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5. April 2011: Schalke gewinnt bei Inter Mailand mit 5:2

"Rauuuul!" "Eduuuu!" Schalkes magische Nacht von Mailand

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5. April 2011: 5:2! Schalke zerlegt Inter: Raul zaubert - Edu mit Doppelpack

5. April 2011. Ein Datum, das für jeden Schalke-Fan unvergessen bleibt. Vor neun Jahren erlebten die Knappen im Giuseppe-Meazza-Stadion von Mailand eine Nacht, die in die Vereinsgeschichte einging. Sky Sport erinnert sich.

Klar verteilte Rollen

Schwarzblau gegen Königsblau. Inter Mailand gegen Schalke 04. Der amtierende Champions League-Sieger, der den FC Bayern in der Runde zuvor eliminiert hatte, gegen ein Team, das in der Bundesliga im trostlosen Mittelmaß versunken war. Und das trotz namhafter und kostspieliger Neuzugänge wie Raul, Klaas-Jan Huntelaar und Jose Manuel Jurado.

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Die Trennung von "Alleinherrscher" Felix Magath war trotz überzeugender Auftritte auf internationaler Ebene irgendwann nicht mehr zu verhindern. Zu dröge und uninspiriert waren die Auftritte im alltäglichen Liga-Geschäft.

Und so saß nicht Magath, sondern Ralf Rangnick bei der Reise in die Metropole der Lombardei im Flieger. Er begann seine zweite Amtszeit in Gelsenkirchen und hatte nur zwei Wochen Zeit, seiner neuen Mannschaft seine Spielidee einzuimpfen …

Eine überraschende Aufstellung

Zwei Teenies und unerwartete Besetzungen auf der Doppel-Sechs sowie im Sturm - Rangnick ging gegen Inter volles Risiko. Und das mit purer Absicht. "Wir haben vor dem Spiel eine offensive Aufstellung gewählt, und das haben wir bewusst getan, weil wir wussten, dass wir hier nicht nur defensiv spielen durften", erklärte er hinterher seine Schachzüge.

Gegen Inters Offensiv-Stars Wesley Sneijder, Diego Milito und Samuel Eto'o bildeten vor Torhüter Manuel Neuer Benedikt Höwedes und der 19-jährige Joel Matip die Innenverteidigung, als Außenverteidiger agierten Atsuto Uchida und Hans Sarpei.

