2. Bundesliga News: Glatzel und Burgstaller vor Derby im Stürmer-Vergleich
Vor Hamburger Stadtderby: Glatzel und Burgstaller im Stürmer-Vergleich
13.08.2021 | 10:57 Uhr
Am Freitag (ab 18 Uhr live auf Sky Bundesliga 1) wartet mit dem 106. Hamburger Derby ein echtes Highlight in der Hansestadt . Beide sind gut in die Saison gestartet - auch dank ihrer Mittelstürmer. Sky Sport vergleicht HSV-Angreifer Robert Glatzel und Pauli-Knipser Guido Burgstaller.
Auf einen fulminanten Auftaktsieg folgte in der Liga zuletzt jeweils ein eher zähes Unentschieden für die Hamburger Vereine. Im DFB-Pokal gelang es beiden dann am Ende mit großen Mühen, die nächste Runde zu erreichen. Dennoch sind sie bislang ungeschlagen - das soll aus Sicht der Teams natürlich auch am 3. Spieltag weiterhin so bleiben. Zwei Spieler, die im heiß erwarteten Derby den Unterschied ausmachen könnten, sind Robert Glatzel auf Seiten des HSV und Guido Burgstaller vom FC St. Pauli.
Und obwohl beide nominell als Stürmer aufgestellt werden, zeigt der Blick auf die Spielausrichtung von HSV-Trainer Tim Walter und St. Pauli-Coach Timo Schultz jedoch: In taktischer Hinsicht finden die Knipser im System ihrer Trainer trotz derselben Position derzeit eine etwas ungleiche Verwendung. Sky Sport nimmt die beiden Neuner ein wenig genauer unter die Lupe und schätzt ein, in welcher Hinsicht die Stürmer ihrem Team besonders weiterhelfen.
Glatzel mit hohem Laufpensum
In der aktuellen Zweitliga-Saison steht gerade einmal der dritte Spieltag vor der Tür, doch trotzdem konnten Guido Burgstaller und Robert Glatzel in den ersten beiden Spielen wie auch im Pokal bereits unter Beweis stellen, dass sie ihre Kernaufgabe auch in dieser Spielzeit beherrschen: das Toreschießen. Der Österreicher Burgstaller traf in den drei Spielen drei Mal, Glatzel kommt auf immerhin zwei Treffer in drei Partien.
Der Blick auf die Laufleistung zeigt jedoch: Der HSV-Angreifer muss für seine Tore im Vergleich zum Pauli-Knipser mehr Aufwand betreiben. Gegen Dynamo Dresden am 2. Spieltag lief der gebürtige Münchener über elf Kilometer. Burgstaller kam im Vergleich dazu in der Partie gegen Erzgebirge Aue am selben Spieltag lediglich auf 9,7.
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Der Unterschied hängt nicht zuletzt mit dem besonderen System von HSV-Trainer Tim Walter zusammen, das für Glatzel auch nach drei Partien noch gewöhnungsbedürftig ist, wie der 27-Jährige vor ein paar Tagen im Interview mit der MOPO berichtete: "Bei Tim Walter ist alles sehr komplex. […] So speziell habe ich es bislang noch nicht erlebt. Das ist auf jeden Fall etwas Besonderes und neu für mich."
Glatzel im besonderen Walter-System gefordert
So ist das Spiel des HSV unter Walter gespickt von dynamischen Positionswechseln. Obwohl Glatzel nominell als klarer Mittelstürmer aufgestellt wird, taucht er während der Partie immer wieder auch auf den Außenbahnen oder als Ballverteiler auf der Zehn auf.
In den bisherigen drei Pflichtspielen kam der 27-Jährige mit der geforderten Flexibilität jedoch gut zurecht. "Klar ist die Spielweise herausfordernd, aber es ist doch cool, wenn man den Ball die meiste Zeit des Spiels in den eigenen Reihen hat. Fußball macht am meisten Spaß, wenn man viele Aktionen hat, dribbeln, passen und schießen kann", erklärt er. Besonders gegen Dresden konnte er das Spiel durch eine hohe Quote von 83 Prozent angekommenen Pässen auch immer wieder aus dem Mittelfeld heraus organisieren und lenken. Als Stürmer bringt er eine Vielseitigkeit mit, die den Rothosen offensiv in der vergangenen Saison möglicherweise gefehlt haben könnte.
Glatzel gewinnt mehr Zweikämpfe als Burgstaller
Und dabei findet Glatzel beim HSV nicht nur in der Offensive, sondern nahezu auf dem gesamten Spielfeld statt. Denn auch im Spiel gegen den Ball und bei Standards wird er aufgrund seiner Physis von Walter gefordert. Auch hier Glatzel im Vergleich zu Burgstaller die Nase vorn, wie die Statistik zeigt:
Burgstaller als klassischer Stürmer und Antreiber
Doch Burgstaller muss im Pauli-System im Gegensatz zu Glatzel unter Walter auch nicht mit außergewöhnlicher Laufstärke oder seiner Leistung im Pass- und Aufbauspiel brillieren. Der Österreicher hat andere Stärken und ist ein Stürmer im klassischen Sinne. Er ist körperlich robust, treibt seine Mitspieler an und hat im Sechzehner einen ganz besonderen Riecher für herunterkommende und einfliegende Bälle.
Das weiß auch sein Trainer Timo Schultz, wie er bereits im vergangenen Januar erklärte: "Guido ist allein wegen seiner Präsenz für uns enorm wichtig. Man hat das Gefühl, dass andere Spieler aufatmen, sobald er da ist. Er verkörpert den Spaß, den man haben muss, aber eben auch, dass man gut und konzentriert arbeiten muss." Burgstaller kann den Unterschied ausmachen, auch wenn ein Spiel gerade nicht unbedingt für das eigene Team läuft. Nicht zuletzt seine zwei wichtigen Tore im Pokal-Spiel gegen Magdeburg haben das einmal mehr gezeigt.
Burgstaller benötigt weniger Chancen
Und diese Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor spiegelt sich auch in der Statistik wider. Der Österreicher benötigt im Vergleich zum HSV-Stürmer weniger Chancen für ein Tor und ist damit deutlich effizienter. Ein Beispiel: Gegen Magdeburg schoss Burgstaller drei Mal aufs gegnerische Tor - gleich zwei Mal davon rollte der Ball über die Linie.
Insgesamt benötigte er in den bisher absolvierten Saison-Spielen sieben Torschüsse für drei Tore. Glatzel schoss insgesamt elf Mal aufs Tor und ließ das Netz dabei zwei Mal zappeln. Am Freitagabend wird es aus Sicht des HSV also auch darauf ankommen, wie viele Chancen die Rothosen für ihren Mittelstürmer erarbeiten können.
Jüngere Derby-Historie spricht für St. Pauli
Die jüngere Derby-Historie spricht übrigens deutlich für St.-Pauli. Aus den letzten vier Stadtderbys holte der HSV nur einen einzigen Punkt. Burgstaller hat seine erste und bislang einzige Partie im vergangenen März gegen die Rothosen dabei gleich einmal gewonnen.
Wird sich die Derby-Flaute des HSV mit Glatzel ändern? Eines ist klar: Auf die Hamburger wartet unter Neu-Trainer Tim Walter eine echte Reifeprüfung.
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