Rekord-Ibra glänzt bei Milan: Was bringt nun die Zukunft?
03.08.2020 | 11:43 Uhr
Zlatan Ibrahimovic hört nicht damit auf, Tore zu schießen und sichert dem AC Mailand damit die Europa League. Auch mit 38 Jahren denkt der schwedische Superstar nicht ans Karriereende und bricht sogar noch Rekorde. Doch wo liegt seine Zukunft?
Nicht der neunte Scudetto in Folge für Abomeister Juventus Turin und auch nicht der Goldene Schuh für Lazios Ciro Immobile als besten Torjäger Europas - das bestimmende Thema in den italienischen Gazetten ist momentan die Renaissance von Superstar Zlatan Ibrahimovic, der Milan mit Toren am Fließband in die Europa League geführt hat. Und das im für Fußballer-Kreise fortgeschrittenen Alter von 38 Jahren!
Der selbsternannte "King Zlatan" kommt seit seinem ablösefreien Wechsel zu den Rossoneri im vergangenen Winter auf zehn Tore und fünf Vorlagen, sicherte den Tifosi damit Platz sechs in Italien - und stellte ganz nebenbei noch den Rekord als ältester Spieler mit über 10 Saisontoren in der Serie A auf. Für den Schweden ist das (hohe) Alter ohnehin "nur eine Zahl", die nicht vor Top-Leistungen schützt.
Also doch kein Karriereende, worüber zuletzt mehrfach spekuliert wurde? Nicht, wenn es nach "Ibra" geht, der in typischer Manier ankündigte: "Ich wärme mich gerade erst auf." Aus dem Mund des extrovertierten Profis klingen diese Worte fast wie eine Drohung an die nationale und internationale Konkurrenz. Selbst die jungen Superstars wie Kylian Mbappe huldigen dem Routinier.
"Zlatan, was für ein Spieler. 38 Jahre alt!", twitterte der Youngster nach dessen Doppelpack gegen Sampdoria Genua, der den Rossoneri die Qualifikation für das internationale Geschäft sicherte. Kein Wunder, dass der Milan alles daran setzt, den Top-Verdiener über den Sommer hinaus in der Modestadt zu halten. "Das wünsche ich mir", sagte Trainer Stefano Pioli, unter dem der AC seit dem Restart keine einzige (!) Niederlage kassierte.
Poalo Maldini, technischer Direktor beim siebenfachen Champions-League-Sieger, unterstrich die Bedeutung Zlatans gegenüber ESPN: "Wir haben junge Spieler, die mit ihm wachsen können. Das ist unsere Linie." So wie bei Top-Scorer Hakan Calhanoglu oder Sturm-Juwel Rafael Leao, die an der Seite Ibrahimovic' regelrecht aufblühen.
Bei aller Euphorie rund um den AC Milan - das Verhältnis des Schweden zu den Bossen gilt als schwierig, ob sich die beiden Parteien wirklich auf ein neues Arbeitspapier einigen können, ist nicht sicher. Maldini selbst sprach von "keinen einfachen Verhandlungen", die auf die Verantwortlichen zukommen werden.
Argumente für eine Weiterbeschäftigung hat Zlatan zuletzt jedenfalls genügend geliefert. Und gezeigt, dass trotz zahlreicher Erfolge und prominenter Stationen in der Vergangenheit sein Titel-Hunger längst nicht gestillt ist. „Ich bin kein Spieler für die Europa League. Und ich denke auch nicht, dass Milan ein Klub für die Europa League ist." Es liegt am Schweden selbst, dies in der kommenden Spielzeit zu ändern - sofern er da noch für Milan spielt.