ZUM DURCHKLICKEN: Schalke-Trikots im Wandel der Zeit

  1. Seit dem siebten Titel 1958 warten die Schalker Fans auf die nächste Meisterschaft. Gegner im Endspiel war damals der HSV. Auffällig bei Schalkes Profis: Blau-weiß gestreifte Stutzen, die in diesem Jahr erstmals getragen wurden.
    Image: Seit 1958 warten die Schalker Fans auf die achte Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Gegner im Endspiel war damals der HSV. Auffällig bei Schalkes Profis: Blau-weiß gestreifte Stutzen, die in diesem Jahr erstmals getragen wurden.  © Imago
  2. In der Saison 1976/77 prangt erstmals der Schriftzug „Schalke 04“ auf der königsblauen Brust. Auch wenn das Vereinswappen dafür weichen musste, wurde S04 mit diesem Trikot immerhin Vizemeister.
    Image: In der Saison 1976/77 prangte zum ersten Mal der Schriftzug "Schalke 04" auf der königsblauen Brust. Auch wenn das Vereinswappen dafür weichen musste, wurde S04 mit diesem Trikot Vizemeister.  © Imago
  3. Es dauerte bis ins Jahr 1978, als Schalke erstmals mit einem Sponsor auf dem Trikot warb. Das Jersey mit dem Aufdruck "Deutsche Krebshilfe" können S04-Fans bis heute im Fanshop als Retroversion ergattern.
    Image: Es dauerte bis ins Jahr 1978, als Schalke erstmals mit einem Sponsor auf dem Trikot warb. Das Jersey mit dem Aufdruck "Deutsche Krebshilfe" können S04-Fans bis heute im Fanshop als Retroversion kaufen.  © Imago
  4. 1981 war eine der bittersten Stunden in der 116-jährigen Geschichte von S04. Als Tabellenvorletzter stieg Königsblau erstmals aus der Bundesliga ab. Kurios: Die zweitschwächste Abwehr der Liga trug ausgerechnet  weiße Trikots, die gemeinhin mit defensiver Stabilität assoziiert werden.
    Image: 1981 war eine bittere Stunde in der 116-jährigen S04-Historie. Als Tabellenvorletzter stieg Königsblau erstmals aus der Bundesliga ab. Kurios: Die Schalker trugen ausgerechnet weiße Trikots, die so gar nicht zum harten Abstiegskampf passten. © Imago
  5. Als Schalke 04 nach drei aufeinanderfolgenden Jahren Zweitklassigkeit wieder aufsteigt, kennen Freude und Erleichterung keine Grenzen. Die ungewöhnlichen Trikotfarben weiß und schwarz waren ein gutes Omen für das Team von Aleksandar Ristic.
    Image: Als Schalke 04 nach drei aufeinanderfolgenden Jahren Zweitklassigkeit wieder aufstieg, kannten Freude und Erleichterung keine Grenzen. Die ungewöhnlichen Trikotfarben Weiß und Schwarz waren ein gutes Omen für das Team von Trainer Aleksandar Ristic.  © Imago
  6. Legendär: Das Schalker Trikot in der Saison 1993/94 mit dem Schriftzug von ''Müller'' auf der Brust.
    Image: Legendär: Das Schalker Trikot in der Saison 1993/94 mit dem Schriftzug von ''Müller'' auf der Brust. © Imago
  7. Kaum zu glauben, aber wahr: Zwischen 1994 und 1997 trugen die Schalker Spieler um Youri Mulder auch blau-gelbe Trikots. Eine ungewöhnliche Farbkombination ....
    Image: Kaum zu glauben, aber wahr: Zwischen 1994 und 1997 trugen die Schalker Spieler um Youri Mulder auch blau-gelbe Trikots. Eine ungewöhnliche Farbkombination .... © Imago
  8. Weißes Trikot, blaue Längsstreifen und Blut von Kampfschwein Marc Wilmots (M.). Der Belgier stand stellvertretend für die legendären Eurofighter, bei deren   Gewinn des UEFA-Cups 1997 auch der heutige Coach David Wagner zum Personal zählte.
    Image: Weißes Trikot, blaue Längsstreifen und rotes Blut von "Kampfschwein" Marc Wilmots (M.). Der Belgier stand stellvertretend für die legendären Eurofighter, bei deren Gewinn des UEFA-Cups 1997 auch der heutige Coach David Wagner zum Personal zählte.  © Imago
  9. Gleich zweimal liefen die Schalker Profis in der Signalfarbe orange auf. Die Erinnerung an die Saison 2006/07 dürfte für die Fans von Königsblau besonders bitter sein, denn der VfB Stuttgart überholte S04 am vorletzten Spieltag. Für Neuer, Kuranyi und Co. blieb nur die Vizemeisterschaft.
    Image: In der Saison 2003/2004 lief Schalke auswärts in einer ungewohnten Farbe auf. Ebbe Sand und Mike Hanke jubelten in orangenen Trikots. © Getty
  10. In der Saison 2005/06 war Schalke nicht die königsblaue, sondern buchstäblich die graue Maus in Fußball-Deutschland. Allerdings nur optisch, denn sportlich lief es für die Knappen mit Platz vier mehr als ordentlich.
    Image: In der Saison 2005/06 war Schalke nicht die königsblaue, sondern buchstäblich die graue Maus in Fußball-Deutschland. Allerdings nur optisch, denn sportlich lief es für die Knappen mit Platz vier mehr als ordentlich.  © Imago
  11. In der Saison 2006/07 prangte erstmals ''Gazprom'' auf der Brust der Königsblauen. Diese Trikots bleiben allerdings nicht in guter Erinnerung. Die Knappen verspielten die Meisterschaft am vorletzten Spieltag in Dortmund.
