderborn mit Vertragsschluss zu beenden, stand im Sommer frei auf dem Transfermarkt zur Verfügung. Das ideale Gesicht für Kölns Neustart schien also gefunden. Doch dass sich im Rheinland schon nach kürzester Zeit eine derartige Liebesgeschichte andeutet, dürfte für die meisten als echte Überraschung durchgehen.

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Denn der Effzeh überzeugt in den bisher vier absolvierten Liga-Partien auf dem Platz und scheint sich in Windeseile an das anspruchsvolle Baumgart-System samt temporeicher und laufintensiver Spielweise gewöhnt zu haben. Vor allem die in der vergangenen Saison so löchrige Defensive zeigt sich bislang deutlich solider.

Doch abgesehen davon brachte Baumgart seinen Geißböcken noch viel Wichtigeres zurück: Identität und Leidenschaft. Zwei Eigenschaften, die auf Seiten der Fans über weite Strecken der vergangenen Saison schmerzlich vermisst wurden. Der Effzeh wirkt in dieser Hinsicht nahezu wie ausgewechselt. Auch beim Bundesliga-Auftakt gegen Hertha schmissen sich Baumgarts Spieler in jeden Ball, ackerten über die vollen 90 Minuten und belohnten sich dafür mit einem starken 3:1-Sieg.

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Statistik spricht klar für Baumgart

Neben der Hingabe darf das Spielerische jedoch nicht unter den Tisch fallen. Die Geißböcke schaffen es auch bei Drucksituationen im Spielaufbau, Lösungen zu finden. Selbst Bayern München wurde am zweiten Spieltag vor enorme Probleme gestellt. Am Ende kam Baumgarts Team zwar nicht über eine knappe 3:2-Niederlage hinaus - doch Köln strotzt nur so vor Energie und Kreativität. Auch die Statistik spricht in dieser Hinsicht für Baumgart.

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Wo und wie hat sich der Effzeh unter Baumgart verbessert?

Bundesliga Baumgart Gisdol Differenz
Spiele 4 51
Tore/Spiel 2,0 1,3 0,7
Schüsse/Spiel 15,2 11 4,2
Strafraumaktionen/Spiel 27 17 10
Pässe/Schuss 27 38 -11
Hohe Ballgewinne/Spiel 10 6,1 3,9

Der 1. FC Köln zeigte sich in den bisher absolvierten Bundesliga-Spielen in wirklich sämtlichen Belangen deutlich verbessert, als noch unter Ex-Coach Markus Gisdol. Besonders auffällig ist dabei, dass Baumgarts Mannschaft insgesamt zielstrebiger agiert. Pro Partie haben die Domstädter bislang zehn Strafraumaktionen mehr, spielen elf Pässe weniger, bevor ein Torschuss abgegeben wird und schießen 4,2 Mal mehr aufs gegnerische Gehäuse.

Köln mit neuem Schwung - Modeste ein Symbol

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Der 1. FC Köln ist super aus dem Startblock gekommen. 3:1-Heimsieg nach 0:1-Rückstand gegen Hertha BSC. Sky Reporter Thomas Mörs berichtet aus Köln (Videolänge: 1:23 Min.).

Die Fans stehen bereits voll hinter ihrem neuen Trainer, sogar Sprechchöre gab es nach dem Hertha-Spiel. Das Beeindruckende dabei: Die Truppe hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Mit Mark Uth ist zwar ein namhafter Kicker zurück, doch die Spieler der Stunde beim Effzeh heißen unter anderem Florian Kainz oder aber Anthony Modeste.

Besonders Modeste, der einst so gefeierte Franzose, hat schwierige Jahre hinter sich, in denen er weder mit guten Leistungen noch übergroßer Motivation überzeugen konnte. Doch selbst ihm konnte Baumgart zu alter Stärke verhelfen und offenbar neues Leben einhauchen. Plötzlich ackert der 33-Jährige wieder für seine Mannschaft und belohnte sich mit drei Toren und einer Vorlage in den vier Partien. Sinnbildlich für die neu entfachte Leidenschaft unter dem 49-jährigen Übungsleiter.

Beim 1. FC Köln ist der Spaß am Fußball zurück.
Image: Beim 1. FC Köln ist der Spaß am Fußball zurück.  © DPA pa

"Noch lange nicht da, wie wir uns das vorstellen"

Baumgart selbst zeigt sich ebenfalls zufrieden mit dem Saisonstart seiner Mannschaft, wie er auf der Pressekonferenz vor der Partie gegen Leipzig schilderte: "Wenn man sich entwickeln und einen Weg gehen will, dann gehst du den gegen jeden Gegner. Das versuchen wir, im Moment sieht das sehr sehr positiv aus". Gleichzeitig betont Baumgart trotz aller Euphorie auch, dass dem Effzeh noch eine Menge Arbeit bevorstehe. "Wir sind noch lange nicht da, wie wir uns das vorstellen", sagt der Ex-Paderborner.

Mit sieben Punkten aus vier Spielen und dem sechsten Tabellenplatz lässt sich in der Domstadt dennoch definitiv von einem gelungenen Saisonstart sprechen. Nun gilt es, an die überzeugenden Auftritte anzuknüpfen und die "Entwicklung weiter voran zu bringen".

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Die Fans des 1. FC Köln sind begeistert von Trainer Steffen Baumgart. (Videolänge: 47 Sekunden)

Gelingt gegen Leipzig der nächste Erfolg?

Ein nächster Schritt dafür könnte am Samstagabend gegen RB Leipzig (18.30 LIVE auf Sky Sport 1) gesetzt werden. Die Sachsen sind weiter auf Formsuche und legten einen eher enttäuschenden Start in diese Saison hin. Köln dürfte also ambitioniert in die Partie gehen - sogar ein Heimsieg könnte für Baumgarts Team angesichts dessen nicht zu unwahrscheinlich sein.

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In Köln scheinen wieder Dinge möglich, von denen die Geißböcke in der letzten Saison nicht ansatzweise geträumt hätten. Die Identität des Vereins, der für Fannähe, gute Laune und mitreißenden Fußball steht, ist wieder zurück - Baumgart sei Dank.

*Datenquelle: Opta

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