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1. FC Köln: Wie aus Cordoba doch noch eine Tor-Maschine wurde

"Treibstoff für meine Maschine": Cordobas Durchbruch in Köln

Jhon Cordoba erzielte in dieser BL-Saison zehn Treffer für den 1. FC Köln.
Image: Jhon Cordoba erzielte in dieser BL-Saison zehn Treffer für den 1. FC Köln.  © Imago

17 Millionen Euro – so viel ließ sich der 1. FC Köln 2017 die Dienste von Jhon Cordoba kosten. Der Rekord-Transfer war schon als Fehleinkauf verschrien, dreht jetzt aber richtig auf. Was hat sich geändert? Sky Sport auf Spurensuche.

Vorletzter, nur sieben Punkte nach elf Spieltagen - der 1. FC Köln steckte nach dem ersten Saisondrittel wieder einmal ganz tief im Abstiegskampf fest. Doch seit dem zwölften Spieltag sind die Domstädter wieder obenauf. Der Erfolgslauf hat zwei Gesichter: Das von Neu-Trainer Markus Gisdol und das von Jhon Cordoba. Seitdem das Duo zusammenarbeitet, läuft es bei den Geißböcken - läuft es aber vor allem auch bei Cordoba.

Null, null, null

Um die Tragweite des Einflusses des neuen Übungsleiters auf den 26-jährigen Kolumbianer zu begreifen, muss man nur auf die Statistiken Cordobas an den ersten zehn Spieltagen blicken. Dabei fällt eine Zahl besonders auf: die Null. Der ehemalige Mainzer konnte keine Großchance verzeichnen*, keine seiner "normalen" Chancen nutzen und demzufolge auch kein Tor erzielen - bis ebenjener Gisdol kam.

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"Seitdem Markus Gisdol unser Trainer ist, werden wir von Woche zu Woche stärker. Wir legen viel mehr Wert auf Kondition und Schnelligkeit. Wir sind physisch viel stärker. Das spüren die Fans", erklärte der ehemalige U20-Nationalspieler gegenüber der SportBild die Änderungen unter dem ehemaligen Mentor von Julian Nagelsmann.

Dass das physische Spiel Cordoba entgegenkommt, ist keine Überraschung, wenn man sich den bulligen Angreifer anschaut. "Maschine" taufte ihn der Trainer selbst. Dem kann man inzwischen ruhigen Gewissens das Prädikat "Tor" hinzufügen. Seit dem elften Spieltag ist Cordoba genau das. Eine Tormaschine. Nur drei Spieler trafen in den letzten vierzehn Partien häufiger - namentlich sind das: Jadon Sancho, Robert Lewandowski (je 11) und Timo Werner (12). Zehnmal durfte Cordoba jubeln und benötigte wegen einer Gelb-Sperre nur 13 Partien. Zuvor hatte der Mittelstürmer ganze 77 Bundesligaspiele für dieselbe Ausbeute gebraucht.

Uth: "Das habe ich so noch nicht gesehen"

Für den Vorstoß in die Phalanx der Bundesliga-Torjäger brauchte es aber nicht "nur" einen Trainer, der weiß wie man den wuchtigen Kolumbianer einsetzt. Einen anderen Grund dafür, dass Cordoba Tore wie am Fließband erzielt, legte er gegenüber bundesliga.de selbst dar: "Ich bin reifer geworden. Ich habe damals oft aus schlechten Positionen geschossen. Das mache ich heute nicht mehr. Das ist einer der wichtigsten Gründe für meine positive Entwicklung.

"Aber neben seinen Toren hilft der Fließbandarbeiter auch mit seiner körperlichen Präsenz und ist der perfekte Zielspieler, wenn ein Team - wie es die Kölner tun - mit hohen Bällen und Kontern agiert. Das kommt auch Winter-Neuzugang und Sturmkollege Mark Uth zu Gute.

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Der gebürtige Kölner wechselte nach einem Intermezzo beim FC Schalke auf Leihbasis zum "Effzeh". Bisher bestritt der einmalige Nationalspieler sieben Partien für seinen Jugendklub und konnte ebenso viele Tore (4) erzielen wie in 38 Partien bei den Königsblauen. Das hängt auch mit seinem kongenialen Partner Cordoba zusammen.

"Jhon ist beeindruckend, das habe ich so noch nicht gesehen. Man kann jeden langen Ball auf ihn spielen - er macht ihn fest. Das ist schon geil", schwärmte Uth am Sky Mikro von den Fähigkeiten Cordobas.

Cordoba: "Ich denke, dass das in dieser Saison passieren wird"

Dank dem Trio Infernale um Gisdol, Uth und Cordoba ist der 1. FC Köln kein Abstiegskandidat mehr - im Gegenteil. Der Traditionsklub hat inzwischen zehn Punkte zwischen sich und den Relegationsplatz gebracht. Ein Polster, das groß genug ist, um den Blick nach oben zu richten. Nur fünf Punkte liegen die Kölner hinter den sechstplatzierten Schalkern.

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Als Gisdol gefragt wurde, ob man nicht das Saisonziel anpassen müsse, antwortete der gebürtige Schwabe zurückhaltend und verwies darauf, dass man wisse wo man herkomme und der Klub zum Ende des vergangenen Jahres noch ganz tief im Abstiegssumpf steckte. Ein wenig offensiver propagierte da Cordoba seine Ziele - auch wenn eher die persönlichen.

Der Kolumbianer, der bisher nicht über den Status des Junioren-Nationalspielers hinauskam, gibt sich im Kampf um einen Platz im A-Kader selbstbewusst: "Ich arbeite hart an mir und spiele gut. Bislang bin ich noch nicht eingeladen worden, aber ich denke, dass das in dieser Saison passieren wird." Kann Cordoba seine Quote nur annähernd halten, scheint eine Einladung von Kolumbiens Nationaltrainer Carlos Queiroz tatsächlich nur eine Frage der Zeit - wie man den Angreifer einsetzt, wüsste der 67-Jährige dank Gisdol ja schon.

*Daten: Opta

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