100 Tage Neymar in Paris: Superstar und Diva
Was ist seit dem Rekordwechsel passiert?
13.11.2017 | 10:44 Uhr
Am 3. August wechselte Neymar für die Rekordablöse von 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris St. Germain. Damit avancierte der Brasilianer zum teuersten Transfer der Geschichte. Konnte er die Erwartungen erfüllen?
Mit der Verpflichtung von Neymar sorgte PSG in der Sommerpause für einen wahren Paukenschlag auf dem Transfermarkt. Genau 100 Tage steht der Superstar jetzt in Diensten der Pariser. Die Bilanz: Rein sportlich ein absoluter Gewinn für die Franzosen, allerdings produzierte Neymar auch negative Schlagzeilen.
Vorstellung Neymars wie ein Superstar
Am Tag seiner Vorstellung wurde der 25-Jährige von Fans frenetisch empfangen und gefeiert. Bereits am ersten Tag verkaufte man in Paris Neymar-Trikots im Wert von einer Million Euro, kurze Zeit später war sein Trikot sogar gänzlich vergriffen.
Beim ersten Liga-Spiel seiner neuen Truppe war Neymar gegen Amiens allerdings noch zum Zuschauen verdammt. Die notwendigen Papiere wurden nicht rechtzeitig eingereicht. Dafür debütierte er am zweiten Spieltag der Ligue 1 gegen Guingamp mit einem Tor und einer Vorlage. Einstand geglückt!
Auch in den folgenden Spielen trug sich Neymar in die Torschützenliste ein und bildete mit Edinson Cavani und dem zweiten Mega-Transfer des Sommers, Kylian Mbappe, Europas neues, fulminantes Sturmtrio.
Elfmeter-Streit mit Cavani
Doch bereits am sechsten Spieltag eskalierte im Spiel gegen Olympique Lyon eine Auseinandersetzung zwischen Edinson Cavani und Neymar. Der Brasilianer wollte zu einem Foulelfmeter für PSG antreten, doch Mitspieler Cavani gab den Ball nicht frei, trat selbst an - und scheiterte am Torhüter. Der "Elfmeter-Streit" mit Cavani ging tagelang durch die Medien. Cavani soll Berichten zufolge sogar Geld vom Verein angeboten bekommen haben, wenn er in Zukunft das Elfmeterschießen Neymar überlasse.
Gegen Marseille folgte der nächste Aufreger: Neymar flog mit Gelb-Rot vom Platz und verpasste das Spiel gegen OGC Nizza. Auch an die Trainingsmethoden von PSG-Trainer Unai Emery musste sich Neymar erst gewöhnen: Vor allem die langen Video-Sitzungen gefielen ihm angeblich gar nicht.
Nach dem perfekten Start, folgten die Dämpfer und negativen Schlagzeilen. Auf der Pressekonferenz nach dem 3:1-Länderspielsieg gegen Japan verließ Neymar fluchtartig und unter Tränen das Podium. Zuvor hatte er betont, dass vieles, was in den Medien über ihn geschrieben wurde, nicht der Wahrheit entspreche. Als dann Trainer Tite seinen Superstar verteidigte und den Charakter seines Schützlings hervorhob, wurde der Brasilianer von seinen Emotionen übermannt.
Fazit
Die ersten 100 Tage bei Paris Saint-Germain - sie waren für Neymar eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Doch sportlich bleibt der Rekordtransfer unantastbar. Sowohl in der Ligue 1 als auch in der Champions-League-Gruppe grüßt PSG von Platz eins. Mit elf Toren und neun Vorlagen hat der 222-Millionen-Fußballer erheblichen Anteil daran.