    Image: In der Saison 2006/07 prangte erstmals ''Gazprom'' auf der Brust der Königsblauen. Diese Trikots bleiben allerdings nicht in guter Erinnerung. Die Knappen verspielten die Meisterschaft am vorletzten Spieltag in Dortmund. © Imago
  12. 2011 gewann Raul mit Schalke zum fünften Mal den DFB-Pokal. Beim deutlichen 5:0-Erfolg im Endspiel gegen den MSV Duisburg trugen die Schalker Trikots im Brombeerfarbton ''ultra beauty''.
    Image: 2011 gewann Raul mit Schalke zum fünften Mal den DFB-Pokal. Beim deutlichen 5:0-Erfolg im Endspiel gegen den MSV Duisburg trugen die Schalker Trikots im Brombeerfarbton ''ultra beauty''. © Imago
  13. Zwischen 2013 und 2015 lief Schalke im internationalen Wettbewerb mit einem Trikotsatz auf, das ist in den Stadtfarben von Gelsenkirchen gehalten war: grün, schwarz und weiß.
    Image: Zwischen 2013 und 2015 lief Schalke im internationalen Wettbewerb mit einem Trikotsatz auf, das ist in den Stadtfarben von Gelsenkirchen gehalten war: grün, schwarz und weiß. © Imago
  14. Zum Heimspiel gegen den VfB im Mai 2015 trugenHuntelaar und Co. ein speziell angefertigtes Jubiläumstrikot. Der stolze Revierclub feierte Geburtstag, oberhalb des Wappens prangte der Schriftzug "Mythos - Hundertelf Jahre".
    Image: Zum Heimspiel gegen den VfB im Mai 2015 trugen Huntelaar und Co. ein speziell angefertigtes Jubiläumstrikot. Der stolze Revierclub feierte Geburtstag, oberhalb des Wappens prangte der Schriftzug "Mythos - Hundertelf Jahre". © Imago
  15. Nach 55 Jahren ging die Partnerschaft zwischen Schalke und Adidas zu Ende. Seit der vergangenen Saison ist Umbro neuer Ausrüster der Knappen. Die Briten setzen auf das schlichte blau-weiß und lassen die gestreiften Stutzen aus den 60ern neu aufleben.
    Image: Nach 55 Jahren ging die Partnerschaft zwischen Schalke und Adidas im Jahr 2018 zu Ende. Seitdem ist Umbro neuer Ausrüster der Knappen. Die Briten setzen auf das schlichte Blau-Weiß und lassen die gestreiften Stutzen aus den 60er-Jahren neu aufleben. © Imago
  16. Zum Einstieg sorgte Schalkes neuer Ausrüster prompt für Aufsehen. Ein quietschgrünes Trikot im "Gecko-Look", das unter den Fans von Königsblau wenig Zuspruch fand. Und auch die Mannschaft kam nicht in die Spur und stieg am Ende der Saison beinahe ab.
    Image: Dennoch sorgte Umbro sogleich für mächtig Aufsehen: Mit einem quietschgrünen Trikot im "Gecko-Look", das unter den Fans von Königsblau kaum Zuspruch fand. Die Mannschaft kam nicht in die Spur und konnte dem Abstieg nur knapp von der Schippe springen. © Imago
  17. Tolle Aktion: Anlässlich der letzten Zeche, die im Ruhrgebiet schließen musste, spielte S04 einmalig in einem Sondertrikot mit Hammer und Schlägel auf der Brust. Zudem standen auf den Trikots die Namen von Zechen aus Gelsenkirchen und dem Kohlenpott.
    Image: Tolle Aktion: Anlässlich der letzten Zeche, die im Ruhrgebiet schließen musste, spielte S04 einmalig in einem Sondertrikot mit Hammer und Schlägel auf der Brust. Zudem standen auf den Trikots die Namen von Zechen aus Gelsenkirchen und dem Kohlenpott. © Imago
  18. Schalke und Nürnberg verbindet neben dem selben Ausrüster auch eine tiefe Fanfreundschaft. Im April 2019 kam es zum direkten Duell, welches beide Teams in Sondertrikots bestritten. Diese enthielten Symbole der Region des Gegners.
    Image: Schalke und Nürnberg verbindet neben dem selben Ausrüster auch eine tiefe Fanfreundschaft. Im April 2019 kam es zum direkten Duell, welches beide Teams in Sondertrikots bestritten. Diese enthielten Symbole der Region des Gegners.  © Getty
  19. Nach zahlreichen Experimenten mit der Trikotfarbe setzt S04 in dieser Saison wieder auf das klassische "Königsblau". Die Vereinsfarben blau und weiß dominieren sowohl das Heim- als auch das Auswärtstrikot.
    Image: Nach zahlreichen Experimenten mit der Trikotfarbe setzt Schalkes Ausrüster in dieser Saison wieder auf das klassische "Königsblau". Die Vereinsfarben blau und weiß dominieren sowohl das Heim- als auch das Auswärtstrikot.  © Getty
  20. Schalkes neuer Ausrüster hat sich für das Ausweichtrikot ein besonderes Schmankerl überlegt. Die weißen Punkte auf schwarzem Hintergrund symbolisieren Schalkes Fans, welche die eigene Arena beim Singen des Steigerliedes in ein Lichtermeer verwandeln.
    Image: Für das Ausweichtrikot hat sich Umbro aber ein besonderes Schmankerl überlegt. Die weißen Punkte auf schwarzem Hintergrund symbolisieren Schalkes Fans, welche die heimische Arena beim Singen des Steigerliedes in ein wahres Lichtermeer verwandeln. © Getty

