"Abbrüche in Kauf nehmen" - Ultras kündigen neue Proteste an

"Abbrüche in Kauf nehmen" - Ultras kündigen neue Proteste an

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Bundesliga: Nach den jüngsten Vorkommnissen kündigen Ultras weitere Proteste am 25. Spieltag an. Sky Reporter und DFB-Experte Marc Behrenbeck schätzt die Situation zwischen Ultras und DFB ein (Videolänge: 4:29 Min.).

Trotz einer Annäherung zwischen DFB, DFL und Fans geht eine Ultra-Vereinigung auf Konfrontation und schreckt am Wochenende vor Spielabbrüchen nicht zurück.

Neuer Ärger statt Annäherung: Die Fußball-Bundesliga muss sich am Wochenende auf erneute Fanproteste einstellen. Nur einen Tag nach einem recht versöhnlichen Krisengipfel zwischen DFB, DFL und Fans standen die Zeichen am Freitag wieder auf Konfrontation. Der Zusammenschluss "Fanszenen Deutschlands" kündigte ein entsprechendes Vorgehen an.

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Fans kritisieren DFB

"Wir Fans werden die Praxis vom letzten Spieltag nicht einfach so hinnehmen und im Zweifel weiter Unterbrechungen und auch Abbrüche in Kauf nahmen", hieß es in einer Stellungnahme mit dem markigen Titel "Kollektivstrafen zum 'Schutze' eines Milliardärs - der DFB zeigt erneut sein wahres Gesicht".

Die Fanszenen Deutschland, die zahlreiche Ultra-Gruppen vereinen, forderten vom Deutschen Fußball-Bund vor allem, die Kollektivstrafen wieder aufzuheben. Der DFB müsse zudem sein "mittelalterliches Rechtsverständnis" aufgeben. Dazu fehle der Dialog, auch unter dem neuen Präsidenten Fritz Keller scheint sich "nichts zum Positiven verändert zu haben."

Wie genau der Protest am Wochenende aussieht, ließen die Ultras offen. Von kreativem Protest bis hin zu einer weiteren Eskalation mit Spiel-Abbrüchen ist alles möglich. Am letzten Wochenende war es in mehreren Stadien zu Unterbrechungen durch die Schiedsrichter gekommen, nachdem es auf den Rängen Beleidigungen gegen Dietmar Hopp, Mehrheitseigner der TSG Hoffenheim, gegeben hatte.

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Blicke richten sich nach Schalke und Gladbach

Am Donnerstagabend hatte sich auf einer Sondersitzung der AG Fankulturen mit DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius und DFL-Boss Christian Seifert zunächst eine leichte Annäherung beider Lager abgezeichnet. "Dabei äußerten sich die Verbände durchaus selbstkritisch. Der kommende Spieltag wird zeigen, ob wieder zu einer Art Fußballalltag zurückgekehrt werden wird", teilte das Bündnis "Unsere Kurve" mit.

Am Wochenende stehen bezüglich möglicher Fan-Proteste zwei Partien des 25. Spieltages besonders im Fokus. Bei den Samstagsspielen Schalke 04 gegen die TSG Hoffenheim (15.30 Uhr) und Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund (18.30 Uhr/beide Sky) wird am ehesten mit Vorfällen gerechnet.

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Die Ultras von den Fanszenen Deutschland bewerten auch die Vorfälle vom letzten Wochenende um Hopp ganz anders als die Verbände. Hopp selbst, Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge und der DFB hätten "sich gegenseitig übertreffend" über "Würde", "Moral" und "Respekt" fabuliert. Dabei sorgten wie im Falle von Hopp dieselben Personen dafür, dass der Fußball "von hochgezüchteten Retortenvereinen mit unkritischem Klatschpublikum beherrscht wird".

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Union-Präsident Dirk Zingler kritisiert DFB

Auch aus der Liga wurde der DFB in der anhaltenden Debatte erstmals hart attackiert. Union Berlins Präsident Dirk Zingler kritisierte, dass der DFB "den Kontakt zu und das Verständnis für die Mehrheit der Fußballfans, insbesondere der Stadionbesucher, verloren" habe. Zingler meinte: "Für den Dialog mit der Szene sind die Vereine verantwortlich."

Grund für die Entfremdung seien laut Zingler Maßnahmen des DFB, die dessen Image geschadet hätten: "Wenn ich nur mal das Beispiel Nationalmannschaft nehme und sehe, wie dort versucht worden ist, mit ganz viel Marketing eine Marke zu kreieren und ein Bild zu zeichnen, das nichts mit der Realität in den Stadien zu tun hat", sagte der Union-Boss.

Sport-Informations-Dienst (SID)