Neben dem ebenfalls erst 19-jährigen Kyriakos Papadopoulos bot Rangnick auf der Doppel-Sechs den eigentlich offensiven Mittelfeldspieler Jurado auf, der hinterher von der italienischen Presse als der "wahre Regisseur" gelobt wurde. Auftritte wie dieser blieben in seiner Schalke-Zeit allerdings eine Ausnahme.

Mehr dazu

Vorne fehlte Huntelaar verletzungsbedingt und so stürmte neben Raul ein gewisser Eduardo Goncalves de Oliveira, kurz: Edu.

S04-Aufstellung: Neuer - Uchida, Höwedes, Matip, Sarpei - Papadopoulos, Jurado - Farfan, Baumjohann - Raul, Edu

Tor des Spiels

25,54 Sekunden waren gespielt, da lag der Ball bereits im Schalker Tor. Manuel Neuer, schon damals mit seinen 25 Jahren ein Torwart-Libero, klärte einen langen Pass von Esteban Cambiasso per Hechtkopfball vor dem Strafraum bis zur Mittellinie. Normalerweise weit genug. Aber an diesem Abend war nichts normal.

Denn dort stand ein Dejan Stankovic, der "All-In" ging und volley aus satten 51 Metern traf. Ein Tor wie ein Kunstwerk. "Das ist ja furchtbar, das ist ja grausam", kommentierte Fritz von Thurn und Taxis den königsblauen Alptraum-Start. Und Schalke-Fans befürchteten einen ähnlichen Abend, wie er sich acht Jahre später beim 0:7-Desaster gegen Manchester City ereignen sollte. Doch es kam alles anders.

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Doppelpacker des Spiels

Auch dank Edu, der eine der Hauptrollen beim "Wunder von Mailand" einnahm. Magath hatte den bulligen Stürmer im Winter 2010 überraschend aus Südkorea zurück in die Bundesliga geholt, aber der ehemalige Bochumer konnte sich nie wirklich durchsetzen. Doch der 5. April 2011 war auch für ihn persönlich das Highlight seiner Karriere.

In der 40. Minute parierte Schlussmann Julio Cesar zunächst seinen abgefälschten Schuss, doch im Nachsetzen sorgte er für den 2:2-Ausgleich. "Eduuuu", schrie Thurn und Taxis in seiner unnachahmlichen Art ins Mikro. Eine Viertelstunde vor Schluss setzte der Angreifer mit einem humorlosen Linksschuss aus 16 Metern auch noch den Schlusspunkt zum 5:2.

Zitat des Abends

"Aus­wärts fünf Tore bei Inter Mai­land - sowas habe ich noch nie erlebt. Jetzt feiern wir mit Apfel­schorle und Wasser." (Manuel Neuer)

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Die Pressestimmen

"Disastro Inter" (Tuttosport), "Schalke zerlegt Inter" (El Pais), "Inter - ein Alptraum" (Il Tempo), "Schalker Sternstunde in Mailand" (Basler Zeitung). Es sind Schlagzeilen, die niemand erwartet hatte. Kein Inter-Fan. Kein Schalke-Anhänger. Kein Redakteur. Und eine Woche später hieß es dann: "Hasta la vista, Schalke Halbfinalista."

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